Brockenwanderung

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.880 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilz1990.

  • Hallo Forengemeinde,


    ich bin in meiner Bildersammlung auf ein paar Pilzbilder aus dem Sommer 2010 gestoßen. Wir sind den Brocken hochgewandert und ich konnte dabei diese Pilze vom Wegrand aus fotographieren (noch mit der alten Kamera).


    Los ging es in Schierke bei strömenden Regen, der aber bald aufgehört hat. Trotz des miserabelen Wetters und der Tatsache, dass wir an einem Mittwoch außerhalb der Schulferien hochgewandert sind, waren auf dem Brocken sehr viele Touristen und Wanderer.
    Als Wandertour wählten wir den anspruchsvolleren Eckerlochstieg. Der Weg startete mit einer relativ geringen Steigung. Es ging vorbei an eine kleine Fichtenschonung (mit kleineren eingestreuten Laubbäumen), wo ich folgende Exemplare entdecken konnte:


    Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus erythropus)


    In der Schonung waren auch noch viele kleine Fliegenpilze, Maronen und Pfifferlinge schon vom Wegesrand aus zu sehen. Die Versuchung war riesig, dort einfach mal reinzugehen und Korb für Korb rauszuschleppen. Aber wir haben uns dagegen gewehrt :)


    Der Weg wurde nun langsam steiler und der Wald ging in einen reinen, relativ alten Fichtenwald über. Dort fanden wir u.a. den:


    Violetten Lacktrichterling (Laccaria amethystea)


    sowie viele kleine...


    Maronenröhrlinge (Boletus badius)


    Weiterhin liefen uns immer wieder Pfifferlinge über den Weg:


    Pfifferling (Cantharellus cibarius) ?!


    Ein persönlicher Erstfund:


    Klebriger Hörnling (Calocera viscosa)


    Immerwieder trafen wir auf den ungenießbaren Fichtenporling (Fomitopsis pinicola), der die Würfelfäule hervorruft und auch an Birken und Obstbäumen vorkommen kann.


    Bei den beiden folgenden Baumpilzen habe ich keine Ahnung und freue mich über jegliche Hilfe ;)


    Nach ca. 3 stündiger Wanderung sind wir abgekämpft oben angekommen und konnten dieses herrliche Wetter bzw. die atemberaubende Fernsicht bestaunen :D


    Die Sicht besserte sich aber kurze Zeit später.


    Auf dem Rückweg, mit schmerzenden Füßen, konnten wir noch folgende Pilze entdecken.


    Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria)


    Perl- oder Pantherpilz. Tendenziell eher Pantherpilz.


    Das war ein schöner Tag auf dem Brocken im Nationalpark Harz.
    Aber wir konnten ja nicht komplett ohne Pilze abreisen :D
    So sind wir nochmal auf dem Rückweg in einen Fichtenwald außerhalb des Nationalparks gefahren und haben in ca. 1/2 Stunde diese Pilze gefunden und sie anschließend gebraten auf Schnitte mit Rüherei und Schnittlauch gegessen :P


    Ich hoffe, dass euch die Bilder und der Bericht gefallen haben und wünsche euch noch einen schönen Tag! :)


    Viele Grüße


    Christian


    PS: Hoffentlich habe ich alles richtig bestimmt :D

  • Hallo Christian,


    Kann es sein, daß Dir ein Schreibfehler unterlaufen ist ?
    Dein violetter Rötelritterling sieht mir eher nach einem violettem Lacktrichterling aus....


    Gruß Michael

    Bei Regen oder Sturm, hol ich den Pilz noch vor dem Wurm...


  • Hallo Christian,


    Kann es sein, daß Dir ein Schreibfehler unterlaufen ist ?
    Dein violetter Rötelritterling sieht mir eher nach einem violettem Lacktrichterling aus....


    Gruß Michael


    Danke für deinen Hinweis! Die beiden Namen schmeiße ich leider immer mal wieder durcheinander.


    Viele Grüße


    Christian

  • Hallo Christian,


    schöner Bericht und tolle Bilder. Die Marone habe ich aber immer unter Xerocomus und nicht unter Boletus eingeordnet gesehen. Vielleicht ist mir da ja auch etwas entgangen.


    Gruß, Alex

  • Ersteinmal danke für euer Lob!


    Das mit den lateinischen Namen ist immer so eine Sache. Ich habe die hier nur zur Ergänzung aufgeführt. In meinem Pilzbuch "Der große Kosmos-Naturführer" von Roger Phillips ist sie mit Boletus angegeben.
    In meinem zweiten Pilzbuch steht Boletus badius, syn. Xerocomus badius.


    Letztlich ist es ja nur wichtig, den deutschen Namen zu kennen. :thumbup:


    Viele Grüße


    Christian

  • Hallo


    Schöner Bericht mit tollen Bildern. :thumbup: War sicherlich ein super Tag, wenn auch nicht bei dem schönsten Wetter, aber wurdet ja mit einem guten Pilzmahl belohnt.;)


    Wünsche eine schöne Woche
    Lg
    Vear


  • Lieber Harald,


    zu deiner Aussage:
    "Ich hätte ja gefühlsmäßig erwartet, dass die Marone eher bei den Schmier-Röhrlingen (Suillus) unterkommt."
    muss ich sagen, dass es nicht nur die "Grosse schimmelige Matschmarone" aus dem Gras gibt, sondern auch wunderschöne feste Varianten vor allem im Fichtenhochwald ausserhalb von Gras.


