Soo, da sich freezer auf die Bilder aus Bulgarien schon freut kommen hier mal ein paar meiner Schnappschüsse:
Diesen habe ich bei einer Wanderung auf den Berg Tscherni Vrach im Vitoshagebirge gefunden. Ist mMn leider noch zu jung, um zu bestimmen was es ist, ich tippe aber auf einen Amanita XXX. Schön anzusehen ist dieses "Kleinkind" dennoch.
Mein ganzer Stolz. Amanita Ceasarea (Bulgarisch Булка гъба - sprich: Bulka Geba - Brautpilz). Es ist unglaublich, was für ein toller Pilz das ist. Fleischig, geht nicht ein beim braten und dazu dieser leicht süßliche Geschmack und diese kräftige gelbe Farbe. Nicht nur ein Augenschmaus.
Ein ganz wichtige Lektion habe ich mit diesem Pilz gelernt. Beim Champinionsuchen immer mit Ende herausdrehen und anschneiden. Verfärbt sich das Ende so wie auf diesem Bild, dann sollte der Pilz lieber dort gelassen werden wo er gefunden wurde.
Ein kleiner Baumpilz auf einem Stumpf, ich habe leider keine Ahnung, was für ein Baum das war. Rundherum wuchsen jedenfalls Buchen.
Hier sieht den gleichen nochmal am Standort.
Ein weiterer Pilz bei dem ich keine Ahnung habe was es ist. Gewachsen ist er auf toter Akazie.
Hier einer der vielen Erdsterne, die ich dort gefunden habe. Als ich klein war war es immer ein Erlebnis einen solchen zu finden, da meine Mutter mir erzählte, dass er sehr selten ist. Glauben konnte ich es fast nicht mehr, denn über die sandigen Hänge und die Wiesen war dieser Pilz so dicht gestreut dass man aufpassen musste, nicht auf einen drauf zu treten.
Das waren meine ersten Judasohren (Bulgarisch: Юдино ухо - sprich Judino ucho - Juda Ohr). Immer wieder bin ich an den Platz um zu schauen, ob sie schon da sind und nach einer Weile hatte ich glück. Diese wachsen ebenfalls auf toter Akazie. Toller Beifund: Daneben stand eine Apfelquitte und der Franzose mit dem ich lebte hat daraus eine wunderbare Quitten-Kürbismarmelade und Pate des quin gemacht. Einen Franzosen als Hausgenossen kann ich jedem empfehlen
Der Edelreizker (Bulgarisch: Рижика - sprich Rijika - Bedeutet soviel wie Rötling wenn ich mich nicht irre. Als Rija bezeichnet man jedenfalls rotes Haar). Nach diesem Herren habe ich ganze drei Stunden gesucht, "Der muss da sein, es war schon kalt genug", meinte Dimiter. Als ich ihn dann endlich hatte kam ich mir vor wie ein Detektiv, der einen Fall gelöst hat. "Hab ich dich!"
Das ist Mitko mit ein paar von den Parasolpilzen (Bulgarisch: Сърнела - sprich ßernela - Kitzchen) die die Schäfer vorbei brachten. Mitko war früher ein kleiner Weiberheld und hatte besonders gute Erfahrungen mit den deutschen Touristinnen an der Schwarzmeerküste. So hat er mich dann auch gleich in sein Herz geschlossen als er erfahren hat, dass ich Deutscher bin.
An diesem Tag kam er mit einem Liter selbstgebranntem Obstler vorbei, dem Rakija - wir haben getrunken, geraucht, gegessen (mit Rakija wird immer etwas zu essen gereicht, die sog. Mese). Naja, und aus dem Rakija heraus ist das dann entstanden.
Hier nochmal ein typischer Schäfersfund und das, was für uns als Abendessen übrig bleibt.
Das müsste ein Körnchenröhrling (Bulgarisch: ЗърнеÑта маÑловка - Serneßta Maßlovka - Körniger Butterling) sein. Im Kiefernwald dort wuchs er in massen und wir haben bestimmt 20kg rausgetragen und eingeweckt.
Hier glaube ich einen echten Butterpilz (Bulgarisch: Обикновена маÑловка - Obiknovena Maßlovka - Normaler Butterling) gefunden zu haben (da noch reste vom Ring zu sehen sind).
Diesen habe ich auf der Wanderung zum Berg Sinaniza im Pirin-Gebirge gefunden. Was es ist weiß ich leider nicht und ich denke mal das Bild ist zu schlecht, um den genauer zu bestimmen.
Rund herum wuchsen noch sehr viele Täublinge die ich leider nicht fotographiert habe. Was besonders war: Viele davon wurden aus dem Boden gerissen und in die Sonne gelegt. Ich glaube das waren Eichhörnchen. Habt ihr sowas schon mal gesehen?
Was ich interessant finde ist, wie dicht manche bulgarische Namen doch an den deutschen Sind und wie weit sie manchmal auseinander liegen (Wer sieht im Parasol das Kitz?)
Noch eine kleine Weisheit aus der Zeit: EIN Pilz wird dich nicht reicher oder satter machen.
Grüße,
ponder