Beiträge von Chorknabe


    Das sollte ich vielleicht woanders fragen, aber mir wurde geraten, die Stiele abzuschneiden, statt die Knolle rauszureissen.


    Das ist mittlerweile überholt. Drehe die Pilze einfach vorsichtig aus dem Boden, und die kahle Stelle deckst Du wieder mit Laub oder Erde ab (damit das Pilzmyzel im Boden nicht austrocknet). Für die Bestimmung eines Pilzes ist die Stielbasis (der Fuß des Stiels) sehr wichtig. Beim Abschneiden bleibt dieses wichtige Bestimmungsmerkmal im Boden, beim Herausdrehen nimmst Du es mit nach Hause.


    Ich gehöre wohl auch in die F1 Riege und bin von Samstag bis Dienstag dabei. :)
    Freu mich auch schon soooo.


    Oh, ganz übersehen. Jetzt sind wir schon zu viert :) Und da Andreas Gminder hier im Forum ebenfalls (wenn auch nur selten) unterwegs ist sind es also nun bereits fünf Forenten beim F1-Kurs :cool:



    uiuiui ich seh schon, ich hab nur Profis dabei. :shy:


    Nein, keine Bange. Beim letzten F1-Kurs waren die Teilnehmer sehr durchmischt: vom Pilz-App-Programmierer der einfach Urlaub machen und tolle Pilze fotografieren wollte und jedes Steinchen mit lateinischem Namen ansprach bis hin zur Mutter mit Tochter die ab und zu mal "in die Pilze" gehen. Und für jeden war etwas dabei.


    Also bis Samstag :)

    Für mich ist es der zweite F1-Kurs, den letzten hatte ich im letzten Jahr. Es hat einfach riesigen Spaß gemacht und Andreas geht auf alle Leute sehr gut ein. Er erklärt Dir den Unterschied zwischen öhren- und Lamellpilz mit der gleichen Ernsthaftigkeit und Begeisterung wie die Tatsache dass die albinote Form des Pilzes XY nur bei Vollmond auf Muschelkalk zu finden ist.


    Für mich wird beim F1-Kurs sehr viel bekannt sein, ich sehe es für mich eher als Wiederholung, Vertiefung und Entspannung. Und nicht zuletzt ist man mit anderen Pilzbegeisterten zusammen und kann gemeinsam auf der Erde kriechend winzigsten Pilzen Begeisterung entgegenbringen :)

    Einige Funde aus dem Jenaer Forst vom letzten Wochenende. Dank meiner neuen (extra für die Pilzerei angeschafften) Kamera kann ich nun auch adäquat dokumentieren. Viel Freude beim ansehen (und bestimmen). ;)


    1) eine Koralle - noch unbestimmt



    2) Feuerfüßiger Wasserkopf (Cortinarius bulliardii) - Erstfund, hab mich sofort in den schönen Pilz verguckt



    3) Gelbe Lohblüte (Fuligo septica)



    4) Gemeiner Stinktäubling (Russula foetens) - Erstfund, für meine Nase sollte er Käsetäubling heißen
         



    5) Rillstieliger Helmling (Myvena polygrama)



    6) Queradriger Milchling (Lactarius acerimus) - am Fundort in unglaublichen Mengen
         



    7) ein unbekannter Milchling - Fundort Laubmischwald auf Kalk, Eiche, Heinbuche, Elsbeere, Ahorn
       



    8) Spechttintling - sieht er nicht wunderschön aus? :)

    Gestern Abend hilet es mich nicht zu Hause, ich musste ganz schnell noch mal in den Jenaer Forst. Ich fand eine exorbitante Sprödblättlerschwemme vor, u.a. Russula chloroides, R. cynoxantha in diversen Farben, R. foetens, R. densifolia, R. integra und zig unbestimmte mehr oder weniger rothütige Arten. Unterstrichen = persönlicher Erstfund: Lactarius cerrimus (in unglaublichen Massen, auf nicht mehr als 100qm geschätzte diverse hundert FK), L. flavidus (auch in Massen hier), L. quietus und sicher diverse andere die ich übersehen habe.



