HILFE PILZTOURISTEN !!!

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 20.474 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Judasohr78.

  • Also es tut mir echt Leid, aber ich muss echt mal meinen Frust loswerden...sorry.....aber mal alles schön der Reihe nach...


    Die letzten Tage hatte wir schön viel Regen im Berliner Süden und Heute strahlendes Wetter...aus diesem Grund, haben wir (meine Frau und unsere 4 jährige Tochter) Gestern Abend vorgenommen Heute ein schöne große Pilztour zu machen und ein paar unserer Hot Spots zu besuchen....


    Also rein ins Auto und ab in den Berliner Süden Richtung Borkheide. Die Wälder dort sind immer sehr ergibig und auch sehr groß. Man trifft nur selten jemand da...


    Wir also unsere erste Stelle angefahren, Auto geparkt und rein in den Wald....kaum waren wir ca. 10 Meter im Wald, hörte ich hinter mir jemanden rufen...."gibts hier Pilze?"...nett atwortete ich "Nein...lol"...jedoch liesen sich die 3 Frauen nich abhalten und folgten uns mir ihren Stoffbeutel....mmhh...dachte ich aber ok...kurz dauf zündete sich eine im Wald ne Zigartte an...dann musst ich zum zweiten Mal tief durchatmen...sie blieben immer in Sichtweite....


    Wir konnten beobachten, wie sie jeden 2 Pilz rausrissen...und dann überlegten ob er genießbar ist oder nicht..Ahnung hatten sie wie es aussah keine...aber egal....kaum waren wir etwas tiefer im Wald..und gingen unsere Waldrodung ab, die immer reichlich an Pfiffis war..kamen uns 2 Mountenbiker entgegen..die mit den Bikes im Wald mit Rucksack auf Pilzsuche waren...da reichte es uns und wir gingen zurück zum Auto um unseren nächsten Spot im Süden anzusteuern...


    Auf dem Weg zurück zum Autobahn standen ungelogen an jedem kleinem "Parkplatz" 2 bis 3 Autos...also auf einer Strecke von ca. 2 km...ungelogen ca. 15 Stück....


    Also wir an unserm 2 Spot angekommen sind...stand kein Auo auf der Landstrasse in unser Wald...wir freuten und wie Kinder kurz vor Weihnachten.....so jetzt kanns endlich entspannt losgehen...jedoch hätte ich das nicht sagen dürfen...kaum waren wir ca, 30 min im Wald unterwegs....und konnten unsere ersten Funde im Korb verstauen...kamen uns 2 Ehepaare entgegen..."Hallo sagten wir freundlich"..also Antwort kam...."Wir haben ihr Auto stehen sehen und dachten uns, vieleicht gibt es hier was zum finden...können wir ein Stück mit ihnen gehen, denn wir kenn uns hier nicht aus"....mmhh...was hättet ihr nun in meiner Situation gesagt...."aber weil ich nett bin, sagte ich...wie sie wollen"....


    Das war ein weitere Fehlen an diesem Tag...lol....sie kreutzten ständig meinen weg....jedes mal wenn ich mich bückte um einen Pilz in unserem Korb zu packen, kamen sie angelaufen und wollten sehen was ich gefunden habe und ob ich mir sicher bin, ob es z.B. ne Maroni ist und woran ich das den erkenne usw....ggrrrr...


    Nach ca. 1 Stunde wurde es mir zu anstrengend..wir verabschieden uns nett und steuerten unsern 3 Platz an...die Wälder rund um Potsdam...aber was uns dort erwarten sollte....war schon fast wie ein ganz schlechter FILM!!!


    Dort angekommen, standen zwar ein paar Autos auf dem Forstparkplatz, aber da sind immer wieder auch Spaziergänger unterwegs....also dachten wir uns nichts dabei....nächster Fehler!


