Beiträge von thorben96

    Hallo zusammen,


    ich möchte euch gerne die Mycena flavoalba zeigen.

    Dieser Fund stammt vom 15.10.22 und wurde auf einer Wiese, in unmittelbarer Nähe zu einem Fichtenwald, gemacht.

    Die Frk. sind in diesem Fall klein, sowohl vom Stiel als auch Hut her, wogegen ein anderer Fund vom Botanischen Garten Bochum (Mycena flavoalba) größer ist.

    Hier sind die Bilder:

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    3. HDS mit Hyphenauswüchse


    4. HDS mit Hyphenauswüchse


    5. Pleurozystide


    6. Cheilozystiden in Kongorot


    7. Cheilozystiden


    8. Kaulozystiden in Kongorot


    9. Kaulozystiden Kongorot


    10.


    VG : Thorben

    Hallo zusammen,


    am 30.10.22 konnte ich einen Pilz finden, der zu der Albugo canidida Gruppe gehört.

    Ein Portrait gibt es dazu noch nicht, deshalb fange ich mal damit an.

    Das Substrat war Cardamine hirsuta und wurde in einem Auenwald gefunden.

    Hier sind die Bilder:

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    VG : Thorben

    Hallo Werner,


    da hast du Recht, die Mikros habe ich mehr Beachtung geschenkt und weniger auf die Makromerkmale geachtet.

    Ich sehe mittlerweile Makromerkmale kritisch, da es zu viele Aggregate gibt oder Pilze die plötzlich zu einem Aggregat gehören, dabei wurde das offensichtliche mit der fehlenden roten Lamellenschneide übersehen :(

    Ich hoffe nicht, dass die Mycena haematopus ein Aggregat ist, sonst wird das Bestimmen nicht einfacher.

    In Zukunft werde ich mir mehr Aufsammlungen von M. haematopus und M. sanguinolenta anschauen, um die Arten besser einschätzen zu können.


    VG : Thorben

    Hallo Werner (edit: Jetzt ist es richtig ;) ),

    danke für deine Einschätzung.

    Dieser Thread entwickelt sich zu einer interessanten Diskussion.

    Mittlerweile bin ich mir unsicher als was ich diesen Pilz abspeicher.

    Was ich noch tun werde, ist die HDS anzuschauen, dann wäre hoffentlich alle Merkmale zusammen.


    VG : Thorben

    Hallo Marwin,


    dass ist kein Zitterling, sondern etwas Anamorphes, also Nebenfruchtform von einem Pilz.

    Meine Vermutung ist etwas aus der Richtung Libertella oder Cytospora.

    Aber ohne Mikrobilder lässt sich da nichts genaueres zu sagen.


    VG : Thorben

    Hallo Oliver,


    das der Pilz makroskopisch anders aussehen kann, dass ist nicht untypisch.

    So sehen zum Beispiel auch ein paar Arten bei der Gattung Entoloma Makroskopisch völlig anders aus, aber sind Genetisch gleich.

    Mich würde es nicht wundern, wenn das hier auch der Fall sein könnte.

    Aber das lässt sich halt nur über die Genetik klären und die ja bekanntlich tückisch, vor allem wenn man nicht weiß, ob die Pilze zu den vorhanden Sequenzen richtig bestimmt sind.

    Deshalb meinte ich ja, dass zwar die Kaulozystiden passen würden und alles andere aber nicht.

    Welche Literatur ziehst du denn zur Rate, denn es gibt verschiedene Interpretationen der Kaulozystiden und teilweise der Cheilozystiden.

    Wenn ich mir die Skizzen der M. haematopus und M. sanguinolenta in dem Aronsen (2016) "The Genus Mycena" anschaue, dann können beide Arten passen.


    Im Robich (2003) Mycena D' Europe werden für die M. haematopus nur korallenförmige Kaulozystiden gezeigt.

    Die Kaulozystiden der M. sanguinolenta sind wie Cheilozystiden, haben aber auch noch zusätzlich Auswüchse und es gibt an den Hyphen selber Auswüchse.


    Auf der Seite von Aronsen wird folgendes dargestellt.

    Mycena haematopus

    Hyphen vom Stiel

    Endzellen vom Stiel

    Kaulozystiden


    Mycena sanguinolenta

    Auswüchse am Stiel

    Kaulozystiden


    Hier gibt es noch zusätzliche Quellen.

