Gestern in den Pilzen - unsere magere Ausbeute

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.060 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sammlerherz.

  • Juhu, mein erstes Forumthema! :D Ich hoffe es klappt mit den Fotos...


    Gestern, Freitag den 8. Oktober 2010, ging es mal wieder auf Pilzsuche in den Wald. Diesmal mit meiner Mama und -natürlich- mit meinem Hund Diego.


    Den Wald hatte ich bei Google Maps gesichtet und ausgewählt, weil er einfach mal nicht so furchtbar weit weg von unserer Wohnstätte ist. Leider konnte ich so nicht sagen wie die Vegetation dort beschaffen sein wird und ob bzw. welche Pilze wir finden würden.


    Als wir ankamen erwartete uns ein Buchenwald, durchmischt von Eschen. Der Boden war sehr feucht und von Totholz übersät. Später erfuhren wir, dass der viele Regen vor zwei Wochen den Wald ziemlich geflutet hatte und den nahegelegenen Fluss über die Ufer trieb. Deswegen sah der Wald wohl etwas "derangiert" aus...


    An der ersten Stelle die wir uns aussuchten gab es viiieeeele Pilze, aber leider kannten wir die alle nicht, oder es waren nicht essbare Exemplare.
    Gleich zu Beginn am Wegesrand ein paar alte Stäublinge:

    Die schwarzen "Spitzen" habe ich selbst erst zu Hause auf dem Foto entdeckt! Was ist das???


    Für mich ein optisches Highlight waren dann diese massenhaften Pilze, ich denke mal gesäte Tintlinge?

    Schnüffelhund vor Tintlingsfund



    Baumstumpf von der anderen Seite, da waren die Pilze noch nicht so grau


    Leider fanden wir nichts für uns brauchbares :( Eine Stelle mit Hallimasch bescherte uns gerademal 3 winzige Exemplare, die noch nicht madig waren.


    Die meisten Arten fanden wir an Baumstümpfen, zum Beispiel den Grünblättrigen Schwefelkopf. (Leider vergessen ein Foto zu machen).
    Ich fand dann noch ein paar sehr schöne Pilze an einem Baumstumpf, die ich mit meinem kleinen Pilzführer eventuell als Stockschwämmchen identifizierte, aber da wir uns nicht sicher waren, weil wir die noch nie life gesehen hatten, mussten wir sie stehen lassen...

    Stockschwämmchen??


    Etwas deprimiert zogen wir von dannen um erstmal Mittagspause zu machen. Danach versuchten wir unser Glück wenige Kilometer weiter, auf der anderen Flussseite.
    Und da hatten wir dann auch Glück!
    Auch hier war der Wald mit totem Holz übersät und ich hoffte auf besser erhaltene Exemplare des Hallimasch. Ziemlich bald fanden wir diese auch 8| und zwar massenhaft!
    Hier das schönste Beispiel:


    Dann mein absoluter Glücksmoment: Ich fand mein allererstes Hexenei einer Stinkmorchel :D
    Wenn ich nicht gerade am Verhungern bin, würde ich es wohl niemals verspeisen können, aber es sieht doch so cool aus! Und ich dachte, dass ich niemals so ein unscheinbares Ei finden würde...


    So unscheinbar wie ich es mir vorgestellt habe wars dann doch gar nicht :rolleyes:


    Naja wir haben dann die schönsten Hallimasch geerntet und sind mit unserem nicht gerade üppigen Fund nach Hause gefahren. Geschmeckt haben sie aber trotzdem und der Ausflug hat allen Beteiligten Spaß gemacht :)



    Meine Mutti mit dem Trüffelschnüffler Diego und unserem mageren Abendbrot.

  • Hallo,


    auch wenn es nicht viel ist, trotzdem ein schöner Fund. Es kommt ja auch hauptsächlich auf den Spaß an :)


    Ich setze ebenfalls zunehmend Google Earth und Google Maps ein. Ich schaue mir ein Waldgebiet über Google Earth an und versuche mich erstmal an der Identifikation der Baumarten. Einiges ist ja sehr gut zu erkennen (z.B. Pappel, Kiefer, Lärche, Eiche etc.). Dann notiere ich mir die Daten und gucke mir einen Weg aus, wie ich zu dem Waldstück gelangen könnte. Da ich auch im Studium sehr viel mit Luftbildauswertungen zu tun habe, ist das also gleichzeitig eine gute Übung, um zu überprüfen, ob ich beim Bäume-Raten richtig lag :D
    Wenn ich im Wald stehe, sammle ich erstmal Pilze und fotographiere unbekannte Arten um sie zu Hause zu bestimmen. Gleichzeitig notiere ich mir noch typische Zeigerpflanzen und auftretende Baumarten, wie Julius schon gesagt hat und versuche vor Ort bestimmte ökologische Merkmale und Bodeneigenschaften abzuleiten.
    Zu Hause notiere ich mir dann alles nochmal und überlege, was dort alles zu bestimmten Monaten vorkommen könnte. Gleichzeitig versuche ich mich dann an einer Artenliste, die dann über mehrere Jahre erweitert wird.


