Beiträge von Teetrinker

    Mikromeister, bist Du Dir sicher, dass Du keinen Faltentintling mit dabei hattest? Die wachsen ja schonmal unmittelbar nebeneinander und in ganz jungem Zustand könnte man die verwechseln.


    Schopftintlinge sind auch sehr gut für eine Pilzsuppe geeignet. Da hat man den sehr guten Geschmack ohne die wabbelige Konsistenz, die manche am Schopftintling stört. Die Pilze wachsen auch jetzt noch und bei diesen spät und langsam wachsenden Pilzen sind die Stiele deutlich fester und kompakter als bei den schnell wachsenden im Sommer.

    Im WDR-Fernsehen führte "Lichters Schnitzeljagd" den Koch jetzt auf den Pilzhof Schmöning in Haltern am See. Ist vielleicht der gleiche, den Marcus schon in #9 erwähnt hat. "Brasilianische Mandelpilze" hört sich sehr lecker an und Limonenseitlinge gibt's auch nicht an jeder Ecke. Wenn man die sich dann noch direkt auf dem Hof kauft, sollte auch die Frische stimmen.

    Zitat

    Ich studiere Landschaftsökologie und bin "berufsbedingt" viel im Freien unterwegs.


    Das ist doch die perfekte Voraussetzung! Es wird doch auch in Meck-Pomm leckere Pilze geben, die man ohne PSV sicher bestimmen kann.


    In meiner Jugend war ich der typische Steini-, Pfiffi-, Birkisammler. Dann hat es mich berufsbedingt ins Ruhrgebiet verschlagen und nach einigen ergebnislosen Pilzsuchen habe ich beschlossen "hier gibt es keine Pilze" und das Hobby für 25 Jahre ruhen lassen. Erst durch meinen Wunsch, meinem Sohn ganz allgemein die Natur nahezubringen, bin ich mit ihm einfach mal "ins Grüne" losmarschiert. Wir hatten Glück, beim ersten Ausflug fanden wir nur 500m vom Haus entfernt Riesenboviste, kurz danach lernten wir per Zufall (wir wollten nur Mama die "goldenen Eier" zeigen, die überall herumlagen) die Böhmische Trüffel kennen. Später entdeckten wir noch gute Birkenpilz-Ecken, viele Schopftintlinge und fanden erstmals Judasohren. Also alles Pilze, die unverwechselbar sind bzw. (Birkenpilz und Rotkappe) die Verwechslung unproblematisch ist.


    Mittlerweile bin ich vom Pilzsucher zum Pilzfinder mutiert. Ich gehe nicht "in die Pilze" sondern wandere oder spaziere mit offenen Augen durch die Natur und freue mich, wenn ich etwas Essbares entdecke. Dieses Forum hilft mir dabei, nach und nach mein Pilzwissen zu erweitern. Außerdem ist man informiert, welche Pilze gerade wo wachsen.


    So habe ich z.B. gestern beim Wandern die Violetten Rötelritterlinge entdeckt, die von Kuschel und Nobi gezeigt wurden. Wieder ein Pilz mehr, der leicht zu unterscheiden ist und wenn, dann auch in größeren Mengen vorkommt.

    Ich wollte testen, ob es bei mir funktioniert. Das tut es, ich habe um 14.44 Uhr die folgende Mail erhalten:


    Hallo Teetrinker,


    Takumi hat auf ein Thema geantwortet, das Sie bei Pilze u. Pilzbestimmung - Pilzforum.eu abonniert haben. Das Thema trägt den Titel: Keine Mail-Benachrichtigung bei selbstabonnierten Themen.


    Nachdem ich jetzt diesen Thread besucht habe, sollte ich über den nächsten Beitrag wieder informiert werden.

    Die Maronen und Steinis, die ich auf meiner Wanderung im Sauerland letzte Woche gesehen habe, waren alle uralt. Dafür gibt es aber jetzt Hallimasch (falls Du die magst) und gestern habe ich auf einer Obstwiese im Kreis Unna den Pilz des Jahres 2016 gefunden:



    Der Ruhrpott ist nicht unbedingt die Röhrlingshochburg, aber dafür wachsen hier ne Menge andere leckere Pilze. Dein Motto "Iss nur das, was Du kennst", ist richtig und wichtig. Aber ich habe in den letzten 3 Jahren einige neue Pilze kennengelernt, die leicht zu erkennen und unverwechselbar sind. So langsam sollten am Holunder auch wieder die Judasohren wachsen. Da freue ich mich schon drauf.:yumyum:

    "So unseriös bin ich nicht, übers Netz Pilze zum verzehr freizugeben. "


    Ich bin auch nicht so dumm bzw. lebensmüde, nur deswegen einen mir unbekannten Pilz zu essen. ;)


    Hat aber als Omelette super geschmeckt :thumbup:


    Och, nur popelige Birnenstäublinge. Da hätte ich drauf kommen können, aber diese rötlichen Flecken haben mich verwirrt. Wieso finde ich Lycoperdon pyriforme nicht in Deinen Pilzportraits? Tolle Fleißarbeit übrigens, ich stöbere da gern mal drin.

