Beiträge von lamproderma

    Hallo Thorben,
    daß die Schleimpilze im Alter ihre Farbe verändern, hängt einfach damit zusammen, daß sie reif werden und Sporen ausbilden. Deshalb verfärbt sich Tubifera ferruginosa von lachsrosa nach braun. Im "Lachsrosa"-Stadium findest Du noch keine reife Sporen. Myxomyceten sind im unreifen Stadium auch meist noch unbestimmbar, da sie eben noch keine charakteristischen Mikromerkmale ausgebildet haben.
    Stemonitis hat immer einen mehr oder weniger ausgeprägten Stiel und bildet bei Reife ein dreidimensionales Capillitiumnetz, in welchem die Sporen eingelagert sind aus.
    Als Dein Fund ist Tubifera ferruginosa, ein recht häufiger Myxomxycet auf Nadelholz, aber auch auf z.B. Birke.
    Gruß Ulla

    Hallo joli, hatte auch gleich an den Seifen-Ritterling gedacht. Der Geruch nach Seifen-Lauge ist nicht immer gut zu riechen und der Pilz ist sehr vielgestaltig; mal mehr grünlich, dann auch graulich. Auch die weitstehenden Lamellen treffen zu. Wächst gern im Fichtenwald, da würde passen.
    Gruß Ulla

    Hallo Misan,
    Deine Nr.A halte ich für einen Perlpilz, Amanita rubescens, B dürfte der Tränende Saumpilz, Lacrymaria lacrymabunda sein, C stimmt Fliegenpilz, D könnte die Kammförmige Koralle, Clavulina coralloides sein, E der Orangerote Scheidenstreifling, Amanita crocea, F ist ein Milchling, aber ohne weitere Angaben ist keine genaue Bestimmung möglich (wo wuchs er, unter welchem Baum, welche Farbe hatte die Milch, verfärbte sie sich, welchen Geschmack hatte sie?), G ist korrekt, Violetter Lacktrichterling, H, I, J ist auch o.k.,
    Gruß Ulla

    Hallo Toffel, danke für den Link betreffs L. terrestre. Da ich Ende nächster Woche zur Cortinarien-Tagung nach Frankreich fahre, habe ich sicher die Möglichkeit mit Herrn Bellu mal über das Thema zu sprechen.
    Das Problem ist dadurch natürlich nicht gelöst. Ich denke, man sollte verstärkt Lycogala mitnehmen und wirklich genauer untersuchen. Leider hat das scheinbar kaum einer gemacht. Sogar im Myxomycetenbuch der Franzosen von Poulain et al. ist L.terrestre nur im Schlüssel vorhanden, aber es gibt keine Abbildung dazu. In der aktuellen "Roten Liste der Myxomyceten" ist die Art für Deutschland nicht erwähnt.
    Herrn Baumanns Aussage zum vorliegenden "Fall" verstehe ich, denn anhand der Fotos läßt sich nichts anderes bestimmen als L.epidendrum, da die meisten Fruchtkörper irgendwie geschädigt oder noch nicht voll ausgereift sind.
    Ich bin jedenfalls jetzt für dieses Thema sensibilisiert und werde versuchen möglichst viele Blutmilchpilze genauer zu untersuchen und hoffe auf neue Erkenntnisse.
    In der Literatur geistert zu diesem Thema leider viel zu viel wiedersprüchliches rum.
    Gruß Ulla

    Hallo Michael, halte Deine Fund für den Ungezonten Birken-(Reizker)Milchling, Lactarius pubescens.
    Lactarius torminosus, der gezonte Birken-Reizker ist mehr rötlich und stärker gezont.
    Beide haben weiße, sehr scharfe Milch und wachsen natürlich wie der name so sagt unter Birke.
    Gruß Ulla

    Hallo lillil,
    leider ist dein Fund noch unreif und so kann man nur spekulieren was das ist.
    Es kommen eigentlich nur Enteridium lycoperdon (Stäublingsartiger Schleimpilz) oder Lycogala flavofuscum (Verwandter des Blutmilchpilzes, ohne deutschen Namen) in Frage. Das könnte man nur durch mikroskopische Untersuchung entscheiden. Leider hast Du auch nichts zum Substrat (Baum auf dem er wächst) gesagt. Das würde vielleicht eventuell noch helfen.
    Gruß Ulla

    Hallo trino,
    Marasmius cohaerens und M. torquescens sind makroskopisch nur schlecht auseinander zu halten. Da hilft nur die mikroskopische Untersuchung. Die Huthaut von M. torquescens enthält bürstenförmige Zellen. Der Stiel soll glatt sein, aber da sollte man trotzdem die Huthaut untersuchen.
    Gruß Ulla

    Hallo toffel, ich glaube da gibt es zum Thema Lycogala terrestris und epidendrum noch viel Untersuchungsbedarf! Diese Arten sind bisher zu wenig untersucht und auseinander gehalten worden. Aus welcher Quelle weißt Du, daß L. terrestre in Deutschland häufiger als L. epidendrum sein soll? Würde mich sehr interessieren!
    Gruß Ulla