    Das macht echt Spaß, so an die Sache heranzugehen.


    LG Christian

  • Hallo ihr zwei,


    das klingt echt ganz nützlich sich solche Informationen mal genauer zu notieren und aufzuschlüsseln. Im Moment mache ich ja noch mein Abi und habe höchstens in den Ferien mal Zeit überhaupt mal in den Wald zu gehen. Aber wenn ich es geschafft habe und hoffentlich mehr Zeit habe (ich weiß noch nicht wie's weitergeht) dann habe ich wirklich Lust dieses Hobby zu vertiefen. Es ärgert mich momentan total, dass ich keine Zeit dafür habe... es macht wirklich Spaß und ist sehr interessant.


    julius: Du sagst es könnte dort im Frühjahr Morcheln geben. Damit kenne ich mich (noch) gar nicht aus... Nach welchen genau könnte ich denn so ausschau halten? Muss ich was besonderes beachten?



    Und kann denn jemand von dem Foto her einschätzen, ob es sich bei meinen vermeintlichen Stockschwämmchen tatsächlich um solche gehandelt haben könnte?


  • Meiner Meinung nach dürfte es sich um Stockschwämmchen handeln.
    Aus folgenden Gründen:
    - Stiel unterhalb der Ringzone bräunlich - fast schwärzlich und schuppig
    - heller Buckel auf dem Hut
    - Hutfarbe passt ebenfalls


    Viele Grüße und viel Erfolg beim Abi wünscht


    Christian

  • Hallo Heliozoa,


    bei uns war am WE die Ausbeute auch sehr als mager.
    Meine Hunde sind auch immer dabei und haben sehr viel Spaß dabei. Deshalb würde mich auch mal interessieren, was Du da für einen vierbeinigen Gefährten hast? Sieht nämlich so drollig aus! Ist das ein Rassehund? Terrier?


    Gruß Birgit

  • Hallo Julius,


    danke für den Hinweis auf den Doppelgänger. Den kannte ich nämlich bis jetzt noch gar nicht. Verständlich, dass du über dieses eine Foto nicht dazu raten kannst den Pilz zu verspeisen ;)
    Mal sehen was ich zu dem Gifthäubling finde und ob ich das nächste mal (falls ich solche Pilze nochmal wiederfinde) mehr sagen kann.


    Unsere Pilzberatung hier in Leipzig finde ich ehrlich gesagt etwas dürftig, denn sie findet nur an zwei Nachmittagen in der Woche, und zwar Montags und Mittwochs statt, für wenige Stunden statt. Noch dazu in der Innenstadt, also 30 Autominuten von mir entfernt. Das ließ sich bisher erst einmal mit meinem Zeitplan vereinbaren.


    Also Auwald habe ich hier mehr als genug... aber ich mag Auwald wohl genauso wenig wie deine Frau^^ In Leipzig direkt erstreckt sich ja für eine Großstadt ein recht großes Auwaldgebiet und egal wo ich ringsrum suche... ich finde nur Auwald :cursing:
    Deswegen fahre ich meistens mehr in den Süden von Leipzig, einige Kilometer außerhalb, wo es 'richtig schönen' Wald gibt.
    Dann werde ich mich über die besagte Morchel und ihre Freunde schlau machen und im Frühjahr Ausschau halten :D



    Hallo Birgit,


    Danke für das Kompliment, ich gebe es an Diego weiter ;)
    Er ist kein Rassehund, sondern ein Mischling. Das meiste in ihm ist Chihuahua. Laut "Vermehrerin" soll mütterlicherseits noch etwas Prager-Rattler mitgemischt haben, aber das kann ich (und sonst niemand) mir nicht richtig vorstellen. Meine Freunde und ich tippen eher auf irgendein Terrier-Tier, weil er so unermüdlich und verspielt ist.