    Kaum hatten wir uns ins Unterholz unseren Weg gebannt, kamen und 2 Männer mit "Plastiktüten" entgegen...mmhhh...dachte ich...die suchen bestimmt keine Pilze....wieder ein Fehler....lol.....wir kreutzen nicht ihren weg, sondern schlugen uns weiter rechts tiefer in den Wald...wir kamen an eine wunderschöne Lichtung...mein Herz begann vor Freude zu tanzen....jetzt gehts los...dachte ich..wieder ein Fehler...doch was ich nun sehen musste war einfach zuviel....ein 4 köpfige Familie mit 2 Jungs im Alter von ca. 9 bis 12 Jahren, die nicht besseres zu tun hatten als mit den Täuberl, Perlpilzen usw. Fussball zu spielen...sie benutzen die Kappen als Ball und freuten sich bei jedem Tritt an eine Kappe, die dann durch die Luft flog....da konnte ich nicht mehr und sprach die Eltern darauf an....ich bekam zu hören "die sind doch eh giftig oder die sammelt eh keiner"....da platzte mir dich Hutschnurr.....


    Das war ein Tag, den ich ganz schnell vergessen will....nun hoffentlich nie wieder kommt....


    Ich habe überhaupt nichts gegen andere Pilzsucher...solange sie wissen wie man sich um Wald oder beim Pilzesammeln verhält...


    So nun gehts mir besser...ich musste mir das von der Seels schreiben...ich hoffe ihr verzeiht mir...


    Ich wünsche euch allen "Gut Pilz"....und dass euch sowas NIE passieren möge...lol

  • :D ... tja, da haben die berliner es wohl schwer,mit der plastiktütenfraktion...
    geht mir aber leider auch so;(...
    trotz angesagtem schlechten wetter, geh ich dann morgen früh mal los...werde sehen was der tag bringt..hoffe nicht so viel dummys....:D
    wenn du bock auf ne tour hast..PM

  • Ich war heute wieder mehrere Stunden im östlichen, mittleren Schwarzwald mit dem Rad unterwegs und habe selbst auf Wegen über Stunden keinen Menschen gesehen. Sobald man mit dem Rad weit genug von den Parkplätzen weg ist, trifft man kaum noch Menschen aber dafür viele Pilze. Auch an den Pilzen direkt am Wegesrand sieht man, das dort kaum jemand vorbeikommt. 4 Steinpilze direkt unter einer Bank! Die Touristen konzentrieren sich alle auf die bekannten Plätze wie Feldberg, Titisee etc..

  • Aha, Henning, bei dir gibt's noch viele Pilze? Hier wird es langsam arg dünn. Nur Schopftintlinge gab es jede Menge. Die eignen sich aber weniger, wenn man die am Anfang einer Radtour findet, die flott durchgefahren drei Stunden dauert. Dann wäre aber noch nix gesucht gewesen.
    Steinpilze, Maronen, Hexen, Champignons - fast nix mehr zu finden. Vielleicht waren hier tatsächlich Touris am Werk. Mal schauen, was sich die nächsten Tage so auftut.


    Von wegen Pilze ausreißen: Darf ich mich einfach in die Erziehung der Cousins meiner Freundin einmischen? Die finden es total toll, ständig Pilze auszurupfen und der Mama zu zeigen. Die freut sich über schöne Pilze. Also: Viele Pilze viel Freude... Gegessen werden die dann nicht. Bislang war ich nicht dabei als Pilze dran glauben mussten, meine Freundin hat mir das aber erzählt. War auch heute wieder ein Thema und ich hab mich tierisch aufgeregt. Aber ob ich mich da als halb Außenstehender einmischen soll? Weiß nicht so recht...

  • hallo


    das phänomen kenne ich auch aus der schweiz. hier sind es zumeist frauen aus asiatischen ländern, die die wälder regelrecht abgrasen und alles einsammeln, was herumsteht. ich frage mich, ob die im auftrag handeln und die pilze dann einem restaurant bringen oder ob sie anschliessend zur pilzkontrolle gehen und dort wahrscheinlich gut die hälfte wieder aussortiert wird... wirklich schade um die pilze, den wald und meine stimmung!

