Unbekannte Charakterpflanze

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.497 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maner.

  • Hi


    Also ich war vor 1 Monat in einem wärembegünstigten Eichenwald(schwarzhütige Steinpilze und Kaierlinge:selten) auf 500m NN und da war alles mit dieser pflanze übersäht!
    Ich hab auch das Handbuch für Pilzsammler aber dort steht diese Pflanze auch nicht drinnen!


    Lg und danke schon mal im Voraus!

  • Hallo Maner!


    Das nächste Mal solltest Du auch bei Pflanzen unbedingt angeben, wo genau Du sie gefunden hast, denn viele Pflanzen kommen nur an einigen besonderen Plätzen in genau definierten Regionen vor.
    Das würde in einigen Fällen bei der Bestimmung sehr helfen!
    Zum Glück habe ich in Deinem Profil geforscht und herausgefunden, dass Du Österreicher bist :)!


    Dein Fund hört auf den Namen Europäisches Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens), das sich besonders in einigen Regionen Österreichs wohlfühlt, ansonsten aber nur punktuell vorkommt.


    Weitere Détails kannst Du hier bei Wiki finden!


    Ich habe mir außerdem auch mal eine Beschreibung von A. Gminders "Handbuch für Pilzsammler" angesehen (ich habe das Buch selbst leider nicht) und es wird sogar ausdrücklich darauf hingewiesen, dass A. Gminder in diesem Werk etwaige Begleitpflanzen und Partner aus verschiedenen Gründen nicht besonders berücksichtigt. Was ist der Grund, dass Du da drinnen nach einer Blüten-Pflanze suchst?


    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy,


    gibt es eigentlich ein Buch, dass sich explizit mit Zeigerpflanzen beschäftigt?
    Das würde mir gerade bei neuen Wäldern sehr helfen. Denn kann man ungefähr einschätzen, was dort an Pilzen zu erwarten ist.


    Viele Grüße


    Christian

  • gibt es eigentlich ein Buch, dass sich explizit mit Zeigerpflanzen beschäftigt?
    Das würde mir gerade bei neuen Wäldern sehr helfen. Denn kann man ungefähr einschätzen, was dort an Pilzen zu erwarten ist.



    Das interessiert mich auch brennend - ich suche schon länger hier und im Internet nach genau diesem Thema, aber entweder ich suche nach den falschen Begriffen oder... :/


    Am Besten fände ich es, wenn wir hier im Forum einen neuen Thread über das Thema eröffnen würden, was sicherlich so manche doppelt und dreifach gestellte Frage vermeiden würde und vielen Anfängern hier enorm weiterhelfen könnte ! :thumbup:

  • Hallo Acki,
    fast genau Deine Frage hatte ich auch gestellt. Hier die nette und schnelle Antwort von Gerd.
    Grüße Safti


  • Hallo zusammen!


    Ich sehe hier verschiedene Absichten aufeinanderprallen:


    Die einen möchten quasi im Voraus wissen, was sie nach dem Studium der entsprechenden Ökologie für Pilze zu erwarten haben, sprich: ein kurzer Blick während des Tagesausfluges in unbekannten Gefielden aus dem Autofenster genügt und ich weiß, was ich finden werde..., wohingegen die anderen im Nachhinein gewisse Eigenschaften wie "saurer oder kalkiger Boden?" in die Bestimmung von Pilzen miteinbringen möchten.


    Letzteres halte ich für bedeutend sinnvoller, denn in der Zeit, in der man ein einziges Waldstück nach mykologischen Grundsätzen "analysiert" (d. h. Bodenproben nimmt, die durchschnittliche lokale Regenfallmenge berechnet, die aktuelle Luftfeuchtigkeit im Verhältnis zur Temperatur auf Bodenhöhe bestimmt, mit der Radiokarbonmethode das Alter sämtlicher Bäume im Umkreis von einem Hektar Waldfläche berechnet und nebenher noch das Aufkommen aller Schnecken pro Quadratmeter in das Gesamtergebnis miteinbezieht) kann man genauso gut eine schöne Wanderung unternehmen und sich überraschen lassen oder sogar einen Speisepilz-Suchhund ausbilden :D!


    Man findet ja selbst an bekannten Plätzen nicht jederzeit das, was normalerweise dort wächst: Faktoren wie Witterung, die vorherige Anwesenheit von Julius (:D) oder gar Veränderungen im jeweiligen Biotop (beispielsweise die unerwartete Präsenz eines bis dahin noch nie dagewesenen Komposthaufens) spielen ebenfalls eine große und für den Nicht-Wissenschaftler vielleicht sogar eine zu große Rolle, um von diesem interpretiert oder gar im Sinne eines zu erwartenden Pilzaufkommens ausgewertet werden zu können.


    Selbstverständlich würde ich unter einen einzelnen Eiche im Stadtpark keine Speisepilz-Vielfalt erwarten, wie sie mir unter Umständen in einem schönen Mischwald geboten wird und ich würde auch nicht in einem ausgesprochenen Laubwald nach Maronen suchen (genauso wie ich bei einem Autohändler nicht versuchen würde, eine Dose Zuchchampignons zu kaufen), aber alles in allem halte ich es auch bei entsprechendem Vorwissen für wenig sinnvoll, sich als Speisepilzsammler in einem unbekannten Wald krampfhaft an mögliche Möglichkeiten zu klammern: Meist findet man am einen Ort sowieso nicht das, was man sich erhofft hat, dafür aber an einem anderen umso mehr davon, obwohl man dies gar nicht erwartet hat (also beispielsweise ein Omelett mit deutschen Steinpilzen, serviert im Herbst in einem polnischen Restaurant).


    Fazit:


    Ich würde in unbekannten Wäldern locker und entspannt das Körbchen schwingen, mich überraschen lassen und mir gemäß dem Motto: "der Weg ist das Ziel" einen gesunden Spaziergang zukommen lassen!


    Wenn ich wirklich die Priorität auf einen vollen Korb lege, dann besuche ich nur mir ausgesprochen bekannte Plätze, denn bei der Pilzsuche ist die Erfahrung und eine gewisse Ortskenntnis durch nichts zu ersetzen. Die Suche in fremden Wäldern (nach welchen Gesichtspunkten auch immer) ist dahingegen noch risikobehafteter, als es die Pilzsuche sowieso schon ist.


    Für alle anderen (also für diejenigen, die sich nach der Suche einen Fund an Hand von Merkmalen wie sie beispielsweise durch Zeigerpflanzen geliefert werden können, bestimmen lassen möchten) kann ich die von Gerd empfohlene Literatur mit Sicherheit (selbst ungesehen!) weiterempfehlen.


    Was ich noch weiß ist, dass im 4-bändigen Werk "Die Großpilze Baden-Württembergs" von German J. Krieglsteiner die Ökologie der jeweiligen Arten besonders hoch gewichtet wird. Das Gesamtwerk kommt allerdings auf ungefähr 200 €, die man nach mißglückter Pilzsuche genauso gut in einen angenehmen Aufenthalt für zwei Personen in einem guten Speiserestaurant investieren könnte...;)!


    Ich wünsche allen einen wunderschönen Tag!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Danke für eure Antworten!(vor allem Fredy)
    Hatte jetzt Monat keine Möglichkeit ins Internet zu kommen.
    Habe viel verpasst(jeder weiße es) und ich betone "Das Handbuch für Pilzsammler" sehr, weil ich noch nie ein anderes Buch gesgehen habe, dass sich so mit Charakterpflanazen beschäftigt


    mfg maner