    Hallo Holger,
    warum schließt Du Thelephora aus? Die Sporen könnten zutreffen: stachlig und ein wenig unregelmäßig. Was hältst Du von jungen Fruchtkörpern von Thelephora penicellata?
    Gruß Ulla

    Hallo omolde, zwar hast Du keine Angaben zum Standort gemacht (unter welchen Bäumen der Pilz wächst), aber aufgrund Deiner Fotos könnte es sein, daß das der Gelbblättiger Ritterling ist. Der wächst unter Birke, ist ungenießbar.
    Gruß Ulla

    Hallo Rene,
    ich will Dir mit meiner Bemerkung zur Größe den Südlichen Ackerling nicht ausreden ;(. Vielleicht wächst er auch mal so klein. Vom Habitus sieht er genauso aus wie er aussehen sollte. Die Lamellen- und Hutfarbe stimmt, auch der Ring ist typisch und das Wachstum auf Pappel. Zum Geruch kann ich allerdings nicht viel sagen, was ist kräftiger Geruch?8| 100%ige Sicherheit gäbe natürlich erst eine mikroskopische Untersuchung.
    Schönen Abend,
    Ulla

    Hallo Fredy, natürlich hast Du recht, daß Lycogala terrestre (=L.epidendrum var. terrestre) nicht 100%ig auszuschließen ist. Aber auch wenn L. terrestre größere Fruchtkörper ausbilden soll, bin ich nicht davon überzeugt, daß man das als Unterscheidungsmerkmal nehmen kann. Ohne genauere mikroskopische Untersuchung und nur anhand der vorliegenden Fotos ist deshalb eine genauere Bestimmung nicht möglich. Anhand der Sporengröße sind die Arten nicht auseinanderzuhalten, auch muß man die Schuppen der Peridie sowie das Pseudocapillitium untersuchen. Mir ist bisher kein sicher bestimmter Fund dieser Art aus Deutschland bekannt. Falls Du da was genaueres weißt, wäre es schön, wenn Du dazu was schreiben könntest. In der Literatur geistern widersprüchliche Angaben dazu rum. Angaben in den verschiedenen Foren würde ich allerdings mit Vorsicht betrachten.
    Gruß Ulla

    Hallo Clara, willkommen im Forum.
    Schöne Fotos hast Du eingestellt. Den Duftenden Leistling habe ich noch nie gefunden:(. Die Herkuleskeule hatten wir letztes Wochenende im Südharz. Mit den Herbsttrompeten ist das so eine Sache. Die kommen nämlich nicht jedes Jahr. Wir kennen mehrere Stellen in Buchenwäldern (nicht über Kalk), aber dieses Jahr haben wir vergeblich gesucht. Manchmal vergehen mehrere Jahre ehe wieder ein "Herbsttrompeten-Jahr" ist. ;) Also die Hoffnung nicht aufgeben und nächstes Jahr wieder dort suchen.
    Gruß Ulla

    Hallo zusammen,
    ich denke auch, daß es der Südliche Ackerling ist, allerdings sind die Exemplare recht mickrig. Ich kenne die Art meist größer, wir hatten jetzt am Wochenende in unserer Pilzausstellung Exemplare mit ca. 15 cm Durchmesser. Er wächst ausschließlich auf Pappelstümpfen. Ist scheinbar auch eine wärmeliebende Art.
    Gruß Ulla

    Hallo Ralf, bei Schleimpilzen braucht man eigentlich kein Färbemittel, da die Sporen meist mehr oder weniger stark gefärbt sind. Auch hat das Capillitium meist 'ne Farbe. Die Peridie zu färben ist auch nicht sinnvoll, da man eventuell keine Fleckung (bei Didymium) oder Granulation (bei z.B. Licea, Cribraria) sieht.
    Bei Ascos wie Eike schön zeigte, ist die Färbung natürlich toll um die Sporenstruktur zu erkennen.:):thumbup:
    Gruß Ulla

    Hallo Hella,
    Schaf-Champignon oder Weißer Anis-Egerling sind dasselbe, Agaricus arvensis.
    Man sieht auf Deinen Bilder schön, daß diese Pilze nur außen gilben und nicht im Fleisch wie die aus der Karbol-Ecke.
    Gruß Ulla

    Hallo Chris,
    das ist definitiv der Blutmilchpilz, Lycogala epidendrum. Wenn er noch rot, rosa ist, ist er noch unreif. Dann macht er seinem Namen "Schleimpilz" noch alle Ehre. Später reift er aus, hat dann eine graue Peridie (äußere Hülle) und im Innern ist rosagrauliches pulveriges Sporenpulver.
    Lycogala e. wächst auf ziemlich viel unterschiedlichen Substraten, sowohl auf Laub- als auch auf Nadelholz und kommt eigentlich vom Frühjahr bis zum Spätherbst vor und ist einer der häufigsten und gut kenntlichen Schleimpilze.
    Gruß Ulla