  • Hallo
    Mir lief auch mal ein Ehepaar nach sie haben immer darauf geachtet das sie so 20 Meter hinter mir waren.
    Die hab ich dann eine gute Stunde durch Gestüp und Unwegsames Gelände geführt an Stellen vorbei wo ich wuste das es kaum was gibt und bin dann irgendwann im Wald verschwunden.
    Grüße

  • Hallo Toby,


    ohje, so was ist ja furchtbar .. .
    Ich vermute aufgrund der "total Unerfahrenen Leute" denen du begegnet bist da was...
    BILD-Leser Fraktion !!!
    Das _____ Die besten Tipps für Brandenburg und Berlin: Hier geht´s in die Pilze - Berlin - Bild.de
    gabs nämlich Freitag in der Bild .
    Schöne Auflistung der Pilzwälder um Berlin und die Leute wurden ja regelrecht angestachelt ..



    Ich hoffe , das sowas nicht öfter vorkommt .. diese blööö... Schreiberlinge sind Schuld .. vermute ich mal stark.


    LG Heike

  • Mal abgesehen davon, dass wir alle Pilztouristen sind und den Wald nicht gepachtet haben kann man solche Begegnungen prima zur Aufklärung nutzen.
    Letztes Jahr, als die Medien über die Pilzschwemme bei uns berichteten, hab ich fast mehr in andere Körbe geschaut und die Funde besichtigt und erklärt, als selbst gesammelt.
    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die meisten recht froh waren, wenn ihnen jemand was erklären kann. Selbst wenn mein Wissen eingeschränkt ist, hat ´s doch so manchem geholfen.
    Wenn das dann bei dem einen oder anderen dazu führt, dass er/sie sich umsichtig verhalten ist das allemal besser, als auszuweichen.


    99% derer gehen sowieso nicht in die unwegsamen und abgelegenen Stellen, die ich gerne aufsuche. Und was rechts und links am Wanderweg steht, gönne ich denen gerne.


    Unfreundlich oder reserviert reagieren eigentlich nur solche, bei deren Funden (so man sie überhaupt sieht) man erkennen kann, dass sie sich auskennen. Muss irgendwie mit Futterneid zusammenhängen.:)

  • hallo,


    also ich kann das gut verstehen, daß man sich darüber ärgert. Letzte Woche
    war ich im Südschwarzwald zum Pilzesuchen und an jeder Ecke stand ein Schweizer. Egal wo man hinfuhr, es war eine richtige Invasion. Pilzesammeln gehn darf ja jeder, aber das war ein Ausmaß! Eigentlich brauchte man garnicht mehr zu suchen, war ja eh schon alles abgegrast. Gut, wenn man dann doch noch ein paar geheimstellen hat ;).
    Ich frage mich, warum die alle zu uns rüberkommen zum sammeln? In der Schweiz gibts doch auch tolle Gebiete?
    Und noch was, ich würde niemandem mitgehen lassen, man hat halt seine Stellen, und die die sind oft mit viel Mühe und Sucherei gefunden worden.
    Das ist dann halt was besonderes und das macht ja auch irgendwie das pilzesammeln aus.


    grüsse an alle

  • Nicht schön, es zugeben zu müssen, weil es ein bisschen kleinlich klingt, aber ich geh auch immer nur mit meiner Frau und ein oder zwei Freunden und wir würden unsere Stellen auch nicht an Andere verraten.
    Und die "Invasion der SchweizerInnen" nervt mich auch oft.
    Ist ja nicht so, als gäbe es in den Wäldern auf der anderen Seite des Rheins nun gar keine Pilze.
    Und dann werden fast immer auch deutlich mehr Pilze mitgenommen als die erlaubte Menge von einem Kilogramm pro Person.
    (Erst vor ner Woche habe ich zwei Frauen an ihrem Auto gesehen, die sicher mehr als 5kg Pilze dabei hatten; allerdings sammelten sie an einer der ganz bekannten Stellen, die wir allenfalls mal im Vorbeigehen anschauen.)
    Was dazu führt, dass ihnen diese -weil die ZollbeamtInnen derzeit stärker kontrollieren - teilweise an der Grenze gleich wieder abgenommen werden und dann im Müll landen.
    Mehr noch gehen mir allerdings die Leute auf den Keks, die einfach sammeln, was dasteht, ohne dass sie sich auch nur ein bisschen auskennen würden oder die Pilze einfach niedertrampeln.