    Danke für die Bestätigung. Dann ist das Abendessen ja gesichert. Und beim Lackporling werde ich nächstes Jahr mal testen, ob ich mit dem Handy die Sporen fotografieren kann ;)


    Einen hab ich noch:


    Beim Wandern bin ich an diesem "Pilzteppich" vorbeigekommen. Sind das Hainboviste oder was? Diese rötlichen Punkte auf den Pilzen passen irgendwie gar nicht.




    Hallo Pablo,



    danke für Deinen Kommentar. Ich bin noch mal zu dem "Pilzklumpen" aus Beitrag #1 gewandert. Jetzt ist er schön auseinandergegangen, man sieht, wo oben und unten ist. Die Oberseite ist immer noch sehr hart.



    Dann bin ich heute noch auf der Jagd nach den letzten Birnen auf einer alten Obstwiese über einen kleinen Hexenring von diesen Prachtkerlen gestolpert:




    Dabei handelt es sich doch wohl um den Pilz des Jahres 2016, den Lilastieligen Rötelritterling, oder? Habe ich bewusst noch nie gesehen, aber kürzlich einen Artikel über ihn gelesen, als er zum Pilz des Jahres gekürt wurde. Standort, Größe, Farbe, Stieloberfläche, Lamellenform passt alles. Geruch auch sehr angenehm. Die 4 älteren Exemplare habe ich stehen gelassen, aber die beiden wollten unbedingt mit.

    Ich hoffe es ist okay, wenn ich diesen Thread mitbenutze. Mir ist beim Wandern auch ein herrlich bewachsener Baumstamm aufgefallen. Den violetten Pilz fand ich faszinierend schön, insbsondere in Kombination mit der Komplementärfarbe (da hat der Kunstunterricht vor 40 Jahren ja wirklich was gebracht ;) ) Gelb. Ist aber wieder nur Smartphone-Qualität und ich habe mir nicht einmal die Baumart gemerkt. Könnte ne Buche gewesen sein.




    Im nördlichen Sauerland sieht es genauso aus. Zwischen Arnsberg und Möhnesee gibt es reichlich Pfifferlinge, Goldröhrlinge und knackige Maronen, aber es kommen keine Steinpilze und Perlpilze mehr nach.


    Im Pott erscheinen jetzt die Birkenpilze und Schopftintlinge, da braucht man für die nächste Pilzmahlzeit nicht mehr weit zu fahren.


    Gruß
    Teetrinker

    Ich kenne mich in der Ecke gar nicht aus. Hab nur geschaut, wo ich über die A2 leicht hinkommen könnte. Da kleines, steiles NSG nicht so gut ist, weil man die Wege nicht verlassen darf, wäre das vielleicht ne Alternative:


    http://www.derwesten.de/staedt…n-gladbeck-id6982513.html


    Laut Artikel groß, flach, keine Zugangsbeschränkung und keine markierten Wege. Abgedeckte Mülldeponie ist auch mal ganz was anderes. Hab vorhin gesehen, dass ihr ja schon im Mai mit mäßigem Erfolg auf der Tetraeder-Halde gewesen seid.


    Vielleicht war das Interesse vorgestern auch nicht so groß, weil gerade die Wälder explodieren und alle Pilzsammler in eigener Sache unterwegs sind, um den Wintervorrat zu sichern.


    Gruß
    Teetrinker

    Unglaublich, was ihr da alles entdeckt habt. Ich wäre gern dabei gewesen.


    Wie wäre es mit einer Halde als Suchort? Die Halde Rheinbaben in Gladbeck liegt direkt an der A2, von der Beschreibung her


    http://www.derwesten.de/staedt…n-gladbeck-id6982525.html


    klingt das interessant. Ich würde als kleines Gastgeschenk "Haldentrüffel" (Erbsenstreulinge) mitbringen, die gerade wieder in großer Anzahl (heute 2kg in 30 Minuten) auf den Halden zu finden sind.


    Gruß
    Teetrinker

    Vielen Dank ihr Beiden für die Bemühungen, aus meinen rudimentären Beschreibungen noch was rauszuholen. Da es zu 4. noch größere, stark verformte Exemplare gab, könnte Jan-Arne mit dem Grünen Anistrichterling recht haben. Auf die Idee, wenigstens mal eine kleine Geruchsprobe zu nehmen, bin ich nicht gekommen.


