Beiträge von Teetrinker
-
-
Was ist denn hier los?
Da unsere Tochter eine Stoffwechselstörung hat und ihr Lebensgefährte Vegetarier ist, gehören Gespräche über "richtige Ernährung" bei uns zum Alltag. Das "Fleischersatz" ein negativ belegter Begriff ist, wusste ich bis heute nicht. Es geht doch lediglich um ein den hierzulande üblichen Zubereitungs- und Essmethoden angepasstes Bissgefühl. Wegen mir können wir auch Fleisch als "Sojaeiweißersatz" bezeichnen, ist doch alles keine Wertung sondern lediglich Gewohnheit.
Verarbeitete Lebensmittel, egal ob fleischhaltig oder nicht, werden häufig in "Wurstform", also länglich mit rundem Querschnitt, angeboten, weil das bei den in unserem Kulturkreis üblichen Zubereitungs- und Essgewohnheiten ein praktisches Format ist. Auch hier wusste ich bis heute nicht, dass "wurstförmig" in Vegetarierkreisen ein geächteter Begriff ist.
Es war mein subjektiver Eindruck, dass der Mönchskopf als Speisepilz im Forum bislang wenig Beachtung findet. Da ich von dem Pilz positiv überrascht wurde und er im Ruhrpott (kein Kalkboden, aber wegen der Bergsenkungen viele feuchte Niederungen) zumindest in diesem Jahr in Massen wächst, wollte ich dies der Community mitteilen.
Ich profitiere in diesem Forum von den zahlreichen Berichten über Pilzfunde und von dem hervorragenden Fachwissen der Experten. Da ein solches Forum vom gegenseitigen Geben und Nehmen lebt, versuche ich im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten, etwas zurückzugeben. Mangels Fachwissen und hochwertiger Fotoausrüstung beschränkt sich das auf Fundstellen und ab und an mal eine Rezeptidee.
Wenn ich beim Verfassen eines Beitrages jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, dann kann ich es auch lassen und nur noch Fragen stellen. Ansonsten freue ich mich darüber, dass wenigstens noch keiner das Verzehren von Mönchsköpfen als anti-christlich und kannibalistisch angeprangert hat
-
Hallo Tuppie, ich wollte hier keinen Roman schreiben. Natürlich habe ich auch die Köppe erst einmal einfach so angedünstet probiert. Fand ich ganz okay, aber mir schmecken Pilze auch immer. Bei dem leicht süßlichen Aroma kann ich mir aber vorstellen, dass das nicht jedermanns Sache ist. Sofort begeistert war ich aber von der Bissfestigkeit des Pilzes. Viele Menschen, insbesondere Kinder, stören sich bei Pilzmahlzeiten an dem "labbrigen, weichen Gefühl" im Mund. Deswegen war ich noch angenehmer überrascht, dass man mit ein paar Gewürzen den Eigengeschmack der Pilze überdecken und eine sehr schmackhafte Tomatensauce mit "vegetarischer Fleischeinlage" zaubern kann und wollte die Forumsmitglieder an meiner Erkenntnis teilhaben lassen.
Die Alternative mit der Sahnesauce teste ich dann mal am Wochenende. Den Mönchskopffriedhof vom letzten Jahr habe ich übrigens am 2. November aufgenommen. Wir sind hier in Westfalen dieses Jahr also 3 Wochen später dran.
Malone
Beim Pilzpulver bleibe ich lieber bei den Parasolstielen, das finde ich auch sehr schmackhaft. -
Hi Heidi,
ich hatte nach "Mönchskopf" gesucht und Du hast "Mönchsköpfe" geschrieben. Da ist die Software gnadenlos
Naja, kein Thread im Bereich "Küche" seit Forumsgründung und nun 2 in einem Monat. Das ist wohl ein deutliches Zeichen dafür, dass es dieses Jahr besonders viele Mönchsköpfe gibt. Ich werde mir morgen auch noch einen Wintervorrat holen. Man kann übrigens auch bei jungen Pilzen nur die Hüte und maximal 2cm vom Stiel verwenden, der Rest ist zu zäh. Ich hatte mich letztes Jahr zunächst gewundert, an was für einem makabren "Pilzfriedhof" ich vorbeikam und dann mal das Thema nachgelesen.
-
Bei der (leider vergeblichen) Suche nach Violetten Rötelritterlingen und Judasohren bin ich heute auf etliche Hexenringe von Mönchsköpfen gestoßen. Am Schluß hab ich dann gedacht "Versuch macht kluch" und hab mir 3 schöne Hüte in die Tasche gesteckt.
