Beiträge von ingosixecho


    Hallo Konrad,


    Braune Ritterlinge und Espenblätter! Das macht natürlich erst einmal richtiges Kopfkino. Es könnte schon was Anderes sein. Bevorzugter Standort von T. populinum sind sandige, saurere Böden bei echten Pappeln. Hier aber gab es Espen, Birken, Kiefern und Fichten. In dieser Größe erscheinen auch Arten wie T. flavobrunneum / pseudonictitans etc. Natürlich könnte es der berühmte Espenritterling sein, der auch bei Weiden wächst und völlig unbitter ist. Was ich damit sagen wollte - ich vermute auch im Dunstkreis von T. populinum mehrere Arten!


    Grüßlis Ingo

    Hallo Sarah,


    anhand der Beschreibung und des mediterranen Standortes auf Meereshöhe dürfte es sich hier um T. caligatum handeln. Die von Stefan angesprochene T. ilkaii ist eine eher boreale Art und hier auszuschließen. Wenn es dir weiter hilft, hier der Link zu den aktuellen ITS Sequenzen der Ritterlinge von Morten Christensen:


    https://www.researchgate.net/p…_morphological_characters


    oben rechts auf den Button <read full text> gehen und dann die pdf öffnen.


    Viel Spass damit - Ingo

    [quote pid='345316' dateline='1479557563']
    Wie ist das aber eigentlich mit der Hybridbildung bei Pilzen? Das gibt's bei Tieren und Pflanzen - warum nicht auch hier?
    [/quote]


    Servus Helmut,
     
    da kann ich nicht viel zu sagen. Vielleicht wissen die Pilzzüchter hier im Forum darüber besser Bescheid.


    GR Ingo
    [hr]


    Ebenso wie ich mich schwertue, in Aufsammlung 7 eine Tricholoma stans (im Sinne von FNE4) zu sehen, da die anderen Pilze die dazu passten, an dem Standort am selben tag doch irgendwie anders aussahen.


    So - etwas verspätet meine tagesaktuelle Meinung zu den mehr oder weniger bglatthütigen Exemplaren - hier Aufsammlungen 4 bis 8 und ev. auch 9.
    Zuerst einmal - die gezeigten Exemplare der Kollektionen 4 - 6 kommen rein optisch fast an die Beschreibung von T. stans in den FNE4 heran. Bis auf die wattigen Hutränder! Diese sind hier Ursache für den markanten Farbübergang im Bereich der Stielspitze. Ich würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn du irgendwann mal an jungen Pilzen einen Cortinarest fändest. In solch gewaltigen Gruppen kenne ich eigentlich nur Pappelritterlinge und, von Bildern her, Niedergedrückte Ritterlinge. Nicht wundern - das ist die 1:1 Übersetzung für Tricholoma pessundatum. Auch die Proportionen deiner Funde erinnern eher an die beiden vorgenannten Arten. Die Ritterlinge, die ich in meiner Region T. stans nenne, sehen schon etwas anders aus:






    Die Hutfarben sind eigentlich immer in diesem hellen Braunton gehalten. Egal, ob es nass war oder einige Tage trocken. Roh probiert sind die jüngeren Pilze ähnlich bitter wie die kleinen Striaten. Bei älteren Exemplaren verliert sich die Bitterkeit zunehmend. Wenn ich die mal fand, dann meistens einzeln oder in kleinen Gruppe mit max. drei Exemplaren. Ob das die gleiche Art ist wie deine Funde - ich habe da große Zweifel!


    Die Kollektionen 7 + 8 könnten zur selben Art gehören wie die Aufsammlungen 4 - 6. Zumindest die Hutfarben und auch die Proportionen scheinen ähnlich zu sein. Die allergrößte Schnittmenge gibt es allerdings, von der Beschreibung her, zu Tricholoma muricatum. Im Web sollte doch etwas dazu zu finden sein. In dieses Schema könnte dann auch deine 9. Aufsammlung, falls es tatsächlich keine Feinschuppigen R. sind, hineinpassen.
    Allerdings ist die muricatum Theorie - wie bereits ich im Tintlingsbeitrag Aug. 2016 zum Thema der 3. Kollektion beschrieben, eher so etwas wie eine Gehhilfe für mich. Vielleicht solltest du tatsächlich mal ganz oldschool-mäßig Sporenmessungen durchführen. Möglicherweise gibt es ja doch konstante Ergebnisse. Zusammen mit der Guajak-Reaktion. Wobei du, allein zum Abgelich mit internationalen Ergebnissen, schlussendlich nicht um die genetische Absicherung herumkommen wirst.


