Beiträge von Mycelio

    Hallo,


    ich denke alle Arten von Insekten, die von Holz leben, sind auf Pilze oder Bakterien angewiesen, die die Nahrung für sie aufschließen.
    Neben Ameisen solltest du dir daher mal Termiten, Borkenkäfer, Holzwespen und andere anschauen. Gerade bei den Borkenkäfern gibt es Arten, bei denen die Weibchen Pilzgewebe oder Sporen in speziellen Taschen (Mycangium) transportieren, um bei der Eiablage das Holz zu infizieren.


    Noch ein Tip:
    Wenn es dir möglich ist, solltest du im Netz auf englisch suchen. Da wirst du schneller fündig.


    Gruß, Carsten

    Oh, das hätte ich nicht erwartet. Bei meinen gab's eigentlich keinen Unterschied zu Austern. Da muß man sich wohl auf Überraschungen gefaßt machen.


    Gruß, Carsten

    Hallo zusammen,


    möchte als Pilzzüchter auch noch meinen Senf dazugeben...


    Für mich sind die gezeigten Pilze ebenfalls allesamt Pleurotus pulmonarius, was ich am dünnen Hutrand und der Jahreszeit festmache. Die Hutkante ist hier auch häufig geschwungen bis wellig. Pleurotus ostreatus erscheint ja doch eher im Spätherbst und nach dem Winter, wobei die Hüte in der Regel deutlich massiver sind. Zentrale und seitlich gestielte Exemplare kommen bei beiden Arten vor. Den angeblichen Anisgeruch vom Lungenseitling konnte ich auch noch nicht wahrnehmen.
    Pleurotus cornucopiae hätte weiße Flocken auf den jungen Hüten, es würden mehrere Pilze aus so einer Art zentralem Stamm entspringen, die Fruchtkörper sind kleiner, oft schirm- oder sogar Trichterförmig. Den kann man also ausschließen.
    Weit herablaufende Lamellen mit Querverbindungen kenne ich von allen drei Arten, da würde ich nichts drauf geben.


    Bei kleinen, komplett weißen Exemplaren mit stark geschwungenem Hutrand würde ich darauf achten, nicht versehentlich Pleurocybella porrigens einzusammeln, der steht im Verdacht, Epilepsie auszulösen.


    Grüße, Carsten

    Gut, dann sollte dein Stroh die optimale Feuchtigkeit haben. Ein wenig Schwitzwasser und Kondensation sind normal. Einerseits stellt sich in den Gläsern eine hohe Luftfeuchtigkeit ein und wenn dann nachts die Temperatur absinkt, bilden sich innen im Glas Tropfen. Andererseits wird Wasser frei, wenn das Stroh vom Mycel verdaut wird.


    Leider schreibst du nichts zur Menge des Strohs. Die sollte so bemessen sein, daß das Mycel innerhalb von drei oder vier Tagen alles besiedelt hat. Danach setzt nämlich meist eine Milchsäuregärung ein, unter der es ersticken kann, oder es breiten sich Schimmel und andere Pilze aus. Die schwarzen Punkte auf dem Stroh, die du in deinem ersten Beitrag beschreibst, klingen für mich nach irgendwelchen Pilzen, die wahrscheinlich nicht weiter tragisch sind, allerdings scheinen sie mehr als drei Tage Zeit gehabt zu haben, sich auszubreiten.


    Gruß, Carsten

    Hallo Pilzaxl,


    ich mache es seit über drei Jahren immer wieder so, daß ich Stielstücke von Seitlingen in Gläsern auf feuchte Wellpappe lege und das Mycel dann mit Stroh hochfüttere. Zum Fruchten kommt das ganze dann in Beutel mit Löchern, aber laß uns erstmal herausfinden, wo bei dir die Mißverständnisse liegen.


    Was du schreibst, klingt für mich nach zu großer Feuchtigkeit und zu vollen Gläsern. Hast du das Stroh nach dem Kochen ausgepreßt und nur in dünnen Schichten auf die durchwachsene Pappe gegeben?