Auf der Suche nach einem Rezept habe ich dieses hier gefunden:
http://wildespoulet.blogspot.d…10/monchskopfkutteln.html
Hab das dann leicht abgewandelt, indem ich die passierten Tomaten weggelassen und nur Tomatenmark und ein bisschen Wasser genommen habe. Außerdem habe ich den Kümmel durch Piment ersetzt. Heraus kam:
Bei der Verkostung hatte ich dann ein echtes AHA-Erlebnis. Der Mönchskopf schmeckt eher nach ... nichts, aber das Bisserlebnis ist richtig gut. Überhaupt nicht labbrig oder zäh, sondern richtig schön bissfest. Hab dann noch ein paar Spaghetti aufgewärmt um die Eignung der Mönchsköpfe als Nudelsoße zu testen. Auch das passt richtig gut. Für Vegetarier also ein hervorragender Fleischersatz, für Pilzliebhaber eine spätherbstliche Ausweitung des Speiseplans. Wenn ich die Suchfunktion richtig bedient habe, dann gibt es bislang hier noch kein Mönchskopfrezept.
Guten Appetit wünscht der
Teetrinker -
Noch ein Verzehrversuch zum Ende des Pilzjahres. Da es reichlich schöne, junge Mönchsköpfe gibt, habe ich mal ein paar mitgenommen und gedünstet. Die Stiele sind (zu) zäh, aber die Kappen haben eine angenehme, bissfeste Konsistenz und einen milden, leicht süßlichen Geschmack. Kann man pur oder zusammen mit den ebenfalls noch zu findenden Hallimasch mal ausprobieren.
Bei den milden Temperaturen gibt es bestimmt in den nächsten Tagen noch ein bisschen Nachschub.
-
Hessekopp, hab gerade Deinen Bulldozer-Unfall nachgelesen und auch den Thread gefunden, in dem Jan-Arne die 4 Arten und ihre Unterscheidungskriterien aufgelistet hat. Ist ganz spannend, aber ich werde mich die Dinger einfach wie früher als Hallimasch sammeln. Die Unterschiede sind eher fein und für mich ist entscheidend, dass ich eine leckere Pilzmahlzeit auf dem Teller habe. Von daher reicht mir die Gewissheit, dass Hallimasch sehr variabel aussehen und ich mich auf die Geschmacksprobe verlassen kann.
"Am Hallimasch ist gefühlt zudem fast alles abwaschbar" , yep, so sieht es wohl aus
-
Hallo,
die A. Ostoyae von gestern kamen so gut an, dass ich anschließend gleich wieder losgezogen bin. Daher nicht wieder Münsterland, sondern heute Abraumhalde. Hab vergessen zu erwähnen, dass es am Fundort nur Laubholz gibt. Würde also zum Honiggelben passen. Den habe ich aber bewusst noch nie gefunden. Deswegen weiß ich auch nicht, ob dieses Auffasern ein Indiz für A. mellea ist. Der genatterte Stiel muss also bei mellea nicht unbedingt vorhanden sein?
nobi_†
Kann an mangelnder Erfahrung liegen, aber ich habe noch nie Sparrige Schüpplinge gesehen, die mich auch nur entfernt an Hallimasch erinnert hätten. Die Schüppchen sind viel härter und dichter, vor allem am Stiel. -
Hallo, mir ist zwar bewusst, dass die Hallimasche ein veränderliches Aussehen haben können, aber sind diese Riesen mit bis zu 20cm langen Stielen und bis zu 9cm breiten Hüten auch welche? Farbe, Geruch und Faserigkeit des Stiels passt. Das arttypische Kratzen im Rachen nach der Geschmacksprobe ist ebenfalls gegeben. Keine Schuppen an Hut und Stiel passt nicht, aber nach dem langanhaltenden Regen könnten die abgewaschen sein. Was mich am meisten "stört" ist die Tatsache, dass bei so relativ alten Pilzen die Stiele im Vergleich zum Hut so lang sind. Ich kenne es vom Hallimasch so, dass mit zunehmendem Alter der Hut im Verhältnis zum Stiel größer wird.
-
Wunderschöne Bilder! Hab dieses Jahr erstmals die gebratenen Flaschenstäublinge mit Zucker bestreut und als Marshmallows serviert. Ein Genuss für große und kleine Zwerge!
