Die süßesten Früchte.......

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.392 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von strudel22.

  • Ich habe heute beschlossen, Austernpilze zu hassen.


    Warum ? Nun......



    nachdem ich vor ein paar Tagen endlich meine ersten Austernpilze gefunden habe, die ersten nach vielen Jahren Suche, bin ich heute erneut aufgebrochen um weitere Funde zu machen.
    So sah man mich dann an allen möglichen und unmöglichen Stellen um die Buchen streichen und mit Adleraugen nach den begehrten Austern suchen. Gut zwei Stunden war ich schon unterwegs, da kam ich an einen breiten Siefen. Ein Siefen, für die, welche mit dem Begriff nichts anfangen können, ist ein kleines, hangabwärtslaufendes Rinnsal, welches sich mitunter tief in den Boden gefressen und einen schluchtähnlichen Graben gebildet hat.


    Dieser Siefen war nun sehr breit und tief. Etwa 6m breit an der Oberkante und gute 3m tief. Vor ein paar Jahren hat es hier eine alte, kranke Buche niedergerissen, so dass sie quer über den Siefen gefallen ist. Dabei reicht sie mit den Kronenästen so grade den gegenüberliegenden Rand.


    Ich kam von oben, den Hang herab und sah sie schon aus 10 Metern Entfernung. Austernpilze, Hurra. Oder jedenfalls fast Hurra.


    Diese Mistviecher wachsen auf der Oberseite des Stammes, und zwar haargenau in der Mitte des Siefens. 3m über Grund und je 3m vom Rand des Siefens entfernt. Genau da, wo es unmöglich ist hinzukommen.


    Wie eine Katze den Vogelzwinger hab ich die Buche umrundet , den Siefen runter, auf der anderen Seite wieder rauf und zurück. Nix zu machen. Lange hab ich überlegt, ob ich rittlings auf dem Stamm bis zur Mitte kriechen soll. Doch der Stamm ist alt und die Kronenäste mit denen er auf der anderen Seite aufliegt, sind völlig morsch.


    Und die Buche ist schon ziemlich gewaltig. Doch an allen anderen Bereichen des imposanten Stammes nix, Nada, Null. Nur auf ausgerechnet dem unerreichbaren Teil, da wachsen sie, die doofen Austern.


    Schließlich hab ich aufgegeben und beschlossen, nochmal mit Fotoapparat zurückzukommen. Denn dazu gibt es noch einen zweiten Grund.


    Ebenfalls seit vielen Jahren schmacht ich danach, endlich mal eine Krause Glucke zu finden. Kiefern sind nicht häufig bei uns und ich glaube sagen zu können, in diesem Jahr so ziemlich jede Kiefer besucht zu haben, die in meiner Gegend wächst. Ja, so ziemlich jede, bis auf die eine die ein paar Meter von dem Siefen entfernt wächst. Und als ich bei der Austernpilzumrundung die Gegenseitige Böschung hochgekraxelt bin, grade den Kopf über die Böschung geschoben habe, da leuchtet sie mir goldgelb entgegen. Meine erste Krause Glucke. Kopfgroß, leider schon zu alt um noch genießbar zu sein. Aber immerhin.....

  • Hallo Ralf
    Was für eine nette und zugleich ärgerliche Geschichte. Da wär ich aber auch stinkig geworden, da hat man schon das Glück und kommt nicht ran.:cursing:
    Ein Trost für Dich, andere kommen auch nicht ran:evil:


    Liebe Grüße
    Vera

  • oha...


    joa, das wirklich ne traurige geschichte...


    abba hast prima dolle geschrieben ;)
    kann mir das sehr gut bildlich vorstellen, wie das ausgesehen haben muss... hrhr


    abba wenn ich das richtig gelesen habe, dann waren es ja dennoch 2 erstfunde für dich ;)
    ond das gibt doch wieda bissl mut, für die nächste jagd ;)


    wirklich nett geschrieben!!!


    grüssle, Niki.

