Vergleiche mal mit dem Bluttäubling
Mit dieser Hutfarbe..?
Vergleiche mal mit dem Bluttäubling
Mit dieser Hutfarbe..?
[..] Falls wirklich ein Schneckling, dann wären wie so oft discoxanthus oder eburneus die Kandidaten der Wahl.
Die beiden Arten wäre allerdings weit entfernt von geruchlos. Für mich ist der vielbeschriebene Geruch nach "der Raupe des Weidenbohrers" sehr markant, vor allem riechen die Finger noch Stunden später danach.
Würdest du denn bei den Pilzen von Bild 1- 8 tatsächlich von einer Natterung sprechen? Ab Bild 8 ist es für mich ersichtlich. Davor leider nicht. LG Jasmin
Du solltest Dir vergegenwärtigen, wie die Natterung entsteht: der Stiel wächst schneller/stärker als die Stielhaut, so dass letztere einreist. Wächst der Stiel weiter, klaffen die Risse auf und die hellere Schicht unter der eher dunklen Haut schaut hervor. So entsteht das genatterte Muster.
Die Natterung muss nicht stark ausgeprägt sein, aber meist erkennt man zumindest Risse in der Stielhaut in einigen Bereichen des Stiels. So auch bei Deinen Funden
Ich sehe hier ebenfalls M. vermicularis.
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Ansonsten kann ich bisher von meinen Funden nur dazu sagen, das der Wuchsort, immer im Laubwald bei Fagus und immer an Abbruchkanten am Weg war.
Hallo, danke für Deine Einschätzung. Die konkrete Fundsituation passt perfekt zu Deiner Beschreibung! Auf die Rhizomorphen werde ich das nächste Mal achtgeben.
Ok, die schauen anders aus.....
Landen die bei Dir in der Pfanne?
Ritterlinge sind in aller Regel nichts für die Pfanne. Die meisten Arten gelten als unvekömmlich, einige sogar als Giftpilze. Die wenigen Arten die essbar wären, sind geschmacklich untere Schublade. Da ist jeder Supermarkt-Champi dagegen eine Delikatesse.
Hallo Jörg,
diese Bestimmungen möchte ich anzweifeln. H.penarius kenne ich als sehr stämmige Pilze, einer der richtig großen Schnecklinge. Die Lamellen sind deutlich fleischier, die Farben nicht ganz so reinweiß wie bei Deinem Fund.
Mir fällt aber spontan kein anderer Name für Euren Fund ein. War der Hut trocken oder schleimig?
hast du Sporenabdruck ?
Aber leider kann man da ohne Sporenpulver nichts mit Sicherheit sagen. Es könnte ebenso eine Rhodocybe oder Entoloma sein.
Hallo,
Danke zunächst für Eure Beiträge. Zunächst noch eine wichtige Info, die die obigen Fragen beantwortet: das Spp ist weiß. Damit kommt aus meiner Sicht nur eine Clitocybe oder nah verwandte Gattung infrage.
Ich werde mein Belegexemplar in einigen Wochen mal unters Mikroskop legen. Ein befreundeter Pilzfan will sogar eine Sequenzierung lostreten. Wenn es neue Informationen zum Fund gibt, melde ich mich gerne noch einmal.
5) könnte ein Dachpilz sein, vermutlich der Rehbraune, weil das die häufigste Art ist.
7) sieht für mich nach dem Mönchskopf aus, eine Art aus der Gattung der Trichterlinge.
Hallo,
ich habe hier einen Fund, den ich selbst nicht einsortieren kann.
Fundort Buchen-dominierter Mischwald, sauer. Hut cremefarben mit gräulicher Note, Hutoberfläche glatt, mit eingeschossener Luft unter der Huthaut und damit an Bleiweißen Trichterling erinnernd. Lamellen mehr oder weniger gleichfarbig wie Hut, mäßig gedrängt, kaum am Stil herablaufend. Auffällig apprupter Lamellenansatz. Stiel nicht ganz rund, eher kurz. Wie Hutoberfläche auch am Stiel bereift wirkend. Deutlich gräulicher als der Hut. Fleisch heller.
Geruch sehr schwach, nicht sehr markant, allenfalls leicht süßlich ranzig. Geschmack nicht getestet.
Zu den Mikromerkmalen kann ich nichts sagen, wegen Umzugs ist mein Mikroskop und Zubehör aktuell nicht verfügbar. Immerhin habe ich den Dörrex nicht zu tief vergraben und konnte ein Eksikkat anfertigen.
Den Fund machte ich zusammen mit anderen Mykologen. Dort kursierte ein Arbeitstitel für den Fund: Musumecia vermicularis. Ich kann mit diesem Artnamen nichts anfangen. Das Taxon scheint recht jung zu sein, daher findet man auch kaum etwas in der Literatur. Es gibt eine Clitocybe vermicularis, aber das scheint aber rein optisch eine andere Art zu sein. Die Art wird aber sicherlich vorher einen anderen (Gattungs)Namen gehabt haben? Ich würde mich gerne etwas tiefer einlesen um etwas über die mutmaßliche Bestimmung zu erfahren.
Grünblättrige Schwefelköpfe sind brutal bitter. Ein Kind würde sicher das Pilzstück sofort ausspucken und das Gesicht verziehen.
Anhand des Bildes fällt mir aber auch nichts anderes ein.
Ich bin auf eure Antworten gespannt!
Hallo Kai,
das war fraglos eine Erfahrung zum Weglaufen. Alle Pilzberater die ich kenne sind ehrlich und leidenschaftlich bemüht, Laien das Wissen über Pilze allgemein näher zu bringen, und zwar ganzheitlich, d.h. Information zu Ökologie, Lebensweise, Rechtlichem etc.
