Leuchtender Weichporling

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 4.208 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Guten Tag liebe Pilzfreunde!


    Nachdem ich schon im Juli in diesem Beitrag einen Leuchtenden Weichporling (Pycnoporellus fulgens) vorstellen durfte, hoffe ich nun, hier ein ausgewachsenes Exemplar derselben Art präsentieren zu können. Dies wäre eine glückliche Fügung, nachdem die jungen Fruchtkörper dieses seltenen Pilzes aus dem ersten Beitrags allesamt ein Opfer der Schnecken geworden sind und ich ihre Entwicklung leider nicht weiter verfolgen konnte.


    Ich habe den Pilz wiederum in Rheinnähe, allerdings im Abstand von ca. 1 km Luftlinie vom Fundort der anderen Exemplare in einem anderen Waldstück der gleichen Region gefunden:



    Der Fundort war wiederum Mischwald, das Substrat ein gesägtes Teilstück einer Fichte mit deutlichen Anzeichen des Zerfalls durch Braunfäule. Es fand sich ausschließlich ein einziger Komplex des Pilzes an der Stirnseite des Substrates, welches sich in sonnenexponierter Lage an einer kleineren, ansonsten baumlosen Stelle befand.


    Die Gesamtbreite beträgt ca. 10 cm, die einzelnen Teilstücke sind ungefähr 5 cm breit.
    Die Trama ist 3 mm dick, die Röhren sind 4 mm lang.
    Der Geruch ist sehr angenehm, der Geschmack nussig.
    Die Poren zeigen sich typisch unregelmäßig eckig, es finden sich ca. 2 davon pro mm.
    Der Pilz ist von zäh-elastischer Konsistenz, die Oberseite ist striegelig.


    Mag jemand meine Vermutung, dass es sich um einen Leuchtenden Weichporling (Pycnoporellus fulgens)
    handelt, bestätigen?


    Ich bedanke mich!


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Guten Tag Fredy,


    Pycnoporellus fulgens ist eigentlich nur mit Pycnoporus cinnabarinus zu verwechseln. Mit KOH kannst du einen Test machen um sie zu unterscheiden. Die Trama von P. fulgens färbt sich beim beträufeln mit KOH dunkelrot/rotbraun, bei P. cinnabarinus ist keine Färbung auszumachen. Mikroskopisch sind die beiden Arten z. B. durch das Hyphensystem zu unterscheiden. P. fulgens hat ein schnallenloses monomitisches Hyphensystem das es so, meines Wissens, nur einmal in dieser Gattung gibt.


    Mit freundlichem Gruß
    Pilzler

  • Hallo Pilzler, hallo Mykado!


    Vielen Dank für Eure Antworten!


    Ich wage hier eine Zinnoberrote Tramete (Pycnoporus cinnabarinus) dezent auch ohne KOH auszuschließen:


    Das Schnittbild der Tramtete wäre durchgehend zinnoberrot, ihr Substrat müßte Laubholz sein.


    Hier eine Zinnoberrote Tramete auf Buche:



    (Das Foto habe ich im letzten Winter gemacht, daher die Eisschicht auf den Poren)


    Ich sehe aber, dass Ihr meinen Fund recht gelassen betrachtet :D: es scheint somit, dass sich der Leuchtende Weichporling mittlerweile mehr oder weniger auch in unseren Breitengraden etabliert hat!


    Ich bedanke mich und bis dann!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy!

    Zitat


    Ich sehe aber, dass Ihr meinen Fund recht gelassen betrachtet Big Grin: es scheint somit, dass sich der Leuchtende Weichporling mittlerweile mehr oder weniger auch in unseren Breitengraden etabliert hat!


    Siehst du richtig. Vor 7-8 Jahren war er noch der absolute Knaller, jetzt sieht man die Funde eher gelassen. Inzwischen wachsen sie ja auch an Buche, also nicht wundern, wenn es mal kein Nadelholz als Substrat ist.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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