    edit: Etwas hinzugefügt

  • Letztes Jahr, bei uns im Wald:


    Sonntag morgens kurz nach 8 Uhr, ich stelle mein Auto am Waldrand ab. Denke mir nix dabei, dass da noch eines steht. Ich gehe den Hauptweg in den Wald hinein, kommt mir eine vielköpfige Familie entgegen, die Klein(st)Kinder an der Hand, in 2 Kinderwägen stapelten sich die Plastiktüten mit Pilzen.


    Als ich meinte, das wäre doch ziemlich viel, so von wegen Naturschutz, bekam ich schnippisch zur Antwort: "No sind wir grosse Familiä! Ist lägal für so ville Pärsonnäänn"


    Überflüssig zu sagen, dass mir der Spaß vergangen war...

  • Invasion von Schweizern? Ist das nicht übertrieben?


    Ausserdem: Im grenznahen Gebiet ist es doch normal und legitim, dass Leute Grenzen überschreiten, um das zu finden, was sie wünschen: Schweizer kaufen gerne in Deutschland ein, Deutsche suchen und finden Jobs in der Schweiz. Deutsche Kletterer lieben die Felsen des Jura und der Alpen, wir kommen halt gerne ab und zu Pilze im reichen Schwarzwald suchen, usw.


    Ich finde es auf jeden Fall falsch, wenn Leute wie Vandalen über Pilzgebiete ziehen, egal ob es Deutsche oder Schweizer oder weiss der Kuckuck wer ist (war ja noch von Asiaten die Rede in diesem Thread).

  • Witzig, gerade habe ich einen alten Spiegel Artikel gefunden von 1976, in dem genau diese Problematik "Schweizer Pilztouristen im Schwarzwald" schon damals beschrieben wird. Klar hört das "Setas" nicht gerne, aber Fakt ist, dass es heute immer noch teilweise so abläuft wie in diesem Artikel beschrieben. Und leider machen sich die Schweizer dadurch keinen guten Ruf. Und dies nicht nur bei den Pilzsammlern. Die meisten Einheimischen sind von diesen "Invasionen" regelrecht angenervt.


    Hier ein paar Auszüge: In drei Schwarzwald-Kreisen müssen Pilz-Sammler künftig mit Geldbußen bis 5000 Mark rechnen -- die Naturschutzbehörden haben eine totale Schonzeit für Pilze verordnet."Wie Heuschreckenschwärme", klagt Regierungsdirektor Wolf-Dieter Müller vom Freiburger Regierungspräsidium, fallen seit Jahren "organisierte Kolonnen" von Ausländern in den südlichen Schwarzwald ein. Im badisch-schweizerischen Grenzgebiet machen sie sich über deutsche Pfifferlinge, Ziegenlippen und Täublinge her, die sie -- wie einheimische Sammler berichten -- zentnerweise über die Grenze schleppen.


    Schon frühmorgens, wenn die einheimischen Schwammerl-Sucher noch in den Betten liegen, durchkämmen ganze Omnibusladungen von Schweizern den südbadischen Forst -- teils in Schützenlinien, teils gar mit Funksprechgeräten, über die sie Fundstellen weitermelden oder vor kontrollierenden Förstern warnen.
    Denn die Schweizer haben, wie der Schwarzwaldverein in einer Eingabe beklagte, "verschiedene eßbare Pilze bei uns fast ausgerottet" -- die Sammelkolonnen wüteten in den Tannenwäldern, daß es jeden Fachmann graust: "Die haben", so Müller, "die Pilze weder abgeschnitten noch vorsichtig herausgedreht, sondern alles mit Stumpf und Stiel herausgerissen." Dabei ist nach den Feststellungen der Naturschutzbehörde und des Schwarzwaldvereins das unterirdische Pilzgeflecht, das sogenannte Mycel, "stark beschädigt" worden.