    Das wäre es erstmal zu diesem Thema.


    Gibt es eigentlich schon eine aktuelle Veröffentlichung zu den vier Grünlingsarten?


    Grüßlis Ingo

    [quote pid='345230' dateline='1479470031']
    An der Zuordnung von Aufsammlung 9 zu zu Tricholoma imbricatum habe ich irgendwie schwer zu kauen gerade. Das ist nicht nur der intensive Mehlgeruch, sondern auch die Färbung (Tricholoma imbricatum bei mir stets trüber, fast ins Graubraun spielend), die Struktur der Schuppen und die Tropfpunkte sowie die angedeuteten Hutrandrippen, die ich bei Tricholoma imbricatum noch nie gesehen habe, egal wie stark es gepladdert hat.
    Der Pilz ist für mich auch weiter zu beobachten. Natürlich kann es möglich sein, aber gefühlsmäßig wiederstrebt mir das, den als Feinschuppigen abzulegen.
    [/quote]


    Nun Ja!


    Wir alle wissen ja, dass Ritterlinge variabel sein können. Daher hier noch zwei Bildchen zum Thema. Funde aus 2007!




    Tricholoma imbtricato-pessun-populinum würde ich sagen!



    Gruß Ingo

    [quote pid='345230' dateline='1479470031']


    Hi back!


    Wenn der "milde albobrunneum" tatsächlich eine nördlichere Ausbreitung hat, was macht der dann bei Mannheim in der Oberrheinebene? "Aufsammlung 10" sollte zu der Art gehören, die ist aus der Viernheimer Heide...

    Du hast recht. ich hatte etwas unglücklich formuliert. Der milde scheint überall verbreitet zu sein. Der kleine bittere könnte eine nördliche Verbreitungsgrenze haben.

    Ebenso wie ich mich schwertue, in Aufsammlung 7 eine Tricholoma stans (im Sinne von FNE4) zu sehen, da die anderen Pilze die dazu passten, an dem Standort am selben tag doch irgendwie anders aussahen.


    Habe ich etwas überlesen? Wer hat denn da schon einen Namen dran geschrieben? Die gezeigten Pilze deiner Kollektionen 4 bis 8 sind meiner Ansicht nach weder Fisch noch Fleisch. ich muss noch ein wenig darüber nachgrübeln.


    GR Ingo


    [/quote]

    Hallo Freunde der weißbraunen Ritter,


    ich versuche es mal mit einem nicht ganz so langen Text. Also- eine sichere Benennung der gezeigten Arten ist natürlich unmöglich. Vor allem mangels passender Bestimmungsliteratur. Nimmt man sich die FNE4 vor die Brust, gibt es eben mal drei Beschreibungen, die zu den hier gezeigten Arten passen könnten. T. stans und pessundatum für die glatthütigen Arten und albobrunneum für die striaten.


    Die besagten Tintlingsbeiträge bieten etwas mehr Lösungsansätze. Genau drei für jede Sippe und damit imho doppelt so viele wie die FNE4.
    Wobei der Fokus hier auf Ansatz liegt. Die Beiträge stellen den Momantanzustand (m)eines Meinungsbildungsprozesses dar - nicht mehr und auch nicht weniger. So ist es gut möglich, dass noch weitere Arten in den jeweiligen Gruppen existieren. Andererseits könnte es auch sein, dass es tatsächlich nur drei oder vier Arten gibt, die dann aber extrem variabel, vom Aussehen und vom Geschmack her sein sollten. Ein weiteres aktuelles Ritterlingswerk ist das der Nordamerikanischen von Bessete at. al von 2013. Dort ist die Beschreibung von T. muricatum drin - nicht ganz unwichtig, wie ich finde.


    Die aus meiner Sicht einfachere Gruppe scheint momentan die der striaten Ritterlinge aus dem albobrunneum -Komplex zu sein. Wer den Beitrag aus dem Tintling aus Aug. 2014 kennt, wird mitbekommen haben, dass ich heftigst nach dem Original-albobrunneum von Persoon fahnde.