    Sporengrößenangaben

    Literatur und Internetseiten Mycena haematopus Mycena sanguinolenta
    Robich (2003) Mycena d' europe 5-6,5 (7) x 8-10,5 (11) 4-5,5 (6) x 8-9,5 (10,5)
    Aronsen et.al (2016) The genus Mycena 5-6,5 x 8-9,5 4-6 x 8-10 (-12)
    Aronsen Webseite "The Mycenas of northern Europe 5-6,5 x 8-9,5 4-6 x 8-10 (-12)
    micologica-barakaldo (hier) 4-5,5 x 8,5-10
    Micobotánica-Jaén (hier) mit Mikros (3,6-)4,1-5,3(-5,9) x (6,3-)7,2-9,1(-10,0)
    Fungi Outer Hebrides H. sanguinolenta (hier) mit Mikros 4,3-5,7 x 7,3-10,2
    Fungi Outer Hebrides H. haematopus (hier) mit Mikros 6,5-8 x 8,5-12
    Fleshy Fungi of New Brunswick (hier) mit Mikros 4.3-6.8 x 6.4-10.1
    Centro De Estudios Micológicos Asturianos (CEMAS) (hier) 5,8-6,8 x 8,3-10,5


    Schaue ich mir das ganze an, dann ist es schwierig sich auf eine Art festzulegen.

    Gehe ich nach der Literatur, dann geht es zu einer M. sanguinolenta.

    Schaue ich mir Makroskopisch alles an, dann ist geht es in die Richtung M. haematopus.

    So gehe ich nach der Literatur und bleibe bei M. sanguinolenta.

    Vielleicht versteckt sich dahinter auch ein Aggregat ;)


    VG : Thorben

    Gerade bei der Fundeingabe in Mykis bemerkt, dass ich die M. sanguinolenta letztes Jahr schon hatte :)

    Makroskopisch gesehen sind die beiden Funde so verschieden.

    Hallo zusammen,


    ich habe mir gerade den Stiel noch einmal vorgenommen und konnte Auswüchse an den Hyphen erkennen, sowie Zystiden mit Auswüchsen.

    Das passt zu den Abbildungen aus dem Robich.

    Die Zystiden Bild 7, Bild 8 und Bild 9 werden im Aronsen et.al (2016) als Kaulozystiden abgebildet (Siehe Buchausschnitt hier).

    Jetzt habe ich alle Merkmale zusammen und werde den Pilz als Mycena sanguinolenta ablegen.

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    VG : Thorben

    Hallo Karl und Oliver,

    ich denke ihr habt Recht mit Mycena sanguinolenta.

    Wenn derartige Elemente auch in anderen Stielbereichen auftreten sollten, wäre das allerdings merkwürdig.

    Ich habe gerade den Beleg Mikroskopiert und konnte in den anderen Stielbereichen keinerleit Zystiden finden.

    Nur im oberen Bereich gibt es halt diese Zystiden, aber ohne irgendwelche Auswüchse.


    VG : Thorben

    Hallo Marvin,

    Ich hab nun mein Lugol. Mit Lugolscher Lösung färbt sich da einiges blau. Das sollte doch das Bestimmungsmerkmal sein das ihr angesprochen habt.

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    So eine starke Reaktion ist Typisch für eine "Peziza" (Gattung ist im Umbruch).

    Eine Otidea hat diese blaue Reaktion nicht.

    Wäre dein Ascus und/oder rot-dunkelorange, dann würde man bei dieser Verfärbung von einer dextrinoiden Reaktion sprechen.

    Sowohl eine dextrinoide Reaktion als auch eine blaufärbung können zusammen auftreten.


    Wenn du einen Frischen Frk. (ab 0,5 cm Durchmesser) hast, dann mach ein Sporenabwurfpräparat, weil du reife Sporen messen musst.

    Misst du in einem Quetschpräparat und quetschst zu stark, dann hast du auch unreife Sporen dabei.

    Einen Sporenabwurfpräparat bekommst du, indem du den Frk. umgedreht auf einem Objektträger legst und eine zeit wartest (ich warte 3min).

    Du kannst den Frk. auch leicht beschweren.

    Wenn der Frk. reif ist, hast du auf dem Objektträger überall die Sporen verteilt und kannst messen.

    Mit 15-20 gemessenen Sporen bist du gut dabei, wenn mehr Messungen dabei sind ist auch nicht verkehrt.

    Die Messungen sind dazu da, dass du einen Überblick der Sporengröße erhälst.

    Wie breit sind die Sporen schmalste Spore bis breiteste Spore oder kürzeste Spore bis breiteste Spore.