    Hier zeigen möchte ich aber das Folgende.


    Fundort: in einer Spalte einer großen Buche ca 60cm über dem Boden, gut versteckt. Aber in der aufkommenden Dunkelheit leuchtete mich plötzlich etwas Weißes an. Ich hatte so etwas noch nie gesehen und keine Idee. Größe und Konsistenz (irgendwie weich) erinnerten mich an ein Hexenei - aber an an einem Baum, mit flaumigem Fell, so knallig weiß 8| Da es quasi schon dunkel war habe ich zwei schnelle geblitzte Bilder gemacht (und dazu mit meiner neuen Plizkamera gekämpft - es war der erste Ausflug mit ihr). Ein Exemplar habe ich mitgenommen, es hat beim direkt im Anschluss stattfindenden Treffen der Pilzgruppe Jena helle Begeisterung ausgelöst. Mittlerweile wurde ich aufgeklärt was ich da gefunden habe. Wisst ihr auch? :)


    Lg.


    P.S.: Nach Präsentation meines Fundes beim Pilzgruppentreffen wurde mir instantan und unter Androhung schlimmster mykolgischer Strafen die Herausgabe des Standort abgepresst. Außerdem wurden quasi stündliche und wechselnde Besuche am Fundort zwecks Beobachtung und fotografischer Dokumentation des Eischlupfes eifrigst und erwartungsfroh erörtert :) Vielleicht kann ich also bei Interesse Bilder vom Weitergang nachreichen..



    Danke für Eure Antworten. Leucoagaricus leucothites passt für mich sehr gut, vor allem die Beschaffenheit der Hutoberfläche kommt sehr gut hin. Wieder was gelernt! :thumbup:

    Heute hab ich bei der Mittagspause einen kleinen Pilz gefunden. Von oben betrachtet dachte ich sofort an einen Egerling, beim Umdrehen schauten mit aber weiße Lamellen an.



    Fundort: kleine Wiese im städtischen Bereich (Industriepark), kein Baum in unmittelbarer Nähe.


    Geruch sehr angenehm und kräftig pilzig, mit einem Champignon vergleichbar. Geschmack nicht probiert.


    Hut weißlich/creme farben, Hutmitte etwas dunkler. Hutoberfläche glatt, Fingerabdrücke bleiben auf der Huthaut sichtbar. Rand ganz leicht fransig


    Lamellen weißlich/creme, frei. Relativ dicht stehend, zwischenlamellen vom Hutrand ausgehend.


    Stiel weißlich/creme, hohl. Basis ist etwas dunkler, knollig, keine Scheide. Häutiger Ring vorhanden, sehr dünn, vermutlich leicht vergänglich. Häufig angefasste Stellen an der knolligen Stielbasis dunkelt etwas nach.


    Fleisch weißlich/creme.


    Sporenpulverfarbe nicht untersucht, ich gehe aber von weißem Sporenpulver aus. Sporenabdruck läuft aber und kann nachgereicht werden.







    Aufgrund der schlechten Kamera sind die Bilder etwas gelbstichig, die Lamellen bspw. sind in natura nicht so gelblich.


    Aufgrund der freien weißen Lamellen, Ring und keine Scheide dachte ich sofort an einen Schirmling. Meine Recherchen brachten mich zum Glatter Schirmling (Lepiota oreadiformis). Liege ich hier richtig?

    Vorschlag: geh doch mal in den Wald und bringe einige mutmaßliche Birkenpilze mit. Fotografiere sie (vor Ort) und später zu Hause, auch mit Schnittbild und stelle sie hier ins Forum rein. Wenn Du vorher schon mal mit geeigneter Literatur (Pilzbuch) eine Idee hast dann schreib sie gleich dazu. Im Forum gibt Dir niemand eine Verzehrfreigabe, aber auf diese Art lernst Du dennoch viel und wirst sicherer bei der Erkennung.


    Ein Besuch beim örtlichen Pilzberater ist auch nicht verkehrt.

    Wahnsinn, sehr beeindruckend!