Ich habe mich just erst heute mit einem PSV unterhalten, der genau über den bekannten Anbieter Pilzlehrwanderungen durchführt. Abgesehen davon, dass von den Teilnehmern eine vergleichsweise heftige Teilnahmegebühr eingefordert wird, aber nur wenig beim Dozenten hängen bleibt, sehe ich in dieser Konstruktion einen gravierenden Schwachpunkt: wer garantiert dem Teilnehmer die Expertise des Vortragenden? Die Frage stellt sich umso mehr, als dass neben Pilzen auch Kräuterwanderungen angeboten werden, also einem Gebiet bei dem es keine offiziellen Ausbildungsstandards gibt, andererseits aber teils tödliche Pflanzen.
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier jemand auf der Welle der neuerweckten Naturbegeisterung mitreitet, aber keine fachliche Expertise bietet sondern lediglich Logistik (in ehergeringem Ausmaß). Für mich hat das ein starkes Geschmäckle.
Bei Pilzen ist die Empfehlung klar: man wende sich an örtliche PSVs. Diese haben eine umfassende Ausbildung erfahren und müssen regelmäßig Weiterbildungen nachweisen. Das stellt eine fundamentale Basis, auf die sich ein Ratsuchender verlassen kann.
Diesen Fund würde ich als C.infractus (im weiteren Sinne) bezeichnen. Bei diesen düsteren Lamellen und der bitteren Huthaut kommt denke ich nichts anderes in Frage.
Der Unterschied zu lascivum ist lt. Gröger die Lamellenzahl, die den Stiel erreichen.
album 40-60
lascivum 60-80
Danke für den Tipp, das werde ich mal ausprobieren. Ich bekomme die beiden Arten nie so recht auseinander.
Phlegmacium amoenolens oder Cortinarius anserinus
Hallo Uwe,
habe ich das richtig verstanden - die Art wurde umbenannt? Den neuen Gattungsnamen kann ich nachvollziehen, aber wieso wurde der Artname geändert?
Ich denke hier eher in Richtung weiße Stinker: Unverschämter Ritterling /Lästiger Ritterling. Im Spätherbst örtlich ein Massenpilz. Der Geruch sollte stechend und zugleich penetrant süßlich sein?
.... Das Buch ist nunmal ein wirklicher Schatz und in seiner Art, glaube ich, noch immer einmalig in der Welt ...
Ich hatte das Buch auch, aber es stand immer nur im Regal. Insgesamt war es mir zu unstrukturiert und wirr zusammengestellt. Allerdings bin ich kaum an den kulinarischen Aspekten der Mykologie interessiert.
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Folgender Bauerntrick: hast du von oben gedacht, das sei ein Reizker, aber dann kam weiße Milch heraus, und es stand auch noch eine Lärche dabei? Dann ist ohne Geschmacksprobe die Wahrscheinlichkeit für L. porninsis 95%. Die übrigen 5 % gehen auf den scharf-bitteren, aber fast gleich aussehenden L. bresadolianus.
Da möchte ich noch Lactarius torminosus in die Runde werfen, der vor allem im jungen Zustand auf den ersten Blick sehr einen Reizker ähneln kann. Was besonders gemein ist, wenn am Fundort Kiefern und Birken durchmischt wachsen
Kann man die irgendwie chemisch auseinander halten? Z.B. Eisensulfat, Phenol, KOH, Formalin etc.
Meines Wissens nach hat H.penarioides einen auffällig südlichen Geruch, der H.penarius fehlt. Darüber hinaus kann ich zu den Unterscheidungsmöglichkeiten wenig sagen.
Dein Fund ist meiner Ansicht nach einer der trockenen Schnecklinge. Ich würde Richtung H.penarius (bei Buchen) oder H.penarioides (bei Eichen) tippen. Letzterer soll deutlich häufiger auftreten, der Geruch erinnert mich an Pudding mit fruchtiger Note. Die schorfige Hutoberfläche kenne ich von meinen Funden allerdings nicht.
Hat sich erledigt, Bücher sind entsorgt.
Eine Frage noch wie bestimmt ihr hier den riesenrötling anhand welcher speziellen Merkmal 100 Prozent todsicher lg
Erfahrung 😉 Die Kombination - robuster Fruchtkörper mit Ritterlingshabitus, helle Hutfarbe mit eingewachsener Zeichnung, die jung auffallend lebhaft gelblichen Lamellen, die sich im Alter fleischrötlich umfärben (Sporenpulver), der kräftige Geruch nach Mehl und natürlich der Standort - ist sehr eindeutig. Hat man die Art zweimal in der Hand gehabt, lässt sie sich im Wald problemlos ansprechen.
Ob das für 100% Sicherheit reicht, kann ich nicht sagen. Aber 99% sind drin, und mir persönlich reicht das. Eine "totsichere" Bestimmung ist nicht notwendig, weil der Riesenrötling bekannterweise eine kräftig Magen-Darm-giftige Art ist, was einen Verzehr absolut ausschließt.
Update: 10,-
Vielen Dank. Sind relativ groß eigentlich - siehe Foto mit Hand. Schädigen sie den Pflanzen?
Nein, im Gegenteil. Die Pilze zersetzen organisches Material in der Erde und machen auf diese Weise die Nährstoffe erst für die Pflanze verfügbar. Also einfach die Pilze stehen lassen und an dem kurzweiligen wie überraschedem Anblick erfreuen