Fahler Röhrling in Wittgenstein?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.977 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Laminarfly.

  • Hallo liebe Pilzgemeinde,


    diesen netten Pilz fand ich heute in einem Hainbuchen- / Buchenbestand mit noch 2-3 anderen seiner Gattung. Aufgrund der sehr grubigen Huthaut und den blassen gelb- bzw. beigetönen der Huthaut, des Stiels und der Lamellen dachte ich zuerst an einen Satanspilz. Den soll es aber bei uns nicht geben. Auch das Fehlen von Rottönen - auch bei den älteren Exemplaren - weist nicht auf diese hin. Der Stiel ist leicht geflockt wie beim Flockenstieligen Hexenröhrling, aber er läuft kaum beim Schneiden an, höchstens etwas grau. Direkt unter der Oberfläche ist der Stiel gelblich, innen zuerst weiß und fast wie Marshmallow (Flaschenstäublings-ähnlich). Hut-Ø ca. 7 cm, Gesamthöhe ähnlich, die größeren waren aber locker Ø12 - 13 cm.
    Nachdem ich jetzt auch mehrmals hier im Forum vom Karbolgeruch bzw. bitterem Geschmack gelesen habe, habe ich weder das eine noch das andere feststellen können. Jetzt wird's aber langsam spannend !


    Wer weiß, was das ist, ggf. könnte ich da ja mal eine Entdeckung gemacht haben?
    Vielen Dank für Eure Hilfe,
    Frank


    P.S.: Kann sehr wohl bitter schmecken, was mir gestern ein netter Gallenröhrling bei der Leckprobe bewies:cursing: habe ein Schnittbild angehängt. Schon einmal vielen Dank für die interessanten Antworten. Mit der flockigen Füllung liegt Andreas 100%ig im Schwarzen! Und netten Dank für die Wittgensteiner Grüße :)

  • also ein satanspilz ist es sicherlich nicht!
    genausowenig eine hexe!
    mich erinnert er am ehesten an den gallenröhrling.
    allerdings ist der stiel, bzw das was man sehen kann auf den bildern untypisch. auf dem zweiten bild (unten links) meine ich das typische netz zu erkennen
    auch farbe der röhren und des hutes sprechen dafür!

    Es grüßt euch


    Daggi


    die wieder da ist :shy:

    Einmal editiert, zuletzt von lutine ()

  • Hallo Frank,


    Fahler Röhrling schließe ich aus, da passt der Habitus nicht. Ich würde meinen das es sich aufgrund der kleinen Poren und der feinen Röhren sowie der Oberflächenbeschaffenheit der Kappe und des Stiels, um den Kornblumenröhrling (Gyroporus cyanescens) handelt. Der müsste aber auch noch einen wattig ausgestopften bzw. gekammerten Stiel haben und auf Druck und im Schnitt auch etwas blauen.


    EDIT: Beitrag überarbeitet ! Habe eben gelesen, das er sich im Schnitt grau verfärbte. Könnte zu dieser Pilzart passen. Hast du noch ein Schnittbild vom Stiel zur Hand ?

  • aber müßte er sich für den Gyroporus cyanescens nicht deutlich leuchtend blau verfärben???
    der stiel könnte passen, den hat frank ja so ähnlich beschrieben....(wie marschmellow)

  • Hallo,


    einen Kornblumenröhrling würde ich ausschließen. Der verfärbt sich sehr schnell blau und nicht grau.
    Für eine Bestimmung bin ich überfragt.


    Viele Grüße

  • Da er nicht bitter schmeckt, schließe ich den Bitterröhrling aus (es sei denn, Du kannst "bitter" nicht schmecken - sowas kommt ja vor ;) ).
    Den Kornblumenröhrling schließe ich ebenso aus - dieser färbt schnell und auffällig blau im Schnitt; das gilt auch für ältere und auch trockenere Exemplare - und so dehydriert, dass er gar nicht mehr blauen könnte, sieht der Bursche nicht aus).


    Was Du da gefunden hast, kann ich nicht sagen - bin gespannt, ob noch jemand eine Idee hat...


    Gruß und Gute Nacht


    Pilzkäppchen

  • Hallo Spck,


    schön, hier als Neuling gleich nette Nachbarn kennenzulernen. Bin aus BLB und Du?
    Denke, der Kornblumenröhrling wird es ggf. doch nicht sein, wenn ich die Bilder im Net sehe und die augenblickliche Blaufärbung an meinem Pilz doch überhaupt nicht finden.
    Habe den Pilz schonmal vorsorglich getrocknet und lasse ihn demnächst in Bad Laasphe bestimmen. Außerdem werde ich da bei den anderen Pilzen nochmal vorbeigehen und die Probe auf's Exempel machen. Wenn ich genau Bescheid weiß, schreibe ich Euch, was die so sagen....

  • Hallo zusammen,


    Wir wollen jetzt einmal versuchen diesen Pilz einzugrenzen ;)


    Das Schnittbild das Frank hier hochgeladen hat, bestätigt meine Vermutung das es ein Vertreter der Blassporröhrlinge (Gyroporus) ist. Denn ich kenne keine andere Röhrlingsgattung die einen gekammerten bzw. wattig ausgestopften Stiel hat (ich bitte um Berichtigung wenn ich daneben liegen sollte). Es müßte also entweder der Hasenröhrling (Gyroporus castaneus) sein oder eben der Kornblumenröhrling (Gyroporus cyanescens).


    Da ich den Hasenröhrling schon mehrfach gefunden habe, kann ich diesen hier völlig ausschließen denn dieser verfärbt sich nicht im Fleisch wie es auf dem Bild (graue Verfärbung) zu sehen ist. Es bleibt also nur noch der Kornblumenröhrling (Gyroporus cyanescens). Bis auf die fehlende Blaufärbung würde diese seltene Pilzart hier sonst passen. Es müssen aber auch nicht immer alle Pilze so blauen, wie es in der Literatur beschrieben ist. Das kann nämlich ganz verschiedene Ursachen haben, wie z.b. Alter des Fruchtkörpers oder Standort etc.


    Zitat

    Blasshütigen Röhrling ( Boletus depilatus)


    Kann man hier ausschließen, dieser hat keinen gekammerten Stiel und die Hutoberfläche wäre marmoriert.


    EDIT: Beitrag überarbeitet !

  • Hallo zusammen,


    nochmals vielen Dank an Euch alle und speziell an Andreas. Ihr habt mir hier sehr weitergeholfen. Als Neuling bin ich doch echt begeistert, was hier an Fachkunde und Spaß am Sammeln von Pilzen zusammenkommt. Werde mich auf jeden Fall von Zeit zu Zeit hier wieder melden.
    Ich wünsche allen viel Spaß und immer ein gutes Pilzrezept,
    Frank