Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.839 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Liebe Pilzfreunde,
    diesen Pilz, ich denke, es ist eine Tramete, fand ich am 31.10.2010 am Rande eines Baches bei Wolfsried, Stiefenhofen, LI, Bayern.


    Der Stuppen stammt von einer Weide, die noch lebt.


    Den Pilz würde ich als ledrig bezeichnen, Geruch wenig, aber angenehm.


    Es tut mir leid, daß ich den schwachen Geruch nicht näher benennen kann.


    Vielleicht weiß trotzdem jemand, um was für einen Pilz es sich handelt.


    Es grüßt
    Horst Schlüter

  • Hallo Horst!


    Das ist eine Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) im besten Alter!


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy,



    Das ist eine Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) im besten Alter!


    - Na ja: Gestatte dass ich hier Bedenken anmelde, da ich die typische Zonierung des Hutes nicht feststellen kann.


    - Mein Pech: Eine Alternative kann ich da leider auch nicht in den Ring werfen.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Horst!


    Und wenn Fredy schreibt "im besten Alter", dann bedeutet das, dass sie frisch wächst. Sieht man an den weißen Poren. Normalerweise hätte dir in diesem Stadium eine Rosaverfärbung der Fruchtschicht bei Verletzung oder an Druckstellen auffallen sollen/können/müssen.


    VG Ingo W


    @ Fredy: Oder ist es doch ein Stäubling? (äußerst schnell wegduck!):evil:

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Ingo!


    Mach' keine Scherze!


    Als ich Gerd's Kommentar angefangen habe zu lesen, hatte ich schon wieder so etwas ähnliches erwartet...<X


    Grüße,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Horst,


    Zitat von Horst Schlüter


    Eine Verfärbung ist mir nicht aufgefallen.


    - Die "Rötung" kann dir nur auffallen, wenn du die Unterseite ärgerst.


    Frage:
    ---> Hast du die Unterseite geärgert und evtl. vorher mit "Speichel" angefeuchtet???
    -----------------------------------------


    Zitat von Horst Schlüter


    Ob dieses Bild weiter hilft, das Einzige ohne Blitz.


    Nicht wirklich.
    ---> Aber, den Fall können wir leicht klären, wenn du die Poren ärgest und uns das Ergebnis mitteilst.
    ----------


    Fredy:


    Ich bin jetzt etwas verunsichert:
    - :( Evtl. hattest du mit "Daedaleopsis confragosa" (Rötende Tramete). doch einen guten Riecher.
    - Farblich erinnert mich das neue Bild allerdings eher an "D. tricolor"
    (Dreifarbige Tramete)
    , die einige Autoren nur als Var. von "D. confragosa" anerkennen.


    Grüße
    Gerd



    D. confragosa vs. D. tricolor:


  • Hallo Gerd!


    Im Falle "Daedaleopsis confragosa versus Daedaleopsis confragosa var. tricolor" (mittlerweile aus für den Laien unerfindlichen Gründen zusammengefasst zu D. confragosa) schließe ich eine Tricolor in diesem Falle absolut aus.


    Die beiden Variationen sehen sich allenfalls ähnlich, wenn sie sich die Farbe der "normalen" Confragosa aus Altersgründen etwas in Richtung Braun verschoben hat. Erfahrungsgemäß aber bleicht diese dann ganz zuletzt wieder vollkommen aus und kommt dann oberseits fast schon weißlich, crèmefarben daher. Eine Tricolor wird im Verlaufe ihrer Entwicklung letztendlich vollkommen schwarz.


    Ich persönlich finde bei mir im Feuchtgebiet an Weiden ausschließlich D. confragosa, wohingegen D. confragosa var. tricolor in der gleichen Region fast immer an Kirsche, oft auch an Buche zu finden ist, niemals aber an Weide.


    Letztendlich wird ein Blick auf die Unterseite die Bestimmung aber stets absichern können, denn der Unterschied in dieser Hinsicht ist frappant:
    Von der Form bis hin zur Farbe der Poren (Confragosa: länglich, eckig, weißlich bis im Alter grau - Tricolor: lamellig, gelblich, ocker bis im Alter schokoladenbraun, dunkelbraun) sind die beiden dort grundverschieden.


