hallo pilzfreunde,
konnte leider nicht mehr bis morgen warten. also krüken und gipsbein aufgeschwungen und buchenwald gesucht.
stoffbeutel mit messer hab ich an den krüken befestigt. (dumme idee)
überraschenderweise fand ich nach wenigen metern bereits eine handvoll semmelstoppelpilze, die ich eigentlich nicht mehr erwartet hätte. :D:D:D also rein in den beutel und weiter. immer schön bergauf, gefühlte 10 km - in wirklichkeit wahrscheinlich grad mal 2 km. musste weit gehen, bis ich endlich buchen fand. mit krüken ist das nicht angenehm, weil ich immer wieder im feuchten boden damit versunken bin.
aber tapfer weiter hoch gekämpft. hatte ja vorher im internet recherchiert, wo sich der buchenwald befindet. aufgeben wollte ich auch nicht.
hab mir garantiert 100 buchen angesehen bis hoch zur spitze, aber austernseitlinge nirgends zu sehen. wunderschöne baumpilze gesichtet (leider noch keine kamera, deshalb keine bilder), jedoch nicht die gesuchten.
brauchte dann dringend ne pause, also baumstumpf gesucht, hingesetzt.
mal einen blick nach meinen semmelstoppelpilzen in meine stofftasche geworfen, da packt mich das blanke entsetzen: alle zerbröselt, weil die tasche beim laufen dauernd an die krüken geschlagen ist. also tasche enttäuscht geleert.
beim aufstehen merkte ich erst, dass ich mich auf nasses moos gesetzt hatte. jetzt also auch noch den hintern nass, na bravo.
aber weiter jeden baumstumpf untersucht, leider nix mit austernseitlingen. aber noch jede menge semmelstoppelpilze. hab aber keine mehr mitgenommen, die hätte ich ja nicht heil nachhause gebracht.
dann fallen mir auch noch die ersten tropfen auf die hand, na bravo, regen brauch ich jetzt nicht auch noch. :D:D aber es waren nur schweißtropfen, die auf meine hand getropft sind :D:D.
dann auf den rückweg gemacht, war langsam am ende meiner kräfte. hornhaut an den händen von den krüken, was will man mehr.
hab dann meinen stoffbeutel mit tannenzapfen gefüllt, damit wenigstens mein ofen futter kriegt, nachdem ich jetzt auf die semmelstoppelpilze verzichten musste. hatte mich schon so gefreut.
ich kann euch eines sagen, es läuft sich schwer mit gipsfuss auf krüken und einer gefüllten tasche tannenzapfen. das mach ich auch nicht mehr.
aber die überraschung schlechthin, kurz vor ende des rückweges an der böschung leuchtet es gelb aus dem moos: PFIFFERLINGE riesengroß im moos versteckt. da konnte ich dann leider nicht widerstehen.
fragt mich lieber nicht, wie ich die restlichen meter zurückgelegt habe. aber es ist mir gelungen, die pilze heil nachhause zu bringen.
erschöpft, aber glücklich
gerda
(jetzt muss ich mir dringend eine transportmöglichkeit überlegen, bei der ich die hände nicht brauche)