Beiträge von Mycelio

    Hallo zusammen,


    von dieser Vitalpilz-Geschäftemacherei halte ich auch nichts, bin bei meinen Recherchen zur Kultivierung verschiedener Pilze schon sehr oft auf wissenschaftliche Untersuchungen gestoßen, die die Wirkung verschiedener Pilze auf diverse Krebsarten zum Thema hatten. Seit den 90ern ist da viel unternommen worden, die hiesige Medizin muß es nur noch bemerken.
    Die Wirkstoffe vieler Pilze konnten auch längst identifiziert und isoliert werden, meist sind es Polysaccharide, also Mehrfachzucker. Man muß hier allerdings differenzieren, was bei einer Art von Krebs hilft, macht es bei einer anderen Krebsart nur schlimmer. Manchmal will man das Immunsystem anregen, in anderen Fällen sollte man es besser unterdrücken.


    Grüße, Carsten

    Hallo Manu,


    ich hoffe, die Pilze waren lecker!


    Prinzipiell kann man alle frischen Pilze vermehren. Man würde dazu kleine Pilzstücke auf geeignete Nährböden legen, Mycel wachsen lassen und dieses dann weiterfüttern, bis genügend Material zum Fruchten zusammenkommt. Nach ein paar Tagen unter Folie ist es aber nicht so einfach. Meist ist dann nur noch das Innere der Pilze sauber genug für die Zucht.


    Grüße, Carsten

    Die beiden großen unter dem Schild halte ich auch für Champignons. Der Rest ist irgendwie rätselhaft. Die weißen könnten natürlich statt Shimejis auch Kräuterseitlinge sein, sieht man nicht genau. Die anderen beiden Arten finde ich nicht ganz typisch für Pioppinos und Shiitake, habe aber keine bessere Idee. Warten wir mal ab, was auf dem Schild steht.


    Grüße, Carsten

    Hallo,


    das ist kein Schimmel, sondern eindeutig Mycel vom Zuchtpilz, wahrscheinlich weißer Buchenpilz bzw. Shimeji. Die ungünstige Verpackung hat durch hohe Luftfeuchtigkeit und wenig Frischluft Mycelwachstum ausgelöst.


    Guten Appetit,
    Carsten


    PS: Steht dabei, was die anderen für Arten sind?

    Die Bastelei war nicht weiter schwierig, hat aber ein paar Tage gedauert, weil Kleister und Farbe immer wieder trocknen mußten.


    So eine Flamme würde zwar staubfreie, sterile Luft und Überdruck erzeugen, jedoch würde sofort die Folie beschlagen, so daß man nichts mehr sieht. Sie würde auch nach kurzer Zeit wg. Sauerstoffmangel ausgehen, die warme Luft würde sich abkühlen und sofort wieder staubige Luft in die Kiste saugen. Andere simple Methoden sind mir nicht bekannt.


    Es reicht eigentlich, wenn man vor dem Arbeiten in der Kiste mit Alkohol wischt und sprüht, so daß der ganze Staub am Boden klebt und bei Bewegugen nicht mehr aufgewirbelt wird. Ich nutze ein 4:1-Gemisch aus Spiritus und Wasser, denke aber, daß Wasser mit einem Tropfen Spülmittel genausogut funktionieren würde. Man muß ja nicht wirklich alles in der Kiste abtöten, nur verhindern, daß es in der Luft rumschwebt.


    Grüße, Carsten

    Ich hatte zuerst die Innenflächen mit Zeitungspapier tapeziert und dann mit Lackfarbe bestrichen. Hatte mir zuerst überlegt, die Kiste komplett luftdicht zu bekommen, bis mir dann auffiel, daß man jedesmal, wenn man die Hände reinsteckt oder bewegt, Unter- bzw. Überdruck erzeugt. Das würde dann durch irgendwelche Ritzen Luft rausdrücken und wieder einsaugen. Habe dann lieber die Kiste mit zwei Kammern gebaut (eine nur zum Befüllen, die andere als 'Hochsicherheitstrakt') und die Tür der ersten Kammer nicht abgedichtet. So findet der Druckausgleich in der Vorkammer statt und eindringende staubige Luft kommt nicht bis zum anderen Ende der Kiste.


    So eine richtige Flowhood ist natürlich besser, aber ich bin sehr zufrieden und habe nur noch Kontis, wenn das Impfmaterial verseucht war. Von anderen weiß ich, daß sie auch mit viel einfacheren Konstruktionen Erfolg haben, selbst mit Kisten, die teilweise offen sind. Hauptsache man schafft eine weitgehend staubfreie Atmosphäre.


