Viele bunte Smarties

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.698 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • Sei mir nicht böse, aber deine Bilder sind zu groß! Ich muss dauernd hin u. herscrollen.
    Ich könnte deine Funde zwar nicht bestimmen, aber angucken macht auch Spaß!
    LG Caro


  • Sei mir nicht böse, aber deine Bilder sind zu groß! Ich muss dauernd hin u. herscrollen.
    Ich könnte deine Funde zwar nicht bestimmen, aber angucken macht auch Spaß!
    LG Caro


    Ich verspreche, künftig kleinere Ansichten hochzuladen.[hr]


    - Mit "Schleimpilz" liegst du richtig.
    ---> Meine Vermutung: "Leocarpus fragilis" (Löwenfrüchtchen), sofern die Sporangien seitlich etwas eingedrückt sind.


    Danke, Gerd.
    Die seitliche Delle kann ich leider an meinen Fotos nicht wirklich nachvollziehen. Ich hoffe aber, dass ich den Baum wieder finden werde. Dann kann ich meine Lupe zücken...


    Herzliche Grüße
    Dryocopus

  • Hallo!


    Das Löwenfrüchtchen ist meinses Wissens reif nicht gelb. Außerdem erscheinen mir die Fruchtkörper zu sehr am Substrat anzuliegen. Ich denke, das ist eine Trichia. Ich schwanke zwischen T. varia und T. persimilis.


    Viele Grüße
    Toffel


  • Hallo!


    Das Löwenfrüchtchen ist meinses Wissens reif nicht gelb. Außerdem erscheinen mir die Fruchtkörper zu sehr am Substrat anzuliegen. Ich denke, das ist eine Trichia. Ich schwanke zwischen T. varia und T. persimilis.


    Viele Grüße
    Toffel


    Hallo Toffel, hallo Gerd,
    ich schiebe mal ein paar weitere Fotos nach. Vielleicht helfen die weiter. Stielchen konnte ich keine erkennen. "varia" -ein Hinweis auf Verschiedenfarbigkeit der Fruchtkörper?
    VG
    Dryocopus

  • Hallo Toffel,


    Zitat von Toffel


    Das Löwenfrüchtchen ist meinses Wissens reif nicht gelb.


    - Stimmt, die "Peridie" (Außenhülle) der "reifen Sporangien" (Sporenbehälter) ist nicht gelb sondern braun, glatt, glänzend.
    ---> Aber, das "Plasmodium" (der unreife Zustand) und "junge Sporangien" sind gelb.


    Zitat von Toffel


    Außerdem erscheinen mir die Fruchtkörper zu sehr am Substrat anzuliegen.


    - Nach meiner Recherche sind die Stielchen der Sporangien "schlaff" und "fadenartig". So wundert es mich nicht, dass die "Fruchtkörper" den Eindruck erwecken am Substrat anzuliegen.


    ---> Aber, ich zeige und deute einmal eine Vergrößerung:



    (1) die "Sporangien" sind teilweise eindeutig langgestreckt und etwas "bohnenförmig" eingedellt; ---> würde passen
    (2) die Farbübergänge (gelb --> nach braun) kann man gut nachvollziehen; ---> würde auch passen, sofern die Peridien-Farbe bei "finaler Sporenreife" braun wäre !???
    (3) Problem: Die weißen Striche im Bild sind wohl Artefakte und nicht wie von mir ursprünglich gedeutet "Stielchen".


    ---> Ok, damit ;( ist meine "Spekulation" (Löwenfrüchtchen)vermutlich aus dem Rennen. Macht nix: Ich habe mich eh noch nie ernsthaft mit "Schleimpilzen" beschäftigt.


    Dryocopus:
    - Beim "Löwenfrüchtchen" sind die "Sporangien" ca. 2mm lang und das Sporenpulver ist schwarz.
    -----------------


    Zitat von Toffel


    Ich denke, das ist eine Trichia. Ich schwanke zwischen T. varia und T. persimilis.


    - Ob "Trichia spec." eine gute Wahl ist, kann ich mangels Literatur und Erfahrung nicht beurteilen. Aber immerhin habe ich folgende m.E. "seriöse Quellen im Netz gefunden:


    ---> Homepage von "Spinne"


    ---> Schleimpilz-Gallery


    ---> Myxomycota - University of Guelph


    Grüße
    Gerd


  • Hallo, Gerd und Toffel,
    klasse, wie ihr euch austauscht! Die Mutmaßung nach dem Artefakt ist zutreffend, wie durch das folgende Foto schnell aufgeklärt werden kann.
    Danke euch beiden.
    VG
    Dryocopus

  • Hallo Gerd!



    - Stimmt, die "Peridie" (Außenhülle) der "reifen Sporangien" (Sporenbehälter) ist nicht gelb sondern braun, glatt, glänzend.
    ---> Aber, das "Plasmodium" (der unreife Zustand) und "junge Sporangien" sind gelb.


    Ja, allerdings sind hier auch reife Sporocarpien gelb. Man erkennt ein austretendes, gelbes Gewebe (Capillitium, daher auch der Name Trichia (von thrix: gr. Haar)), das es beim Löwenfrüchtchen so nicht geben dürfte. Dieses hat ein weißes Capillitium und eine große schwarze Sporenmasse (siehe z. B. hier).


