Pilz: "Hallo, kann ich ein Shiitake werden?"
Natur: "Wir leiden wohl an Größenwahn, was? Wir sind hier in Good ol' Germany und nicht in Japan. Außerdem ist Winter." :nana:
Pilz: "Ach bitte, dann laß mich doch wenigstens so aussehen! Bitte! Bitte! Bitte! Bitte!"
Natur: "Meine Fresse, na gut, aber nur ein ganz kleines bißchen.
Hallo, ungefähr dieser Dialog muß sich zugetragen haben, als es darum ging, einen umgefallenen Baumstamm (wahrscheinlich Fichte) zu besiedeln. Mein persönliches Erstfundrekordjahr will offenbar auch noch den Winter erobern. Ich bin heute auf einen Pilz gestoßen, der auf den ersten Blick so aussieht, als wäre er gerne ein Shiitake geworden, die Natur aber irgendwie keine Lust dazu hatte, diesem Wunsch entgegenzukommen. Nach etwas Geblätter in der Literatur bin ich zu der Ansicht gekommen, daß dem Möchtegern-Shiitake ein Harziger Sägeblättling doch recht nahe kommt. Hier also die Details:
Hut: abgebildetes Exemplar ca 5 cm, hellbraun, matt mit kleinen dunkelbraunen Punkten, sieht irgendwie nach Nußmakronen aus.
Geruch: keine besondere Note, Standart-Pilzgeruch.
Lamellen: deutlich heller als der Hut mit dunklen Stellen (Alter? Witterung?)
Stiel: Farbe wie der Hut. Auffällig ist, daß die Lamellen am Stiel nur etwas herablaufen um dann in einer Art Steg noch weiter am Stiel herabzulaufen. Ist auf dem letzten Bild zu sehen.
Einen Pilz habe ich mitgenommen und zu Hause aufgetaut. Der ganze Pilz ist innen zäh und außen leicht klebrig (womit wir wieder bei den Nußmakronen wären). Inwieweit das Gefrieren diese vielleicht arttypischen Merkmale beeinflußt hat, weiß der Geier.
Grüße
Holger