    Grüße, Carsten


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    Hallo zusammen,


    die kugeligen, dichten Bereiche sind schon etwas seltsam für einen Pilz.
    Sven, gib doch mal ein wenig von Geflecht und Substrat in so ein kleines Döschen, evtl. auf ein feuchtes Stück Küchenpapier. Wenn es dann nach ein paar Tagen weitergewachsen ist, ist es ein Pilz. Bei der Gelegenheit würde ich auch mal daran riechen. Besonders wenn es verletzt wird, sollte es einen pilzigen oder schimmligen Geruch verströmen.


    Generell würde ich aber nicht von einer Gefährdung der Spinnen ausgehen.


    Grüße, Carsten

    Hallo Fuzzirobbi,


    ich fürchte da ist irgendwas ausgeflockt. Nach einem Tag kann das Mycel noch nicht so weit gekommen sein. Normalerweise dauert es ein paar Tage, bis Mycel wächst, dann läßt man es eine bis zwei Wochen in der Lösung wachsen, bevor man Getreide beimpft. Aber die Kultur in flüssigen Nährmedien ist sowas wie die hohe Kunst der Pilzzucht. Selbst mit einiger Erfahrung im sterilen Arbeiten geht sowas oft schief. Meistens züchtet man da nur Grünschimmel.


    Du kannst auch kleine Gläschen mit feuchten Sägespänen sterilisieren und Pilzstücke dazugeben. Da besteht eher Aussicht auf Erfolg. Mit Getreide klappt es auch, ist aber riskanter.


    Grüße, Carsten

    Hallo Fuzzirobbi,


    Blöcke aus Sägespänen läßt man nach der Ernte immer wieder austrocknen und weicht sie dann über Nacht in kaltem Wasser ein, um die nächste Erntewelle auszulösen. Mit beimpften Stämmen habe ich leider keine Erfahrung, meine aber mal gelesen zu haben, daß es ca. ein Jahr dauert, bis das Mycel fruchtungsbereit ist.


    Ein gutes Rezept für selbsthergestellte Blöcke wäre 75% Sägespäne (z.B. Eiche oder Buche), 15% Kleie und 10% Körnerbrut zum Animpfen. Aber du solltest du dich erstmal ein wenig in die Pilzzucht einlesen und kleinere Experimente starten, indem du aus Pilzen Mycel züchtest und vermehrst. Gerade Austernseitlinge sind sehr gut zum Üben. Körnerbrut kann man zwar auch fertig bestellen, aber etwas Erfahrung schadet nie.


    Grüße, Carsten

    Hallo,


    bring doch mal die aktuellen Tag- und Nachttemperaturen in Erfahrung. Ich bezweifele, daß es sich im Winter lohnt, eher von Frühling bis Herbst. Dann müßtest du schattieren, für konstante Frischluftzufuhr und Luftumwälzung sorgen, wahrscheinlich auch die einströmende Luft befeuchten. Im Winter wäre ein gut isolierter, beheizbarer Raum, der sich einfach sauberhalten und mit Regalen vollstellen läßt, besser geeignet.


    So oder so, mit nur wenig Erfahrung solltest du dich erstmal weiter in das Thema einlesen. Am Anfang würde ich mir an deiner Stelle fertig durchwachsene Substratblöcke liefern lassen, die man nur noch aufstellt und fruchten läßt. Selbst Substrate zu beimpfen und eigene Brut heranzuzüchten erfordert Erfahrung, die man sich dann nebenbei aneignen kann.


    Grüße, Carsten

    Hallo Zampano,


    geht es hier um Eigenbedarf oder den Einstieg in die kommerzielle Zucht? Alte und große Gewächshäuser sind im Winter wegen der gigantischen Heizkosten eher ungeeignet.


    Grüße, Carsten

    Hallo,


    besser man macht das direkt nach der Anlieferung, solange der Block noch steril ist. Später haben sich schon zuviele andere Organismen auf und im Block angesiedelt, da schimmelt meist alles.
    Wenn ein steriler Block fein zerbröselt und gründlich gemischt wird, können auch abgekochte Späne schnell genug bewachsen werden. 1:1 ist dafür ein passendes Mischungsverhältnis. Beim Shiitake muß man danach aber oft mehrere Monate warten, bis er fruchtungsbereit ist. Die Erntemenge wird sich auch nicht ganz verdoppeln, da das ursprüngliche Substrat mit Hirse, Kleie, Maismehl und ähnlichen ertragssteigernden Zusätzen versehen wurde.


    Austernseitlinge dagegen kann man auch komplett unsteril aus den Resten einer Pilzmahlzeit auf Stroh oder Laubholzspänen ziehen. Strohpellets (gibts als Nagetiereinstreu) sind z.B. recht einfach zu handhaben. Bei den Austern muß man am Ende auch bloß eine Woche auf die Fruchtung warten.


