Servus zusammen!
Da sich kurzfristig herausgestellt hat, dass Mama Bavarian einen Großteil der nächsten Woche im Klinikum verbringen und eine erneute Augen-OP über sich ergehen lassen muß, legten wir vorher noch einen spontanen Waldspaziergang mit Belohnungsfaktor ein.
Nach der Gartenarbeit relativ angemüdet schlurften wir bereits um 7 Uhr morgens los, um den vermehrt auf- und Schwammerl-umtretenden Wochenendvandalen zuvor zu kommen und wieder einmal unsere Anlaufstellen "Diebesbrunnen", "Pfifferlingsparadies" und "Grillenwiese" abzuklappern.
Die grasigen Wege am Diebesbrunnen waren diesmal keine Offenbarung. Neben ein paar schönen und ausnahmsweise mal nicht wurmigen Schafporlingen und vereinzelten Maronen waren wieder einmal Hexenröhrlinge zu finden.
Im Pfifferlingsparadies angekommen begrüßte uns gleich einmal ein in Ehren erweichter Steinpilz von imposantem Ausmaß. Nach dem Fotografieren verriet uns ein Griff an den Stiel, dass darin schon eine üble Fressorgie diversen Gewürms stattgefunden hatte und wir wünschten dem Gesellen ein fröhliches Absporen. Im Laufe des Tages begegneten uns bestimmt noch vier oder fünf weitere alte Steinis, die wir ebenfalls unversehrt ihrer Bestimmung überließen.
Statt dessen sammelten wir die relativ zahlreich vorkommenden Pfifferlinge, Trompetenpfifferlinge, Mohrenkopf-Milchlinge und Maronen ein, was ja auch eine gute Mischung ergibt. Unser Abstecher runter zur Grillenwiese blieb abgesehen von ein paar akzeptablen Frauentäublingen eher erfolglos.
Auf dem Rückweg zum Auto freuten wir uns dann doch noch über eine ziemlich junge Rotkappe, die sich an der Abrißkante einer unterspülten Wegesböschung ans Tageslicht wagte.
Mama Bavarian wollte dann trotz Müdigkeit und Gelenkschmerzen doch noch mal in dem Gebiet namens "Glockenberg" gucken, in dem sie letztens viele leckere Milchbrätlinge gefunden hatte. Diese waren sehr zu ihrem Leidwesen bisher nicht nachgewachsen, aber vereinzelte Funde von Maronen, Schafporlingen, Ziegenfußporlingen und Pfifferlingen vertrieben uns die Zeit auf dem mittlerweile doch recht langen Weg. Nicht unerwähnt bleiben sollen ein paar Violette Lacktrichterlinge, Semmelstoppelpilze, ein einsames Kuhmaul und zwei brauchbare Elfenbeinröhrlinge.
Dank der guten Qualität des Gefundenen blieben uns nach dem Putzen etwa 600 g Pfifferlinge, 1100 g Mischpilze sowie weitere 400 g Hexen und Schafporlinge, die im Dörrapparat landeten.
Momentan sieht's in unserem Revier so aus, dass die Steinpilze erst mal Pause machen und nur noch alte, nicht mehr verwertbare Reste im Wald stehen. Die gefundenen Maronen waren fast alle in super Zustand, die Pfifferlinge von oft imposanter Größe. Die Schafporlinge legen jetzt langsam los und wir hoffen auf nachlassenden Appetit bei den Würmern.
Vorausgesetzt, Mom's OP verläuft erfolgreich und ohne Komplikationen (Daumen drücken!), werden wir uns wohl am Donnerstag oder Freitag früh wieder in unser Revier begeben. Die Hoffnung auf einen zweiten Schub ist da...
LG... Andi