Gelbstieliger Trompeten-Pfifferling

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 14.242 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Guten Abend liebe Pilzfreunde!


    Ich hoffe hiermit einen nicht alltäglichen Pilz und einen Erstfund meinerseits bestimmen lassen zu können und tippe auf den


    Gelbstieligen Trompeten-Pfifferling (Cantharellus tubaeformis var. lutescens):



    • Fundort: Mischwald (Lärche, Kiefer, Buche), ca. 450 m ü. M.
    • Wachstum in Gruppen auf dem Boden, an der Basis von Bäumen und auf Stubben
    • Stiel: chromgelb (vorwiegend kleine und junge Exemplare) eher orange-gelb (ältere Exemplare), hohl, im Schnitt gleichfarbig wie die Außenansicht, teilweise in sich verdreht
    • Leisten grau mit Violettton
    • Größe: alte Exemplare bis 10 cm hoch
    • Hutbreite sehr verschieden, Hut in der Jugend in der Mitte genabelt, im Alter meist verdreht und deformiert, etwas struppig
    • Der Geschmack ist nussig, der Geruch dezent-angenehm


    Ich danke Euch!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo Fredy!


    Ich persönlich halte überhaupt nichts von dieser Varietät.
    Schau doch mal nächstes Jahr, ob du eine Kollektion von Trompetenpfifferlingen (C. tubaeformis) findest, bei denen die frischen nicht gelbstielig sind!


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo!


    Zitat

    ...Ich persönlich halte überhaupt nichts von dieser Varietät...


    Inwiefern? Kulinarisch oder aus fachlichen Gründen?


    Ich schaue auch nicht, ob ich finden kann, ich finde einfach..., ob dieses oder nächstes Jahr spielt für mich eigentlich keine Rolle und sie hatten nun einfach gelbe Stiele, was kann ich dafür?


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy,


    zu einem persönlichen Erstfund kann man immer gratulieren.
    Hab ich nun.


    Nur, nicht alltäglich ist er weniger, zumindest hier bei uns.
    Wir finden ihn überwiegend in unseren Maronenwäldern (Kiefern) aus dem Moos wachsend.
    Diese Varietät lutescens des C. tubaeformis ist hier sehr stark verbreitet, wobei die Normalform des C. tubaeformis hier so selten vorkommt, dass wir ihn vor ein paar Wochen das erste Mal entdeckt hatten.
    Ich hatte den hier auch vorgestellt und bestimmen lassen.


    Inzwischen haben wir aber feststellen können, über die ganze Zeit hinweg haben wir wahrscheinlich beide Formen im Körbchen gehabt, ohne es jeh wirklich zu wissen.
    Denn es gibt mannigfache farbliche Übergänge und Zwischenformen.


    Vom Kullinarischen her ist er weniger wertvoll, zwar gut zu trocknen und als Würzpulver zu verwenden, aber weitaus weniger würzig als die Herbsttrompete.
    Die Stiele sind übrigens sehr zäh, deshalb verwerfen wir diese.


    So, nun hab ich meinen 1000sendsten Beitrag Dir und dem Trompetenpfifferling gewidmet, war es mir wert:D


    VG Julius

  • Hallo Fredy!


    Ich halte diese Varietätsbezeichnung var. lutescens für gelbstielige Trompetenpfifferlinge für nicht gerechtfertigt. In meinen Augen sind das alles einfach C. tubaeformis, und die haben jung und frisch einen gelben Stiel.


    Maximal reingelbe Fruchtkörper hätten das Recht auf die Bezeichnung var. lutescens, so auf jeden Fall meine Meinung.


    VG Ingo W

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  • Hallo Julius!


    Ich gratuliere Dir ganz herzlich und wünsche Dir eine grandiose Fanfare gespielt von 1000 Gelbstieligen Trompeten-Pfifferlingen :) !


    Ich freue mich schon auf Deine 1000 nächsten Beiträge :thumbup:!