    Den habe ich hier seit langem mal wieder gesehen - Kollektion 3 und noch viel ausgeprägter - die Funde von Alex. So ein Mist, dass ihr davon nichts mitgenomen hattet. :haue: Diese Textur auf der Hutoberfläche hatte ich bisher nur einmal selbst gesehen. Dazu noch die relativ stämmigen, verdrehten Stiele, die Größe der Fruchtkörper und der beschriebene, saubittere Geschmack. Ich hoffe, dass wir damit in den nächsten Jahren ins Geschäft kommen.


    Die beiden ersten Kollektionen stimmen ziemlich sicher mit meiner Beschreibung von Kollektion 1 - Arbeitsname T. pini - überein. Die Beschreibung dieser Kollektion wurde bei MHK (Michael-Hennig-Kreisel) sehr zutreffend (als T. albobrunneum) vorgenommen.
    Meiner Meinung nach handelt es sich bei der Beschreibung von T. albobrunneum in den FNE4 um eine Sammelbeschreibung, die eher auf die von mir beschriebene Kollektion 3 - striate Hüte, teils geriefte Hutränder und wenig bis nicht bitter - zutrifft. Hutdurchmesser nach FNE4 bis 9 cm und kaum bitter. Die Kollektion 10 trifft hier auch auf diese Beschreibung zu. Dazu - völlig mild. Kollektion 11 aus dem Norden - vielleicht auch, nur etwas etwas untypisch verkümmert.


    Es spricht einiges dafür, dass die milden Vertreter (Nummer 3) eher in den nördlichen Regionen zu Hause sind während die bitteren Winzlinge im Norden nicht vorhanden sind. Verbreitungsgrenze eventuell Mitte Brandenburg. Bei Konrad (Irrlicht) gibt es sie nicht mehr. Das sollte man vielleicht im Auge behalten


    So - wie angedroht - dass schwierige (interessantere) Zeugs lasse ich mir für später.
    Noch einen Satz zu Kollektion 9. Auch wenn die mehlig rochen - es sind ziemlich sicher Feinschuppige Ritterlinge (T. imbricatum). Von denen hatte ich in den letzten 25 Jahren hunderte gesehen und, vor allem nach ergiebigem Regen, sehen sie auch mal so aus.


    LG Ingo

    [quote pid='345124' dateline='1479382411']


    Ok, jetzt mal ernsthaft. Ingo K. wird denke ich auch hier reinsehen. Exsiccate von den Kollektionen existieren Pablo? Die könnten wir ggf. sequenzieren lassen (IÜch hab da Möglichkeiten, wie du weißt). Ein "verbundsweises Abklappern" von diversen Sandkiefernwäldern Deuschlands ist auch eine schöne Idee. Ich hoffe, dass mal so was zustandekommt.


    l.g.
    Stefan
    [/quote]


    Jo!
    Tolle Bilder und Funde. Bis heute Abend dann.


    GR Ingo

    [quote pid='344791' dateline='1479292636']
    Ich hoffe hier auf rege Diskussionsbeteiligung.


    Hallo Stefan,


    das dürfte sich schon allein wegen der Überschrift ausschliessen. Da sollten eher Redewendungen auftauchen, welche die Buchstabenkombinationen I N O C Y B E oder eventuell auch m-o-l-l-i-s-i-a enthalten. :saint:

    Kollektion 1: Geruch mehlig; Geschmack mehlig und ziemlich bitter. Aufgrund der striaten Hutoberfläche und dem gerippten Hutrand komme ich zu Tricholoma albobrunneum (Kollektion 3 von Ingos-Tintlingsartikel; August-Heft 2014). Die Hutoberfläche war im feuchten Zustand leicht schleimig. Höhe: 7-8 cm Hutdurchmesser: 6-7 cm

    Sehr hübsch, aber leider ein wenig zu alt, um noch bestimmungsrelevante Merkmale festzumachen. Die von mir beschriebene Kollektion 3 erinnert, roh probiert, eher an Grünlinge - kein bisschen bitter! Es handelt sich bei deinen aber schon um striate Verteter. Da die Exemplare für die beschriebene Kollektion 1 (T. albobrunneum ss. MHK) viel zu groß sind, bliebe noch die Persoon'sche Albobrunneum übrig. Ich würde auch nicht ausschliessen, dass es sich hier um eine der fastberingten Arten handelt. Der Farbübergang im oberen Bereich des Stieles scheint mir doch ziemlich ausgeprägt zu sein. Hier hilft nur: in den nächsten Jehren weiter beobachten.



