Hallo zusammen,
Georg
Freut mich, wenn ich dir weiterhelfen konnte.
Winfried
Deine Frage ist auch sehr interessant, jedoch muß man aufpassen, daß man nicht Arten und Sorten verwechselt.
Da ja Sorten immer zur gleichen Art gehören, ist es nicht weiter verwunderlich, daß man mittels Kreuzung meist vermehrungsfähige Nachkommen bekommt. Es gibt aber auch Ausnahmen, wo sich bestimmte Teilpopulationen derselben Art nicht mehr kreuzen lassen.
Bei Arten kommt das ganze schon seltener vor, ist aber nicht ausgeschlossen. Manchmal ist eine Kreuzung möglich, jedoch sind die Nachkommen unfruchtbar. Es hängt wohl immer davon ab, wieweit sich die jeweiligen Arten genetisch voneinander entfernt haben, seit sie sich von einem gemeinsamen Vorfahren abgespalten haben. Irgendwann erkennen sich die Zellen einfach nicht mehr oder haben unterschiedliche Anzahlen von Chromosomen, etc.
Zu allem Überfluß streiten sich die Biologen auch noch über eine genaue Definition von Art und Sorte.
Wenn man nun zwei verschiedene Pilze hätte, die sich kreuzen lassen, bekäme man aber nicht automatisch einen stabilen Hybriden, sondern eine große Bandbreite der möglichen genetischen Kombinationen. Man müßte erst über einige Generationen hinweg Selektion betreiben und alle Ausreißer aussortieren.
Ich vermute, daß so eine Artkreuzung in der freien Natur sehr rar ist und dann nach einigem Rätseln der einen oder anderen Spezies zugeordnet wird. Wer würde schon darauf kommen, daß sein etwas untypischer Pilz eine Kreuzung darstellt und wie sollte man das prüfen? Oder sollte die Pilzbestimmung nur deswegen so schwierig sein, weil Kreuzungen ständig vorkommen?
Aber im Ernst, da Sporen meist zu mehreren zusammenkleben, gemeinsam auskeimen und sich die Geschwister gegenseitig befruchten, gehe ich sowieso davon aus, daß bei Pilzen Inzucht die häufigste Vermehrungsform ist.
Grüße, Carsten