Beiträge von Uwe H

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    aus dem Auto heraus habe ich gestern neben einer Straße auf einer Wiese vor den angrenzenden Häusern eine größere Gruppe (ca. 20 Exemplare in einem Radius von 5 Metern) von scheinbar schwarzen Pilzen entdeckt. Da ich so etwas noch nie gesehen habe, machte ich ein paar Fotos. Vielleicht kann mir jemand die Gattung bestimmen.

    • Hutdurchmesser: 2-5 cm (im Durchschnitt 3 cm)
    • Hut schwarz/grauschwarz, glatt und trocken, in der Mitte deutliche Trichter, aus der die "Stielspitze zu sehen war" (so wie wenn man einen Nagel in ein Nagelbrett schlägt und noch ein letzter leichter Schlag nötig ist, damit die Oberfläche glatt ist)
    • Lamellen heller als der Hut und der Stiel, eher grau, mit der Lupe kein Kontrast zu den Lamellenschneiden, auch wenn Sie auf den Fotos im Licht heller erscheinen
    • sehr dünner Stiel, bis zu 5 cm, kein Ring, hohl, auffällig ist der weiße Filz an der Stielbasis und einige Pünktchen an der Stielspitze
    • Pilzchen bestehen fast nur aus Lamellen und Huthaut (kaum "Fleisch")
    • kein wahrnehmbarer Geruch
    • in der Eile habe ich es versäumt, Fotos von der Umgebung zu machen, es stand aber zumindest eine einsame Birke in einiger Entfernung
    • Sporenpulver: ich habe über Nacht auf weiß und schwarz aussporen lassen, auf schwarz nichts zu erkennen und auch auf weiß nur einige gräuliche Flecken, für mich zu wenig für eine Aussage
    • nach einer Nacht sind die Pilze stark verschrumpelt und eingelaufen, die Lamellen lassen sich jetzt sehr gut von der Huthaut lösen (vorher nicht versucht), Huthaut jetzt sehr dünn wie durchsichtiges Pergament

    Spekulation auf Gattung: Rötling (aber nur, weil alles andere, was ich besser kenne, noch schlechter passt)


    1 Unebenheit durch Stiel in der Mitte der Krater


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    3 und 4 einige helle Pünktchen an der Spitze



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    6 weißlicher Filz an der Stielbasis, einige helle Pünktchen an der Spitze


    7 ("Schnittbild" ohne Messer, konnte man per Hand auseinanderziehen), Stiel grau und hohl


    Allen einen schönen Sonntag

    Uwe

    Hallo zusammen,


    vielen Dank, der Tipp von Björn könnte schon hinkommen. Passt sehr gut zu meinen Erinnerungen. Auch der Fundort "Banf national parc" passt laut dieser Karte.

    Im englischen Wiki steht als Volksname "Poor Man's Slippery Jack". Konnte ich beim besten Willen nicht übersetzen. "Rutschiger Wagenheber" :?: Aber dann fand ich als Namen für den "Butterpilz" (mal unter "suillus luteus", mal unter "suillus lutens") den Trivialnamen "Slippery Jack".


    Aus wikipedia.org:


    Zitat

    In den USA, wo der Butterpilz durch Kiefernanpflanzungen weit verbreitet wurde, hat er aufgrund seiner schleimigen Beschaffenheit den Namen „Slippery Jack“ bekommen, was so viel wie „Schlüpfriger Hans“ bedeutet. In Bayern nennt man ihn deshalb auch „Rotzer“.

    Aha! Also Butterpilz = "Schlüpfriger Hans" und Suillus tomentosus = "Schlüpfriger Hans für Arme", wer immer auch dieser Hans ist, naja...


    Weiter werden wir sicher nicht kommen, daher abschließend vielen Dank.


    Beste Grüße

    Uwe

    Liebe Pilzfreunde,


    während meines Urlaubs in Kanada habe ich einen Ausflug in die dort dominiernden Kiefernwälder gemacht. Da es sich um einen Familienurlaub handelte, wollte ich die Geduld meiner Begleiter nicht überstrapazieren und den Pilzbestimmungsmodus ausgeschaltet lassen (was nur zum Teil gelang :saint:). Eine Anfrage möchte ich dennoch stellen. Eine Röhrlingsart wuchs dort auf einer Höhe von ca. 1.500 - 1.800 Metern quasi überall.


