Beiträge von Chorknabe


    Halo,


    ich bin schon eine Weile auf der Suche nach einem Exemplar von Die Grosspilze Baden-Württembergs Bd. 2. Die Chance ist sicher außerordentlich gering, aber vielleicht möchte ja doch jemand sein Exemplar verkaufen?


    Freue mich über Angebote, Lg.


    Leider bislang keine Rückmeldung :( Ich weiß, es ist ein gefragtes Buch, aber vielleicht hat doch jemand zwei davon herumliegen oder möchte sein Exemplar an mich abgeben?


    Die Kuhmäuler schmecken mir auch recht gut. Hast Du evtl. die klebrige Huthaut mitgebraten?


    Wir hatten die Diskussion schon hier im Forum. Die Huthaut hab ich ordentlich abgezogen. Die Pilze lagen aber ca 6 Stunden lose eingewickelt in Alu-Folie im Korb, möglicherweise hat das ihnen den Rest gegeben. Ein etwas metallischer Geschmack spräche dafür..


    [..] Das Fleisch ist weiss und zeigt keine Farbveraenderung bei Verletzung. [..] Die dicht-stehenden Lamellen sind relativ elastisch.
    [..]
    Ich tippe auf den Dickblaettrigen Schwaerz-Taeubling (Russual nigricans).


    Hallo Dieter,


    unabhängig von der Theorie dass Du hier zwei verschiedene Pilze vor Dir hast - R. nigricans kann das keinesfalls sein:
    - R. nigricans gehört zu den Schwärztäublingen. Der Name leitet sich von der ins Schwärzlich gehenden Verfärbung des Fleisches ab (bei R- nigricans verärbt das Fleisch über rot nach schwärzlich. Keiner Verfärbung --> kein Schwärztäubling
    - R. nigricans hat ausgesprochen dicke Lamellen, die weit auseinander stehen und extrem brüchig sind. Du hast hier dicht stehende elastisch Lamellen --> Ausschlußkriterium für R. nigricans

    Ich und meine Freundin haben den Perlpilz dieses Jahr zum ersten mal verkostet. Ergebnis: klassisch in Butter ausgebraten wirklich sehr lecker. So lecker dass wir ihn künftig gern mitnehmen werden wenn im Wald vorhanden. Sehr heftig war der "Schwund der Pilze in der Pfanne, es blieb nach dem Ausbraten kaum etwas übrig.
    Zeitgleich bereiteten wir auch in einer zweiten Pfanne Kuhlmäuler zu die wir nach dem Probieren einer Gabelspitze gern unter Rühren dem Ausguss überantwortet haben.


    Und die Moral von der Geschichte: Perlpilz immer, Kuhmaul nimmer. :cool:


    Unsere Lieblingspilze sind übrigens Edelreizker.

    Heute beim Mittagsspaziergang im Industriegebiet habe ich folgenden Pilz gefunden:


    Standort: kleines Grünflächenstück, Büsche und Sträucher aber keine Bäume. Wuchs direkt an einem Laternenpfahl (gibt's da auch Mykorrhiza-Partner? :cool: )
    Geruch: intensiv pilzig aber unspezifisch.
    Geschmack nicht getestet
    Besonderheit: der Pilz ist (für einen Tintling) sehr kompakt und erstaunlich schwer.






    Ich würde ihn als Coprinus atramentarius (Faltentintling) ansprechen. Da ich diesen aber noch nie leibhaftig in der Hand hatte wollte ich meinen Fund doch mal hier vorstellen. Hab ich richtig bestimmt oder kommt noch etwas anderes in Frage?


    P.S.: Bei den Tintlingen sind mir nur zwei Arten bekannt die derart groß werden: Schopf- und Faltentintling. Ist das so korrekt? In diesem Falle könnte man ja schon wegen der Größe alles andere ausschließen..

    Hallo,


    ich möchte hier noch meine Kostversuche nachreichen:


    Pilz 1) sofort und sehr kräftig nach Mehl
    Pilz 2) mild und nicht mehlig
    Pilz 3) mild und nicht mehlig
    Pilz 4) nach wenigen Sekunden deutlich nach Mehl


    Ein Gilben oder Röten konnte ich bislang bei keinem Exemplar feststellen.


    Die neue Hypothese ist nun: Pilz 1 + 4 ist T. scalpturatum, Pilz 2 + 3 ist T. terreum. Einwände oder Anmerkungen?

