Baumpilz mit weichem Fruchtkörper

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.143 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Hallo Pilzfreunde,
    an einem Laubholz-Baumstumpf (Buche) wächst dieser schöne Baumpilz mit braun-ocker-Schattierung. Eine Woche vor dieser Aufnahme wuchsen hier zahlreiche "Gesäte Tintlinge"
    Attribute des Pilzes:
    Durchmesser des Hutes
    Länge des Stiels
    Beschaffenheit des Hutes: für Baumpilze sehr weich (kann aber auch von kürzlichen Regenfällen beeinflusst sein), Farbe: Rand fast weiß, zum Zentrum rehbraun werdend
    Geruch: habe ich Schwiergkeiten mit der Beschreibung, ich würde sagen
    "moderig"
    Geschmack: unbedeutend
    Standort: Laubwald mit Birken, Buchen und Gebüsch
    Ökologie des Bodens: kalkhaltig


    Gruß:
    Lothar :sun:

  • Hallo Lothar,


    als "Baumpilz-Freund" bin hier natürlich sofort "angesprungen", aber ich muß sagen, dass meine "logische Beweisführung" sehr schnell an ihre Grenzen gestoßen ist.


    Die Farben und das Substrat lassen natürlich in erster Linie einmal sofort den Gedanken an einen Kastanienbraunen Stielporling (Polyporus badius) denken, die relativ großen (Poren?) lassen mich jedoch daran zweifeln, ebenso die rosettenartigen und eigerissenen/extrem eingebuchteten Hutränder.


    Deine Aussage, dass es sich um einen "weichen Hut" handelt, lassen mich vermuten, dass der Fruchtkörper eine gewisse Dicke aufweist (einen Hinweis darauf oder ein konkretes Foto dazu gibt es leider nicht!).
    Sollte ich in dieser Hinsicht Recht haben, würde ich mal mit dem Gestielten Filzporling (Omnia tomentosa) vergleichen. Leider kenne ich diesen Pilz nicht aus eigener Anschauung und das Substrat müßte auch Nadelholz sein (laut Beschreibung bie Gerhardt)...


    Das Fragezeichen bei "Poren" entstand dadurch, dass ich Deine Bilder zwar schön, aber im Endeffekt doch recht wenig informativ finde, das vierte ist sogar unscharf. Du zeigst zwar jede Menge an Gesamtansichten, aber die Détails bleiben letztendlich auf der Strecke. So sind die Stiele (?) sehr schlecht herausgearbeitet (sind sie schwarz? überhaupt vorhanden? Beschreibung fehlt!) und selbst das gezeigt Potpourri lässt mich im Stich: sogar in einer selbsterstellten Vergrößerung kann ich nicht hundertprozentig sagen, ob es sich nun um Poren oder um Stacheln handelt, die Perspektive und die Größe der Aufnahme sind da für mich etwas unglücklich gewählt. Man glaubt, alles zu erkennen, aber man sieht eigentlich doch nichts so richtig...


    Ich frage mich auch, ob die teilweise zu erkennenden braun-schwarzen Stellen auf Druck zurückzuführen sind oder nicht und bei manchen Gattungen wäre glaube ich auch eine Höhenangabe des Fundortes von Vorteil (Bergwald?).


    Meine Vermutungen haben mich sogar bis ins Reich der Stachelinge geführt und auch den Gebänderten Dauer-Porling (Coltricia perennis) habe in Betracht gezogen.


    Aber wie gesagt: irgendwie wage ich überhaupt keine Aussage, zu "schwammig" ist Deine Anfrage für mich.


    Mal sehen, ob sich hierzu noch jemand äußert (und mir vielleicht erklären kann, warum der eine oder andere Gedankengang richtig oder falsch ist)!

    Eine Aufklärung dieser Anfrage fände ich jedenfalls äußerst interessant!


    Grüße Dich, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredi,
    vielen Dank für Deine sehr aufwendige Beurteilung meines Pilzfundes. Ich dachte, dass dieser Baumpilz relativ sicher zu bestimmen ist. Ich kann Dir noch nachträglich hinzufügen, dass bei diesem Pilz kein Stiel vorhanden ist. Einen kleinen Teil hatte mit einem Messer abgeschnitten. Die Farben der Blätter bzw. Hüte sind schon sehr auffallend farbig.
    Die Poren (siehe auch neu eingefügte Detailaufnahme) ähnelt einem Labyrinth.


    Für die Höhenangabe des Fundgebietes kann ich Dir sagen, dass ist es nordwestlich von Bitburg in der Mittelgebirgsregion (360 m. ü. N.N.) ist.
    Ich habe übrigens noch eine Detailaufnahme der Röhren beigefügt.


    Den Kastanienbraunen Stielporling (Polyporus badius) schließe ich aus, da dieser einen Stiel hat und auch von der Färbung sich wesentlich unterscheidet.


    Gruß:
    Lothar

  • Hallo Lothar


    Bitteschön oder 'Da nicht für'


    Es war eher Zufall oder Glück. In den vergangenen Tagen hab ich mich etwas mit 'Holzzersetzern' beschäftigt und dabei folgenden Blog entdeckt:


    Aphyllophorales News - Holzpilze - Porlinge - Rindenpilze


    Als ich dann deine Bildergänzung gesehen habe hat es klick gemacht und ich wusste ziemlich genau wo ich suchen musste.


    In den Archiven 2006 wirst du fündig.


    Gruß
    Gerald

  • Hallo zusammen!


    Danke Gerald! Leider habe ich Werner's Seiten wohl immer noch nicht alle im Kopf. Diese Art ist Anlass, mal wieder ein bisschen darin zu blättern!


    Ich kenne den Pilz leider nicht, da er in meiner bescheidenen Literatur nicht aufgeführt und ich von seiner Exisenz bis heute nichts wußte.


    Einen tollen Beitrag zum Thema gibt's bei FUNGIWORLD.


    Ein schönes Foto vom knolligen Jugendstadium findet Ihr HIER in diesem Forum in einem Beitrag von Harald.


    Wieder was gelernt :) !


    Grüße Euch und bis dann,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!