    In einsamen Naturschutzgebieten kann es auch schon mal passieren, dass mir der eine oder andere Pilz in den Korb springt. Aber nicht im Wildwald, wo die Leute Eintritt bezahlen und wo es schon genug Vandalen gibt, die mit den Flaschen- und Birnenstäublingen Fußball spielen.


    Unglaublich, wie groß alleine schon wieder das "Umfeld von Lepiota aspera" ist. Nix für jemanden wie mich, der einfache Lösungen liebt.


    Wenigstens der Schmutzbecherling ist eindeutig. Seltsam, dass der mir noch nie aufgefallen ist. Oder ich habe ihn von Ferne gesehen und für uralte Judasohr-Leichen gehalten. Aber eigentlich kann ich ne Eiche von einem Holunder unterscheiden ...


    Dann bin ich beruhigt das es alles Speisepilze sind. Den restlichen Teil haben wir erst mal in den Kühlschrank getan.
    Man ist doch einwenig vorsichtig wenn man sich mit etwas neuem auseinandersetzt.
    Ich hoffe doch das mit der Zeit auch das Vertrauen in einem selbst wächst.
    Es ist nur schwierig, da es von allen essbaren auch giftige gibt die fast genauso aussehen.


    Zum Glück gibt es ja auch etliche gute Speisepilze, die keine giftigen Doppelgänger haben. Ansonsten hast Du es völlig richtig erkannt, ein wenig Vorsicht ist beim Pilzesammeln angebracht. Auch nach 45 Jahren werfe ich im Zweifel immer noch Pilze weg, wenn mir beim Putzen irgendetwas seltsam und ungewohnt vorkommt.

    Heute haben wir einen Ausflug zum Wildwald Vosswinkel http://www.wildwald.de in Arnsberg gemacht. Dort dürfen zwar keine Pilze gesammelt werden, aber die Vielfalt an Pilzen, die man dort auf engstem Raum sehen kann, ist beeindruckend. Da habe ich mir wirklich gewünscht, ich hätte einen von den Forums-Experten dabei gehabt, die diese ganzen Pilze kennen. Wegen des vielen Totholzes in dem Wald wimmelte es insbesondere von saprophyten Pilzen.
    Ist vielleicht auch ne gute Gelegenheit, um Kindern im Vorbeigehen die Pilze näher zu bringen.


    Hier mal ein paar Beispiele von Pilzen, die ich vorher noch nie (bewusst) gesehen habe:


    1. Ein alter Beutelstäubling


    2. Ich vermute, dass es ein Becherling ist, aber was für einer?


    3. Champignons?


    4. Ohne Blitz ging im Wald nix mehr. Die Pilze waren schön dunkelblau, aber ob das für ne Idee reicht?


    5. Was ist denn das? Erst hielt ich es für uralte Pilzruinen, aber bei näherer Betrachtung erschienen einige der schwarzen Pilze ganz jung zu sein.


    Als Gott die Liebe zum Detail und den Spaß an wissenschaftlicher Arbeit verteilt hat, saß ich leider gerade auf dem Klo. Als ich wieder rauskam, gab es nur noch Bauchgefühl, gefährliches Halbwissen und große Klappe. Aber davon wenigstens reichlich ;) Ich bewundere zwar die Fotos und das Fachwissen der Experten hier, aber für mich sind das meiste böhmische Dörfer. Ich wusste gar nicht, was ich alles über Pilze nicht weiß.

    Ameise


    Du willst doch nicht ernsthaft am Montag mit einem (!!) vergammelten Pilz zum Pilzberater gehen und diesen einen (!) Pilz dann anschließend mit Genuss verspeisen?


    Entweder solltest Du Dir Zeit und Spritgeld für die Fahrt zum Pilzberater sparen und lieber ein Pfund Champignons im Supermarkt kaufen (ich empfehle die Braunen). Oder Du machst am Wochenende einen Ausflug in den Nadelwald, sammelst da ein Kilo junge, knackige Pilze mit braunen Hüten und weißen oder gelben Röhren und fährst dann am Montag mit diesen Pilzen und Deinem Champignon zum Pilzberater, damit sich der Besuch auch lohnt.

    Zum zweiten Mal in dieser Woche ist mir ein Birkenpilz beim Putzen blau angelaufen. Beim ersten Mal hatte ich noch die skurrile Vermutung, dass es daran gelegen haben könnte, dass ich mit dem Messer vorher einen Hexenröhrling geputzt hatte :giggle:


    Beim zweiten Auftreten des seltsamen Phänomens habe ich etwas gegoogelt und bin auf den Vielverfärbenden Birkenpilz (Leccinum variicolor) gestoßen. Hab ich vorher noch nie was von gehört. Hab ich einen solchen wirklich gefunden?