Hallo,
meine Freundin hat mir diesen Pilz vom joggen mitgebracht. Hutdurchmesser 5cm. Sehr stachelige, nicht abwaschbare Schuppen. Wer kann mir helfen?
Grüße
Safti
Schirmling?
- safti
- Erledigt
Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.857 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bauernhelmi (†).
-
-
Hallo Safti,
dies ist wahrscheinlich ein Spitzschuppiger Schirmling, auch Rauher Schirmling genannt; allerdings fehlt der Ring, der aber vielleicht beim Joggen verloren ging.
Grüße Pilzmandl
-
Hallo Pilzmandl,
Ewald Gerhardt beschreibt, dass bei Lepiota aspera die Schuppen abwischbar seien. Das funktionierte bei meinem Pilz gar nicht. Ich hab auch keine Reste des Rings o.Ä. in Natura entdeckt.
Viele Grüße
Safti -
Hallo,
vieleicht ist es Langes Stachelschirmling (Echinoderma eriophorum).
Dessen Stiel lässt kaum einen ausgebildeten Ring oder eine Ringzone erkennen.Gruß,Detlef
-
Hallo,
an die bisher genannten Arten, Echinoderma asperum und Echinoderma jacobi (Lepiota, Echinoderma eriophora/um) glaube ich nicht so recht, vor allem letztere sieht doch deutlich anders aus.
Mit letzter Sicherheit wird sich das unmikroskopiert nicht sagen lassen, aber ich finde, dass Echinoderma echinaceum, Igel-Stachelschirmling, ganz gut hinkommt. Beim Googlen besser Lepiota echniacea eingeben, dann kommt mehr.
Grüße
hübchen -
Hallo Detlef und Hübchen,
auch Euch vielen Dank für Eure Antworten. Sehr hilfreich. Ich glaub, ich muss mir auch noch mal ein größeres Pilzwerk zulegen (ist halt dann gleich ziemlich teuer). Scheint mir nun gut zuzutreffen, Echinoderma echinaceum. Schaut Euch mal dieses Bild an: Pilze Igel-Schirmling Lepiota echinacea Pilzart . Entweder dass ist eine Albinoart oder so was Ähnliches, oder das völlig falsche Bild ?!
Grüße
Safti -
Morgen!
Da Helmut das Thema >hier< noch mal hochgeholt hat, gebe ich mal ein wenig Senf dazu:
Bestimmungstechnisch ist an Hübchens Idee sicher nichts zu rütteln.
Nur der Link zu Lexikon - Pilze zeigt einen ganz anderen Pilz, nämlich höchstwahrscheinlich den Wollstiel - Schirmling (Lepiota clypeolaria).
Also bitte immer kritisch bleiben bei Pilzseiten im Netz. Da ist viel Quatsch dabei, wie hier wieder zu sehen.Hier mal richtige Igel - Stachelschirmlinge (Echinoderma echinacea):
>Funghiitaliani<LG, Pablo.
-
Hallo Pablo,
auch ich war gestern bei den "Italieniern" mit dem botanischen Namen gesucht und hab nen anderen Pilz gesehen als den auf den obigen Bildern.
Das war der Anlass, nochmals nachzufragen.Ansonsten gab das Internet auch wenig her, Pilzfinder usw.. was mir zugesagt hätte, drum hab ich nochmals nachgefragt.
Ich kann nur bestätigen, was Du geschrieben hast: im Internet
findet sich nicht immer das, was es sein soll und verwirrt einen
Hobby-Sammler oft total.Drum frag ich gerne hier im Forum nach, bin froh dass hier geballte Kompetenz vorhanden ist.
-
bauernhelmi (†)
Im Krieglsteiner (Großpilze BW) werden allein für Baden-Württemberg 8 verschiedene Echinoderma-Arten gelistet, die sich v. a. mikroskopisch anhand der Sporengröße unterscheiden lassen. In Anbetracht dessen ist es aus der Ferne schon o. K., wenn man den Pilz überhaupt als Echinoderma identifiziert. -
Hallo!
Aber auf den Bildern von Stefan (safti) und dem aus dem italienischen Forum kann man doch eigentlich schon eine Ähnlichkeit erkennen? Es zeigt halt Pilze in unterschiedlichen Entwicklungszuständen. Wenn ich jetzt das mit dem Fließband sage, muss ich wohl 5 Chips ins Phrasenschwein werfen.
Aber sicher ist da garnichts, schreibt ja Hübchen auch schon und mit Bestätigung von Stephan wird's schon deutlich. Das ist eine Gattung für Mikroskopiker. Wobei man so ein bissel schon noch sortieren kann, aber wenn ich das richtig sehe, sind sich gerade E. aspera, E. calcicola, E. echinaceum und E. hystrix sehr ähnlich. Wobei der "normale" Spitzschuppige Stachelschirmling (E. aspera) ja offenbar der bei weitem häufigste Vertreter ist.