    Weiterhin alles Gute wünscht Dir Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Ich benutze jetzt den Thread einfach für meine Frage mit, da es sich ja um den gleichen Pilz handelt


    Kann man Trompetenpfifferlinge sowie den Violetten Rötelritterling auch noch bedenkenlos nach Nachtfrösten ernten? Da ich letztens gelesen habe dass man Pilze nach Nachtfrösten nicht mehr ernten sollte oder bezieht sich das mehr auf Röhrlinge etc?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan!


    Bedenkenlos kann man sie sicherlich nicht ernten. Eigentlich ist da nur der gesunde Menschenverstand gefragt: wenn Pilze nicht mehr so aussehen wie sie auszusehen haben, also sich ihre Konsistenz oder Farbe aufgrund des Frostes geändet hat, dann nicht mehr mitnehmen.


    Da die eventuelle Verderbtheit der Pilze (sprich Alter, Würmigkeit, Schimmelbefall usw.) auch schon in der herbstlichen Pilzsaison von vielen Menschen falsch eingeschätzt wird, ist der Artikel mit der Warnung vor Pilzernte nach Frösten in meinen Augen gerechtfertigt.
    Ich auf jeden Fall nehme mir Pilze mit, wenn die den Frost gut überstanden haben. Schließlich gibt es ja auch welche im Vorwinter, die mit dieser Zeit gut leben können, z.B. Graublättriger Schwefelkopf (H. capnoides).


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Danke für die Antworten!


    Matschige Pilze etc. bleiben bei mir sowieso im
    Wald.
    Ich hoffe bei mir in der Ecke gibt es ein paar stellen, wo
    ich Samtfußrüblinge und Austernseitlinge finden kann.


    Halte dieses Jahr zum ersten mal Ausschau nach diesen Pilzen.


    Viele Grüße


    Stefan

  • Hallo Ingo, hallo Stefan,



    Bedenkenlos kann man sie sicherlich nicht ernten. Eigentlich ist da nur der gesunde Menschenverstand gefragt: wenn Pilze nicht mehr so aussehen wie sie auszusehen haben, also sich ihre Konsistenz oder Farbe aufgrund des Frostes geändet hat, dann nicht mehr mitnehmen.
    ...


    - Und als kleie Ergänzung die Beurteilung von "Herbsttrompeten"
    ---> HIER


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Harald!


    Zitat

    Guckst Du hier....


    Ich verstehe schon, dass Ihr als Experten vielleicht die Dinge eher durch die Brille der Wissenschaft oder ganz einfach als Ergebnis anderer Kriterien seht..., Ihr müsst aber auch verstehen, dass es für einen "normalen" Menschen nicht unbedingt einsichtig ist, dass ein Pilz mit gelbem Stiel und braunem Hut das Gleiche sein soll wie ein Pilz mit braunem Stiel und braunem Hut... (bewußt etwas vereinfacht formuliert), zumal die Arten in einem sehr gängigen Buch namentlich auch noch eindeutig unterschieden werden.


    Wie heißt denn eigentlich der "richtige" C. tubaeformis var. lutescens, der gänzlich gelb ist, also auch einen gelben Hut hat (wie z. B. bei Dähnke abgebildet)? Heißt der auch "Craterellus tubaeformis"?


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo Fredy!


    Irgendwie finde ich die Färbung altersbedingt. Oder hast du da andere Erfahrungen? Gibt es Ecken bei dir, in denen nur welche wachsen, die auch jung keinen gelben Stiel haben?


    Zitat


    ...Ihr müsst aber auch verstehen, dass es für einen "normalen" Menschen nicht unbedingt einsichtig ist, dass ein Pilz mit gelbem Stiel und braunem Hut das Gleiche sein soll wie ein Pilz mit braunem Stiel und braunem Hut...