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    Mehr Angaben kann ich leider nicht machen. Hat jemand trotz der wenigen Informationen und des amerikanischen Kontinents eine Vermutung?


    Ich habe mir soeben noch den Beitrag Sandröhrling vs. Kuhpilz angesehen. Irgendwie passt es aber für mich beides nicht.


    Beste Grüße

    Uwe

    Lieber Harald,


    wir waren in Alberta zu weit südlich für die Jahreszeit. Yellow snow gab es tatsächlich, aber nur oben auf den Gletschern und nicht von Huskies :cursing:.





    Mein Grundsatz war eher "don't go where the bears go", da habe ich doch Respekt.


    if it's black - fight back

    if it's brown - lay down

    if it's white - say good night


    Liebe Grüße

    Uwe und Pili

    Liebe Pilzfreunde,


    diesen Monat verbrachte ich meinen Urlaub in den kanadischen Rockies.


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    In dieser wunderbaren Natur gab es einen sagenhaften Artenreichtum an Pilzen. Leider habe ich nur einige schlechte Handy-Aufnahmen, möchte sie aber dennoch mit Euch teilen. Mal sehen, ob ich es hinbekomme.


    Zunächst machten wir einen kurzen Abstecher in die Regenwälder von Vancouver Island und bewunderten die mächtigen Cedar-Bäume, die von den Ureinwohnern "Großer Lebensbaum“ genannt werden, da sie über eintausend Jahre alt werden können.


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    Danach ging es weiter nach Alberta in die "Canadian Rocky Mountain Parks" Jasper und Banf. Leider gibt es hier seit den 90er Jahren, verstärkt seit ca. 2006, große Probleme mit dem Bergkiefernkäfer in den typischen Wäldern mit vornehmlich Gelb- (Pinus ponderosa) und Drehkiefern (Pinus contorta). Die Käfer bohren sich durch die Rinde, fressen die nährstoffreichen Schichten und legen dort ihre Eier ab. Die Bäume reagieren auf den Befall durch eine erhöhte Harzproduktion, welche jedoch durch einen mit dem Käfer eingeschleppten Pilz zum Erliegen kommt. Bereits nach zwei Wochen reißt der Wasser- und Nährstofftransport des Baumes ab - das schnelle Ende ist besiegelt.


    Große Teile der Wälder, teilweise über 40%, waren bereits abgestorben. Die daraus resultierende geringere Wasserspeicherung und -verdunstung sorgt für noch mehr Dürre und Stress für die verbliebenden gesunden Pinien, wodurch sie anfälliger für den Angriff der Borkenkäfer werden. Ein verhängnisvoller Kreislauf. Ein Ranger gab sich optimistisch, dass sich eines Tages die Wälder erholen würden, dann wären es aber "andere Wälder".


    Wir machten uns in einem weniger betroffenen Gebiet auf den Weg und begannen im Tal an einem schönen See in der Nähe von - Achtung - ""mushroom creek" :)


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    Teilweise konnte man von jedem beliebigem Punkt aus mindestens 10 Arten erblicken.


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    5 - einige gelbe Korallen



    6 - Erdsterne


    7 - Keulen




    8 - vielleicht ein Dachpilz wegen den rosa Lamellen, aber wären die dann nicht frei?



    9 - ein Düngerling



    10 - Galerina



    11 - riesige Habichte - Erstfund


    12 - Schirmlinge/Körnchenschirmlinge gab es auch






    13 - ein Saftling


    14 - einige Cortinarien?




    Ich wollte sie nicht herausnehmen. Erstens waren wir in einem Nationalpark, und zweitens wurden wir argwöhnisch von einem Kampfeichhörnchen beobachtet.



    15 - Kuhröhrlinge? Das war der alles beherrschende Pilz auf einer Höhe zwischen 1.500 und 2.000 Metern. Hierzu stelle ich noch eine Betimmungsanfrage.



    16 - einige Gelbfüße




    17 - ein Rindenkrustenpilz?


    18 - erst dachte ich an einen Risspilz, aber angesichts der gelben Lamellen wohl eher Ritterling



    19 - Rüblinge? irgendwie anders als bei mir im Ruhrpott... Standen nah beieinander, vielleicht aber zwei Arten, auf Bild 2 mit Nabel und dunklen Stielen, noch nie gesehen so was.



    20 - Rotrandiger Baunschwamm


    21 - und jetzt bin ich ganz raus... Babys?



