Standort Pfifferlinge (Waldrand oder tief im Wald)?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 48.892 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzkäppchen.

  • Hallo zusammen,


    ich möchte bei uns in Niedersachsen (Hannover) mich auf Pfifferlingssuche begeben. Letztes Jahr habe ich spät im Oktober an einer Stelle im tief im Laubwald welche gefunden.
    Laut Pilzbüchern soll die Hauptzeit Juni - September sein und hauptsächlich im Nadelwald. Nur egal welche Stellen Nadelwald ich bei uns absuche, ich finde einfach keine...


    Gibt es eurerseits noch ein paar Tips? Findet man Pfifferlinge generell nur tief im Wald oder auch am Waldrand. Worauf kann ich noch achten?




    Gruß MaxMan23

  • Hallo!
    Pfifferlinge wachsen bei uns in der Nordeifel sowohl im Laub- als auch im Nadelwald. Die Laubwaldform ist nach meiner Ansicht die ergiebigere, da festfleischig und knackig, während die Nadelwaldform meist weniger feste Konsistenz aufweist. Die ersten Funde habe ich vor einigen Jahren in einem heute mit Sammelverbot belegten, jungen Fichtenwald gemacht und zwar wuchsen die Pfiffis da vornehmlich an helleren Stellen. Beim Erstfund hatte ich fast den Eindruck, als wenn jemand eine Pfanne mit Rührei ausgeschüttet hätte. Auf dem dunklen Nadelboden sind die hellorangefarbenen Dinger eigentlich nicht zu übersehen. Später erst habe ich auch Funde im Laubwald gemacht und zwar in Eichen- Buchenmischwäldern. Wegen des geringeren Kontrastes und des herumliegenden Laubes sind in solchen Biotopen die Pfiffis meist nicht so leicht zu erkennen. Leichter geht das (egal welcher Waldtyp), wenn sie auf Moospolstern wachsen (guter Kontrast). Bezüglich der Fruchtkörperanordnung kann man keine allgemeingültige Regel erkennen. Es gibt sowohl Solitärvorkommen, als auch beetartige und selten sogar Hexenring-förmige Fruktifikationen. Insgesamt habe ich eine ausserordentliche Standorttreue bei Pfifferlingen beobachtet, d.h. wenn die Witterungsbedingungen stimmen, kann man jahrelang immer wieder die gleichen Stellen aufsuchen und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit fündig. A propos Standorte: Die kräftigsten, frischsten und am wenigsten von Schnecken angeknabberten Exemplare finde ich regelmäßig in unmittelbarer Nähe der Parkstelle "meines" Eichenwaldes und zwar versteckt zwischen hohen Grasbüscheln und sogar unter Brennesseln!


    Gruß aus Simmerath und viel Glück beim Finden!
    Jean

  • Wir finden unsere Pfifferlinge von Ende Mai bis Ende November mal mitten auf dem Waldweg, oft in Hanglage und mitten im Wald und ausschließlich im Laubwald. Dieses Jahr in monströsen Größen, was wohl am häufigen Regen derzeit liegt (fast täglich).

  • Hallo,
    das mit der Standorttreue habe ich auch beobachtet.
    Was mich wundert sind Pfifferlingsfunde mitten auf Waldwegen. Meine Funde mache ich immer an Stellen mit unverdichtetem Boden, wo kein Trecker fahren kann. Ansonsten sind es meist die Waldränder, an denen ich fündig werde.
    VG
    Gerd

  • Hallo Gerd,
    ja, mich haben die Funde auf den Waldwegen (unterschiedliche Wälder) auch extrem gewundert. Denn der Boden war gemäß Fingertest jeweils "steinhart". Dementsprechend "gequält" sahen manche der Pfifferlinge dann auch aus, aber nicht alle. Da steckt eine mords-Kraft dahinter :)


    LG
    Eva

  • Hallo,


    die Erfahrungen von Jean kann ich voll teilen.


    Gerd, finde im September im Nadelwald unmittelbar in den Trecker-Rinnen ebenfalss Pfifferlinge.


    Gruß Jorge

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  • Pfifferlinge finde ich in der Regel in Hanglage am Wegesrand. Selten auch direkt neben dem Weg, auf dem Weg oder mitten im Wald. Vorwiegend aber im Buchenwald. Seltener auch im Nadelwald, dann aber zu größerer Zahl.


    Im Buchenwald treten sie am häufigsten auf und dann auch direkt immer neben Semmelstoppelpilzen.

  • Ich finde Pifferlinge fast immer am Wegrand, was aber weniger über die bevorzugte Lage der Pfifferligen, als vielmehr etwas darüber aussagt, wo ich suche, nämlich überwiegend vom Rad aus am Wegrand.

  • Ich habe mehrere Pfifferlingsplätze, alle am Waldrand und bei vielen steht in unmittelbarer Nähe eine oder mehrer Birken. Auch Moos und eine höhere Grundfeuchte sind an diesen Stellen immer gegeben. Fundorte mit Hanglagen sind deshalb so häufig, wenn der Sporen durch den Wind weggetragen wird und dabei auf einen Hang trifft. Hier macht der Wind in Teilen sowas wie eine Rolle und lagert so mehr Sporen ab als an anderen Stellen.

  • In Dänemark, wo ich gerade in Urlaub war (ein längerer Bericht folgt noch), findet man die Pfifferlinge sogar mitten in der Heide und auf den Zugangswegen zum Strand sowie oft entlang der Straßenränder, wenn dort kein Gras wächst.

  • Ich kenne beide Standorte - mitten in fast unzugänglichen Waldgebieten, aber auch an Waldrändern oder in kleinen, lichten Hainen.
    An einer Stelle wachsen sie entlang eines kleinen Bachlaufes und sogar wirklich direkt am Wasser.