    Ähnlich ging es uns vergangenes Wochenende bei einer Tour um Jena bei der wir erst nichts fanden und schließlich auf einen "Wald" von ca 30 netzstieligen Hexenröhrlingen stießen..


    Das Pilzler-Herz freut sich einfach bei solchen Anblicken :)


    ein Fehler auf jeden Fall. ;) Entweder stimmt der Rettich-Fälblings-Artikel nicht oder aber bei den Träuschlingsverwandten wurde Hebeloma noch nicht eingepflegt.
    Wie aktuell der Stand da genau ist, weiß ich grad auch nicht.


    Es war ein Fehler im Artikerl über den Flockenstieligen Rettich-Fälbling. Ich hab das dort gerade mal korrigiert, jetzt wird die Art den Cortinariaceae zugerechnet. Im Artikel über die Cortinariaceae werden die Fälblinge übrigens korrekt aufgelistet.


    Wiki ist jetzt nicht meine erste Quelle für Pilzinfos, aber offensichtlich Falsches sollte man dort nicht so stehen lassen.. :)


    Hallo,
    Danke euch für eure Meinungen. Hebeloma hört sich gar nicht so schlecht an , eine Kakaonote könnte man im Geruch auch schätzen, wenn auch nicht sehr deutlich. Dann such ich mal weiter.
    Grüße Norbert
    edit : war zeitgleich ,Inocybe wär natürlich auch drin , aber irgendwie gefällt mir das nicht so , weiß auch nicht warum...


    Zwischenfrage:


    Hebeloma gehört zur Familie der Schleierlingsverwandten (Cortinariaceae)? Bei Wikipedia wird er allerdings zu den Träuschlingsverwandten sortiert (taucht aber im entsprechenden Artikel nicht auf). Ein Fehler?


    Siehe hier: Wiki: Flockenstieliger Rettich-Fälbling (erster Satz)


    für mich nicht; die Huthaut ist nicht zurückgezogen. Wenn Birken in der Nähe standen käme auch noch R. aeruginea in Betracht.



    ich sehe hier auch eher R. aeruginea.


    Aber R. aerugine sollte cremefarbenes Sporenpulver (Romagnesi IIb-IIc; Quelle: Kibby) haben, oder? Mein Sporenabdruck zeigt eindeutig weißes Sporenpulver, mit viel Interpretation vielleicht ganz ganz leicht creme. Das wäre quasi ein Ausschlusskriterium für R. aerugine? Laut Kibby ist dies die beste Abgrenzung zu R. heterophylla.



    Ich habe die zurückgezogene Huthaut - zumindest beim Fleischroten Speisetäubling - nicht unbedingt als konstantes Merkmal kennengelernt und für mich passte der Farbton perfekt.


    Um noch etwas Verwirrung in die Runde zu bringen: ich habe bei der gleichen Tour einige 100m entfernt auch einen (zweifelsfreien) R. vesca gefunden - bei dem die Huthaut nur sehr wenig zurückgezogen war.. ;) Außerdem schlug bei diesem Eisensulfat nur im Fleisch wirklich an, auf Lamellen und Stiel dagegen kaum bzw. nur äußerst langsam. Vielleicht ist die Chemie doch rum und gehört mal ersetzt (weniger als 1 Jahr alt)..



    Aber ich sehe schon, ich hätte doch den Sprödblättlerkurs dieses Jahr bei A.Gminder mitmachen lassen, vielleicht wäre ich da jetzt etwas trittsicherer. :(

    Hallo,


    ich habe eine Frage zu einem gestern gefundenen Täubling. Vorweg: ich habe leider kein Bildmaterial, daher muss meine Beschreibung leider genügen:


    Fundort ist ein Laubmischwald mit vornehmlich Buche und Ahorn, eingestreute Eiche und Birke vorhanden. Boden könnte leicht basisch sein (um Jena gibts das ja häufiger). Ein großer kräftiger Pilz, Hutdurchmesser gute 10cm. Hutfarbe grün (nicht knallig), in der mitte etwas blasser. Huthaut geschätzt 1/4 oder weniger abziehbar. Huthaut NICHT feldrig aufgerissen. Lamellen für Täublinge erstaunlich biegsam, wenn ich nicht sooo sehr wie beim Frauentäubling. Lamellen außerdem oft gegabelt. Stiel nicht gekammert. Sporenpulver weiß.