    Der ganze Artikel: PILZE: Stumpf und Stiel - DER SPIEGEL 27/1976

  • Wollte mich hier auch mal beteiligen ;)
    Ich bin auch eher eine Person die für sich allein oder nur mit Bekannten auf Pilzejagd geht. Leuten die besten Plätze zu verraten oder geschweige denn sie mitzunehmen mache ich weniger. Hier und da mal ein kleiner Tip aber das wars dann auch. Pilztouristen finde ich auch schlimm gerade die, die sich nicht auskennen und jeden Pilz erstmal ausreisen, um ihn dann wegzuschmeißen.
    Glücklicherweise gibt es im Norden nicht viele davon.
    Was ich aber noch anmerken wollte zu den Mengen die gepflückt werden. Ich glaube die Mentalität der Deutschen und Osteuropäer in Bezug auf Pilzesammeln ist doch recht verschieden. Ich komme selbst aus Polen dort sammelt gefühlt jeder zweite Einwohner Pilze. In Deutschland trifft man weitausweniger Pilzbegeisterte. Im Wald treffe ich meistens auch Polen oder Russen an. Dadurch das in den Ostländern so viele Leute sammeln, will man an einem Tag natürlich reiche Ernte machen bevor die anderen einem zuvorkommen. Zudem macht man dann aus der großen Menge die man gesammelt hat auch mehr. Es werden für den Winter und für Bekannte erstmal 1-2 Dutzend Gläßer eingemacht. dann werden einige Kilos getrocknet und der Rest wird dann in den nächsten 2-3 Tagen gebraten und gegessen. Das Ganze macht man dann 3-4 mal im Herbst und hat dann ausgesorgt für ein Jahr. Ich persönlich mache es auch so. Im letzten Jahr z.B. habe ich ein Tagesausflug gemacht und hatte am Ende fast 15 Kilo Pilze. 5 kilo in Gläsern eingemacht, ca. 6kg zum trocknen aufgehängt (am Ende hat man davon ja eh weniger als 1kg) und die restlichen gebraten und gegessen in den darauffolgenden Tagen. Die eingelegten Pilze sind in weniger als 1 Jahr aufgegessen, die getrockneten werden zu Pilzsuppe und Saucen verarbeitet und sind auch ruckzuck alle.
    Hier in Deutschland sieht man das ganze einfach anders. Gerade die Deutschen gehen in den Wald um Pilze für den Tagesbedarf zu sammeln. Es werden kleinere Mengen gesammelt, dafür aber alle paar Tage mal wieder.
    Nimmt es uns daher nicht übel wenn wir Pilze in größeren Mengen ernten. Wir schmeißen die keinesfalls weg und verwerten auch alle.

  • Piotr, dein Beitrag ist sehr interessant. Es zeigt doch wie bedeutend die Pilzkultur in Osteuropa ist, dass Pilze traditionell wirlklich eine Nahrungsquelle und einen Wintervorrat darstellen. Leider sind in Mittel-, Westeuropa die Waldflächen und damit die Pilzvorräte nicht so unbeschränkt wie in Osteuropa (und Russland). Wenn bei uns "jeder zweite 3 bis vier Mal 15 Kilo" Pilze ernten würde, glaube ich in der Tat, dass wir bald kaum mehr Pilze hätten, nicht einmal für die bescheidenen Hobby-Pilzliebhaber.

  • @Toby...hab Deinen Beitrag erst jetzt gelesen...das kann ich sowas von nachvollziehen!!! Ich sammle auch im Süden ...kennst ja sicher Ludwigsfelde... im August war ich noch schön entspannt alleine unterwegs. Aber mittlerweile kann ich hier auch nicht mehr entspannt den Wald genießen. Hatte letztens auch ein verasseltes Pärchen mit Kippe im Mund und Platikbeutel in der Hand die alle Steinis auch die ganz madigen und großen haben niedergeholzt...ganz übel war mir da und ich hatte den ganzen Tag schlechte Laune...