  • Hallo Ralf,
    das ist ja wirklich ärgerlich!!!
    Wie kommt man da jetzt ran?
    Vielleicht solltest du dir wie Gerda eineTeleskopstange zulegen und noch einen drauf setzten:
    In einer Hand einen Kescher(schreibt man das so?) und ind der anderen Hand die Stange mit dem Spachtel!!:D:D:D:D


    Tja,
    so kann nur eine sprechen, die noch keine Austern gesichtet hat!!;(;(;(


    Lg und vielleicht entdeckst du ja noch weitere und im nächsten Herbst ist dir eine krause Glucke schon mal sicher!!!


    Caro


  • hallo ralf, hallo caro,


    genau das gleiche wollte ich eben auch vorschlagen, ganz im ernst. ich würde es so versuchen.
    und nachdem ich mich entschlossen habe, morgen einen teleskopstab im baumarkt zu kaufen, fällt mir doch heute abend ein staubwedel mit teleskopstab in die hand. hab gar nicht mehr daran gedacht, dass ich so etwas habe. hoffe, dass die 2 m plus meiner körperlänge reichen.
    ich gehe morgen ernten :D:D:D


    lg gerda

  • halllo ralf,


    lustige Sache, die dir da passiert ist. Wie wäre es, wenn du einen entsprechend langen Strick nimmst, an einem Ende ein Wurfgeschoss anbindest (Eisenring oder usw...) begibst dich nochmal zu der Buche und schmeißt den Strick über den Stamm, so, dass du beide Enden faßt (das eine mit dem Wurfgeschoss) und den Strick gespannt gegen die Austern schiebst und sie dann abschrubben kannst. Heruntergefallen liegt dann hin und wieder nur Stückpilze herum, aber klein machen mußt du die ja sowieso. Das geht natürlich nur, wenn in der Nähe der Austern keine Queräste stehen.


    viele Grüße und Erfolg, Bernhard



    PS:
    gib auf das auf dich zupendelnde Wurfgeschoss acht!!!

  • Nun hab ich lange überlegt, was ich mache. Klar wäre es möglich, mit entsprechenden Hilfsmitteln an die Austern zu kommen.
    Aber ich habe es mir anders überlegt.
    Eigentlich hab ich mich auch nur halb geärgert und war halb amüsiert.


    Ich werde die Austern da lassen, wo sie sind. Erstens haben sie es sich durch die Wahl des Platzes " verdient " unangetastet zu bleiben. Zweitens ist es ja durchaus möglich, dass an dem Stamm in Zukunft noch weitere, erreichbare Austern wachsen. Und drittens Bilden sie dort eine ziemlich sichere Sporenproduktionsstätte, die eventuell für eine weitere Verbreitung sorgt.


    Ich empfinde so etwas wie Respekt vor der (sicher zufälligen) Taktik der Natur, Ihre Schätze manchmal zwar sicht- aber, ohne Hilfsmittel, nicht erreichbar zu platzieren.


    Immerhin war es ein Erlebnis, welches ich ganz sicher nicht vergessen und noch oft erzählen werde. Hole ich die Austern da jetzt mit technischen Hilfsmitteln weg, zerstöre ich im Grunde eine nette Geschichte.



    Aber, gleich gehts mit Fotoapparat nochmal dorthin. Zumindest mit der Kamera werd ich ernten. Klar lass ich Euch daran teilhaben.

  • So, da bin ich wieder. Leider sind die Bilder nicht so toll geworden, aber es reicht um das Dilemma zu erkennen.


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    Etwas näher, leider unscharf.


    Und die Glucke.


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    Auch Kletterkünstler, Gelbstielige Muschelseitlinge und Porlinge.


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    Tote Buchen gibts genug. Meist jedoch nur mit Porlingen besetzt.
    Aber was heißt " nur " ?


    Optisch machen die schon was her.


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    Dann war da noch ne alte Eiche. Über und Über mit gelbstieligen Muschelseitlingen besetzt.


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    Ein Seitlingshund:)


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    Und nochmal eine Batterie Porlinge.


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    Jo, das war ´s also.


    Hat eigentlich jemand kulinarische Erfahrungen mit den gelbstieligen Muschelseitlingen ? Eßbar sollen die ja sein, erscheinen mir aber doch recht zäh.