    Gibt ja mehrere Pilzarten, die im Verlauf ihrer Entwicklung ihre Farbe ändern oder verlieren, z. B. Hygrocybe psittacina (Papageien-Saftling), Lepista nuda (Violetter Rötelritterling) oder ein sehr großer Teil der Cortinarien (Haarschleierlinge).


    Zitat


    Wie heißt denn eigentlich der "richtige" C. tubaeformis var. lutescens, der gänzlich gelb ist, also auch einen gelben Hut hat (wie z. B. bei Dähnke abgebildet)? Heißt der auch "Craterellus tubaeformis"?


    In meinen Augen C. tubaeformis var. lutescens


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo!


    Guckst Du hier: Klick.


    Zumindest in "Species Fungorum" scheint mir auf den ersten und den zweiten Blick alles auf die Bezeichnung "Craterellus tubaeformis" reduziert zu sein. Kann das sein?


    Gruß,


    Fredy

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  • Die Reduzierung auf "Craterellus tubaeformis" habe auch ich so gelesen und vor nicht all zu langer Zeit hier auch von anderen fleißigen und sicherlich thematisch fitten Mitstreitern aufgenommen.


    Wie das eben so ist, neue wissenschaftliche Methoden führen nicht nur (aber gerade) bei den Pilzen zu ständigen Neuorientierungen der Klassifikation. Wenn dabei jedoch optisch doch deutlich unterscheidbare Exemplare plötzlich in die selbe Schublade gesteckt werden, ist das nicht immer leicht nachvollziehbar.


    Gruß aus Kiel,
    Patrick

  • Hallo Fredy!


    Kann schon sein.
    Wobei man beim Studium dieser Namen dann auch immer genau auf das Autorenzitat achten muss. Manchmal ist das Fehlen von Farbpigmenten als einziger Unterschied eben nicht ausreichend eine Varietät zu rechtfertigen, ob es nun die vielen Albinoformen sind oder wie bei manchen Hexenröhrlingen nur das Fehlen eines einzigen Farbpigments (z.B. Verlust von Rot).


    Bei mir gibt es z.B. eine Stelle, wo der Goldstielige/Starkriechende Pfifferling (Cantharellus xanthopus/aurora) nur ganz gelb erscheint. Die Franzosen haben dafür wohl auch einen Varietätsnamen, habe ich aber vergessen.


    VG Ingo W

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  • Halli Ingo!


    Da scheint man sich's, im Gegensatz zu vielen anderen Arten, sehr leicht gemacht zu haben :D:


    Der Goldstielige Pfifferling oder Duftender Leistling (bei Dähnke "Cantharellus lutescens") ist jetzt ebenfalls "Craterellus tubaeformis",
    Deine Bezeichnung (Cantharellus xanthopus) wurde auch zu "Craterellus tubaeformis" und so geht das hier weiter und weiter...


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy!


    Über manche Dinge muss man sich einfach selber ein Urteil bilden.
    Ganz bestimmt weigere ich mich die Synonymisierung im Index Fungorum vom Goldstieligen Pfifferling (Cantharellus aurora/xanthopus) zum Trompetenpfifferling (Craterellus tubaeformis) zu akzeptieren. Das kann dort nur ein Fehler sein!!
    Species Fungorum - Species synonymy


    Auch wenn mir jemand sagt, es seien da irgendwelche DNA-Tests gemacht worden, glaube ich es nicht. Dann sind die Proben durcheinandergeraten oder sonst was. Getreu nach meinem Motto: Immer schön skeptisch bleiben!


    VG Ingo W

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  • Wie heißt denn eigentlich der "richtige" C. tubaeformis var. lutescens, der gänzlich gelb ist, also auch einen gelben Hut hat (wie z. B. bei Dähnke abgebildet)? Heißt der auch "Craterellus tubaeformis"?


    Wenn Du meinen Link von oben anguckst, wirst Du feststellen, dass der in der Synonymität verschwindet...


    GH