    22 - tolle Pilze, auch noch nie gesehen, alles Stachelinge?





    23 - Trompetenschnitzlinge?



    24 - keine Ahnung, aber schön - sind das überhaupt Pilze?


    25 - keine Ahnung


    26 - keine Ahnung



    27 - keine Ahnung



    Dann brach die Nacht heran. Sehr schnell war es stockdunkel. Plötzlich tat sich ein Licht auf und der Wald verwandelte sich in eine Märchenlandschaft.


    Wir nahmen all unseren Mut zusammen und überquerten die Brücke.



    Anscheinend waren wir verloren, man wollte uns in die Irre führen...



    Bäume erwachten zum Leben und sprachen in einer mir unbekannten Art und Weise...



    Doch dann ... endlich ... entdeckten wir sie. Die sagenumworbenen "Leuchtenden Nachtseitlinge" (Pleurotus luminus)



    Am Ende konnten wir glücklich entkommmen. Schön war es. Ich hoffe, ich habe Euch nicht gelangweilt mit meinem ersten Bericht und lag nicht allzuoft falsch.


    Liebe Grüße aus dem aktuell pilzkargen Ruhrgebiet

    Uwe

    Huch, vielen Dank an die Experten, ich wollte ja nur die Gattung bestätigt sehen. Fundort war im nördlichen Sauerland auf ca. 350 m Höhe. Auf einer Strecke von ca. 10 Metern standen mehrere dieser Grüppchen mitten auf dem Weg. Besten Dank an alle und schöne Grüße.

    Uwe

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    heute habe ich in einem Mischwald, vornehmlich Buche, aber auch Fichten, mehrere in allen Teilen gelbe Gesellen getroffen, die über eine Länge von mehreren Metern scheinbar mitten aus einem stark begangegen Weg heraus wuchsen. Handelt es sich um Schüpplinge? Leider habe ich nur zwei Handy-Fotos.





    Beste Grüße

    Uwe

    Liebe Ulla,


    das Hochladen hat funktioniert. Das Bild zeigt genau das, was ich heute gefunden habe: NICHTS. Ich biite rein vorsorglich um Entschuldigung für meinen kleinen Scherz.


    LG Uwe

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    mit neidvollem Blick verfolge ich, wie die Beitragszahlen hier in den letzten Tagen wieder in die Höhe schießen. Hier im vertrockneten östlichen Ruhrgebiet sieht es dagegen trostlos aus. In "meinem" besten regionalen Pilzwald, einem sauren Mischwald mit vornehmlich Buchen und Fichten, habe ich heute während meines 90minütigen Spaziergangs nur das hier gefunden:




    NICHTS (abgesehen von ein paar Porlingen). Und das in der Hochsaison. Der Bach vor meinem Büro: vollständig ausgetrocknet, das erste Mal seit 15 Jahren, und das schon seit 2 Monaten. Der Wetterbericht für die nächsten Tage: weiterhin ohne Aussicht auf Niederschläge. Ich werde mich daher weiter an den hier präsentierten Funden erfreuen und auf den Spätherbst hoffen.


    Schöne Grüße

    Uwe

    Hallo,


    vielen Dank für Eure Antworten. Ich freue mich, dass ich in der richtigen Ecke unterwegs war. Wenn man hier einen Betrag erstellt, vorher selbst versucht, die Lösung einzukreisen und sich dann Stunden später mit den Antworten beschäftigt, hat das einen hohen Lerneffekt (zumindest bei mir).


    emil: Danke für den Hinweis auf die gute Übersicht von Oehrling.


    @Pablo: Ja, mit Gerüchen tue ich mich sehr schwer. Ich bin eher der Theoretiker, lese viel hier im Forum, bin aber im Wald meist alleine unterwegs, da erfahrene Gleichgesinnte hier Mangelware sind. Es gibt aber einen PSV, mittlerweile 86 Jahre alt, der VHS-geführte Wanderungen durchführt und jedes wieder Jahr seinen Ruhestand ankündigt, aber dann doch nicht aufhört, weil er erst einen Nachfolger finden möchte. Letzte Woche war ich mit ihm ca. drei Stunden unterwegs, die körperliche Fitness ist genauso erstaunlich wie seine Pilzkenntnisse (er hat vor mehr als 50 Jahren angefangen). Mit (natürlich telefonisch angefragten) Besuchen, um meine Bestimmungen bestätigen zu lassen, halte ich mich aber sehr stark zurück. Jan-Arne hat ja dann auch seine Beobachtung zum Vorkommen des Lästigen Ritterlings bestätigt.