    Danke für Eure Kommentare. Ich habe die Pilze im Kühlschrank aufgehoben, insbesondere weil ich das Gilben (bislang noch nie beobachtet) mal sehen möchte. Geschmackstest kann ich auch noch gern nachholen. ehrlich gesagt halte ich mich bei den Erdritterlingen mit Geschmackstest gern etwas zurück weil ich eine Verwechslung mit dem Tigerritterling fürchte (ich hatte den noch nie in der Hand hatte und kann ihn daher nicht kategorisch ausschließen)..

    Heute habe bei schönsten Wetter noch einmal nachgeschaut was die Gegend um Jena noch so an Pilzen bereit hält. Leider nicht viel, es war vor allem trocken die letzten Tage. Aber so einiges habe ich doch gefunden - vor allem Ritterlinge, mutmaßlich aus der Gruppe der Erdritterlinge. Teilweise waren sie in Massen vorhanden. Die während des kleinen Spaziergangs gefunden Arten sehen aber derart unterschiedlich aus dass ich versucht bin zu denken dass es sich nicht nur um eine einzige Art handeln kann. Ich würde mich freuen - mit Euer Hilfe - hier etwas Licht ins Dickicht bringen zu können. :rolleyes:



    1) Fundort Kiefer, und wohl auch Buche, Kalk. Geruch wie ich meine etwas mehlig. Geschmack nicht probiert. So hell habe ich T. terreum noch nie gefunden. Ist er's oder nicht?





    2) Auffällig fand ich den extrem dunklen Hut. Fundort bei Kiefer auf Kalk. Geruch wenn dann nur ganz leicht nach Mehl. Stiel augenscheinlich nicht gemustert oder verfärbt. Ohne in der Gruppe der Erditterlinge besonders fit zu sein würde ich spontan nicht an T. terreum sondern eher an T. portetosum. Allerdings sollte dieser einen gelbgrünlichen Stiel haben?





    3) Diesen Pilz konnte ich in Massen, teilweise riesigen Hexenringen finden. Wieder Kiefer, wieder Kalk. Hutoberfläche auffällig weich wollig. Geruch unspezifisch. Für mich T. terreum (Gemeiner Eritterling). Oder doch nicht?





    4) Spaßeshalber mit dazu gepackt: Fundort im Garten, Buche, Hasel und Felsenbirne in unmittelbarer Nähe, keiner Nadelbäume weit und breit. Geruch mehlig. Ich würde ihn spontan als T. scalpturatum (Gilbender Erditterling) ansprechen. Einwände?





    Hier zum Schluss nochmal alle vereint: Pilz 1 (links), Pilz 2 (mitten hinten), Pilz 3 (rechts), Pilz 4 (mitte vorn).




    Thomas hatte mich ja auch schon aufmerksam gemacht auf die Reaktionszeit, die hier wohl ganz entscheidend ist.


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    Die sichtbare Verfärbung, hier bei Guajak, setzte nach ca. 7-8 Sekunden ein. Phenol und Eisensulfat blieben innerhalb 30 Sekunden negativ, erst nach mehr als 60 Sekunden bräunte die Phenol beträufelte Stelle, Eisensulfat dauerte fast zwei Minuten.


    Soweit ich mich erinnere ist die Zeitkomponente der Reaktion nur bei Gujak von Relevanz. Eisensulfat reagiert oft eher träge, zumindest bei meinen Versuchen, das scheint eher normal zu sein. wie es sich bei Phenol verhält weiß ich gar nicht.


    Aus meiner Sicht bleiben nun drei mögliche Namen übrig, aber ich sehe keine Chance, einen weiteren auszuklammern. Bei Speitäubling bin ich sicher, und das wäre wohl schon ein guter Schritt. Werde erneut vergleichen, nochmals lesen, und auch mal schauen, ob ich nicht doch irgendwo etwas übersehen habe.