    Gruß, Carsten

    Hallo Carolin,



    1. Heute bin ich (unter Eichen) auf einen winzigen Röhrling gestoßen, der mich an den Flockenstieligen Hexenröhrling erinnert, von denen in der näheren Umgebung auch viele zu finden waren. Eigentlich passt alles soweit: Rote Flöckchen, samtiger, dunkelbrauner Hut... Nur sind die Poren gelb mit einigen roten Flecken darauf. Kann es also sein, dass sich die Poren erst mit der Zeit rötlich färben? Und warum ist der so miniklein? 8|


    zu der Porenfarbe kann ich leider nichts sagen, denke aber, daß du ein unterernährtes Exemplar gefunden hast, besonders da andere Flockis in direkter Nähe standen. So ein Pilzmycel bildet immer massig Primordien. Während die dann zu Pilzen heranwachsen, werden viele zugunsten der aussichtsreichsten Exemplare aufgegeben und nicht mehr mit Nährstoffen versorgt, genau wie bei Obstbäumen, die ja auch meist mehr Blüten haben, als sie Früchte ernähren können. Feindliche Übernahmen durch Maden, Schimmel oder diverse Mikroben sind natürlich auch möglich.


    Gruß, Carsten

    Hallo Harald,


    tja, dieses Exemplar hat genau wie ein Zuchtchampignon gerochen. Weder im ganzen, noch verletzt konnte ich irgendwas rettichartiges wahrnehmen. Allerdings bemerke ich auch bei Riesenträuschlingen kein Retticharoma.


    Fällt dir denn noch was anderes als P. cervinus ein, was in Frage kommen könnte?


    Gruß, Carsten


    PS: Der Vollständigkeit halber noch ein Bild vom Sporenabdruck:
    100531pcsporen.jpg

    Hallo,


    Fedi
    danke, der wird dir sicher auch bald über den Weg laufen.


    Harry
    Einen Hutquerschnitt kann ich nachliefern, jedoch keine weiteren Bider der Knolle. Sie war nur leicht verdickt und es gab keine dicken Rhizomorphen.


    Den Breitblättrigen Rübling (inzwischen Megacollybia platiphylla) hatte ich wegen seiner faserigen Hutoberfläche, den weiter entfernten Lamellen und vor allem wegen der weißen Sporenfarbe ausgeschlossen.


    Die Sporen meines Pilzes waren bräunlich, was wohl auch Weichritterlinge ausschließt.


    Ich hoffe, ich liege damit richtig.


    Gruß, Carsten


    100530pclamellen4.jpg

    Liebe Pilzfreunde,


    so langsam schaffe ich es auch mal, Pilze zu finden. :) Der folgende stand im Schloßpark Pankow (Berlin) in Bachnähe, neben einem alten Weidenstumpf, an dem sich schon Schwefelporling und Hallimasch zu schaffen gemacht hatten, jedenfalls schließe ich das aus dem braunen, zerfallenen Kernholz, welches von schwarzen Schnürsenkeln durchzogen war, die ich für Hallimasch-Rhizomorphen halte.


    Der Pilz, um den es geht, stand zwischen Brennesseln und Giersch, in direkter Nähe des Stumpfes. Obwohl er aus der Erde wuchs, halte ich ihn für den Rehbraunen Dachpilz (Pluteus cervinus) und denke, ich kann den Breitblättrigen Rübling, Rötlinge sowie irgendwelche Cortinarien ausschließen. Liege ich damit richtig?


    Hutdurchmesser: ca. 8cm
    Hutfarbe: braun (etwas dunkler als auf dem Foto)
    Lamellen: beige, dicht, frei
    Stiel: schlank, unten leicht verdickt, weiß mit braunen Fasern
    Geruch/Geschmack: mild pilzig, angenehm
    Sporenfarbe: braunrosa bzw. braunorange


    Grüße, Carsten



    100530pchut.jpg
    100530pcstiel.jpg
    100530pclamellen1.jpg
    100530pclamellen2.jpg
    100530pclamellen3.jpg

    Hm, also Riesenträuschlinge hätten in dem Stadium eine pelzige Hutoberfläche
    120081124sraklein.jpg
    und eine dicke Haut unter dem Hut, die später als zahnradartiger Ring zurückbleibt.
    Die hier müssen ganz was anderes sein. Vielleicht Maipilze oder Rötlinge. Mal sehen, was die Experten sagen.


    Gruß, Carsten

    Hallo,


    finde es gut, daß du die Pilze nicht meucheln willst. Drunterschauen und die Unterseite beschreiben wäre doch auch ne Möglichkeit. Könnte vielleicht der schuppige Porling sein.


    Gruß, Carsten

    Hallo Margarethe,


    Tintlinge betreiben eine sogenannte Autolyse, d.h. sie zersetzen ihr Gewebe aktiv mit Enzymen, woraufhin sich Bakterien, Hefen und Schimmelpilze explosionsartig vermehren und den Rest erledigen. Da hat man dann sowohl giftige Zersetzungsprodukte der Eiweiße, als auch krankmachende Mikroben und deren Toxine.


