Gott zum Gruße, werte Schwammerl-Kollegen!
Nachdem die Nachwehen meines Geburtstages abgeklungen waren und das Wetter nichts Schlechtes hoffen ließ, begaben wir uns gestern früh wieder in unser Revier, um das örtliche Schwammerlwachstum in Augenschein zu nehmen und entsprechende Beweise in mitgebrachten Körben zu sichern.
Los ging's wieder an unserem bisher so erfolgreichen Hexenplatz unweit des Parkplatzes. Dieses Myzel gibt einfach nicht auf und so begann der Tag mit zwei schönen Zigeunern wieder recht vielversprechend.
Auf dem Weg zu unserer steilen Böschung fanden sich immer wieder schöne Maronen an den alten Baumstümpfen und im Gras. Das läpperte sich ganz schön, so dass mein Korb schon zu einem guten Viertel gefüllt war, als wir an der Böschung ankamen. Das beschwerliche weil steile Gebiet wird wohl nicht so häufig heimgesucht, denn wie schon beim letzten Mal durften wir uns über den ein oder anderen schönen Steinpilz freuen. Der Vorteil der steilen Böschung ist, dass man den weißen Stiel und die hellen Röhren kaum übersehen kann, wenn man den Hang nach oben blickt. Wie man dann dort hin kommt, ist 'ne andere Geschichte...
Als ich mir den imposanten Baumschwamm ansehen und fotografieren wollte, fiel mir der unmittelbar daneben stehende Rotfuß-Röhrling auf und ich wunderte mich mal wieder, an welchen Stellen und in welcher Gesellschaft sich Pilze oftmals wohlfühlten. Weitere Bilder zu diesem Thema finden sich anbei.
Weiter unten an der Böschung im Moos sowie am gegenüber liegenden, etwas humaneren Hang fanden sich etliche Maronen und langsam wurde mein Korb so richtig schwer.
Da wir aber schon mal in der Nähe waren, wollten wir auf jeden Fall noch zu unserem Semmelstoppel-Platz, an dem wir vor ein paar Tagen schon tolle Funde verzeichneten. Auf dem Weg dahin noch kurz ein Abstecher zu einem kurzen Stück Sandstraße, an dessen Rändern gerne mal Maronen und Ziegenlippen wachsen. Ich sollte nicht enttäuscht werden und fügte meiner Beweismittelsammlung ein paar schöne Exemplare hinzu.
Fast am Semmelstoppel-Platz angekommen, bohrte sich mitten am Weg gerade ein kleiner Steini durch den Waldboden. Diese Größe zwischen 5 und 10 cm macht meiner Mutter immer besonders viel Freude, ich bevorzuge eher die etwas größeren Exemplare, von denen in diesem Gebiet drei an der Zahl in meinem geflochtenen Beweismittelaufbewahrungsstauraum gesichert wurden. Nicht minder freuten wir uns aber über die vereinzelten Mohrenkopf-Milchlinge, die immer wieder mal zu finden waren.
Nach etwas beschwerlichem Weg kamen wir wieder an eine Sandstraße, die zu einem weiteren vielversprechenden Gebiet führte. Schon auf dem Weg dorthin fanden wir direkt am Wegesrand in der Gesellschaft von Samtfuß-Kremplingen und einem Täubling ein paar schöne Kuhmäuler. Die Ernte derselben überließ ich meiner Mutter, während ich kurz ein etwas beschwerlicheres Gebiet absuchte.
Der Weg sollte nicht umsonst sein, denn neben einer weiteren Hexe und einer großen Hand voll Samtiger Leistlinge stand mitten am grasigen Weg erneut ein bildhübscher Steini. Wäre meine Mutter noch etwas fitter gewesen, hätten wir den Wegen bergab folgen können und hätten dort sicher noch mehr tolle Pilze gefunden.
So aber konnten wir uns nur noch einen kleinen Abstecher zu einem bewährten Maronenweg leisten, der sich erneut lohnen sollte. Nicht nur, dass wir viele schöne Goldröhrlinge und Maronen fanden, entlang der Sandstraße zurück zum Auto standen direkt links zwei rotzfreche Steinis, die wohl glauben, sie könnten überall wachsen. Ts, ts, ts, nicht mit Andi...
Mit meinem (nachgewogen) 5,9 kg schweren Korb machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto und fanden erstmals Totentrompeten, die ich erst über dieses Forum kennengelernt habe. Vielen Dank dafür!
Nach dem mehr als 2-stündigen Putzen freute sich die Gefriertruhe über etwa 2,5 kg Mischpilze und mein ehemaliger Rechnungswesen-Lehrer über fast 1 kg frischer Steinpilze, die er und seine Gattin sich auf Toast schmecken lassen werden.
Morgen geht's wieder in den Wald und ich bin schon gespannt, was die Wochenendausflügler übrig gelassen haben.
LG... Andi