    Kollektion 2-3: Hier bin ich mir unsicher. Auf jeden Fall ist T. stans, so wie ich ihn kenne dabei (2. Fruchtkröper von links auf dem ersten Bild).
    Fruchtkörper 1 und 3 (von links) habe ich gekostet und sie waren deutlich bitter, aber ein ticken milder als die Fruchtkörper von Kollektion 1. Ich war anfangs der Meinung, dass Fruchtkörper 1 und 4 T. pessundatum sind; allerdings bin ich danach wieder aufgrund der leicht striaten Huthautstruktur dun recht hellen Hutfarbe wieder davon abgekommen. Zudem ist bei Fruchtkörper 1 (von links eine leichte Hutrandriefung erkennbar).
    Ich bin nun der Meinung, dass hier ausschließlich T. stans abgebildet ist.


    Ich auch!


    Kollektion 4: Stand 2 Wochen vor dem Aufsammeln von Kollektion 1 und 2-3 exakt an dem gleichen Standort von Fruchtkörper 4 von Kollektion 2-3. Hier bin ich der Meinung, dass es sich aber nun wirklich um T. pessundatum handelt, denn die Hutoberfläche ist einheitlich dunkelbraun und getropft, zudem der Hut ist extrem schleimig. Der Hutdurchmesser beider Fruchtkörper betrug 5-6 cm. Geschmack: (leicht) bitter; nicht ganz so stark wie bei den anderen Kollektionen. Seht ihr das auch so?

    Wenn die auch nur leicht bitter waren, ist der Fall aus meiner Sicht klar: ebenfalls T. stans! Es spricht ja auch einiges dafür, dass sich an eben diesem Standort, etwas später, die zuvor gezeigten Fruchtkörper entwickelten. DieTröpfchen sind kein Alleinstellungsmerkmal. Siehe Tintlings-Beitrag Aug. 2016.


    Dennoch - schöne Funde in deinem Märchenwald. So gehäuft habe ich die (T. stans) schon lange nicht mehr gefunden. Von den Hexenringen, die da in Pablos Beitrag eben zu sehen sind, ganz zu schweigen. :shy:


    Grüßlis Ingo

    [/quote]

    [quote pid='344622' dateline='1479073777']
    Aber andere Arten wie zB >Leucoagaricus meleagris< sollte man schon auch noch auf dem Schirm haben.



    LG, Pablo.
    [/quote]


    Hallo Miteinander,


    ich kenne L. meleagris ja persönlich. Die Art fruktiziert bevorzugt auf Kompost / Pflanzenabfällen in warmer Umgebung. Also in Gewächshäusern oder in heißen Sommern in Gartenanlagen. Ausserdem erscheint der extrem büschelig. Den kann man hier zu nahezu 100% ausschliessen. L. badhamii käme schon eher hin. Der wächst auch im Spätherbst. Vielleicht findet ja der Harald (Zühli) diesen Beitrag. Der kennt sich mit solchen Sachen gut aus.


    Grüßlis Ingo

    Aber die haben dafür einen recht prägnanten Buckel. Was also möglicherweise Art nummer 5 sein könnte.


    Hallo Pablo,


    wie sieht denn deine Nummer 4 aus? Ich hatte ja ursprünglich drei Variationen beschrieben. Wenn die Ritterlinge, wie du schreibst völlig mild waren, wäre erstmal var. 3 wahrscheinlich. Dass es die var. 3 im Norden gibt, weiss ich von Konrad (Irrlicht). Der hat wiederum nicht die bitteren (var. 1) im Revier. Was man aber an den Bildern gut erkennt - die Hüte sind ziemlich schleimig und es sind ....sogar Tröpfchen erkennbar. Spannend! Für deine Nummer 5 hätte ich sogar einen Namen parat: Tricholoma albobrunneum var. inocybeoides! :haue:


    GR Ingo


    Hollo nochmal,


    anhand der neuen Bilder ist nun ziemlich eindeutig T. portentosum erkennbar. Da kannst du einen Haken dran machen. Bei den ersten Bildern war die bestimmungsrelevante Farbkombination nicht wirklich zu sehen. Jetzt schon. :cool:


    Gruß Ingo


    1)
    Fundort war direkt am Wegesrand im Buchenwald; dort war es recht verbuscht - es könnten auch noch andere (junge) Bäume gestanden haben. Die recht großen und kräftigen Fruchtkörper weisen einen glockigen Hut mit Buckel auf. Der Hut war schleimig, die Fasern sind nicht fühlbar auf der Huthaut angeordnet sondern in die Huthaut eingewachsen. Der zylindrische Stiel was weißlich und glatt - und mehr oder weniger über die gesamte Länge gelblich gründlich überhaucht (auf den Bildern leider schlecht zu erkennen). Die Stielbasis war leicht zugespitzt und bräunlich verfärbt. Ein Geruch war zunächst kaum auszumachen, erst am verletzten Fleisch war ein merklicher Mehlgeruch wahrzunehmen. Der Geschmack war ebenfalls mehlig. Nach einem Tag liegen lassen konnte ich keinerlei auffällige Verfärbung wahrnehmen.


    Der schleimige Hut, die eingewachsenen radialen Fasern und der gelbliche Stiel bringt mich zu T. portentosum. Die farbstichigen Bilder stammen vom Fundabend, die anderen Bilder entstanden 36h später (die Pilze lagerten über diese Zeit im Kühlschrank).


    Hallo Thomas,


    T. portentosum ist das sicher nicht. Von der Optik her handelt es sich um einen der scharfen Vertreter - am Ehesten T. virgatum. Gut erkennbar an dem Buckel. Bist du sicher, dass da keine Kiefer in der Nähe war und der Geschmack kein bisschen merkwürdig?


    Gruß Ingo

    Tja!



    Nur eine Woche später waren schon deutliche Tendenzen zur Reduktion der Funga erkennbar. Obwohl die vorangegangene Woche in der Region ohne echten Nachtfrost verlief (vergleiche Bodenfrost - Luftfrost), sah das Ganze schon schwer nach Finale aus. Leider fehlte es in der Region um Müllrose an irgend etwas. Nur 100 Km Luftlinie gen West (Fläming) sieht es gänzlich anders aus. Dort gab es zum Teil sogar junge Steinpilze, wenn man den Fundberichten im Regionalthtread glauben mag. Warum sollte man es auch nicht!?


    Allerdings konnte ich in dem Biotop des Tagebauabraums noch ein paar interessante Funde machen, die denTrip schon allein gelohnt hatten.
    Neben den nach Marzipan riechenden Schnecklingen



    fand im gleichen Areal eine Massenfruktuation eines weissbraunen Ritterlings statt, den ich schon seit Jahren verfolge. Bislang zeichnete der sich meist nur durch Fragmente in Form von Pilzmatsch aus. Heuer gab es gut 100 Fruchtkörper, in verschiedensten Altersstadien, zu bestaunen.



    Tricholoma albobrunneum cf. Typ 3


    Auch wenn man die Besonderheiten im Bild nicht erkennen kann - hierbei handelt es sich um eine (immer) noch nicht gültig beschriebene Art aus dem albobrunneum-Komplex. Nämlich um die mild schmeckende. Im Gegensatz zum bitter schmeckenden Vertreter dieser Fraktion werden deren Fruchtkörper größer, treten gerne in größeren Trupps auf und bekommen im Alter gerippte Hutränder. Aber nicht immer. Die kleinen T. albobrunneum Sinne von FNE4 / MHK etc. gab es auch - vier einzeln stehende Pilzchen mit einem Durchmesser von ca. 4 cm. Der Unterschied ist schon frappierend, wenn man die unmittelbar hintereinander probiert. Allerdings, rein optisch - nur anhand von jungen Exemplaren - könnte man die verschiedenen Sippen kaum unterscheiden. Man muss schon darauf herumkauen und auf die Größe achten.
    Anhand der neuen Funde habe ich eigentlich kaum noch Zweifel, dass es sich hierbei nicht um eine eigenständige Art handelt. Auf jeden Fall habe ich davon einige Exemplare in Haft genommen.


    Grüßlis Ingo

    Glückwunsch an alle Teilnehmer!


    Ich habe eigentlich befürchtet, dass der Frost in der Nacht zum vergangenen Donnerstag zu viel zerstört hatte. Aber ihr habt das Optimum raus geholt.
    Auch, was den Termin angeht. Heute dürfte dort überall Schnee herumliegen.


    GR Ingo

    Hallo Sarah,


    Wunderschöne Eindrücke! Für unser allerliebstes Hobby scheint diese Gegend optimal zu sein. Gerade im Winterhalbjahr gibt es reichlich Niederschläge und das Pilzwachstum geht meist länger als in unseren Gefilden. Einige deftige Nachtfröste hierzulande, und es ist Schluss damit.