    Noch schlimmer finde ich aber die Männer die allein im Wald unterwegs sind und die sich keine Dattel machen auf ein einsames im Wald rumkrebsendes Mädchen zuzusteuern am besten noch mit ner dunklen Sonnenbrille...Mitlerweile ist das schon nicht mehr entspannt wenn ich in der linken Hand immer mein Spray haben muss...ich fahre momentan immer ein bissl weiter raus mit dem Auto aber es wird echt immer schlimmer.


    Dann haben wir in der Nähe noch den Zollhof und ich treffe im Wald fast imer Russen die dann ihre Bierflaschen im Wald liegen lassen...dazu no comment sonst werde ich hier noch gesperrt ^^

    Frischer Wind durchkreuzt die Felder nur noch Stille weit und breit und fuer den Moment hier draußen spuere ich die Ewigkeit...


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  • Mitlerweile ist das schon nicht mehr entspannt wenn ich in der linken Hand immer mein Spray haben muss...



    Wie jetzt - du gehst mit Reizgas "bewaffnet" zum Pilze suchen ?! 8|


    Verstehe mich bitte nicht falsch, aber da würde ich mir doch überlegen ein anderes Hobby oder andere Wälder zu suchen - mit Entspannung hat das ja wohl nix mehr zu tun.


  • Mein Mann(Täglich mit demLKw unterwegs) rief mich vorhin an,bei Lüneburg stehen 7 Autos am Waldrand,und der Wald ist voller Menschen mit Körbchen,wer hat da denn noc Lust zu suchen?
    lg Gaby


    Hallo Gaby,


    ich kann ähnliches bestätigen. Ich sammle jetzt schon seit knapp 10 Jahren Pilze und meiner Meinung nach hat die Zahl der Pilzesammler insbesondere in den letzten drei Jahren stark zugenommen. Ein Grund dafür könnte sein, dass man momentan extrem häufig von Pilzen in den Medien liest und hört. Ich denke mal, dass das viele Leute anstachelt.
    Am Wochenende kann man hier in der Colbitz-Letzlinger-Heide ähnliches, wie bei euch in Lüneburg beobachten. Naja, auf alle Fälle, habe ich jetzt meine Pilzstelle aufgegeben, da es mittlerweile dort so überlaufen ist, dass man kaum mehr etwas findet.
    Es ist ja auch nicht schlimm, dass viele Leute Pilze sammeln, denn es ist ja auch ein wirklich schönes Hobby. Furchtbar finde ich bloß den z.T. respektlosen Umgang mit der Natur und mit den Pilzen (z.B. wenn Pilze einfach so rausgerissen werden, die man nicht kennt oder wenn Müll dagelassen wird).


    Viele Grüße


    Pilz1990

  • mir kommt es auch so vor, daß das pilzthema ziehmlich gehypt wird in den medien. vor allem durch diese neue art von "zurück zur natur" mentalität, was ja mittlerweile ne richtige modeerscheinung geworden ist.
    die zeitschriften wie "landlust" ect. bringen auch immer wieder pilzberichte und dann rennen viele halt in den wald und nehmen mit was geht.

  • Ich stimme zu: "Zurück zur Natur", aber auch "Zurück zur einfachen Lebensweise", "Zurück zu unseren Vorfahren" wird gehypt, ist aber mehr als eine neue Mode, sondern entspricht seit Langem einem Misstrauen gegenüber der modernen Konsumweise. Je mehr unsere Ernährung durch Industrieprodukte, künstliche "vebesserte" Erzeugnisse, stetige Verfügbarkeit dank weltweitem Import, und Werbeversprechen bestimmt wird, umso grösser ist die Sehnsucht nach unmittelbaren, authentischen Erfahrungen nach dem Grundsatz: "Ich esse, was ich selber in meiner Gegend finde und selber pflücke und selber nach Hause trage."