    Wie kommst Du darauf, dass ich "Grosse schimmelige Matschmarone" aus dem Gras meine??
    Maronen ansich sind öfters schmierig zu finden und von daher bei den Filz-Röhrlingen eigentlich nicht so gut aufgehoben. Dass die jetzt bei den Dick-Röhrlingen gelandet ist wundert mich ehrlich gesagt schon, ob die da letztendlich reinpasst?[hr]


    Letztlich ist es ja nur wichtig, den deutschen Namen zu kennen. :thumbup:


    Für die Pfannenfraktion vielleicht, für den der sich ernsthaft mit Pilzen auseinandersetzt, sind die wissenschaftlichen Namen unabdingbar.


    Gruß Harald

  • Hallo Harald :thumbup:!


    Zitat

    ...Für die Pfannenfraktion vielleicht...


    Jetzt bin ich an der Reihe, mir etwas merken zu müssen :D!


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!


  • um sie zu den Schmierröhrlingen zu zählen müsste die Huthaut auch deren Konsistenz haben, zäh und leicht ablösbar (trocken) sowie schmierig und mit einem Tuch zu entfernen (nass). Vergleiche sie doch mal mit Goldröhrlingen oder dem Butterpilz. Da unterscheiden sie sich doch sehr.


    Da würde der Sand-Röhrling (Suillus variegatus) aber auch nicht so richtig hereinpassen.
    Fakt ist, dass die neuen Zuordnungen aufgrund genetischer Merkmale vorgenommen werden. Da tun sich manche Sachen auf, die nicht gerade einleuchtend erscheinen. Z.B. sind die Schichtpilze (Stereum) mit den Täublingen verwandt und die Schirmlinge stehen den Stäublingen nahe....


    Gruß Harald


  • Hallo Christian,


    deine Pfifferlinge sehen eher aus wie die Falschen Pfifferlinge!


    Gruß
    Jürgen


    Hallo Jürgen,


    genau da war ich mir auch nicht sicher. Ich hatte selten so einen Grenzfall, wo ich mir so unsicher war. Normalerweise haben die falschen Pfifferlinge, die ich sonst immer sehe einen etwas "runderen" Hut und sind noch etwas farbintensiver. Die Pfifferlinge, die ich sonst aus der Heide kenne sind noch etwas heller und haben keine Frabverstärkung in der Mitte des Hutes. Vielleicht sehen die Pfifferlinge aufgrund der Höhenlage etwas anders aus? :rolleyes:
    Mein Vater war auch mit dabei und der sammelt schon sehr lange und kennt sich ziemlich gut aus, dennoch war er sich hier auch unsicher.


    Viele Grüße


    Christian[hr]


    Letztlich ist es ja nur wichtig, den deutschen Namen zu kennen. :thumbup:


    Für die Pfannenfraktion vielleicht, für den der sich ernsthaft mit Pilzen auseinandersetzt, sind die wissenschaftlichen Namen unabdingbar.


    Gruß Harald


    Ja, war ein bisschen blöd formuliert. Natürlich sind lateinische Namen auch wichtig, besonders für die Experten. Ich zähle mich im Moment noch eher zu der Pfannenfraktion :D


    Viele Grüße


    Christian

  • Hallo Christian,


    das beste Erkennungsmerkmal bei Pfifferlingen ist für mich im Zweifelsfall immer der Geruch.
    Der echte Pfifferling hat einen ganz eigenen, recht stark ausgeprägten Geruch, der mit einer "halbwegs geübten Nase" unschwer zu erkennen ist.
    Bei kleineren, weniger "duftenden" Exemplaren kann man den Geruch verstärken, indem man halt mal eines der Pilzchen opfert und es zwischen den Fingern zerquetscht.
    Hat man einmal echte Pfifferlinge geschnuppert, wird man diesen Geruch auch nicht mehr vergessen...
    Aussehen (farblich) und Wuchsform können bei beiden Arten so stark variieren, daß sie für eine optische Bestimmung nicht ausreichen.
    Allein schon der Hut des echten Pfifferlings kann glocken- oder trichterförmig sein. glatt, oder rosettenförmig.
    Gerade die letzte Wuchsform bringt mitunter Exemplare bis zur Größe einer CD hervor...
    Ganz so groß wird der falsche Pfifferling meines Wissens zwar nie, aber kleine und mittelgroße Exemplare können mitunter durchaus 100%ig das Aussehen von echten Pfifferlingen haben.
    Manchmal kommt es sogar vor, daß echter und falscher Pfifferling unmittelbar nebeneinander wachsen.
    Irgendwie hat man das Gefühl, der "Falsche" würde sich einen Spaß daraus machen, uns Pilzsammler auf's Glatteis zu führen!;)
    Und ehrlich gesagt kenne ich keinen Pilzsammler, der sich nicht schonmal umsonst wegen eines vermeintlich "echten" Pfifferlings gebückt hat...


    MfG,
    Thomas2


  • Hallo Thomas,


    danke für deinen Tipp! Das die echten Pfifferlinge einen so markanten Geruch hat, an dem man ihn auch daran erkennen kann, wusste ich bisher nicht.
    Da werde ich ab jetzt verstärkt darauf achten.
    Solch ein Forum ist echt klasse, immer wieder kriegt man hilfreiche Tipps! :thumbup:


    Viele Grüße


    Christian