    Grüße, Carsten

    Hallo Arnd,


    die von dir beschriebene Sterilisation im Dampfdruckkochtopf klingt OK. Mußt am Ende nur langsam abkühlen lassen, damit der Agar nicht schäumt.
    Das mit dem umgebauten Staubsauger finde ich klasse, sofern der HEPA fein genug filtert. Alternativ kann man auch die Impfbox befüllen und vor dem Arbeiten mit Alkohol (z.B. Spiritus) aussprühen.
    In normaler Raumluft sollte man sterile Petrischalen nicht öffnen, höchstens den Deckel soweit kippen, daß man gerade so eben etwas hinein oder herausbekommt. Für den Anfang würde ich die Impfbox empfehlen.


    Noch ein Tip, auch wenn es langweilig klingt. Wenn du nach dem Sterilisieren einen Nährboden beiseite legst und einen weiteren bloß kurz in der Impfbox öffnest, kannst du später daran sehen, ob die Sterilisation und der HEPA-Filter wie gewünscht funktioniert haben. Andernfalls hat man am Ende Kontis und weiß nicht welcher Arbeitsschritt verbessert werden sollte.


    Grüße, Carsten

    Hallo Marcus,


    ein Safranschirmling wird es sicher sein. Der glatte Stiel und die orange-rötliche Verfärbung sind leider kein hinreichendes Identifizierungsmerkmal, um sagen zu können, welche Art es ist. Die relativ schmale Knolle an der Stielbasis sollte auf eine genießbare Art hinweisen, aber man müßte wissen, ob er einzeln wuchs oder in Büscheln, bei einem ausgewachsenen Exemplar den Ring sehen und das Verhältnis von Hutbreite zur Stiellänge. Auch das Substrat auf dem er wächst, wäre interessant.


    Grüße, Carsten

    Hallo zusammen,


    hatte letztes Jahr mal im Netz recherchiert und halte das ganze für eine Verwechslung. Es ist nur schwer nachvollziehbar, aber manche Zeitgenossen bezeichnen Faltentintlinge als Schopftintlinge, andere haben mal davon gehört und warnen eifrig, wieder andere sind Journalisten und verbreiten sowieso alles, was irgendwie dramatisch klingt.


    Bei mir hatte jedenfalls der gleichzeitige Genuß von Schopftintlingen und Rotwein keinerlei Folgen. Neuere DNS-Vergleiche lassen auch erwarten, daß Schopftintlinge nicht mehr lange in der Gattung Coprinus bleiben.


    Die gleiche Geschichte scheint es auch bei netzstieligen Hexenröhrlingen zu geben, die manchmal mit Ochsenröhrlingen verwechselt werden, welche sich auch nicht gut mit Alkohol vertragen.


    Wäre ich aber Autor eines Pilzbestimmungsbuches und wüßte es nicht genau, würde ich lieber zweifelhafte Warnungen aussprechen als möglicherweise Vergiftungen zu verursachen. Insofern möchte ich diesen Beitrag nur beachtet wissen, wenn man Schopf-, Falten- und Spechttintlinge sicher unterscheiden kann und auch an individuelle Unverträglichkeiten denkt.


    Grüße, Carsten

    Du liegst richtig. Die Nematoden sind natürlich nicht die Hauptnahrung. Da aber viele Nematodenarten gern Mycel fressen, mußten die Pilze schon vor langer Zeit lernen, sich dagegen zu wehren. Auch wird ihr Wachstum meist vom geringen Stickstoffangebot begrenzt, daher lassen sie nichts verkommen oder locken die Würmer sogar aktiv an.


    Grüße, Carsten

    Hallo zusammen,


    Heiko, nichts für ungut, aber du scheinst nur seltsame Vegetarier zu kennen und nicht allzuviel über vegetarische Ernährung zu wissen.


    Wie Benny schon schrieb, werden Nematoden von vielen Pilzarten gefangen und verdaut. Das ist eher die Regel, mir fallen gerade nur Zuchtchampignons ein, die das nicht können. Gerade Pilze, die auf Holz wachsen, freuen sich über jedes bißchen zusätzlichen Stickstoff in Form von Proteinen. Übrigens machen einige Pflanzen dasselbe (Tagetes, Ringelblumen, etc.), bloß daß diese die Würmer von Mikroben verdauen lassen und erst danach die Nährstoffe aufnehmen.


    Grüße, Carsten

    Hallo,


    als ersten Pilz würde ich eher den Austernseitling empfehlen, der ist einfacher, robuster und fruchtet ergiebiger.