    Das ganze am besten in Wasser messen.


    Die Paraphysen kann man bei dir erkennen, diese sind leicht keulig.

    Was jetzt noch fehlt ist die Sporenhülle, ob diese ein Ornament (warzig, stachelig, streifen...) hat.

    Da müsstest du mal mit dem 100er Objektiv dir die Sporen anschauen und von der Sporenhülle Fotos machen.

    Oft ist es so, dass man das Ornament nicht so gut sieht und diese mit Baumwollblau anfärben muss.

    Auf deinen Sporenfotos meine ich ein warziges Ornament erahnen zu können.


    Ein weiteres wichtiges Merkmal ist das Excipuculum, was du gut erkennen kannst, wenn du einen dünnen Querschnitt durch den Frk. machst.

    Google mal Excipuculum Peziza, dann findest du davon viele Zeichnungen und Bilder.

    Es ist wichtig, dass man den Aufbau sieht.

    Ingo hat dir schon die Arbeit vom Häffner verlinkt (Siehe hier), da gibt es auf Seite 185 Nr. 6, 7 und 8 Abbildungen wie der Aufbau aussehen könnte.

    Davon müsstest du Fotos machen.


    Die Gattung Peziza ist durch die Genetik stark im Umbruch, sowohl bei Arten als auch Gattungsmäßig.

    Aber je mehr Merkmale du heraussuchst, desto besser kann man den Fund einschätzen.

    Irgendwann geht man bei der Bearbeitung in einer festgelegten Reihenfolge vor.

    Bei mir sieht das bei einem vermutlichen Peziza Fund so aus:

    1.

    Abwurfpräparat von einem frischen Fund machen.

    Die Sporen messen und Fotografieren.


    2.

    Dünnen Querschnitt durch den Frk. machen.

    Fotos machen von dem Aufbau, Paraphysenform (gibt es vielleicht auch Verzweigungen ?), Inhalt der Paraphysen (gibt es blasen oder ist eine Verfärbung zu sehen ?) und Fotos von den Sporen im Ascus.

    Danach lasse ich in dem gleichen Präparat Lugol einfließen und schaue mir die Reaktion des Ascus an.


    3.

    Wenn ich das Ornament nicht erkennen kann oder besser hervorheben möchte, dann mache ich ein weiteres Präparat mit Baumwollblau, wo man das Ornament der Sporen besser sieht.


    Ich glaube auch, dass man mit den vermuteten Arten von Björn vergleichen sollte.

    Vielleicht passt Peziza boltonii oder Peziza labessiana zu deinem Fund.


    VG : Thorben

    Hallo zusammen,


    am 04.10.22 konnte ich im Wald an einem liegenden Stamm, diese büschelig wachsende Mycena finden.

    Beim Durchbrechen des Stiels zeigte sich sofort, dass es einer der Bluthelmlinge ist.

    Zuhause schnell Mikroskopiert und dann eine Zeit später die Merkmale mit Beschreibungen verglichen.

    Dabei viel schnell auf, dass die Kaulozystiden, eigentlich so gar nicht vorhanden sein dürften.

    Aber die Sporenform/größe und die Cheilozystiden passen zu der Mycena haematopus, weshalb ich mich auch für diesen Namen entschieden haben.

    Hier sind die Bilder:

    1.


    2.


    3. Cheilozystiden


    4. Cheilozystiden


    5. Cheilozystiden


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    7. Kaulozystiden


    8. Kaulozystiden


    VG : Thorben

    Hallo zusammen,


    ich möchte euch gerne die Menispora ciliata in diesem Thread vorstellen.

    Der Fund stammt vom 23.10.22 und wurde an einem liegenden Holzstück in einem Buchenwald gemacht.

    Die Menispora ciliata hat unseptierte Konidien, was ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber der Menispora glauca (Siehe hier oder von Florian hier) ist.

    Wer öfters im Wald am bodenliegendes Holz umdreht, der wird schnell bemerken, dass die Menispora nicht selten ist.

    Hier sind die Bilder:

    1.


    2.


    3. Konidienträger


    4.


    VG : Thorben

    Hallo Wolfgang,

    Wie Boern schreibt, kommen nur moelleri/moelleroides (nur per ITS unterscheidbar) und phaeolepidotus in Frage, die auch mit dem Parra nicht immer leicht zu trennen sind. Entscheidend wäre die Länge der Cheilozystiden, meist über 20 my bei phaeolepidotus und kleiner bei moelleri.