    Spontane Idee ist der Grüne Speisetäbling (russula heterophylla). Nun sagt aber die Literatur das Eisenulfat eine zunächst rosa Färbung, dann eher grau-rosa auslösen soll. Bei mir tut sich aber - nichts, keinerlei Färbung. Gujak ergibt ein kräftiges grünblau, Phenol rosalisch grau.


    Entweder mein Eisensulfat ist schlecht geworden (geht das überhaupt?) oder es muss eine andere Art sein? Die Literatur (Kibby) schreibt bspw von russula cyanoxantha var. pelteraui..


    Ideen..?


    P.S.: Ich könnte von einer leicht angetrockneten Pilzhälfte noch Fotos nachreichen.


    Thomas, danke für den LINK, das wäre natürlich interessant zu wissen.


    Hallo,


    ich habe mal im Kibby nachgeschaut. Er verwendet eine Farbskala mit insgesamt acht Farb-Abstufungen: "A - H". Im Schlüssel gibt es folgende Auswahlmöglichkeiten (hier ist auch eine Art "Umrechnung" zur Farbtabelle von Romagnesi erwähnt):


    Zitat von Kibby


    A-B = Ia - IIa Romagnesi --> weiß bis leicht creme
    C-E = IIb - IIIb Romagnesi --> creme bis leicht ocker
    F-H = IIIc - IVe Romagnesi --> gelb bis tief ocker-orange


    Die Abstufung ist damit nicht so fein wie bei Romagnesi, in der täglichen Praxis ist das vielleicht aber nicht unbedingt von Nachteil. Dazu fehlt mir aber bisher ehrlich gesagt noch die Erfahrung. Ich nutze den Kibby häufiger, verzweifle aber dennoch regelmäßg an den gefundenen Täublingen.

    Ich kann sehr Handbuch für Pilzsammler von Andreas Gminder empfehlen.


    Die meisten Pilzbücher die ich vorher in der Hand gehalten habe waren eher kleinteilig aufgebaut: jede Menge Portraits über einzelne Arten. Im Grunde habe ich immer geblättert bis mir ein Bild ähnlich schien. Dadurch habe ich mir nur Details einzelner Arten gemerkt - aber nie einen Überblick bekommen. Genau den braucht man aber damit man einen gefunden Pilz erst einmal in eine bestimmte Richtung sortieren - oder andere Richtung ausschließen kann. Dieses wichtige Korsett (bspw.: was ist typisch für Täublinge oder für einen Wulstling) vermittelt das Buch sehr gut. Für mich war das ein wichtiger Schlüssel um mich in die unübersehbare Vielfalt der Pilze einzuarbeiten.


    Vom Jungfernellerling gibt es auch Formen mit pigmentierten Hüten. Aber eins haben auch diese (mit brauner Mitte = var. fuscescens; oder ganzer Hut +/- hellbraun = var. ochraceopallida) gemein: Den eher dünnfleischigen Hut und die glänzige, schmierige Hutoberfläche. Und auch meist einen durchscheinend gerieften Hutrand.


    Danke für die Erklärung :thumbup:


    Lg.

    Hallo,


    kleine Zwischenfrage: ich habe schon mehrmals Jungfern-Ellerlinge in der Hand, sie waren immer leicht glasig und vor allem rein weiß, ohne Verfärbungen auf der Hutoberseite. Bei den oben abgebildeten Pilzen haben die Hutoberseiten einen leicht bräunlichen Einschlag bzw. Sprenkel, außerdem fehlt das "glasige". Kann so etwas beim Jungfern-Ellerling vorkommen (davon abgesehen dass es sich bei den hier besprochenen Exemplaren mutmaßlich um eine andere Art handeln könnte)?


    Lg.