    Welche Art Getreide man verwendet, ist eigentlich egal. Roggen enthält mehr Mineralien, ist aber teurer als z.B. Weizen oder Reis. In reinem Sittichfutter bleibt oft zuviel Wasser zwischen den Körnern, was oft problematisch ist, daher mische ich es immer mit größeren Körnern, was gerade zur Hand ist. Meine aktuelle Mischung besteht aus Sittichfutter, Weizen, Roggen, Hafer und Popcornmais. Das wird 48h eingeweicht, abgegossen und kommt für 90 Minuten in den Dampfdruckkochtopf.


    Buchenspäne sind gut geeignet. Wenn sie sehr grob sind, solltest du Sägemehl dazugeben. Strohpellets wären auch ein gutes Substrat.


    Grüße, Carsten

    Hallo zusammen,


    die Wahrscheinlichkeit, daß aus ein paar Pilzsporen ein Mycel wächst, welches auch Pilze hervorbringt und sich weitervermehren kann, ist verschwindend gering. Wenn man nur daran denkt, daß ein typisches Mycel einige Jahre lebt, dabei dutzende bis hunderte von Pilzen wachsen, die dann zusammen Milliarden bis Billionen von Sporen entlassen... Bei einer konstanten Population kann man davon ausgehen, daß da im Durchschnitt bloß ein einziges Mycel durchkommt. Nicht jede Spore ist keimfähig, wenige können auskeimen, schnell genug Nahrung oder einen Symbiosepartner finden und sich dann noch gegen andere Organismen zur Wehr setzen. Ist also wie Lotto spielen und auf den Hauptgewinn hoffen. Doch selbst dabei kann man seine Chancen gewaltig steigern, indem man seinen Lottoschein an der richtigen Stelle abgibt. Ich würde die Sporen jedenfalls lieber im Wald wissen (oder im Garten an geeigneter Stelle) als in der Mülltonne.


    julius
    Wie du vermutest, haben sich bei Pilzen unterschiedliche Strategien entwickelt, wie sie ihre Sporen verbreiten. Bei Lamellen, Poren und Röhren fallen die Sporen einfach nach unten und werden von Luftbewegungen fortgetragen. Echte Morcheln schießen ihre Sporen bei Licht in die Luft, Stinkmorcheln spannen Fliegen ein, Tiegelteuerlinge warten auf Regen, Trüffel wollen gefressen, verdaut und ausgeschieden werden und und und...


    Man kann also durchaus sämtliche Putzreste im Wald oder auf der Wiese lassen, selbst aus Stielstücken oder anderen Gewebeteilen kann - mit viel Glück und unter günstigen Bedingungen - wieder Mycel wachsen.


    Grüße, Carsten

    Hallo zusammen,



    Georg
    Freut mich, wenn ich dir weiterhelfen konnte.



    Winfried
    Deine Frage ist auch sehr interessant, jedoch muß man aufpassen, daß man nicht Arten und Sorten verwechselt.


    Da ja Sorten immer zur gleichen Art gehören, ist es nicht weiter verwunderlich, daß man mittels Kreuzung meist vermehrungsfähige Nachkommen bekommt. Es gibt aber auch Ausnahmen, wo sich bestimmte Teilpopulationen derselben Art nicht mehr kreuzen lassen.

    Bei Arten kommt das ganze schon seltener vor, ist aber nicht ausgeschlossen. Manchmal ist eine Kreuzung möglich, jedoch sind die Nachkommen unfruchtbar. Es hängt wohl immer davon ab, wieweit sich die jeweiligen Arten genetisch voneinander entfernt haben, seit sie sich von einem gemeinsamen Vorfahren abgespalten haben. Irgendwann erkennen sich die Zellen einfach nicht mehr oder haben unterschiedliche Anzahlen von Chromosomen, etc.


    Zu allem Überfluß streiten sich die Biologen auch noch über eine genaue Definition von Art und Sorte.


    Wenn man nun zwei verschiedene Pilze hätte, die sich kreuzen lassen, bekäme man aber nicht automatisch einen stabilen Hybriden, sondern eine große Bandbreite der möglichen genetischen Kombinationen. Man müßte erst über einige Generationen hinweg Selektion betreiben und alle Ausreißer aussortieren.


    Ich vermute, daß so eine Artkreuzung in der freien Natur sehr rar ist und dann nach einigem Rätseln der einen oder anderen Spezies zugeordnet wird. Wer würde schon darauf kommen, daß sein etwas untypischer Pilz eine Kreuzung darstellt und wie sollte man das prüfen? Oder sollte die Pilzbestimmung nur deswegen so schwierig sein, weil Kreuzungen ständig vorkommen? :evil:
    Aber im Ernst, da Sporen meist zu mehreren zusammenkleben, gemeinsam auskeimen und sich die Geschwister gegenseitig befruchten, gehe ich sowieso davon aus, daß bei Pilzen Inzucht die häufigste Vermehrungsform ist.


    Grüße, Carsten