    Dann geht das in die Richtung moelleri/moelleroides, denn Cheilos sind unter 20 Mikrometer.

    Vielleicht lasse ich diesen Fund irgendwann einmal sequenzieren.


    VG : Thorben

    Hallo Pablo,

    Ist "Agaricus angustatus" das, was zuvor "Agaricus phaeolepidotus" genannt wurde?

    Oje was habe ich den wieder für eine Art gezaubert :/:haue:

    Es soll Agaricus augustatus augustus (edit: jetzt ist es richtig) gemeint sein :)


    VG : Thorben

    Hallo zusammen,


    es ist immer wieder schön, einen recht bekannten Pilz näher kennenzulernen, nur um festzustellen, dass man ihn nicht kennt.

    Wie bei der Ophiostoma polyporicola, den viele Leute schon gefunden haben und den ich auf der Hypocrea protopulvinata finden durfte.

    Ich habe mich sehr gefreut über diesen Fund und wollte ihn dann Mikroskopisch absichern, leider gab es keine Sporen zu sehen, nur Fremdsporen der Hypocrea.

    Dann habe ich mir gedacht, dass Google vielleicht helfen kann bei Mikrobildern und bin einer Sackgasse gelandet.

    Die Mehrheit der Finder scheint ihren Fund Makroskopisch bestimmt zu haben und es gibt keine Mikrobilder zu der Ophiostoma polyporicola.

    Jürgen Marqua ( Juergen-M ) hat auf seiner Seite (Siehe hier) eine Ophiostoma polyporicola vorgestellt und Vermerkt, dass es vermutlich Fremdsporen sein könnten.

    Die gezeigten Sporen sind ebenfalls Sporen einer Hypocrea (wahrscheinlich protopulvinata).

    Es gibt die Beschreibung des Pilzes von Ryman et.al. (1989) Siehe hier:

    Mycotaxon 34 (2): 637, 1989

    sowie eine Beschreibung im Helfer (1991).

    Allerdings wurden die Sporenfotos alle aus einer Kultur gewonnen.

    Deshalb die Frage: Hat jemand von euch schon die Sporen von der Ophiostoma polyporicola in natura abgelichtet ?

    Hier sind die Bilder meiner unreifen Ophiostoma polyporicola:

    1.


    2.


    VG : Thorben

    Hallo zusammen,


    am 13.11.22 konnte ich wieder eine Hypocrea protopulvinata finden, die an einer Fomitopsis pinicola wuchs.

    Hier sind die Bilder:

    2.0


    2.1 Unten in der Mitte des Bildes vermutliche (Thread kommt noch) Frk. von Ophiostoma polyporicola


    2.2


    VG : Thorben

    Hallo zusammen,


    ich konnte am 08.10.22 , unter einer Linde, diesen Agaricus finden.

    Zuerst dachte ich an Agaricus augustatus und habe den Fund nicht weiter beachtet, außer kurz die Sporen zu fotografieren.

    Vor ein paar Tagen habe ich dann die Sporen gemessen und gemerkt, dass für A. augustus die Sporen deutlich zu kurz sind.

    Jetzt habe ich den Fund als Agaricus moelleri abgelegt, da die Sporen und die Cheilozystiden zu dieser Art gut passen.

    Der Beleg stinkt intensiv nach vergammelten Stroh.

    Eine Restunsicherheit besteht, da ich den Parra nicht habe und somit nicht weiß, ob es nicht doch noch ein paar andere ähnliche Arten gibt.

    Hier sind die Bilder:

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    2.


    3.


    4.


    5. Cheilozystiden


    6.


    VG : Thorben

    Hallo Oskar,


    du kannst entweder die Erweiterte Suchfunktion verwenden. Unter Lupe > dieses Thema > Erweiterte Suche > dann folgendes Foren durchsuchen.

    Die Suche ist halt etwas komplizierter.


    Noch einfacher ist es, wenn du auf der Startseite, den Bereich "Portraits, Arten- und Gattungsbeschreibungen" anklickst und dann einfach oben rechts auf Lupe gehst und einfach dein Suchbegriff eingibst.

    So wird nur in diesem Bereich gesucht, dann funktioniert auch für alle anderen Bereiche z.B: Pilzbestimmung u. Bestimmungshilfe, Pilze und Wissenschaft oder die Familien in dem Portraitbereich (Ascomyceten, Basidiomyceten...).


    VG : Thorben