    Zur weiteren Beruhigung: ich hatte ursprünglich vor dieses Jahr im Sommer am Sprödblättler-Kurs (mit startekem schwerpunkt auf den Täublingen) beim A.Gminder teilzunehmen (das Vorhaben zerschlug sich leider wegen terminlicher Probleme). Im Vorfeld dazu habe ich mich dazu mit dem Kursleiter ausgetauscht: ohne Mikroskop und Mikroskopie-Erfahrung sei der Kurs nur eingeschränkt sinnvoll. Will sagen: ohne Mikroskop geht bei den Täublingen leider oft nicht sehr viel, gerade weil sie farblich so extrem variabel daher kommen. Du wirst den Täublingen also wohl nur Stück für Stück und mit viel Erfahrung beikommen können. Und viel Literatur, die aber oft auch nicht in jedem Detail präzise ist oder sogar fehl leitet. Mit dem Kibby habe ich bspw. trotz anfänglicher Begeisterung mäßige Erfahrungen gemacht.

    Wenn ich mich recht erinnere ist bei der Gujak-Reaktion nicht nur der reine Farbumschlag und die resultierende Farbe sondern vor allem deren Geschwindigkeit relevant: hat man innerhalb einer Sekunde eine Farbreaktion (bspw. nach blaugrün) oder erst nach 30 Sekunden? Wenn die Farbreaktion sehr lang dauert (ich habe keine konkrete Zahl im Kopf, werfe aber einfach mal 30..60 Sekunden in den Raum) dann spricht man sogar von einer (quasi) negativen Reaktion.


    Ich poste hier jetzt sehr oft Bilder von mir unbekannten Pilzen da ich unheimlich neugierig und wissbegierig bin, allerdings auch noch ein Anfänger! Und ich gebe mir wirklich immer extrem Mühe die Pilze so detailreich wie möglich darzustellen.
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    Meine Anmeldung zum Pilzkurs für Fortgeschrittene I + II mit anschließender Prüfung zum PSV ist raus und kommt nächstes Jahr im August, ich freu mich wahnsinnig drauf! Bis dahin werd ich euch wahrscheinlich noch ab und zu mal behängen müssen! :)


    Es ist schön dass Du wissbegierig bist und lernen möchtest. Aus diesem Grunde sind wir ja alle hier. Was Du zu Beginn aber unbedingt lernen musst ist Deine Funde besser zu dokumentieren, sonst ist eine Bestimmung oft sehr schwer oder gar nicht möglich. Bei Vielen Arten braucht es sogar Bilder von den mikroskopischen Eigenschaften um eine Bestimmung zu ermöglichen. Möglicherweise kann ein Experte einen Pilz durch bloßes ansehen erkennen. Bei Deinem Kurs kommendes Jahr wirst Du das bei Deinem Kursleiter erleben. Aber wenn der Kurs zu Ende ist hast Du nur noch Deine Bücher und dieses Forum. Und da wir Forenten Deine Pilze nicht in unserer Hand drehen und wenden können braucht es eine akkurate Beschreibung.


    Deine Pilze sind Schleierlinge. Erstens siehst Du bei einigen Exemplaren sehr schön den Schleier, außerdem hast Du dunkles (in diesem Fall rostbraunes) Sporenpulver. Sie Sporenpulverfarbe ist übrigens bei Pilz-Kursen (bspw. der bei A.Gminder) eine wichtige Grundlage, denn sie hilft etwas Struktur ins Dickicht vielen Arten und Gattungen zu bringen. Es schadet also nichts als Vorbereitung schon mal Sporen-Abdrücke zu erstellen (was ausgesprochen einfach ist).


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    Während ich das schreibe, sitze ich übrigens bei meinen panierten, in der Pfanne rausgebratenen Pilzen. Äußerst lecker!!!


    Willkommen hier im Forum.


    Ich bin gerade etwas konstaniert von Deinem einstand und fasse daher nochmal zusammen: Du fragst in einem Dir fremden Forum (dass Du vermutlich vo 5 Minuten ergooglet hast) wildfremde Menschen die Du nicht kennst welche Pilze Du da massenhaft gefunden haben könntest - aber auf Verdacht bereits essfertig geputzt hast. Ein User (den Du nicht kennst) gibt sich mit den nicht hinreichend aussagekräftigen Bildern Mühe äußert aufgrund eine explizit wage Vermutung. Daraufhin packst Du alle Pilze in die Pfanne und lässt sie Dir schmecken. 8|


    Ich möchte Dir nicht zu nahe treten aber das ist ganz vorsichtig ausgedrückt äußerst mutig. Ich hoffe dass Du hier Glück hattest und keine giftige Art erwischt hast (die es bei den Riesenschirmlingen nun mal gibt).

