Neuanfang beim Pilzsammeln

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.860 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • So ich bin zwar schon eine Weile angemeldet aber das war erst nach der letzten Saison weshalb hier auch nicht mehr so wirklich viel los war :)


    Deswegen wollte ich den Thread hier nochmal nutzen um euch allen auch mal gebürtig "Hallo" zu sagen.


    In den laufenden Wochen und Monaten werde ich sicher einige Fragen haben rund ums Pilzsammeln denn bisher bin ich da noch ein ziemlicher Noob wie man auf Neudeutsch sagen würde. Angesteckt wurde ich eigentlich durch meine Freundin deren Familie ganz gern mal Pilze sammeln geht und das schon seit einigen Jahren. Hier habe ich also tatsächlich Menschen gefunden, die sich genug auskennen damit ich keine Panik haben muss :)
    Zum Reinschnuppern war das ja ganz gut ein bisschen rumzuwandern und mir ein paar Pilze anzuschauen und gegen Ende der Saison konnte ich auch einiges zuordnen aber diese absolute Sicherheit, die ja leider von Nöten ist, fehlt mir bisher. Ich fürchte die wird auch erst kommen wenn ich die Pilze erstmal ohne Hilfe bestimmen muss.


    Noch ist es ja recht früh im Jahr weshalb ich nun genügend Zeit habe dieses Jahr mal solides Pilzsammelbasiswissen aufzubauen. Meine Frage an euch: habt ihr irgendwelche Tips? Wie lernt man am Schnellsten ein paar Sorten zweifelsfrei zu bestimmen? Ein Problem ist hier auch, dass ich zwar zwei Bücher besitze welche auf Charakteristika eingehen und die wahrscheinlichsten Verwechslungen aber irgendwie erscheint mir das noch nicht wirklich sicher. Es ist eben so als würden immer nur 2-3 giftige Pilze rausgesucht, die am Ähnlichsten sind und alle Anderen werden außen vor gelassen. Bei mir als Neuling könnte es da (meiner Meinung nach) schnell passieren, dass ich eben einen mit weniger Ähnlichkiet erwische.


    Ich könnte also (um es mal bildlich auszudrücken) einen deutschen Schäferhund von einem Boxer unterscheiden aber bei der Katze daneben werde ich unsicher :D

  • Hallo Deamon,


    herzlich wilkommen in der Welt der Pilzverrrückten :). Also wenn du ein absoluter Neuling bist dann empfehle ich dir folgende spontan zusammengestelltes Grundprogramm:



    [url=http://book2look.de/vBook.aspx?id=978-3-8001-6920-7&pageNum=1&euid=978-3-8001-6920-7&ruid=0&referURL=http://www.ulmer.de/Themen-Wahl/Biologie-und-Natur/Pilze-finden,L1VMTUVSU0hPUF9ERVRBSUw_U0hPUF9JRD0xNTU3NTc1Jk1JRD04NDEzMA.html?UID=12845DD3462215FD26FD5613A93BE35F0F9D4D4414DABD3E&shoplinkNumbers=all]1. Die absoluten Basics[/url]


    Zu der Qualität des angeführten Werkes kann ich leider nichts sagen. Um einen ersten Schimmer vom Pilzen zu bekommen, genügt die Leseprobe.


    2. Das Lehrbuch: Hier kann ich aus eigener Erfahrung folgendes sehr empfehlen. Es bietet einen super Einsteig in die Pilzbestimmung.


    Lüder, Rita: Grundkurs Pilzbestimmung. Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene, 2.Aufl.,Quelle & Mayer Verlag, Wiebelsheim 2008.


    Frau Lüder bietet auf ihrer Internetseite eine nette Systematik, welche für einen Überlick, wie ich finde, gut gelungen ist. Übersicht


    3. Das Sammelobjekt: Generell und über Allem gilt: Nur Pilze sammeln, welche du EINDEUTIG bestimmen kannst. Bei Zweifel solltest du immer verzichten oder den, hier vielzititerten, "Pilzsachverständigen" deiner Umgebung aufsuchen. Zur Bestimmung sollte das Sammelgut vorsichtig aus dem Boden gedreht werden, um die Existenz aller makroskopischen Merkmale zu gewährleisten. Pilze, die du 100%ig kennst können mit dem Messer geerntet werden.