    Der Stiel bleibt zwar meist am längsten bestehen, aber ich denke nicht, daß sich das Risiko lohnt.


    Gruß, Carsten

    Hallo zusammen,


    ja, das sieht nicht wirklich gut aus, ab in den Garten damit und nicht die Hoffnung aufgeben, die kleinen gelben Austern sind zäher als man denkt. Hatte vor zwei Wochen erst eine Mini-Ernte von einem schimmligen Ansatz, den ich im Herbst in einem Balkonkasten beerdigt hatte.
    Noch ein Tip: So eine kleine, schmale Kultur kann man auch waagerecht vergraben und komplett mit 3 bis 4 cm Erde und ein wenig Laub bedecken. Senkrecht würde der obere Teil austrocknen, während der untere evtl. erstickt.


    Grüße, Carsten

    Auf dem Balkon habe ich gestern in beiden Gläschen mit dem Mycel der wilden Samtfußrüblinge Primordien entdeckt. Die Pilze sind noch winzig und quetschen sich zwischen Substrat und Glaswand entlang, aber immerhin wissen wir jetzt, daß sie zur Fruchtung keinen Frost benötigen, bloß kalte Nächte.
    100428fvprimordien.jpg


    Ihre asiatischen Kumpanen können sich auch nicht zurückhalten:
    100428fvprimordiena.jpg


    Gruß, Carsten

    Hallo,


    die Idee ist ohne Frage reizvoll, aber ich würde trotzdem erstmal mit Austernpilzen aus dem Supermarkt anfangen, um erste Erfahrungen mit einfach zu züchtenden Pilzen zu sammeln. Da kann man Mycel heranzüchten, indem man ganz unsteril Stielstücke auf feuchte Wellpappe legt und ab und zu mit weiteren Pappschnipseln nachfüttert. Dazu benötigt man bloß ein paar Gläser mit Schraubdeckel. Wenn das klappt, kann man weitere Versuche mit Pilzen machen, die man so findet.


    Generell sind solche Arten am einfachsten, die auf Holz oder Stroh wachsen. Erdbewohner sind schwieriger und die, die Symbiosen mit Pflanzen eingehen, fast unmöglich, zumindest für einen Anfänger. Auf jeden Fall sollte man erstmal nachlesen, welchen Lebensraum die jeweiligen Pilz bewohnen und wovon sie sich ernähren.


    Grüße, Carsten

    Hallo Carolin,


    nicht schlecht, was du da geerntet hast! So wie ich das mitbekommen habe, erscheinen Spitzmorcheln vorwiegend auf Flächen, die im vorhergehenden Herbst frisch mit Kiefernrinde gemulcht wurden. Du könntest aber ruhig den ganzen Garten beimpfen und schauen, welche Stellen ihnen noch gefallen, z.B. am Kompost, unter Bäumen und Sträuchern, etc. Wenn du trockene Pilze zu Pulver verarbeitest, kannst du die Sporen vielleicht mit einem Salzstreuer ganz einfach großflächig verteilen.


    Gruß, Carsten

    So, seit vier Tagen stehen zwei Gläser mit den wilden SaFuRüs draußen, sowie zwei weitere mit den Asiaten. Noch sind keine Primordien zu sehen, ich denke aber in einer Woche wissen wir mehr.


    Überraschenderweise konnte ich gestern schon ein paar Enokis ernten. Die wuchsen in einem vermeintlich kontaminierten Beutel auf einer Handvoll Substrat. Hier mal ein Bild, damit ihr Euch vorstellen könnt, wie winzig die sind:
    100416fvpilze.jpg
    Das kommt dabei raus, wenn japanische Konsumenten kleine Pilze bevorzugen...


    Grüße, Carsten

    Hm, etwas ausgeschlafener bin ich mir mit meiner Spitzmorchel-Diagnose gar nicht mehr so sicher und tendiere nun eher zur Speisemorchel. Warum können sich diese Pilz-Punks nicht an einen Bauplan halten, so wie andere Pilze auch?


    Sollte jetzt ein wilder Streit entbrennen, könnte ich nach Übersendung eines getrockneten Hutstückes incl. Sporen anhand des Mycelwachstums und der Sklerotienbildung Spitz- und Speisemorcheln sicher unterscheiden.


    Grüße, Carsten