Und wieder ein Röhrling, aber welcher?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.262 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.


  • Haben diesen Röhrling heute in einem Mischwald (Laub - und Nadelbäume) südlich von Hamburg in den Harburger Bergen gefunden.
    Er ist etwa 7 cm groß und hat einen Hutdurchmesser ebenfalls von 7 cm.
    Der Hut ist dunkelbraun und schimmert oliv. Er ist trocken und samtig!
    Die Röhren sind safran-gelb und keine Blauverfärbung nach dem Anschneiden.
    Geruch und Geschmack sind angenehm nussig- nicht bitter.


    Wer kann helfen?
    Grüße aus dem Hoch im Norden!
    Klaus

  • Hallo Julius !
    Ja die deutsche Bezeichnung ist manchmal irreführend.
    Den meinte ich (Xerocomus pruinatus)
    Flockis würden aber blauen , Klaus erwähnte das nicht
    Gruss Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

  • Hallo Julius, hallo Harry, guten Abend Klaus!


    Nachdem Harry so klar den Pilz bestimmt hat, habe ich mich dazu entschlossen, nichts zu schreiben.
    Mein Wortlaut hätte ungefähr demjenigen von Julius entsprochen, vor allem stehen für mich die offensichtlich roten Poren und die Flockung des Stiels bei Abbildung 1 im krassen Gegensatz zu Bild 2.
    Von der Lichtführung her müssten die Poren auch beim ersten Bild eigentlich korrekt belichtet oder zumindest sehr viel heller sein, wenn sie es denn wären...


    Die Bilder wurden im Abstand von mehreren Stunden gemacht, vielleicht ist der Pilz ja in der Zwischenzeit getrocknet oder es ist sonst etwas passiert.

    Wenn man sich den Pilz allerdings etwas genauer anschaut, dann besteht schon die Möglichkeit, dass es sich um die gleichen Fruchtkörper handelt, die Umrisse scheinen mir, so weit ich das beurteilen kann, auf jeden Fall einmal äußerst ähnlich zu sein.


    Wie es dazu kommt, dass bei Bild 1 nur eine (umgedrehte) Hälfte abgebildet ist und auf Bild zwei aber beide Hälften und alles noch irgendwie anders aussehend, das kann uns Klaus sicherlich erklären!
    Bestimmt gibt es eine einfache Erklärung für dieses Phänomen :)!


    So spannend kann Pilzbestimmung sein!


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo in der Runde,


    sehe auch zwei verschiedene Pilze-ist mir gleich aufgestoßen:halte den ersten für einen Flocki. Der zweite mag ein Filzröhrling oder ein Rotfuß sein, eher ein Filzröhrling, da man vielleicht ein rotes Netz erkennen kann.


    Gruß Pilzmandl

    Der Giftpilz kann nichts dafür, daß er giftig ist-aber Du, wenn Du es nicht weißt!

    Einmal editiert, zuletzt von Pilzmandl ()

  • Ok, dachte eben schon, dass ich an Sehstörungen leide. Alles bisher geschriebene kann ich so nur bestätigen. Erkenne einen Flockenstieligen Hexenröhrling und einen Rotfußröhrling - definitiv aber zwei total verschiedene Pilze auf den zwei Fotos.


    Grüße,
    Ralf

  • Hallo zusammen,


    Möchte auch etwas dazu sagen:


    Bild 1 zeigt klar Boletus erythropus und bei Bild 2 sehe ich einen Filzröhrling, aber kein Rotfußröhrling sondern eher Xerocomus ferrugineus.


    schöne Grüße,
    Andreas

  • Hallo Pilzexperten!
    Ich bin ja schwer begeistert über Eure Scharfsinningkeit! Muss offenkundig eingestehen, dass ich einen Pilz fotografiert und einen anderen gesammelt habe - sensationell!
    Pilz 1 war mir nicht geheuer wegen der massiven roten (bedrohlichen) Färbung, deshalb habe ich ihn stehen gelassen!
    Pilz 2 war mir deutlich sympathischer, ich glaubte, einen "gutmütigen Kameraden" getroffen zu haben und habe ihn mitgenommen zur Nachbestimmung.
    DANKE!

  • Hallo zusammen!


    Da meine Meinung bisher noch nicht vertreten ist:
    Nr. 1: Boletus erythropus (Flockenstieliger Hexenröhrling);
    Nr. 2: Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus)


    In diesem Zusammenhang wollte ich sowieso mal wissen, wieso das apikale Stielnetz ausreicht, um die Ziegenlippe zu verwerfen und die Bestimmung in Richtung X. ferrugineus (Braunhütiger Filzröhrling) tendieren zu lassen bzw. wessen Konzept das darstellt.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Julius!


    Ohne Schnitt und Beurteilung der Farbe des Fleisches und Angabe der Farbe des Basismyzels ist dein Erstfund für mich nur schlecht als X. ferrugineus akzeptabel.


    Meiner Meinung nach sollte X. ferrugineus sich von X. subtomentosus durch folgende Merkmale unterscheiden:
    - deutlich gelbe Stielbasis-Myzelstränge (nicht weiß),
    - fast durchgehend weißliches, kaum blauendes Fleisch (nicht gelblich und nach längerer Zeit deutlich blauend),
    - Stielrippen, wenn vorhanden, eher netzmaschig als längsrippig,
    - Poren mattgelb (nicht leuchtend gelb), auf Druck eher bräunend nicht oder kaum blauend


    Wobei ich beinahe vermute, dass beide Arten sich sowieso nur schlecht voneinander trennen lassen, da sich die Literatur sehr uneinig ist, was die spezifischen Merkmale der beiden Arten betrifft und es außerdem immer wieder nicht zuordbare Zwischenformen gibt.


    VG Ingo W

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