-
Am Stück kann ich Judasohren auf der Heizung auch nicht trocknen. Aber wenn man sie vorab in kleine Stücke schneidet, ist das kein Problem. Außerdem ist dann das Portionieren leichter, denn man (ich) möchte hinterher im Reis keine Ohren haben, die wieder zu voller Lebensgröße aufgequollen sind.
Engelchen
da es Dein Erstfund ist: Nicht erschrecken (so wie ich, LOL) wenn die Ohren beim Trocknen einen weißen Belag bekommen. Ist kein Schimmel, sondern sind die Pilzsporen. Ich hatte aufgrund der Form (keine erkennbaren Röhren oder Lamellen) zunächst völlig vergessen, dass die natürlich auch Sporenpulver ausschütten. -
Ich habe von diesen lateinischen Bezeichnungen und den wissenschaftlichen Diskussionen zur Namensgebung keine Ahnung und halte mich gern an 123pilze.de , weil die Bilder und Erklärungen dort für Pilzlaien wie mich schön verständlich angeordnet sind.
Gleichwohl bewundere ich das Fachwissen und die Fotografierkünste hier im Forum und geniesse im Herbst das Lesen der Beiträge und Betrachten der Fotos.
-
Tuppie, nur wegen Deines Fundes vor ein paar Monaten wusste ich überhaupt, dass es den Eichhasen gibt und wie der ungefähr aussieht und laut Wikipedia kann es den auch noch vereinzelt im November geben. Wegen der Farbe und des zähen Fleisches passte das alles aber nicht so ganz und der Hessekopp hat mich mit den Stielen noch auf ein weiteres Merkmal hingewiesen, auf das ich nicht geachtet habe. Ich habe den Pilz auf jeden Fall stehengelassen und mich über den außergewöhnlichen Fund gefreut.
JanMen
Zum Substrat hätte ich gerne was geschrieben bzw. es selbst gern gewusst. So ein Ferienhausgebiet ist ja mehr wie ein Schrebergarten, wo alles wild durcheinander wächst. Es war überwiegend Laubholz (was für gallica spricht), aber die Gelbfärbung war nur unterhalb des Hutes erkennbar. Von oben war das für mich eindeutig Solidipes, aber wenn gallica auch "Wandelbarer Hallimasch" heißt, dann gibt es den vielleicht auch mit einheitlich dunkelbraunen Schüppchen. Die Pilze wuchsen teils büschelig, teils einzeln. Geschmacksprobe war auf jeden Fall eindeutig "Hallimasch" und wir vertragen den auch alle gut.Beim Nachlesen gestern ist mir bewusst geworden, dass mein BLV Gerhardt schon von 1994 ist, da fing man gerade erst an, beim Hallimasch einzelne Arten zu unterscheiden.
Danke fürs Antworten!
-
Wir haben das Wochenende mit Freunden in einem Ferienhaus im Münsterland verbracht.Zwischendurch konnte ich mich für ein halbes Stündchen abseilen und einen Blick in den nahegelegenen Wald werfen.
Neben den üblichen Nebelkappen und Schwefelköpfen gab es zwei schöne Funde:
Für mich auf jeden Fall ein Erstfund, bin mir aber nicht sicher, ob es sich um einen Eichhasen oder einen Klapperschwamm handelt.
Dann gab es noch reichlich Hallimasch. Bin mir nur nicht sicher, ob es sich um den Gemeinen Hallimasch [font="Arial"]ARMILLARIA SOLIDIPES[/font] handelt. Die Lamellen fand ich auffallend gelblich
-
ad 1) Peinlich, kaum hat die Nebelkappe mal einen etwas dunkleren Hut und steht einzeln rum, erkenne ich sie nicht
ad2) Tränender Saumpilz sehe ich jetzt auch. Der Pilz sah wegen seiner symmetrischen Form sehr schön aus, ist aber leider nix Besonderes
ad3) Kommt hin. Sieht schön aus und da es hier nur wenig Erlen gibt, ist der mir bislang noch nicht aufgefallen.
Danke für die Hinweise, ich weiß, dass meine Handy-Bilder ne besondere Herausforderung darstellen :shy:
Malone, gilt es im Forum als unhöflich, wenn man nur mit seinem Nickname unterwegs ist?
-
-
Hmmm, bin ich der einzige, der auf den Bildern einen Lilastiel-Rötelritterling sieht?
