Samtiger Schichtpilz und Tramete

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.574 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lothar Monshausen.

  • Hallo Pilzfreunde,
    an einem toten Buchenholzstamm wachsen zahlreiche orange- bis ockerbräunliche Schichtpilze. Die Hutoberfläche ist feinsamtig und stark gewellt mit konzentrischen Zonen. Die Unterseite ist hellocker.

    Handelt es sich hier um einen Samtigen Schichtpilz oder um einen Striegeligen Schichtpilz?


    In einem Nadelwald wachsen an einem toten Fichtenast graue Baumpilze. Es könnte sich hier um graue Schmetterlingstrameten handeln. Die Hutunterseite ist weiss-gelblich.


    Bei Trameten und Schichtpilzen ist die Bestimmung recht schwierig, da die Formen sich nur in Farbe und Größe unterscheiden.


    Liege ich mit meinen Bestimmungsversuchen richtig?


    Gruß: Lothar

  • Hallo Lothar!


    Der dünne, wellige Habitus und die braun-roten Farben sowie die feine Zonierung (ich sage "Marmorierung") sprechen ganz klar für den Samtigen Schichtpilz (Stereum subtomentosum)!


    Ein Striegeliger Schichtpilz (Stereum hirsutum) ist natürlich auch striegelig, was hier in keinster Weise der Fall ist. Vergleiche mal hier:



    Die Bestimmung des zweiten Pilzes ist etwas verfänglich, da Schmetterlings-Trameten (Trametes versicolor) recht selten an Nadelholz wachsen.


    Ich behaupte jedoch, dass es sich in jedem Fall um Schmetterlings-Trameten (Trametes versicolor) handelt und vermute aber, dass es sich beim Substrat nicht um Fichte, sondern um Laubholz handelt (sieht mir nach Buche aus, evtl. auch Hasel)!


    Gruß,


    Fredy


    P. S.: Bitte lateinische Arbeitstitel verwenden, um Verwechslungen auszuschließen!

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo Lothar!


    Eigentlich hat ja Fredy schon alles geschrieben, also Stereum subtomentosum (Samtiger Schichtpilz) und Trametes versicolor (Schmetterlings-Tramete) auf Laubholzast.


    Zitat


    Bei Trameten und Schichtpilzen ist die Bestimmung recht schwierig, da die Formen sich nur in Farbe und Größe unterscheiden.


    Das kann man natürlich so nicht sagen. Die Bestimmung ist eigentlich nicht schwieriger wie einen Perlpilz vom Grauen Wulstling zu unterscheiden.
    Und natürlich handelt es sich nicht um Formen, sondern um Arten, die neben Farbe und Größe schon auch andere Merkmale zu bieten haben. Stereum subtomentosum fällt z.B. schon durch seine Größe auf, er ist aber außerdem verhältnismäßig dünn (um das einschätzen zu können, muss man natürlich erst mal die anderen kennen) und weit abstehend vom Substrat, seine "Behaarung" ist eher unauffällig samtig, frisch läuft die verletzte Fruchtschicht (welche meist nicht intensiv gelb oder gelborange gefärbt ist wie bei St. hirsutum) gelblich an und seine Lieblingsökologie findet er doch überwiegend in recht luftfeuchten Gebieten, oft Flussauen oder in Teichnähe, kaum im trockenen Wald.


    @ Fredy: Das Wort "Marmorierung" halte ich in dem Zusammenhang für unpassend, das ist schon eindeutig eine konzentrische Zonierung.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo!


    War klar, dass meine träumerischen Gedankengänge an der nüchternen Betrachtung eines Experten scheitern würden...:D.


    Ich wollte dabei lediglich die Feinheit der Strukturen betonen und habe mich deshalb zum Gebrauch eines wissenschaftlich zwar nicht korrekten, aber gefühlsmäßig passenden Ausdruckes entschlossen, wie er auch für die feinen Strukturen eines Rindsfilets verwendet wird, an das ich aus den verschiedensten Gründen gerade dachte...:D!


    Sorry :) !


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy!


    Mir geht es ja nicht darum, dass man keine gefühlsmäßigen Beschreibungen machen soll. Ich bin da sehr dafür, weil man sich da gut was drunter vorstellen kann. Letztens hatte ich einen kleinen Becherling, der erinnerte vom Glanz und seiner Randbeschaffenheit an ein noch eingerolltes Kondom.


    Mir geht es mehr darum, das das Wort "marmoriert" was anderes aussagt wie "gezont". Kommt ja von Marmor
    Datei:BARDIGLIO.jpg – Wikipedia
    Einen durchgeschnittenen Stiel von Lepista nuda halte z.B. ich für weiß-violettlich marmoriert.


    VG Ingo W

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  • Hallo Fredy und Ingo,
    danke für Eure ausführlichen Beschreibungen zu den Baumpilzarten. Diese Informationen sind für mich sehr wichtig, um entsprechende Texte für die Fotos zu entwerfen.
    Was das angesprochene Laubholzsubstrat betrifft hat Fredy sicherlich recht, da in diesem Waldstück zwar überwiegend Nadelhölzer stehen, aber durch Windbruch und Forstarbeiten auch Laubholzreste verstreut herumliegen.


    Gruß: Lothar