    Zitat


    - Nach meiner Recherche sind die Stielchen der Sporangien "schlaff" und "fadenartig". So wundert es mich nicht, dass die "Fruchtkörper" den Eindruck erwecken am Substrat anzuliegen.


    Ich habe mir gedacht, dass dazu noch Beiträge kommen. Ich wusste nicht ganz, wie es erklären sollte. Beim Löwenfrüchtchen hängen oder liegen die Fruchtkörper eher wie Glöckchen o. ä. Hier sind die Ränder an allen Seiten gleich geformt und besitzen kein gestrecktes Ende.


    Zitat


    (1) die "Sporangien" sind teilweise eindeutig langgestreckt und etwas "bohnenförmig" eingedellt; ---> würde passen


    Das würde ebenso gut zu den Trichia-Arten passen, bei denen die Sporocarpien teilweise unregelmäßig zusammengewachsen sind.


    Zitat


    (2) die Farbübergänge (gelb --> nach braun) kann man gut nachvollziehen; ---> würde auch passen, sofern die Peridien-Farbe bei "finaler Sporenreife" braun wäre !???


    Beide Farbausprägungen gibt es auch bei den Trichia-Arten. Wie man sieht sind hier eben auch reife Fruchtkörper gelb.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Dryocopus et all.
    Schleimpilz na klar.
    Ich halte es auch für Trichia varia. Die bildet sowohl sitzende als auch kurz gestielte Sporocarpien und Plasmodiocarpien (zusammen gewachsene Plasmodiocarpien).



    Die Peridienfarbe kann von gelb bis braun gehen. Das Capillitium (die Fäden, die aus der geplatzten Peridie heraus quellen) sind braungelbe bis olivgelbe kurze Fäden.
    T. varia ist einer der häufigsten Myxos, besonders im Herbst und Spätherbst.


    Liebe Grüße,
    Bernd

  • Hallo Toffel,


    danke für die sehr ausführliche Kommentierung.


    - Ok, du hast mich bezüglich "Trichia" endgültig überzeugt, nachdem ich meinen Vorschlag eh bereits zurückgezogen habe:


    Zitat von Gerd


    (3) Problem: Die weißen Striche im Bild sind wohl Artefakte und nicht wie von mir ursprünglich gedeutet "Stielchen".


    ---> Ok, damit ;( ist meine "Spekulation" (Löwenfrüchtchen)vermutlich aus dem Rennen. Macht nix: Ich habe mich eh noch nie ernsthaft mit "Schleimpilzen" beschäftigt.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Bernd!


    Auf dich habe ich noch gewartet. :) Wie kommst du zu dem Schluss, dass es sich um T. varia handelt? Wächst T. persimilis noch dichter und großflächiger? Was mir bei T. varia nicht gefallen würde, ist das hellgelbe Capillitium. Eigentlich sollte es ja oliv- bis braungelb sein...


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel,
    für T. varia spricht die Anordnung der Sporocarpien: einzeln bis Kolonien, oft paarweise verwachsen und die Farbvariation der Peridie (varia = lat. verschieden, scheckig, mannigfaltig).
    Da T. varia oft mit T. scabra vergesellschaftet vorkommt und diese makroskopisch T. persimilis (meistens dichtgedrängt und sich daher gegenseitig verformend) ähnelt, könnte man die Art eindeutig nur durch Mikroskopieren der Sporen und des Capillitiums (hier als Elateren ausgebildet) unterscheiden:
    T. persimilis - Elateren mit 4-5 Spiralleisten mit 1-5 µm langen Stacheln; Sporen rund oder breitelliptisch mit charakteristischem unterbrochenen Netz und breiter Randsaum
    T. scabra - Elateren mit 3-4 unregelmässigen Spiralleisten mit knotigen Verdickungen und kurzen Stacheln; Sporen rund mit kleinmaschigem Netz und dünnem Randsaum
    T. varia - Elateren mit nur 1-2 Spiralleisten, einseitig gebuckelt ohne Stacheln; Sporen feinwarzig mit feinem Saum.


    "Sonnige Grüße",
    Bernd

  • Hallo Bernd!


    Danke für deine Antwort.



    T. persimilis - Elateren mit 4-5 Spiralleisten mit 1-5 µm langen Stacheln; Sporen rund oder breitelliptisch mit charakteristischem unterbrochenen Netz und breiter Randsaum
    T. scabra - Elateren mit 3-4 unregelmässigen Spiralleisten mit knotigen Verdickungen und kurzen Stacheln; Sporen rund mit kleinmaschigem Netz und dünnem Randsaum
    T. varia - Elateren mit nur 1-2 Spiralleisten, einseitig gebuckelt ohne Stacheln; Sporen feinwarzig mit feinem Saum.


    Davon habe ich auch gelesen. Was ich mich frage: Wie zählt man die Spiralleisten? Wird das anhand der Steigung und der Dichtheit abgeschätzt (man schätzt sozusagen, wo die verschwindende Spirale wieder hervortreten müsste und zählt die Leisten dazwischen)?


    Viele Grüße
    Toffel