Hallo!
Wissenschaftlich heißen die Stielbecherchen Hymenoscyphus, es gibt ganz schön viel von denen, schätze so auf 80 Arten kommt man bei uns.
Die bevorzugten Farben der Gattung sind weiß, ocker oder gelb. Besiedelt werden die verschiedensten Krautstängel, Grashalme, alte Blätter oder Holz.
Leider geht die Zeit für die meisten herbicolen (krautstängelbesiedelnde) oder graminicolen (grashalmebesiedelnde) Becherchen mit den Frösten für dieses Jahr erst mal zu Ende. Die Holzbewohner halten allerdings auch im Winter durch.
Sie sind halt klein, werden deshalb auch kaum wahrgenommen. Schaut man aber mal gezielt in etwas größeren Beständen z.B. von Kanadischer Goldrute (Solidago canadensis), Beifuß (Artemisia) oder Rainfarn (Tanacetum) an feucht liegenden alten Stängeln wird man nicht lange suchen müssen, um fündig zu werden.
Der hier ist auch nicht selten, allerdings trotzdem nicht sehr bekannt, sein Name ist Hymenoscyphus suspectus, das Großsporige Gräser-Stielbecherchen:
Er wächst vor allem im Spätherbst an alten, meist schon von Humus überdeckten Halmen von Rohrglanzgras (Phalaris). Ihr wisst schon, das ist das üppig wachsende Gras an Feuchtstellen (wasserführende Gräben o.ä.).
Zwar gibt es mehrere helle Stielbecherchen (Hymenoscyphus) an diesem Gras, ein paar makroskopische Eigenheiten hat dieser aber:
Er kann für eine Hymenoscyphus-Art gesehen recht groß werden (ca. bis 5mm), hat eine Neigung zur Langstieligkeit, eine hellbraune Stielbasis, radialausgerichtete, feine weiße Fasern an der Becheraußenseite und bleibt lange weiß (erst sehr reif etwas ockerliche Scheibe).
Bis auf die Sporen will ich euch nicht mit den Mikros langweilen:
Also, bei wem keine großen Pilze mehr wachsen, der kann durchaus auch mal etwas genauer z.B. in Eichen- oder Pappelblättern wühlen. Ihr werdet euch eventuell wundern, was es da alles zu finden gibt.
VG Ingo W