was ist das für ein Pilz?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.439 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ralf.

  • Guten Tag ich habe diesen Pilz auf unserer Auffahrt gefunden und wollte wissen, ob er essbar ist... ich denke es ist ein Steilpilz aber sicher bin ich mir nicht. Ich hatte vor, ihn zu trocknen, falls er essbar ist. Dazu bräuchte ich dann auch eine kleine kurz Anleitung, wenn es geht...


    Ich weiß auch nicht, ob der Pilz noch gut ist, da der Schwam ziemlich bräunlich ist... danke schonmal! ;)

  • Zitat von Darkness07


    Ah birke steht auch daneben! Was hat der Pilz den mit der Birke zu tun, hilft er ih?


    Der Pilz und der Baum - in diesem Fall die Birke - leben in Symbiose. D.h. beide haben von dieser Lebensgemeinschaft etwas, insbesondere braucht der Birkenpilz die Birke, ohne geht nicht.


    Zum Essen ist der alte Schlappen aber nix mehr!


    Gruß Harald

  • Hallo Darkness,


    wenn es sich um einen Birkenpilz handelt, so ist dieser als Jungpilz recht schmackhaft. Um Deine letzte Frage aufzugreifen: die Birke kann sicherlich auch ohne die Symbiose mit dem Pilz auskommen, doch umgekehrt benötigt der Pilz die Birke.


    Im Detail kann man dieses im Netz nachlesen - so z. B. auf der Webseite zur TV-Sendung "Planet Wissen", welche das Thema "verbrauchergerecht" erläutert:


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    "Pilze sind für das Leben in und auf dem Boden von großer Bedeutung. Dabei spielt vor allem eine bestimmte Symbiose zwischen Pilzen und Pflanzen eine zentrale Rolle. Wissen Sie, welche gemeint ist?


    Es gibt Vermutungen, dass erst durch diese "Zusammenarbeit" die Pflanzen das Land als Lebensraum für sich erschließen konnten. Rund 90 Prozent aller terrestrischer Pflanzenarten stehen in Symbiose mit zahlreichen Pilzarten. Die Symbiose selbst wird mit dem etwas sperrigen Begriff "Mykorrhiza" bezeichnet. Der Name geht auf die altgriechischen Begriffe "mykes" (= Pilz) und "rhiza" (= Wurzel) zurück. Die daran beteiligten Pilze werden entsprechend Mykorrhizapilze genannt. Uns sind meist nur die oberirdischen Fruchtkörper dieser Pilze bekannt, die zum Teil als Speisepilze gesammelt werden. Bestimmte Pflanzen leben mit bestimmten Pilzen in Symbiose, wie etwa die Birke mir dem Birkenpilz, Eichen mit dem Steinpilz und Lärchen mit dem Lärchenröhrling.


    Aber wie sieht jetzt diese Zusammenarbeit von Pilz und Pflanze eigentlich aus? Die Pilze bilden mit ihren feinen Hyphen im Boden ja ein Geflecht, das sogenannte Myzel. Mit diesem Geflecht umschließen sie nun die Feinwurzeln der Pflanzen und dringen teilweise sogar in diese ein. Da die Pilzfäden deutlich dünner als die Pflanzenwurzeln sind, vergrößert sich dadurch die Oberfläche um das Hundertfache. Tatsächlich helfen oder übernehmen die Pilzfäden die Aufgabe der Wurzelhaare und versorgen die Pflanze mit Nährstoffen und Wasser. Vor allem Phosphat und Stickstoff können sie aus dem Boden aufnehmen, Nährstoffe, an die die Pflanze selbst nur schwer kommt. Denn die Pilze sind nicht gerade zimperlich bei ihrer Nährstoffbeschaffung. Zwar wird in erster Linie abgestorbenes pflanzliches und tierisches Material von ihnen zersetzt, doch einige greifen auch auf lebendes "Material". Sie legen tödliche Fallen aus, in denen etwa Fadenwürmer erbeutet werden. Die Tiere werden dann sofort zersetzt und die Nährstoffe entsprechend an die Pflanzen weitergeleitet. Aber auch die verbesserte Wasserversorgung bietet gerade an extremen Standorten deutliche Vorteile für die Pflanzen, die etwa längere Trockenphasen mit Hilfe der Pilze besser meistern. Als Gegenleistung erhalten die Pilze von den Pflanzen Kohlenstoffverbindungen, wie Zucker und Stärke, die wiederum von den Pilzen, die ja keine Photosynthese betreiben können, nicht hergestellt werden können.


    Die Beziehung zwischen Mykorrhizapilzen und Pflanzen ist häufig keine reine Symbiose, also eine Gemeinschaft mit Vorteilen für beide Beteiligte. Es gibt die unterschiedlichsten Beziehungsformen, die bis zum reinen Parasitismus reichen können. So können Mykorrhizapilze ihre durch einen Schädling geschwächte Partnerpflanze auch plötzlich selbst angreifen und als Nahrung einsetzen. Andersherum versuchen auch Pflanzen von Mykorrhizapilzen zu profitieren, ohne Gegenleistungen zu erbringen, wie es etwa einige Orchideenarten praktizieren. Grundsätzlich ist die Beziehung aber für beide Partner meistens von Vorteil und die Pilze spielen eine entsprechend wichtige Rolle, was in unserer modernen Landwirtschaft leider noch viel zu wenig berücksichtigt wird.


    (Dieter Ulbrich)"


    Quelle: Planet Wissen


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    Ich hoffe, dass dieser Artikel Deinen Wissensdurst hinreichend stillt - ansonsten empfehle ich, einfach mal auf Google nach den Begriffen "Symbiose +Pilz +Baum" oder "Symbiose +Mykorrhiza +Pilz" zu suchen (ohne Anführungszeichen).


    Viele Grüße,
    Ralf