Hallo Freunde der weißbraunen Ritter,
ich versuche es mal mit einem nicht ganz so langen Text. Also- eine sichere Benennung der gezeigten Arten ist natürlich unmöglich. Vor allem mangels passender Bestimmungsliteratur. Nimmt man sich die FNE4 vor die Brust, gibt es eben mal drei Beschreibungen, die zu den hier gezeigten Arten passen könnten. T. stans und pessundatum für die glatthütigen Arten und albobrunneum für die striaten.
Die besagten Tintlingsbeiträge bieten etwas mehr Lösungsansätze. Genau drei für jede Sippe und damit imho doppelt so viele wie die FNE4.
Wobei der Fokus hier auf Ansatz liegt. Die Beiträge stellen den Momantanzustand (m)eines Meinungsbildungsprozesses dar - nicht mehr und auch nicht weniger. So ist es gut möglich, dass noch weitere Arten in den jeweiligen Gruppen existieren. Andererseits könnte es auch sein, dass es tatsächlich nur drei oder vier Arten gibt, die dann aber extrem variabel, vom Aussehen und vom Geschmack her sein sollten. Ein weiteres aktuelles Ritterlingswerk ist das der Nordamerikanischen von Bessete at. al von 2013. Dort ist die Beschreibung von T. muricatum drin - nicht ganz unwichtig, wie ich finde.
Die aus meiner Sicht einfachere Gruppe scheint momentan die der striaten Ritterlinge aus dem albobrunneum -Komplex zu sein. Wer den Beitrag aus dem Tintling aus Aug. 2014 kennt, wird mitbekommen haben, dass ich heftigst nach dem Original-albobrunneum von Persoon fahnde.
Den habe ich hier seit langem mal wieder gesehen - Kollektion 3 und noch viel ausgeprägter - die Funde von Alex. So ein Mist, dass ihr davon nichts mitgenomen hattet. Diese Textur auf der Hutoberfläche hatte ich bisher nur einmal selbst gesehen. Dazu noch die relativ stämmigen, verdrehten Stiele, die Größe der Fruchtkörper und der beschriebene, saubittere Geschmack. Ich hoffe, dass wir damit in den nächsten Jahren ins Geschäft kommen.
Die beiden ersten Kollektionen stimmen ziemlich sicher mit meiner Beschreibung von Kollektion 1 - Arbeitsname T. pini - überein. Die Beschreibung dieser Kollektion wurde bei MHK (Michael-Hennig-Kreisel) sehr zutreffend (als T. albobrunneum) vorgenommen.
Meiner Meinung nach handelt es sich bei der Beschreibung von T. albobrunneum in den FNE4 um eine Sammelbeschreibung, die eher auf die von mir beschriebene Kollektion 3 - striate Hüte, teils geriefte Hutränder und wenig bis nicht bitter - zutrifft. Hutdurchmesser nach FNE4 bis 9 cm und kaum bitter. Die Kollektion 10 trifft hier auch auf diese Beschreibung zu. Dazu - völlig mild. Kollektion 11 aus dem Norden - vielleicht auch, nur etwas etwas untypisch verkümmert.
Es spricht einiges dafür, dass die milden Vertreter (Nummer 3) eher in den nördlichen Regionen zu Hause sind während die bitteren Winzlinge im Norden nicht vorhanden sind. Verbreitungsgrenze eventuell Mitte Brandenburg. Bei Konrad (Irrlicht) gibt es sie nicht mehr. Das sollte man vielleicht im Auge behalten
So - wie angedroht - dass schwierige (interessantere) Zeugs lasse ich mir für später.
Noch einen Satz zu Kollektion 9. Auch wenn die mehlig rochen - es sind ziemlich sicher Feinschuppige Ritterlinge (T. imbricatum). Von denen hatte ich in den letzten 25 Jahren hunderte gesehen und, vor allem nach ergiebigem Regen, sehen sie auch mal so aus.
LG Ingo