Trüffel züchten

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 17.723 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fusselhirn.

  • Hallo zusammen :)


    Ich bin grade in einem Gartenkatalog über folgendes gestolpert:


    Trüffel und Eiche


    und


    Trüffel und Haselnuss


    Es würde mich mal interessieren, was dieses "biologische Geheimnis" bei der zucht ist... ;)
    Evtl. nur Mykorrhiza und die richtige Wirtspflanze.


    Was denkt ihr, würde sich die Anschaffung mal lohnen? Das ganze macht mich ehrlich gesagt schon neugierig. Ich hab noch nie Trüffel gegessen, heißt ja auch immer, die stinken nach Eber und schmecken nach Erde. ;)


    Wir haben zumindest große Haselnuss-Sträucher im Garten wo man die Zucht evtl. sogar vergrößern könnte.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo,



    also ich wäre da eher skeptisch. Zum Beispiel sprechen die von ganz bestimmten Wirtspflanzen, die Trüffel angeblich braucht. Meines Wissens nach ist das mittlerweile überholt. Es sind sogar schon Gräser bekannt, die Trüffel bewirten können, also längst nicht mehr nur Eiche und Nussbäume, obwohl Trüffel diese offensichtlich bevorzugen.


    Zudem fehlen mir in dem Artikel irgendwelche Angaben, die mich als Käufer darauf hinweisen würden, dass die Bodenbeschaffenheit ein sehr wichtiger Faktor bei den Trüffeln ist. Belüftung pH-Wert - alles was so dazugehört.


    Daher vermute ich mal, dass der Laden schnell mal was verkaufen will. In 4 Jahren kann ja wer weiß was mit den "mykorrhizierten" Wurzeln passieren.


    Ich denke, die Trüffel gehört zu den Pilzen, die sich ihren Lebensraum noch lange selbst suchen werden. Wenn es so einfach wäre, wie es dort beschrieben wird, könnten wohl kaum mehr solche Kilopreise erzielt werden - und es wär schließlich auch nichts Besonderes mehr.


    Grüße,
    Ralf

  • Mmh, stimmt schon. Auf der einen Seite bin ich auch skeptisch, auf der anderen Seite denk ich aber irgendwie müsste doch etwas dran sein, wenn die so etwas verkaufen.
    Aber Bedenken hab ich dabei, dass die Wurzeln der Bäumchen anscheinend nur mit Sporen beimpft wurden und ich frag mich ob das überhaupt reicht um ein "Zuchtset" anzubieten.
    Da könnte ja alles mögliche noch passieren, bevor daraus eine Symbiose entsteht.


    Und grade das mit 3-4 jahren ist auch blöd.
    Ich werd es wohl doch lieber lassen und das Geld für die anderen Zuchtversuche sparen. Meine Kräuterseitlinge brauchen keine 3-4 Jahre. :D
    Also danke für die Antwort.


    Gruß
    Thomas

  • Besonders teuer ist so ein Haselnussbaum jetzt aber auch nicht. Ich werde da nochmal drüber nachdenken glaube ich ^^. Aber ich stell mir das echt schwierig vor da dann was zu ernten. Man müssten ja wirklich genau die richtige Stelle finden denn so ne Knolle ist net so groß. Also immer komplett umtopfen.


    Was mich auch neugierig macht ist der Parasol für den Garten. Hat da jemand Ahnung ob das funktioniert? Wird auf der gleichen Seite auch angeboten.

  • Also die einzigen, die bislang durch solche "Trüffel-Bäume" reich geworden sind, sind die Verkäufer. Letztlich grenzt soetwas schon fast an Bauernfängerei.


    Was den Parasol angeht, würde ich mich da lieber bei solchen Onlineshops umschauen, die sich auf Pilzzucht verstehen und ihren Produkten Anleitungen beilegen, wie z.B. hier oder hier. Und auch hier gibt es natürlich keine Erfolgsgarantie.

  • Das stimmt natürlich. Wer Trüffelbäumchen so einfach züchten könnte würde damit seine Millionen verdienen ^^


    Was den Parasol angeht: da könnte man auch mal über das Klonen nachdenken oder? Oder muss der auch so eine Pilz-Baum-Symbiose eingehen?

  • Der Parasol geht keine Mykorrhiza (Pilz-Baum-Symbiose) ein und ist ein Sekundärzersetzer, er wächst also von bereits zersetztem (vorverdautem) organischen Material (Kompost, Humus etc.). Es ist durchaus möglich, Parasol im Garten zu züchten, aber bei weitem nicht so einfach wie die üblichen Holzzersetzer (z.B. Shiitake, Austernseitlinge und Co).


    Hier wurde versucht, Parsol aus Sporen zu ziehen, was wohl in gewissem Maße auch geglückt ist. Klonen sollte ebenfalls klappen, dafür eignet sich besonders der Stiel, der eh nicht mitgegessen wird.
    Wenn man dann genug Mycel gezüchtet hat, wird das ganze im Garten vergraben und überlässt den Rest der Natur (und drückt die Daumen :) )

  • Hallo zusammen!
    Ich habe letztes Jahr an einem Pilzseminar teilgenommen, wo die Pilzsachverständige nebenbei erzählte, daß es mittlerweile genau einen Franzosen gäbe, der es erfolgreich geschafft hätte, Trüffel zu züchten. Dieser würde sein Verfahren allerdings hüten, wie seinen Augapfel... aus verständlichen Gründen. Leider weiß ich nicht, wo sie das gelesen hat. Daher klingt das hier für mich auch eher wie Bauernfängerei.
    Gruß,
    Winnie.

  • Hallo Zusammen,


    ich interessier mich auch dafür und scheinbar dient der Wurzelbereich des Haselnussstrauchs häufig als Wirt, so scheint der Burgunder-Trüffel sich damit ebenfalls züchten zu lassen. Bin ein bißchen skeptisch ob das tatäschlich funktionieren soll, zumal die Reifedauer bis zur ersten Ernte ohnehin mit minimal 3 Jahren angegeben wird.
    Aber wenn das ganze so geheim und kompliziert sein soll, warum verkauft dann jeder zweite pflanzenhändler Trüffel-Wirte und zeichnet sie als Pflegeleicht aus? Vielleicht probier ich's tatsächlich mal aus.


    Grüße
    jan