Spaziergang mit 3 Fragen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.528 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • bild 1: ist wohl ein beutelstäubling oder flaschenstäubling? mit dieser farbe?


    bild2: keine ahnung, welcher baumschwamm das mit dieser farbgebung ist. sammelten auf jeden fall schon einige fürs österliche weihfeuertragen für meine kinder ...


    bild 3 + 4: schon einmal gesehen, aber ich find nix in meinen büchern ... (auch wenn bild 4 leider sehr unscharf geworden ist)


    vielen dank für eure hilfe.

  • Hallo Juergenhold,


    Bild 1 könnte ein Flaschenstäubling (Lycoperdon perlatum) sein.
    Bild 2 könnte vieles, vielleicht ein rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) oder ein Lackporling (Ganoderma) sein.


    Kannst du denn nicht noch weitere Angaben zu den Pilzen machen?


    LG
    Emma

  • Hallo juergenhold!


    Da hast Du zwar schon an der Qualität der Fotos, aber viel mehr noch an den Angaben zu Deinen Funden gespart :(, wie Emma schon richtig bemerkt hat.


    Ein paar einfache Zusatzangaben hätten zumindest bei 2 der gezeigten Arten Gewissheit schaffen können:


    Beim "Baumpilz" handelt es sich mit Sicherheit nicht um eine Art der Gattung Ganoderma, dafür spricht jeglicher farbliche Aspekt, sondern um einen Fenchel-Porling (Gloeophyllum odoratum):

    ===> Samtig-pelzige Oberfläche, Farbeindruck


    Eine einfachste Geruchsprobe wäre ausreichend gewesen, den Pilz zu "überführen": er riecht stark nach Fenchel!


    Eine Angabe zum Substrat ist bei "Baumpilzen" immer angebracht, dieser Pilz dürfte auf Fichte gewachsen sein. Ebenso ist eine Unteransicht bei Pilzen stets unerlässlich!


    Mit einem Bild der Unterseite, wäre der Eiszitterpilz (Pseudohydnum gelatinosum) mit seiner typisch stacheligen Fruchtschicht dort problemlos zu bestimmen, wobei ich auch so davon ausgehe, dass es sich hierbei um einen solchen handelt.


    Der Stäubling ist kein Beutel-Stäubling (Calvatia excipuliformis).


    Dagegen sprechen:


    • Die Größe: Beutel-Stäublinge sind in diesem Alter bis zu 15 cm hoch und können richtige Giganten werden!
    • Beutel-Stäublinge haben keine Scheitelöffnung (der komplette Oberteil löst sich in Sporenmasse auf)


    Für einen Flaschen-Stäubling (Lycoperdon perlatum) spricht die deutliche Abgrenzung vom Unter- zum Oberteil, sowie die offensichtliche weiße Grundfarbe. Stäublinge werden im Alter zunehmend bräunlich, so dass der farbliche Aspekt passen würde. Ob es sich allerdings wirklich um einen L. perlatum handelt, kann ich mangels Unkenntnis der weiteren Möglichkeiten nicht sagen.


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo Juergen,


    ich kann auch nur wenig Neues zu der bisherigen Bestimmung beitragen:


    bild 1: ist wohl ein beutelstäubling oder flaschenstäubling? mit dieser farbe?


    - Ja (beachte die Form, Größe und Ausprägung der "Hutstacheln")
    ---> "Flaschenstäubling" (Lycoperdon perlatum)
    ---> der Fruchtkörper ist überaltert, deshalb die Farbe
    --------------------


    bild2: keine ahnung, welcher baumschwamm das mit dieser farbgebung ist. sammelten auf jeden fall schon einige fürs österliche weihfeuertragen für meine kinder ...


    - Evtl. mögliche Kandidaten (könnte aber auch etwas völlig Anderes sein)wurden bereits in den Ring geworfen.


    ---> Zur endgültigen Bestimmung benötigen wir deine Hilfe:
    (a) Zeige und ein Bild der Hutunterseite
    (b) Befeuchte die Hutunterseite und schnuppere daran.
    (c) Erhite die Hutoberseite mit ener "Streichholz-Famme" und berichte , ob sie wie Plastik "brodelt und riecht" oder nicht schmilzt.
    ----------------------


    bild 3 + 4: schon einmal gesehen, aber ich find nix in meinen büchern ... (auch wenn bild 4 leider sehr unscharf geworden ist)
    vielen dank für eure hilfe.
    [/quote]


    - Wurde bereits (beachte die Stacheln auf Bild 3) bereits korrekt bestimmt:
    ---> "Gallertiger Zitterzahn" (Pseudohydnum gelantinosum)


    Grüße
    Gerd

  • danke an die beiden vorposter.


    eine unterseite des fenchelporlings habe ich ja schon geliefert, der geruch auch 3 tage danach stimmt mich bei dieser bestimmung sicher.


    leider bin ich bei der substratbestimmung, wenn es sich um einen baumstumpf handelt, sehr schwach. immerhin standen in diesem wald eichen, kiefern, buchen, ... ka, wie man da vorgeht.


    ein danke alle an alle helfer, jetzt sind mMn alle bestimmt.

  • Hallo Jürgen!


    Ich erleichtere mir die Substratbestimmung ein bisschen, indem ich den Spieß einfach umkehre und bestimmte Pilzarten als Substratanzeiger "missbrauche".


    So ist (zumindest bis ich einmal das Gegenteil erlebt habe) der leicht zu bestimmende Fenchel-Porling für mich immer ein Anzeiger für Fichte, habe ich bedenken, ob es sich um Eiche oder Buche handelt, dann schaue ich stets, ob es irgendwo Kohlenbeeren hat, dann handelt es ich in der Regel um Buche, ein Birken-Porling deutet in jedem Falle auf Birke usw., usw...


    Aber Achtung! Die regionalen Vorlieben der Pilzarten können verschieden sein und Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel!


    Eine gewisse Sicherheit ergibt sich immer erst durch die Auswertung einer Kombination verschiedener Merkmale und letztendlich darf man an dieser Stelle wohl auch sagen, dass gerade die Bestimmung von degenerierten Substraten unter Umständen genauso schwierig sein kann, wie die Bestimmung eines vergammelten Pilzes!


    Viele Grüße,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Jürgen,



    eine unterseite des fenchelporlings habe ich ja schon geliefert, der geruch auch 3 tage danach stimmt mich bei dieser bestimmung sicher.


    Tja, wer "Lesen/Sehen" kann ist im Vorteil.


    ---> Sorry, habe die Beiträge von dir und "Hübchen" nicht gesehen.


    ---> Und damit wäre auch diese "Kuh vom Eis"


    Grüße
    Gerd