UMO aus dem Wiehengebirge

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.861 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Diethard.

  • Hallo liebe "Pilzlergemeinde"!


    Diese Woche fand meine Frau am Nordhang des Wiehengebirges in einem sehr feuchten Fichtenhochwald mit eingestreuten Erlen auf bemoosten Flächen ein kleines Pilzchen, das mit der zur Vefügung stehenden Literatur nicht zugeordnet werden konnte. Der erste Eindruck geht zu Helvella/Leptopodia - Glattstiel-Lorchel.


    Kann hier jemand von den "Alten Hasen" weiterhelfen?


    Viele Grüße
    Diethard


  • Hallo Caro!


    Zitat


    ...sieht aus wie eine rippenstielige Lorchel.


    Ich nehme mal an, du meinst damit Helvella solitaria/queletii? Die hätte natürlich einen rippigen Stiel.


    So einen richtigen Gedankendurchbruch habe ich aber auch nicht. Vermuten würde ich die Ecke um Helvella macropus (Langfuß-Lorchel). Letztendlich würde ich aber trotzdem versuchen, was mikroskopisch herauszukitzeln.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Auflösung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Caro, Hexenopa und Ingo W,
    vielen Dank für Eure gehaltvollen Tipps. Mein erster Gedanke ging auch in Richtung Grauer Langfuß - Helvella macropus. Habe ihn jedoch wieder verworfen, da die "Hutform" nicht schüssel- oder becherförmig war. Nun lese ich jedoch bei Laux "Der große Kosmos Pilzführer", daß in seltenen Fällen der Kopfteil auch +/- sattelförmig sein kann. Die anderen Kennzeichen würden wohl passen: graubräunlich, mehlig filzig.


    nochmals vielen Dank für Eure Antworten!


    VG Diethard

  • Hallo Diethard!
    Schöner Pilz! Ich kann in deinem Pilz jedoch keinen Grauen Langfuß (Helvella macropus) erkennen, zumal die Farben deutlich der Sattelförmigen Lorchel (Helvella ephippium) ähneln. Der flockig-filzige Belag ist auch bei der Sattelförmigen Lorchel vorhanden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Stiel, er verjüngt sich beim Langfüßler unterhalb des Hutes sehr stark. Die kleine Abweichung in der Hutform deute ich als Spielart der Natur. Man sollte den Standort im nächsten Jahr aufsuchen, um Pilze zu finden mit einer typischen Hutform.
    Du weißt, als Feldbotaniker liebe ich die Makroskopischen Merkmale!


    PS: Vielen Dank für die Schöne Exkursion am Nachmittag. Ich habe noch nie einen Wald gesehen mit so vielen unterschiedlichen Korallenarten.


    Mit freundlichem Gruß
    Winfried

  • Hallo lieber Winfried,


    vielen Dank für Deine nette Mail. Dieser Fund wird sich wohl für uns Feld-Pilzfreunde ohne Mikro-Untersuchung nicht schlüssig klären lassen!


    Du tendierst nach den eingereichten Fotos eher zu Helvellum ephippium, der Sattelförmigen Lorchel. Nach der mir vorliegenden Literatur: Laux: Der große Kosmos Pilzführer, Moser: Ascomyceten sowie Breitenbach/Kränzlin: Pilze der Schweiz (hier unter Leptopodia stevensii) dargestellt sind Hut und Stiel immer unterschiedlich gefärbt! Das trifft bei meinem Fund eindeutig nicht zu!


    Bei Moser fand ich den einleitenden Hinweis (hier noch unter Cyathipodia = Langfüßer) : Ap. [b]jung kugelig, dann +/- schalenförmig, mit zylindrischen, glattem Siel, Außenseite kleiig bis filzig. Das würde hier doch eigentlich besser passen. Unter H. macropus ist für Hut und Stiel dicht kleiig-filzig genannt.


    PS Korallenwald: habe ich gerne gezeigt!


    Dir, Deiner Familie und allen Pilzfreunden wünsche ich eine schöne Weihnachtszeit.


    Diethard