    Auch für mich ein Cortinarius.


    Was mich etwas verwundert ist dass Du einen Pilz probierst den Du nicht einmal annähernd einsortieren kannst. Bei den Cortinarien gibt es diverse tödlich giftige Arten! Selbst wenn man nur kurz an einem Stück herumkaut und schnell wieder ausspuckt ist nicht klar wieviel Giftstoffe dabei schon in den Körper gelangen können.


    Ein Täubling, Russula spec., Geschmacksprobe leicht bitter.


    Mit den Russula's werde ich mich erst in ein paar Jahren beschäftigen, da geht ohne Mikro angeblich fast gar nichts. Dieser Fund vielleicht doch? :rolleyes:


    Ich denke hier spontan an einen Bluttäubling. Steht bei Kiefer (auf den Bildern meine ich Kiefernnadeln zu sehen?), die Farbe könnte auch hinkommen. So kräftig gefärbte Stiele kenne ich nicht, aber rötlich angehaucht ist typisch. Geschmack nur wenig scharf (erst nach längerem kauen) bzw. etwas bitterlich könnte auch hinkommen.
    Ich habe nicht sehr viel Erfahrung mit den Täublingen, aber vor wenigen Wochen hatte ich den/einen Bluttäubling mal in der Hand und Dein Bild erinnert mich doch sehr an diesen.


    Vielen Dank für die Antworten. Ja, das könnte wohl eine Nebelkappe sein. Die Lamellen lassen sich in der Tat leicht lösen/abschieben. Schade, ich empfinde den Geruch auch als sehr angenehm pilzig. Er wird dann wohl leider in die Tonne wandern.



    Mach Dir nichts draus, nun kennst Du einen Pilz mehr und kannst Dich bei den nächsten Waldspaziegängen üben ihn wieder zu erkennen. Und dann bringst Du wieder mal einen oder zwei unbekannte Pilze mit aus dem Wald und so ganz langsam Stück für Stück kennst Du immer mehr Arten ;)

    Ich meine es könnten Nebelkappen sein. Die sind im späteren Herbst ausgesprochen häufig zu finden. Der Geruch wird von vielen als unangenehm empfunden, ich finde ihn aber sehr angenehm, nach einer weile vielleicht etwas aufdringlich - die Beschreibung "parfümiert" passt hier schon ganz gut. So oder so ist der Geruch sehr typisch und einprägsam so dass man den Pilz schnell überall erkennen kann.


    Kleiner Test außerdem: drücke mal den Daumennagel in die Lamellen und versuch sie vom Hutfleisch zuschieben. Bei der Nebelkappe (und anderen verwandten Arten) geht das sehr einfach, wird daher oft als ein hilfreiches Merkmal in den Pilzbüchern erwähnt.


    P.S.: Die Nebelkappe gilt nach neueren Erkenntnissen als nicht essbar (weil krebserregend!), in älteren Pilzbüchern kann sie aber noch als Speisepilz geführt sein.


    Hat denn Nummer 2 irgendwo in dem Schliem irgendwelche Schüppchen drin? So jung wie die Pilze sind, müssten da schon noch ein paar sein, wenn es Pholiota lenta wäre.


    Ich kenne den Tonblassen Schüppling auch mit (weißlichen) Flocken die wortwörtlich im extrem dicken und reichlichen Schleim schwimmen. Bei Bild 5 (kleinere der beiden Pilze) könnte man genau das mit gutem Willen erahnen..


    Die blauen Träuschlinge sind wirklich immer sehenswert.



    Grünspanträuschling, toll!


    Ja was denn nun? :/ Soweit ich mich erinnern kann ist der blaue Träuschling dadurch gekennzeichnet dass er quasi keine oder nur gering ausgeprägte Ringzone hat - im Gegensatz zum Grünspanträuschling. Auf den Bilder oben sieht man aber einen ordentlich ausgeprägten Ring. Also Grünspanträuschling? Bitte um Aufklärung! :)


    Micha, Du machst Das im Grunde schon richtig. Wenn man die Pilze für die Pfanne kennen will muss man auch die Pilze kennen die keinesfalls in die Pfanne dürfen. Ab und zu mal was unbekanntes aus dem Wald mitbringen, das Bestimmungsbuch wälzen und im Forum Deine Idee äußern. So lernst Du langsam das kennen was in Deinem wald so wächst :)