    Ich bin sicher, dass die meisten wirklichen Pilzliebhaber sich bewusst sind, dass die Bestände begrenzt sind und sich zu mässigen wissen. Die anderen, die oberflächlich "gehypten", sammeln vielleicht einmal gross ein, aber verlieren nach ersten Misserfolgen leicht die Lust und gehen zum nächsten Modethema über. Ich sehe da also wenig Gefahr.


    ---------
    Aus der Nordwestschweiz viele Grüsse

  • Hallo,


    ich finde, dass wir doch alle Pilztouristen sind.


    Und ob ich nun 25x im Monat mit 2 Kilo aus dem Wald komme oder 2 x mit 12 Kilo hat nun mit der reinen Mengenbetrachtung nichts zu tun.


    Das die geltenden Bestimmungen wie z.Bsp. "kleine Mengen zum Eigenverzehr" beachtet werden sollten klar .... aber wenn ich hier im Forum so verschiedene Beiträge mir in Erinnerung rufe, dann wird dieses doch auch sehr interessant ausgelegt.


    Etwas anders sehe ich es mit dem Thema -> verantwortungsvoll mit der Natur und dem Wald umzugehen. Hier ist jeder gefordert seinen Beitrag zu leisten und möglichst ohne Spuren zu hinterlassen Pilze zu ernten.


    Ich für mich habe so viele Stellen im Umkreis von 50km, dass ich diese in zwei Leben nicht alle erkunden könnte und sehe von daher jede "überlaufenden Bereich" völlig gelassen entgegen. Und wenn ich die Wochenendsammler nicht zum Zuge kommen lassen will - dann gehe ich halt Donnerstag oder Freitag an dem Standort sammeln.


    Gelassene und Leben und Leben lassen Grüsse


    Dirk

  • Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, das einige Pilzfreunde hier sich als besonders elitär einstufen.
    Nach dem Motto: In diesem Wald suche ICH die Pilze, da hat kein anderer was verloren.
    Wenn Euch zu viele Menschen im Wald rumturnen: Nehmt Mittwoch oder Donnerstag frei und geht da in den Wald!
    Das gerade in der Pilzsaison und im Umfeld von Ballungsgebieten sich am Wochenende das Volk im Wald tottritt, kann man sich doch am A.rsch abfingern.
    Allergisch reagiere ich lediglich auf die "Pilzmafia": Kleinbusse stzen Vietnamesen ab um körbeweise einzusammeln...


    By the way: Dort, wo ich Pilze sammle, stehen unter Umständen auch mal 3-4 Autos auf dem Parkplatz.
    Trotzdem gehe ich zufrieden in den Wald...ich kann die Natur genießen und es ist für mich Herausforderung, trotzdem meine Mahlzeit zu finden.
    Seht es doch mal sportlich. Und nicht immer mit dem "alles meins" Gedanken.
    Und wenn ich im Wald Leute treffe und die Fragen haben, dann helfe ich gerne. Denn jeder Mensch, der die Natur lieben lernt, will diese auch schützen.

  • Ich sammel meistens auch mit Plastiktüte. Das hat aber hauptsächlich die Bewandtnis, dass der Wald, in dem ich sammle, sehr sehr abschüssig ist. Wenn ich da einen Korb nehmen würde, würde ich den inhalt alle 20 minuten komplett verlieren weil selbiger mir den Hang runterkullert xD

    Liebe Grüße von Damien! :)


    ~
    [font="Tahoma"]Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.[/font]

    Erskine Caldwell, 17.12.1903 - 11.04.1987

  • Ernsthaft betrachtet würden bei "Zurück zu der Lebensweise unserer Vorfahren!" etwa 1/3 der Bevölkerung in Deutschland verhungern und ein weiteres Drittel den nächsten Winter nicht überleben und erfrieren.


    Unter dieser Prämisse gäbe es dann auch wenig genug Pilzsammler, dass für jeden was abfällt...