Beiträge von Stefan S.

    Das wahrscheinlich älteste deutschsprachige Pilzbuch dürfte das prachtvolle Werk von Schaeffer sein:

    Schaeffer, Jacob Christian (1762-74): Natürlich ausgemahlte Abbildungen Bayrischer und Pfälzischer Schwämme, welche um Regensburg wachsen. Band 1 -4. Regensburg. Es enthält 330 handkolorierte Kupfertafeln.

    Freundliche Grüße

    Peter

    Lieber Peter, es geht sogar noch älter. ;)


    1759, also drei Jahre vor seinem Hauptwerk, erschien Schäffers Buch:

    "Vorläufige Beobachtungen der Schwämme um Regensburg, angestellet und mit vier Kupfertafeln ausgemahlter Abbildungen erläutert".


    Laut Volbracht ist dies das älteste deutschsprachige Pilzbuch und gleichzeitig das erste Pilzbuch, dessen Illustrationen von einer Frau (Susanna Sophia Betzin) gezeichnet wurden. (VOLBRACHT, MykoLibri, Seite 404).


    LG

    Stefan

    Achso, bei einer Mykophobie kann ich das mit dem Anfassen natürlich verstehen.

    Das Ehepaar Gordon und Valentina WASSON haben die Menschheit bereits in den 50er Jahren in Mykophage und Mykophobe unterteilt. Sachen gibt's...

    In diesem Forum überwiegen die Mykophagen (oder zumindest die Mykophilen), deshalb musste ich bei der Berührungsangst etwas schmunzeln. ;)

    Ein kleiner Stupser mit dem Fuß hätte übrigens auch genügt – Pilze muss man nunmal beherzt erlegen, um sie zu bestimmen.


    Einen mykophilen Gruß sendet

    der Stefan

    Hallo André,


    der Zedernholz-Täubling hat seinen Namen vom Geruch nach Zedernholz, nicht nach dem Baumpartner. Wird oft mit Zigarrenkiste verglichen oder mit einem zerkauten Bleistift. Ich finde, letzteres trifft's ganz gut. Man hält ihn erst für einen milden Täubling, irgendwann kommt schlagartig die extreme Schärfe.


    Der Stachelbeertäubling riecht dagegen angenehm obstartig, tatsächlich lecker nach Stachelbeeren.


    LG

    Stefan


    Edit: Mann, seid ihr schnell. :)

    Hallo,


    die langen, dunklen, weiß bereiften Stiele lassen mich da eher an einen Düngerling denken.

    Vergleiche mal mit Paneolus acuminatus.


    LG

    Stefan

    Nein, ich hab das Stadard KF2


    Hallo Sandra,


    das KF2 ist der Nachfolger des Zeiss Junior. Es hat keine klassische Köhlerbeleuchtung und kann auch nicht so umfangreich um weitere Kontrastverfahren ergänzt werden. Es gab Phako- und Dunkelfeldblenden, die aber selten sind. Das alles hat aber nichts mit der optischen Qualität zu tun. Das KF2 ist ein sehr gutes Gerät und liefert normalerweise knackig scharfe Bilder. Wenn du allerdings richtig aufrüsten willst, musst du wohl tatsächlich ein anderes Mikro anschaffen (oder eben ein Stativ aus der regulären Standard-Serie – deine Objektive und Okulare passen auch dort). An manchen Geräten KF-Serie passen übrigens auch die Trino-Tuben des Standard-Systems, aber nicht bei allen.


    LG

    Stefan

    Hallo Sandra,


    die eierlegende Wollmilchsau hast du doch schon!

    Das Zeiss Standard ist das flexibelste Mikroskop der Welt, ausbaubar mit Dunkelfeld, Phako, DIC, Fluoreszenz, Polarisation...

    Auch verschiedene Trino-Tuben für Kameraanschluss sind zu haben. Mit deinem Budget kannst du das alles locker realisieren.


    Oder hast du ein Zeiss Junior? Da wären die Ausbaumöglichkeiten natürlich begrenzt.

    Dann rate ich dir zu einem der damaligen High-End-Modelle zu wechseln: Zeiss Standard 18, RA oder WL.

    Dort hast du dann zusätzlich die Möglichkeit, den kompletten Objektivrevolver zu wechseln und sogar einen Auflichtkondensor anzubringen.

    Der Gebrauchtmarkt an Zubehörteilen ist riesig!


    Viele Grüße

    Stefan


    Nachtrag: Wenn du Probleme hast, Pilzsporen zu sehen, liegt das nicht am Mikroskop-Modell (wenn es von einem der Top-Hersteller ist).

    Das klingt eher nach einem defekten oder verschmutzten Öl-Objektiv oder einem nicht korrekt platzierten Kondensor.

    Weißt du, wie die Köhlersche Beleuchtung eingestellt wird?