    Beste Grüße
    Uwe

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    seit Jahren gehe ich auf dem Weg zur Arbeit über einen kleinen Weg, der einen sauren Laubwald (ca. 200 m NN) von einer Wiese trennt. Dort steht seit einigen Tagen eine Gruppe dieser weißen Gesellen, die ich dort noch nie gesehen habe. Meine Vermutung geht in Richtung Ritterling -> Tricholoma album.


    - direkt vor der Gruppe standen eine Birke, eine Buche und eine Eiche
    - bräunliche Flecken an den Lamellen
    - cremefarbenes Fleisch, Hut von der Farbe "fälblingshaft"
    - Hutrand ungerieft
    - Zwischenlamellen
    - "grob gesägte" Lamellen (Wikipedia)


    Nirgendwo finde ich eine Erwähnung der auf meinen Bildern zu sehenden weißen Härchen am Stielende. Dreck und Laub waren damit stark verwachsen.


    Der Geruch war leicht unangenehm-stechend, probiert habe ich nicht.


    Falls ich nicht ganz verkehrt liege: Als Verwechslungspartner lese ich noch den Lästigen Ritterling, der nach Aussage unseres ortsansässigen PSV wohl im Ruhrgebiet nicht vorkommt (es gab auch weit und breit keinen Nadelbaum), und den Unverschämten Ritterling, der einen stärkeren Geruch haben soll.


    Schönes sonniges Wochenende
    Uwe


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    Hallo Pablo,


    danke. Ein Hauch von Rot ist auf dem Hut schon erkennbar. Die Bilder verfälschen ein klein wenig in Gelbliche. Mit meiner ollen 30x21 mm-Lupe erkenne ich keinerlei Rotton in den Lamellen. Die Schneiden haben keinerlei Farbabweichung. Habe mal mit 123pilze.de verglichen. "Aufreißende" Schuppen würde hinkommen, aber als Geruch steht dort "obstartig", das finde ich jetzt nicht. Der aasartige/süßliche/penetrante Geruch geht in Richtung des Grünen Knollis, den ich gut kenne, da er hier sehr häufig ist (ja, ich kann ihn vom Gelben unterscheiden).


    Auf jeden Fall schön, dass Ihr den kleinen Kerl einigermaßen eingegrenzt habt, auch wenn es bei der Art eine Unsicherheit gibt. Damit ist auch dies für mich ein Erstfund, schon der Zweite heute :)


    Beste Grüße und schönen Restsonntag
    Uwe

    Danke, lieber Namensvetter. Wegen der freien Lamellen hätte ich allein schon nach Ausschlussprinzip (kein Wulstling/Dachpilz/Champignon/Streifling) bei der Gattung landen müssen. Ich tue mich nur immer schwer mit der Einschätzung, ob Lamellen frei sind oder doch noch ausgebuchtet/angeheftet angewachsen.

    Hallo liebe Pilzfreunde,
     
    auf Nachbars Wiese habe ich heute eine Handvoll kleiner brauner Pilze entdeckt, die mich völlig ratlos machen. Hat jemand eine Idee, was es für eine Gattung sein könnte?
     
    - Hutdurchmesser 3 cm, hellbraun schuppig, mit dunkelbrauner Hutmitte
    - Stiel 4 cm, glatt, sehr elastisch
    - Lamellen hell cremefarben, mit Zwischenlamellen, für meinen Blick fast "frei", vielleicht ein ganz klein wenig angewachsen
    - auffälliger Geruch, für drei Nasen zwischen "ranzig" bis "fischig", unangenehm
     





    Dann ein persönlicher Ertfund am Rande einer Pferdewiese neben einem Schotterweg: Ein netzstieliger Hexenröhrling. Ich bin hier im Ruhrgebiet mit sauren Wäldern unterwegs und finde sonst immer nur Flockies. Ein recht kapitaler Bursche.




    Beste Grüße
    Uwe

    Wie es aussieht, haben wir den Burschen heute im Blumentopf unserer Büropalme gefunden. Die steht da mittlerweile seit 5 Jahren, ohne dass wir bisher einen Pilz entdeckt hätten. Vermutlich ein stiller Protest gegen die schlechte Behandlung. Wirklich erstaunlich.