    Grüßlis Ingo

    ich hatte davor bereits kiloweise Pilze brerits eingesammelt


    Hallo Alexander,


    bei allem Enthusiasmus möchte ich dir zu etwas mehr Vorsicht/Weitsicht raten. Es Man weiss ja nicht, wer so alles mitliest. Es gibt auch in Deutschland Regeln dafür. Ich gehe mal davon aus, dass du mit einigen Begleitern unterwegs warst.


    Das Thema an sich ist schon interessant, tangiert meiner Meinung nach aber schon philosophische Gesichtspunkte. Der Konsum von Wildpilzen spielt hierzulande im Moment keine so große Rolle. In früheren Zeiten dienten Pilze unmittelbar mit zur Absicherung der Grundernährung. Die gab es auch ohne Lebensmittelmarken. In anderen Ländern sieht es auch Heute noch ganz anders aus.



    Grüßlis Ingo

    Mag mir ein Besserkenner kurz bei der Einordnung der folgenden Kandidaten helfen?


    Hallo Christian / Rübling,


    der Beitrag wäre sicher unter den Bestimmungen besser aufgehoben gewesen. Hier im Regionalthread lesen nun mal nicht so viele Leute mit.
    Nummer drei schaut mir nach Tricholoma vaccinum aus (Bärtiger Ritterling). So spannend ist die Art eigentlich nicht.


    Gruß Ingo


    Hallo Ingo,


    Was hast du den für einen traumhaften Garten! 8|


    Und dazu zeigst du uns noch wunderbare Pilze, die wahrscheinlich alle direkt hinter deinem Garten"zaun" wachsen ;) Die Parasole sind ja wirklich beeindruckend!


    Hallo Sarah,


    die Pilze wachsen wirklich manchmal hinter dem "Gartenzaun". Das Gebiet selbst ist allerdings etwas weiläufiger. Auf unserem Campingplatz ist dieses Jahr eher tote Hose. In besseren Jahren brauchte ich tatsächlich nur auf dem Gelände herumlaufen. Im Archiv vom Pilzepilze-Forum hatte ich schon öfters darüber geschrieben.


    Grüßlis Ingo


    Hallo!
    Hier der dritte Ritterling, bei dem ich eure Hilfe benötige. Er hat einen stark dunkelgrau überfaserten Hut und stand in einem sauren Fichtenwald mit Tannenanteil. Er wuchs büschelig, es waren sicher 20 Pilze, von denen jeweils ein paar in einem Büschel wuchsen.
    Könnte das der schwarzfaserige Ritterling sein?
    LG
    romana


    Hallo Romana,


    rein vom Bild her erkenne ich hier T. portentosum. Nach Bon gibt es die auch bei Laubbäumen. Wen wundert das mittlerweile?!


    Gruß Ingo

    [quote pid='342421' dateline='1478126115']
    ich habe noch einmal die aktuelle Wettersituation gecheckt. Um die leichte Berieselung werdet ihr wohl nicht herum kommen. Den Winter könnt ihr in höheren Lagen (ab 400 m) antreffen. Die örtlichen (leichten) Nachtfröste sind für Donnerstag/Freitag und wohl auch nochmal für Mitte nächster Woche drin. Da, wo ihr euch herumtreibt, kommt die Kaltluft direkt von der Nordsee. Die funktioniert mit knapp über 10 °C wie eine Heizung.
    Der schnelle Pilztod steht also noch nicht an.



    [/quote]



    So kann man sich irren! Die Kaltluft kam geradeaus über Jütland nach Schleswig herein. Bodenfrost bis zu -8 °C und sogar Luftfrost von bis zu -4 °C
    gab es verbreitet. Ich drücke euch die Daumen, dass trotzdem noch was geht.


    Gruß gen Norden - Ingo


    Hallo Jörg,


    wenn bei Nummer 4 nichts rötliches zu sehen war, sollten es schon Braune Raslinge sein. Bei Nummer 5 würde ich mal bei Tricholoma nachblättern. Mit seidiger Hutoberfläche und Mehlgeruch könnte es in Richtung T. columbetta gehen. Am besten im Auge behalten und einmal ausgewachsene Pilze ablichten.


    Gruß Ingo