Ob die Ablösbarkeit der Hutschuppen da ein gutes Merkmal ist, wage ich zu bezweifeln. Es ist die einzige Art die ich da kenne, finde die Schuppen aber oft schon ziemlich resistent. Orientieren könnte man sich vielleicht noch am Ring (vergänglich oder nicht, eher faserig oder eher häutig), aber da müsste man eben mal die anderen Arten auch kennen... -
Danke Oehrling und auch nochmals Danke Pablo.
Seit 3 Jahren rätsle ich über den schon und mit der Idee von Hübchen, die sicherlich OK ist, bin ich gestern Abend mal im www eingestiegen, aber ohne auch nur annähenden Treffer.
Vielleicht find ich den mal wieder, gibt nur ein kleines Gebiet wo ich den
vorfinden durfte und dann mach ich mal BilderDie Form der Lamellen --> HIER
kenne ich von den Eigenfunden und diese weicht eben deutlich von den Bildern der italienischen Seite ab, auch den Stiel erkenn ich deutlich ander.
Ich geh mal davon aus, dass es ein weniger häufiger Pilz ist und
hab nun wenigstens ne Antwort parat wenn Sohnemann mal wieder fragt:Papa, was ist das ??
-
Die "Form" der Lamellen ist ein Trockenschaden und kein typisches Merkmal. Genau hier liegt das grundsätzliche Problem der Bestimmung nach Internet-Bildern. Auch die Abwischbarkeit der Hutschuppen dürfte entscheidend von den Feuchtigkeitsverhältnissen abhängen und kein zuverlässiges Bestimmungsmerkmal sein.
Um in der Gattung Echinoderma überhaupt sinnvoll arbeiten zu können, muss man zunächst mal die Leitart Echinoderma asperum in- und auswendig kennen, vom Aussehen und von der Ökologie her. Irgendwann findet man dann mal eine Echinoderma, welche komisch aussieht oder klein ist oder an einem untypischen Fundort wächst, z. B. mitten auf einem Magerrasen. Den Verdacht, dass man es hier mal ausnahmsweise nicht mit E. asperum zu tun hat, unterstützt man durch Mikroskopiearbeit. Z. B. stellt man zunächst untypisch kleine Sporen fest und hangelt sich dann zu trennenden Mikromerkmalen, wie sie in einer Schirmlings-Spezialliteratur verlässlich verzeichnet sind. Am Ende dieser Mikroskopiebestimmung ist man meist zu 80 - 90 % sicher, dass es was anderes ist als E. asperum.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in dieser Gattung nur makroskopisch bis auf eine Art, die nicht E. asperum ist, kommen kann. Bevor ich mikroskopiert habe, war mir auch nicht klar, dass es fast ein Dutzend Stachelschirmlinge überhaupt gibt.
Wenn Sohnemann fragt, kannst du ihm sagen, dass es ein Stachelschirmling ist, den man tunlichst nicht mit einem Parasol oder einem Safranschirmling verwechseln sollte, wobei eine Riechprobe hilfreich ist.
-
Wenn Sohnemann fragt, kannst du ihm sagen, dass es ein Stachelschirmling ist, den man tunlichst nicht mit einem Parasol oder einem Safranschirmling verwechseln sollte, wobei eine Riechprobe hilfreich ist.Hallo Oehrling,
danke nochmals herzlich, das ist eine Antwort mit ergänzenden Erklärungen
die Sohnemann beim nächstenmal bekommt.Vor 5 Jahren hat er von diesen Pilzen mal 3 heimgebracht, damals war er 12
und konnte damals schon sehr gut Parasol- und Safranschirmling auseinanderhalten, sogar bei Gartenschirmling hat er sofort bemerkt, dass da was nicht stimmt.Der Geruch war nicht angenehm, aber ich muss nochmal nerven:
Alle 3 Fruchtkörper ( klein , mittel, gross ) waren "taufrisch"
und hatten diese schlangenförmigen Lamellen.
Und auch in den Folgejahren waren die immer ausnahmslos so.Sonst wäre mir dieser Bericht nicht weiter aufgefallen weil ich das bisher noch bei keinen Pilzen gesehen habe.
Also schliess ich Trockenheitsschaden komplett aus,
die Natur wollte das wohl so.Für mich ist nun alles ausreichend geklärt und ich danke allen Beteiligten
für Bilder, Links und Erklärungen.Geb später am Stammtisch was dafür aus