    Anbei meine Bilder von verschiedenen Exemplaren einer Tricolor, das Einzelexemplar (Oberseite, Schnitt, Unterseite) wurde im letzten Winter aufgenommen und zeigt ein ausgewachsenes Exemplar, das letztere stammt von diesem Herbst und zeigt noch jüngere Exemplare. Die Farbe der Oberseite würde ich stets als "mit satten Rottönen" bezeichnen, auch dahingehend mit einer D. confragosa meines Erachtens eigentlich zu keinem Zeitpunkt zu verwechseln:



    Unterschiede gibt es auch bezüglich der Formen und der Größe (was übrigens wie alles andere auch, lediglich meine persönlichen Erfahrungen mit allerdings doch recht vielen Vertretern beider Varianten widerspiegelt):


    D. confragosa erscheint gerne auch einmal als Einzelexemplar oder zumindest in größeren, unregelmäßigen Abständen, die einzelnen Exemplare am gleichen Substrat befinden sich oftmals in verschiedenen Entwicklungsphasen und unterscheiden sich meist in Form und Größe (rundlich bis in die Breite gezogen, Breite nicht selten bis ca. 15 cm).
    Tricolor erscheint stets ordentlich einheitlich in Größe und Form, oft zu vielen Dutzend über das gesamte Substrat verteilt. Die Breite beträgt selten über 10 - 12 cm.


    Ich wünsche allen einen nicht allzu stürmischen Tag und vor allem keine über Nacht entstandenen Sturmschäden!


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Gerd,
    vielen Dank für Deinen Beitrag. Das mit dem Ärgern habe ich nicht gemacht. Wenn ich wieder hinkommen sollte und ihn wiederfinde, werde ich das selbstverständlich nachholen.


    Hallo Frank,
    vielen Dank für Deinen doch sehr ausführlichen Beitrag, wo ich gespannt bin, welche Kommentare dazu noch gegeben werden.


    Es grüßt
    Horst


  • Im Falle "Daedaleopsis confragosa versus Daedaleopsis confragosa var. tricolor" (mittlerweile aus für den Laien unerfindlichen Gründen zusammengefasst zu D. confragosa) schließe ich eine Tricolor in diesem Falle absolut aus.


    - Ich auch, da bei "D. tricolor", sieht man sehr schön auf deinen Bildern, das Hymenophor ausgeprägt "lammellenartig" ist.


    - Nach "Krieglsteiner (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1" variert "D. confragosa" sogar am gleichen Substrat so stark bezüglich Hutfarbe und Hymenophor-Ausprägung, dass es nicht selten unmöglich erscheint, eine Kollektion eine der beiden Varianten (confragosa bzw. tricolor) zuzuordnen.


    - Übrigens habe ich derartige Überschneidungen in meinem Gebiet noch nie beobachtet.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo zusammen!


    Interessantes und öfers aufgeschnapptes Thema.


    So zu Anfang meine Meinung zur Einstufung von tricolor: Ich finde das mit der Varietät gar nicht schlecht, keinesfalls würde ich tricolor einfach in confragosa aufgehen lassen.
    Meine Erfahrungen sind ein klein wenig anders. Die Analysen von Fredy kann ich in den meisten Teilen nachvollziehen.


    Bei Gerds Gesamtbild hätte ich wohl auch auf tricolor spekuliert: Rot/ Rotschwarz auf Hut, kleiner/dünner als "normale" confragosa und dicht beieinander/übereinander zu mehreren (oft dutzendweise) Fruchtkörpern.
    Allerdings, und jetzt meine anderslautenden Erfahrungen zu Fredys Einschätzung:
    Daedaleopsis confragosa gibt es recht verschiedenfarbig, auch rot/rotschwarz wie tricolor. Tricolor habe ich aber bisher nur in dieser speziellen, von euch abgebildeten Farbe gesehen.


    Daedaleopsis confragosa muss nicht immer nur länglichporiges Hymenium haben. Den gibt es auch partiell-lamellig, sogar mit überwiegend lamellig erscheinendem Hymenium (nur am Ansatz ca. ein Drittel längsporig).
    Und hier kommt wohl die krieglsteinersche zitierte, angeblich beobachtete Vermengung beider am selben Substrat her.
    Ich habe die noch nie am gleichen Substrat vermengt gefunden, sehe sogar unterschiedliche ökologische Ansprüche, die sich allerdings auch überschneiden können.


    VG Ingo W

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