    Hallo Claudia,


    als Harald Othmar Lenz vor fast 200 Jahren sein Buch
    "Über die nützlichen und schädlichen Schwämme" geschrieben hat,
    in dem er auch die Erstbeschreibung des Satansröhrlings veröffentlichte,
    war ihm die Isländische Flechte einen separaten Anhang wert.


    Gegen den schlechten Geschmack hatte er damals schon einige Tipps parat,
    wohl von den Isländern abgekupfert, unter anderem sogar eine "Moos-Schokolade".
    Vielleicht interessiert ´s ja jemanden (korrekte Bestimmung des Grünzeugs vorausgesetzt):






    Grüße
    Stefan


    Hallo, Stefan!


    Ui, das sind aber sehr wenige Arten nur in den beiden erwähnten Büchern.


    Hallo Pablo,


    Nico hat weder nach einer Gattungs-Monografie noch nach einer teuren Ikonografie gefragt,
    sondern nach Literatur auf Anfänger-Niveau mit mehr als 5 Champignon-Arten.
    Wenn jemand einen soliden Kleinwagen möchte, empfehle ich den Golf, nicht den Maserati. ;)


    LG
    Stefan


    - Gibt es denn eine halbwegs Laiengeeignete Literatur oder sonstige Quelle, wo auch andere Champignons außer den "üblichen 5" gezeigt werden?



    Hallo Nico,


    im "Gerhard" (Der große BLV Pilzführer für unterwegs, 5. Auflage, 2011) sind 28 Agaricus-Arten drin,
    im "Bon" (Pareys Buch der Pilze, 2. Auflage, 2005) werden 23 Arten angesprochen,
    wenn ich mich nicht verzählt habe.


    Beides preis- und empfehlenswerte Allrounder für Anfänger und Fortgeschrittene.


    Grüße
    Stefan

    Hallo Karl-Heinz,


    auch in meinem Exemplar ist die Beschriftung der betreffenden Tafel Nr. 74
    blasser gedruckt, als bei den übrigen Tafeln. Dieser Fehler taucht noch auf
    anderen Tafeln auf, bei der Nr. 74 ist es aber besonders ausgeprägt.


    Da die Beschriftungen mit einer separaten Volltonfarbe eingedruckt wurden,
    hat dieser Fehler aber keine Auswirkungen auf die gerasterten Abbildungen.
    Das hätte Claus Caspari (den ich für den besten Naturmaler seiner Zunft halte),
    wohl auch nicht akzeptiert.


    Die Namen wurden allerdings tatsächlich vertauscht, was leider auch
    in der zweiten Auflage nicht korrigiert wurde.


    Grüße
    Stefan

    Hallo Helmut,


    nach BRANDRUD et al. (CFP) hat Cortinarius evernius deutliche Velumgürtel am Stiel und riecht eher unbedeutend.
    Nach Erdkeller (oder Rettich) riecht der nahe verwandte Cortinarius imbutus. Vergleiche doch mal mit dem.
    Der hat auch kleinere, nur schwach warzige Sporen und kann gerunzelte Lamellen haben, wie auf deinen Fotos.


    Bei Telamonia/Bicolores solltest du jedenfalls richtig sein. Interessant wäre noch ein Schnittbild.


    Grüße
    Stefan


    laut meiner Erkenntnis bauen Trameten lediglich das Splintholz ab und meiden eher die Tannine im Kernholz...



    Hallo Frank,


    nach WOHLERS et al. erfolgt der Holzabbau durch Trameten bei Eichen nur im Splintholz.
    Bei anderen Baumarten würde ich mich darauf nicht verlassen.


    @ Jürgen: Es geht meist gar nicht um ´s Retten, sondern darum, den befallenen Baum
    bis zu seinem Tod regelmäßig so zu beschneiden, dass er keine Gefahr darstellt.
    Bei Baumpflegern nennt sich das "Pflege auf Abgang", wenn ich mich richtig erinnere.


    Grüße
    Stefan


    Wohlers A., Kowol T., Dujesiefken D.: Pilze bei der Baumkontrolle, Thalacker, Braunschweig, 2003

    Da sieht man mal, wie unterschiedlich man Bilder beurteilen kann.
    Auf Bild 4 sehe ich keine lappige Scheide, nur eine gerandete Knolle und Krümel am Stiel.
    Vielleicht kann ein Wanderer mal über der Knolle am Stiel zupfen?
    Wenn da tatsächlich ein Lappen festpappt, dann sieht die Sache natürlich anders aus.
    In einem hat nobi jetzt schon recht: Zu schlechten Bildern sollte man eigentlich nix sagen.


    Stefan

    Hallo Rika,


    ergänzend zu Jürgens sehr ausführlichen Tipps möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Okulare auch zu den Objektiven passen sollten.
    KPL-Okulare sind auf Neofluare und (Plan)apochromate zugeschnitten, CPL-Okulare kommen bei Achromaten zum Einsatz. Die perfekten Okulare für dein Mikro wären also CPL-Okulare mit Brillen-Symbol.


    Viele Grüße
    Stefan (Maulwurf und Standard-Zeissianer)