    • Hutdurchmesser 3 cm
    • Stiel: Länge 3 cm, Farbe wie der Hut, vor allem in der unteren Hälfte mit dunkelbraunen Schüppchen, Basis weißlich mit auffälligen Myzelsträngen, manche "dicker" als ein Menschenhaar und weiß, manche ganz dünn und dunkler, Dreck sehr verwachsen und kaum ablösbar
    • Lamellen: gelb, mit leichtem Grünstich, sehr frei, mit Zwischenlamellen





    Harald war so freundlich, sich die schlechten Handyfotos anzusehen, und hat mir meinen Verdacht nicht um die Ohren gehauen. Glück gehabt, nachdem ich drei Mal bei ihm im Pilzkurs war :)


    Beste Grüße
    Uwe


    Hi,


    Gattung und Untergattung (es können auch Dickfüße; Sericeocybe) sein hast du richtig bestimmt.Meinst du mit Schlüssel von Gminder Die Großpilze Baden Württembergs? In neuerer Literatur (Funga Nordica) werden die Dickfüße zu den Telamonien (Gürtelfüße/Wasserköpfe gestellt); das nur mal für dich als Anmerkung. Mehr kann ich dir aber leider ohne Pilze in der Hand nicht sagen. DAs Büschlige Wachstum ist aus meiner Sicht nur bedingt ein geeignetes Bestimmungsmerkmal...


    l.g.
    Stefan


    Hallo Stefan,


    herzlichen Dank für Deine Antwort. Ich meinte das "Handbuch für Pilzsammler" (KosmosNaturführer, 2014). Für mich als "fortgeschrittenen Anfänger", der seit einigen Jahren hier mitliest und zuletzt an einigen Führungen teilgenommen hat, das Beste von ca. 10 Büchern aus meinem Regal. Die Bestimmungsschlüssel sind relativ knapp und im Vergleich zu anderen Werken in einer Sprache gehalten, die man mit meinem Kenntnisstand auch versteht. Die Vorgehensweise, zunächst die einzelnen Gattungen in einer Art "Steckbrief" mit allgemeinen Gattungsmerkmalen und -untergliederungen in Sektionen vorzustellen, hilft mir ungemein. Das ist wie bei einem Puzzle, bei dem man zuerst die vier Ecken zusammenbaut und daduch auf einmal alles andere verienfacht.


    Für das aktuelle Beispiel: Schleierlinge, Schlüssel zu den Untergattungen


    1: Lamellen jung sehr lebhaft rot, orange, gelb oder grün gefärbt, Pigmente aus dem ganzen Fruchtkörper mit Spiritus löslich [..] -> Hautköpfe
    1*: Lamellen nicht lebhaft gefärbt, in grauen, braunen oder violetten Tönen, Pigmente nicht oder nur aus dem Velum lösbar -> 2
    2: Hut bei feuchtem Wetter schleimig -> 3
    2*: Hut auch bei feuchtem Wetter nicht schleimig -> 4
    3: Hut und Stiel schleimig -> Schleimfüße
    3*: Nur der Hut schleimig -> Schleimköpfe, Klumpfüße
    4: Hutoberfläche fein rau, gänsehautartig bis plüschig, nicht hygrophan, Velum nie weiß -> Rauköpfe
    4*: Hutoberfläche glatt, stark hygrophan (seltener nur schwach), Velum oft weiß -> Wasserköpfe, Gürtelfüße


    @die Moderatoren: Sollte das hier als unerwüschte Werbung ausgelegt werden oder mein kleines Zitat gegen ein Urheberrecht verstoßen, bitte den Beitrag löschen.