    Ein guter Anfang ist die Konzentration auf die Röhrlinge (Boletacae), da es hier kaum giftige und nur wenige ungenießbare Vertreter in Mitteleuropa gibt.


    Ich hoffe du kannst hiermit für den Anfang erstmal etwas anfangen.


    Gruß


    Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

  • Hey Earl,
    erstmal vielen Dank für deine wirklich schnelle Antwort.


    Also ein paar Mal war ich ja schon beim Pilzsammeln mit dabei und kenne damit schonmal ungefähr ein paar Pilze. Aber um die wirklich zu bestimmen reicht das natürlich nicht aus. Der 3te Punkt ist für mich damit auch absolut klar. Ich finde es aber trotzdem gut, dass du nochmal darauf hinweist. Ein Pilzmahl kann zwar absoluten Hochgenuss bedeuten aber das Leben ist dann doch wichtiger wenn es darauf ankomt.


    Ein paar Pilze kenne ich auch schon etwas besser wie den Steinpilz, Champignon (da lasse ich aber lieber nochmal jemanden drauf gucken :D) und den Parasol. Nur ist das Wissen leider selbst bei der kleinen Auswahl nicht besonders fundiert, so dass ich dann doch selbst davon viele stehen muss weil ich mir nicht sicher bin.


    Das Basic-Buch finde ich auf den ersten Blick schonmal sehr gelungen und wird bei mir sicher noch die ein oder andere Frage beantworten. Spontan ist mir direkt der Teil mit den wichtigsten Bäumen aufgefallen was ich persönlich echt toll finde. Von Bäumen habe ich nämlich praktisch keine Ahnung.


    Das von dir empfohlene Buch habe ich glaube ich schonmal irgendwo gesehen. Vielleicht ist das sogar im Besitz der Familie meiner Freundin. Wenn dem so wäre wäre das natürlich klasse :D


    Liebe Grüße
    daemon

  • Hallo,


    bei mir war es etwas leichter mit dem Pilzesammeln, da ich als Kind viel mit den Grosseltern mitgegangen bin und somit praktisch die Basis schon im Kindesalter gelernt habe. Ein Erfahrungsschatz auf den Du leider nicht zurückgreifen kannst. Aber auch ich würde Dir empfehlen bei den Röhrlingen zu beginnen. Erstens findet man sie fast in jedem Wald und man hat ein schönes Erfolgserlebnis. und die Anzahl der Ungeniesbaren und giftigen (z,B Satanspilz) halten sich in Grenzen. Ich würde Dir auch einen gut bebilderten Band im Taschenformat empfehlen, den du gut in den Wald mitnehmen kannst, zum Vergleich an Ort und Stelle. Ein gutes ist meines Erachtens der GU Kompass "Pilze bestimmen leicht gemacht". Da sind alle gängigen Pilze vorhanden. So und nun viel Erfolg. :cool:

  • Hallo,
    ich habe letztes Jahr einen Pilzkurs an der Volkshochschule mitgemacht. Der Pilzsachverständige hat an jedem Abend eine große Menge Pilze zum Bestimmen und Erklären mitgebracht, eine gute Einführung gegeben und wir haben auch noch zwei Exkursionen in den Wald unternommen.
    Das bringt sehr viel Sicherheit, gerade für Anfänger. Einen Stapel an Pilzbüchern hatte er auch dabei, so dass man sich ein gutes anschauen konnte.
    Wenn es bei dir in der Gegend eine Pilzschau gibt, lohnt das auch.

  • Es geht nichts über das lernen im Wald am "lebenden" Objekt.


    Geführte Exkursionen, Pilzsachverständige etc. sind die allererste Wahl.
    Erst wenn man sich da ein solides Grundwissen angeeignet hat, kann man sich selbst bei der Bestimmung nach Literatur halbwegs vertrauen.