Hallo Georg,
ja, das geht auch bei Pilzen, ist aber etwas schwieriger. Im Laufe der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte haben sich durch Inzucht und Mutationen sowieso schon viele verschiedene Stämme von Zuchtpilzen herausgebildet, also z.B. weiße oder braune Champignons mit großen oder kleinen Fruchtkörpern, Austernseitlinge, die bei verschiedenen Temperaturen fruchten usw. Diese Pilzstämme werden auch untereinander und mit Wildpilzen gekreuzt, dafür braucht man aber ein Labor und reichlich Erfahrung, da man einzelne Sporen zum Auskeimen bringen muß, um dann später kontrolliert zwei dieser einkernigen Mycelien zusammenzubringen und eine fruchtungsfähige Kreuzung zu erhalten. Zuchtziele sind meist Krankheitsresistenz, höherer Ertrag, bessere Lagerfähigkeit oder geringere Sporenproduktion, um das Erntepersonal zu schonen.
An Artübergreifenden Kreuzungen wird auch geforscht, da werden dann einzelne Zellen mit Chemikalien behandelt, die die Zellwand auflösen (z.B. Klapperschlangengift) und mit Zellen einer anderen Art zusammengebracht. Manchmal überleben und verbinden sich die beiden Zellen, sind aber wohl nur sehr selten überlebensfähig und dann meist genetisch instabil. Über nutzbare Ergebnisse ist mir jedenfalls bisher nichts bekannt. Auf die Morchignons mußt du wohl noch länger warten.
Grüße, Carsten