Den Violetten Rötelritterling kenne ich nur mit ebenfalls violettem Hut und Lamellen. Bei einem Violetten dieser Größe wäre der Hut auch schon nach oben gebogen. Außerdem passen Standort und Größe doch eher zum Lilastiel.
-
Und wieder was gelernt! Mir war bislang nicht bewusst, dass ich immer nur den Dunklen Hallimasch gesammelt habe, vielleicht auch mal aus Versehen einen Zwiebelfüßigen Hallimasch, ohne von dessen Existenz zu wissen. Von diesem Gelbschuppigen Hallimasch höre und sehe ich jetzt zum ersten Mal.
Guten Appetit! -
Ich sehe da Hallimasche, wundere mich aber über den gelblichen Stiel. Bin gespannt, was die Experten erkennen.
-
Wolfgang, mit den Birkenporlingen geht es mir übrigens so wie Dir mit den violetten Rötelritterlingen. Abgestorbene Birken mit Porlingen gibt es hier reichlich. Sag Bescheid, falls Du weiteren Bedarf hast.
LG
Teetrinker -
Ich habe es mir abgewöhnt, gezielt "in die Pilze" zu gehen. Ich gehe in schöner Umgebung spazieren oder unternehme bei trockenem Wetter lange Wanderungen. Dabei habe ich immer ein Messer und einen Leinenbeutel im Gepäck und freue mich, wenn ich unterwegs Pilze finde.
Heute z.B. wollte ich nur einen kleinen Spaziergang machen und habe 500m vom Haus entfernt unter Bäumen 1kg Wiesenchampignons gefunden.Bei den Temperaturen wachsen die Pilze nicht mehr so schnell, aber nach meinem Gefühl ist dieses Pilzjahr eigenartig, so dass man sich einfach überraschen lassen muss.
Viel Erfolg wünscht der
Teetrinker -
-
Zitat
an die sich niemand wagt. Einige davon schmecken doch bestimmt...
... habe ich etwas gefunden, das schlicht wie violetter Champignon aussieht, aber ohne Lamellen.
Klar, es gibt Pilze, an die sich niemand wagt und die bestimmt schmecken ... aber nur einmal
Was hat denn der "lamellenlose" Pilz? Röhren, Leisten, Stacheln oder einfach NIX ?
Oder ist bei den jungen Pilzen das Velum noch geschlossen und man sieht die Lamellen nur nicht? Wer suchet wird finden
Was für Pilze hast Du denn vor Deinem Umzug so gesucht und sicher erkannt? Ich musste mich bei meinem Umzug vom Land in die Stadt auch erst einmal umgewöhnen. Pilze wachsen (fast) überall, aber nicht überall die gleichen.
Schick mal Bilder und frag die Profis, ob Du weitersuchen darfst oder besser bei Deinen Indoor-Pilzen bleibst.
Wenn Du violette Rötelritterlinge gefunden hast, ist Dir mein Neid gewiss. War heute draußen und an meiner besten Stelle lässt sich bislang kein Exemplar sehen.
Im Unterforum "Vorstellung neuer Mitglieder" soll man übrigens sich selbst vorstellen und nicht die Pilze von der Kuhweide. Vielleicht kann ein Admin den Beitrag verschieben. Oder Du stellst Dich einfach vor.
-
Sehr schöner Fund! Ich hoffe, Du verspürst die erhoffte Wirkung. Ich habs mal ausprobiert, weil mich jede Form von Tee interessiert. Mir hat der Tee leider weder warm noch kalt geschmeckt, aber wenn ich Magenprobleme hätte, würde ich ihn deswegen auch trinken. Lass uns wissen, wie er Dir bekommt.
-
Zitat
Im September finde ich auf meinen Erbsenstreulings-Standorten fast nur noch Ruinen.
Hier fruktifiziert er vor allem von Mitte Juni bis Mitte Juli.
Wenn es knackig heiß und trocken ist!
Dass es eine zweite Welle später im Jahr gibt, konnte ich bisher noch nicht beobachten.Auf meinen westfälischen Abraumhalden gibt es im Idealfall zwei Wellen, eine im Juni/Juli und eine im September/Oktober. Da die Ruinen bis weit ins Frühjahr erhalten bleiben, kann man jetzt kaum sagen, wann die Erbsenstreulinge auf dem Bild jung waren. Hier ist die zweite Welle dieses Jahr aber der Trockenheit zum Opfer gefallen.