Kellerpilz

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 5.625 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Hallo!


    Leichte Panik im Hause meiner Eltern...
    Was ist das für ein Pilz? Giftig? Gefährlich? Essbar?


    Wächst im feuchten Keller auf dem Putz/Mauerwerk.
    Der Hintergrund: Das Haus ist von 1910, der Keller ist und war schon immer feucht, liegt an der damaligen Bauweise.
    Unter dem Pilz auf dem Boden ist es schwarz wie Kohlenstaub.


    Auf Anhieb hab ich jetzt per google kein ähnliches Bild gefunden.
    Vielleicht kann mir hier jemand einen Tip geben?


    MfG,
    Kai


    Mit Blitz:

    Mit Langzeitbelichtung:
    [hr]
    Jetzt hab ich was gefunden...
    Kann es ein (überzuckerter) Tintiling sein?
    Der sieht dem Kellerpilz zumindest sehr ähnlich.
    Wie kommt der in den Keller?
    Wichtiger, wie kriegt man den wieder raus?

  • Hallo Kai,


    das Aussehen und das dunkle Sporenpulver (das Schwarze, was Du auf dem Boden siehst!) deuten schon auf einen Vertreter der Familie der Tintlingsartigen (Coprinaceae) hin. Ob es sich allerdings um die eine oder die andere Art, ob es sich überhaupt um einen Tintling (Coprinus) oder vielleicht um einen Faserling / Mürbling (Psathyrella) handelt, wage ich nicht zu sagen, dazu bräuchte man auch das eine oder andere Bestimmungsmerkmal mehr...


    Jedenfalls ist die Frage, ob diese Pilze essbar oder giftig sind wohl eher nicht so relevant! Angesichts von Pilzen in Gebäuden gibt es sicherlich erst einmal andere Prioritäten in der Fragestellung zu setzen...


    Dass Euer Keller feucht ist, ist ja scheinbar bekannt. Somit muß man auch mit allen gängigen und absonderlichen Nebenwirkungen rechnen, die sich daraus ergeben können und dazu gehört das Wachstum von Pilzen und Schimmelpilzen.


    Und wie bei allen Anfragen dieser Art kann ich Dir hinsichtlich der Frage, was in diesem Falle zu tun ist, letztendlich nur raten, Dich an einen Fachmann (Gebäudesanierer) zu wenden!


    Bekanntermaßen gibt es sehr schlimme Gebäudeschädlinge dieser Art, zu denen die Tintlingsartigen (unter Vorbehalt!) nicht zählen. Die Pilze werden auch nicht über Euch herfallen, so dass die Frage nach der Gefährlichkeit somit auch geklärt sein dürfte: eine Lösung des Problems kann geplant und überdacht angestrebt werden, ohne dass man sich im Moment Gedanken um Gefahren für Leib und Leben machen müsste.


    Eine Trockenlegung des Kellers wird wohl mittelfristig das erstrebenswerteste Ziel sein, dies kann natürlich durch eine Vielzahl von (mehr oder wenigen kostspieligen) Methoden bewerkstelligt werden. Das regelmäßige Lüften (wenn möglich) ist beispielsweise eine recht unkomplizierte Möglichkeit. Beim Beheizen sieht's da schon ein bisschen anders aus, das widerspricht natürlich meist dem Zweck eines Kellers und ist auch mit relativ hohen Energiekosten verbunden.


    In jedem Falle aber könnte man versuchen herauszufinden, von was sich die Pilze ernähren. Die Tintlingsartigen sind Saprophyten, die sich von toten organischen Stoffen ernähren. Demzufolge muß sich im Bereich der Pilze zwangsweise eine Nahrungsquelle befinden, die es auszumerzen gilt (also beispielsweise Holz, Humus, alte Blätter, Tierkadaver u.v.m...).


    Funktioniert's mit der Trockenlegung und dem Ausmerzen der Nahrungsquelle der Pilze, habt Ihr diese zumindest für eine Weile ausgeschaltet. Was sich auf Grund der Kellerfeuchtigkeit von 1910 bis heute aber sonst so alles in Euerm Keller getan hat, daran mag ich gar nicht denken...


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Kai,
    das Problem eines feuchten Kellers ist mir geläufig. Seit Mitte Januar habe ich ein paar Dutzend Kubikmeter Schmelzwasser ´rauspumpen müssen. Und nach dem Dauerregen am Wochenende benötige ich schon wieder Gummistiefel...
    Was den von dir geposteten Pilz betrifft, so starre ich schon eine Weile drauf. Gut möglich, dass es sich um den Zucker-Tintling oder den Haus-Tintling (C. domesticus, der hat nicht umsonst seinen Deutschnamen) handelt, aber beide habe ich noch nie "indoor" gesehen. Weiss der Kuckuck, wie die sich "ohne Wetter" entwickeln.
    Wenn gewünscht, untersuche ich den Pilze gerne näher. Ein hoffentlich konkretes Ergebnis wäre evtl. für weitere Schritte der Sanierung hilfreich. Und auch für meine Neugier.
    Beste Grüße!
    Andreas

  • Gedanken zu diesem Thread:


    Da bricht in einem Haus eine Panik aus, gefährliche Pilze zerstören wertvolle Immobilien, die Neugier von Pilzbegeisterten wird auf's heftigste erregt, man beeilt sich, eine Antwort zu geben, welche den Niedergang eines Gebäudes verhindern könnte, aber ein Dankeschön oder zumindest ein Feedback lässt eine halbe Ewigkeit auf sich warten... Was sind denn das für Manieren?
    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!