    Beste Grüße
    Uwe

    Guten Abend liebe Pilzfreunde,


    der Weg zu meinem Arbeitsplatz führt mich täglich durch einen kleinen Laubwald. Ich denke, dass die Böden hier ziemlich sauer sind, da ich normalerweise hier Maronen, Pfifferlinge, Steinpilze, Filzröhrlinge, Flockies, (Frauen-)Täublinge etc. finde. Gestern dann nach Jahren mal was völlig Neues: Mitten auf dem Weg stolperte ich über eine Gruppe von ca. 20 büschelig wachsenden Braunhütern. Zuerst dachte ich an den Braunen Büschelrasling, der hier ebenfalls vorkommt. Umso überraschter war ich, als ich bei näherem Hinsehen Braunsporer mit zum Teil stark ausgeprägtem Schleier erkannte. Die Stiele sind trocken, die Hüte vom Regen sehr nass, aber nicht wirklich "schleimig". Die Hutoberfläche ist für mich glatt. Beim Schlüssel von Gminder für die Schleierlinge lande ich damit bei den Wasserköpfen/Gürtelfüßen, dort stört mich nur die Angabe "stark hygrophan (seltener nur schwach)". Würdet Ihr die Exemplare auf den ersten beiden Bildern bereits als "hygrophan" bezeichnen? Auffällig ist das büschelige Wachstum. Mache Exemplare waren an der Basis zusammengewachsen. Auf dem unscharfen letzten Bild sieht man im Schnittbild des Stiels einen Hauch von violett (auch in echt). Könnt Ihr mir die Gattung bestätigen? Oder bin völlig auf der falschen Fährte?


    Die Stiele sind bis zu 7 cm lang, die Durchmesser der größeren Exemplare beträgt 4-5 cm.


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    Beste Grüße


    Uwe

    Hallo Jan-Arne,


    ganz herzlichen Dank. Die Merkmale von Psathyrella conopilus passen wesentlich besser zu meinem Fund. Und ja, wenn ich mir Deinen Link ansehe, sehe sogar ich den Unterschied :)
    Ich habe wieder etwas gelernt. Dieses Forum ist einfach großartig.


    Beste Grüße
    Uwe

    Guten Abend liebe Pilzfreunde,


    gestern in der Morgendämmerung habe ich am Waldrand eine Gruppe von ca. 20 gesellig wachsenden Pilzen gefunden, die ich gerne mit Düngerlingen ansprechen würde.
    Auf der Fundseite des asphaltierten Weges befindet sich ein Buchenwald, auch eine Eiche ist in unmittelbarer Nähe. Auf der anderen Seite ist eine große Wiese, auf der Schafe und Pferde gehalten werden. Auch hier im Ruhrgebiet ist es oft ländlich :)


    Leider war es wohl noch zu früh für meine Kamera oder besser für den Fotografen, aber vielleicht könnt Ihr mir ja trotzdem die Gattung bestätigen. Die Bilder sind sehr farbverfälscht. Die Hutfarbe ist nicht so gräulich-hell wie auf den Bildern, sondern in Realität mehr rötlich-hellbraun. Die Hüte sind trocken und von der Spitze bis zum Rand bis zu 5 cm lang. Die Stiele sind bis 15 cm lang (!), dünnfleischig und gelblich/blass. An der Spielspitze meine ich etwas Reif und an der Basis etwas Filz zu erkennen. Die Sporenfarbe ist schwarz. Die Lamellen sind... tja, seht selbst. Laut Wiki sind die Lamellen von Düngerlingen "im reifen Zustand dunkelbraun bis schwarz aber durch den unterschiedlichen Zeitpunkt der Sporenreife gescheckt". Ich würde schon sagen, dass man dies insbesondere auf Bild 2 sieht, oder nicht?


    Eine Recherche hier im Forum und bei 123 führte mich nicht wirklich weiter. Die immer wieder genannten Kandidaten überzeugen mich alle nicht:


    • Heudüngerling (Panaeolus foenisecii) -> Sporenpulver nicht rein schwarz, sondern schwärzlich/purpurbraun, hygrophan
    • Behangener Düngerling (Panaeolus papilionaceus) -> hat Velumreste am Hutrand, Grautöne
    • Dunkelrandiger Düngerling (Panaeolus cinctulus) -> stark hygrophan, deutlicher Rand
    • Langstieliger Düngerling (Panaeolus acuminatus) -> Stiel sieht ganz anders aus, genattert/weißlich bereift


    Am ehesten käme nach Vergleich aller Merkmale der Dunkle Düngerling (Panaeolus fimicola) in Betracht, der mich aber auch nicht überzeugt, vor allem von der Hutfarbe. Mein Auge ist auch noch zu ungeübt für solche Gattungen. Sind die Schneiden bei meinen Exemplaren - Bild 2 - jetzt heller oder ist das nur das einfallende Licht (eine vernünftige Lupe muss her)? Auf Bild 1 sehe ich einen dunklen Hutrand, auf Bild 3 nicht?


    Oder liege ich vielleicht gänzlich falsch? Kann es sich auch um Faserlinge handeln? Gibt es dort auch Arten mit "gescheckten" Lamellen?







    Beste Grüße
    Uwe