Hallo,
immer wieder stolpere ich über den "mehligen Geruch". Ich gehe davon aus, das damit "Geruch wie Weizenmehl" Typ 405 gemeint ist.
Mehl bezeichnet die Konsistenz von etwas, das gemahlen wurde. Es gibt Roggenmehl, Reismehl, Maismehl, Fischmehl, Kreidemehl ... Die Konsistenz ist Gegenstand der Haptik, die kann man nicht riechen. Sowenig wie man "blau" riechen kann.
Geruch ist eine sehr individuell wahrgenommene Sache. Jeder empfindet ihn anders und beschreibt ihn daher anders. Es fehlen schlicht objektive Kriterien, um einen Geruch präzise und universell verständlich zu charakterisieren. Was bleibt ist, Gerüche zu vergleichen. Rosen haben oft eine zitronige Note. Natürlich ist der direkte Vergleich nur eine Annäherung - eine Zitrone riecht nun mal wie eine Zitrone und andereDuftnoten riecheneinfachnichtexaktgenauso - und doch ist der Vergleich allgeinverständlich und akzeptiert.
Ebenso verhält es sich mit den Gerüchen von Pilzen. Diese sind komplex, und jeder Vergleich mit anderen Gerüchen kann nur eine Annäherung sein. Will man die Beschreibungen verstehen muss man schlicht selbst erfahren und lernen, was Autoren mit Mehlgeruch, Rettichgeruch oder Dampflock (ja, das gibt es auch) meinen. Ebenso muss man auch lernen, was "rau", "ledrig", "genattert" oder "semmelgelb" bedeutet.
Gerade bei Mehlgeruch bei Pilzen finde ich aber die Beschreibung "Mehl" recht treffend gewählt, vor allem wenn man "nasses ranziges Mehl" ergänzt. In aller Regel können selbst Laien etwas damit anfangen, zumindest ist das meine Erfahrung von öffentlichen Pilzführubgen oder Pilzausstellungen.
Diese Herangegensweise ist fraglos unpräzise und stark subjektiv - aber es ist die beste Möglichkeit Gerüche zu beschreiben, die wir haben. Insofern solltest Du Dich daran gewöhnen.