Beiträge von ingosixecho


    Als ich das letzte Mal in den Datenbanken geschaut habe (MB und SF) stand die bei Clitocybe. Ob das aber der Weisheit letzter Schluss ist, sei mal dahingestellt.


    Hallo Pablo,


    Andreas Gminder hatte mal eine ausführliche Begründung geschrieben, wieso die Art näher bei Lepista steht. Ich kann die aber auf die Schnelle nicht finden. Das Teil ist halt so ein Zwischending. Genau so wie R. gemina irgendwo zwischen Lepista und Entoloma schwebt. Vielleicht sollte man sie als Cliffhanger bezeichnen.


    Gruß Ingo

    Hallo Gerd,


    gute Idee. Für so eine Veranstaltung ist diese Plattform eindeutig besser geeignet als unsere "Alte Welt". Zu deinem Milchling hatte ich dort ja schon 'ne Zeile geschrieben.


    Eigentlich bin ich etwas ratlos, was ich hier zum Besten geben könnte. Das Pilzjahr war eigentlich eines der schlechteren und besondere Funde gab es auch nicht. Jedenfalls keine, die ich nicht irgendwo oder irgendwann schon mal präsentiert hatte.


    Naja - zum Ende hin, vor ca. drei Wochen, hatte ich noch was abgelichtet, was ich persönlich als relativ fotogen empfand.



    Es sind zwar nur Lacktrichterlinge, wahrscheinlich zweifarbige, bei Kiefern auf Sand. Aber warum nicht?! Allerdings - kommt mir jetzt Niemand mit dem ominösen Gruselforum. Das haben sie wirklich nicht verdient! ;o)


    Gruß Ingo

    Hallo Tuppie,


    Winter ist's! Wenn auch erst mal nur meteorologisch. Aber - wunderschöne Bilder und Stimmungen hast du da für uns eingefangen. Danke dafür.
    Und vor Allem; was mir gerade aufgefallen ist...in nur 121 Tagen ist April und vielleicht schon Morchelsaison. Eigentlich schade, dass wir Menschen keinen Winterschlaf halten können. Ich für meinen Teil hätte da großen Bock drauf. ;)


    Gruß Ingo


    Das Jahr 2013 war mein erstes Pilzjahr und ich werde im nächsten Jahr auf jeden Fall auch die Ritterlinge genauer unter der Lupe nehmen,


    Hallo Joli,


    vielen Dank für den großen Blumenstrauss. ;o))
    Allmächtiger, Ich hätte echt gedacht, du bist schon viel länger dabei. Wir hatten uns ja im Juli sogar im Harz beim pp Forumtreff gesehen.
    Wenn das so weiter geht....weiter so bitte. ;-))


    Gruß Ingo


    [hr]


    So ein bisschen rumrätseln schadet allerdings nie und auch deine Teilnahme wäre sicher willkommen. Da braucht sich auch niemand mit einer Nylonstrumpfhose aufzuhängen, und ein wenig Zeit für weitere Rätseleien bleibt immer. ;)


    Hallo Pablo,


    ich finde das Rätsel schon toll. Aber ich versuche mich erstmal an das Forum hier zu gewöhnen. Momentan kämpfe ich mich noch mit vielen ungewohnten Funktionen ab. Du liest ja auch mal quer, wie ich deiner gestrigen Antwort
    entnehmen konnte. Die Strukturen im Paralleluniversum sind nun mal unvergleichlich einfacher.


    Gruß Ingo


    Gleich bei mir in Garten hat sich ein Ritterling gezeigt.
    Tricholoma scalpturatum (Gilbender Erdritterling)


    Moin Mario,


    tolle Bilder zeigst du uns da, an diesem verregneten grauen Adventssonntag. Persönlich finde ich natürlich die Ritter am spannendsten. ;o)
    Waren die Hutfarben eigentlich so wie im Bild zu sehen bräunlich mit diesem leicht rosa Touch oder hatte es da einen leichten Farbfehler? Hattest du die möglicherweise sogar durchgeschnitten? So viele Fragen!
    Denn - für T. scalpturatum schauen mir die Pilzchen ein wenig "bunt" aus.
    Was nicht heißen soll, dass es am Ende nicht doch welche sind. ;)


    Gruß Ingo


    Ein Schuss ins Blaue (sollte zumindest im Schnitt und beim Rumdrücken am Stiel zu sehen sein) sei mir aber gegönnt: Eichen - Filzröhrling / Xerocomus engelii vielleicht?


    Moin Pablo,


    Vorkommen bei Pappeln auf Sand. Im Schnitt gibt es natürlich blau, aber zusätzlich auch noch pink. Na wer hätte das gedacht! ;-)) Den Kollegen (Jürgen) Schreiner brauchst du eventuell gar nicht. Der hat, falls ich mich nicht irre, zu dieser Art eh seine eigene Meinung.


    Weil heute aber der erste Advent ist, gibt's eine Portion Extra-Wissen gratis. Thomas Rödig, hier aus unserem beschaulichen Städtchen, hat da ganze Arbeit abgeliefert, wie ich finde. Schau einfach mal hier nach.
    Im Tintling Nummer 80, ab Seite 37, gibt es noch ein par Ergänzungen zu dieser Arbeit. Zum Beispiel den dezenten Hinweis, dass die Art molekularbiologisch (was für ein tolles Wort!) abgesichert ist.


    Ich hoffe, Anna's tolles Adventsrätsel lässt dir noch etwas Energie für ein wenig mykologische Forschungsarbeit. ;o)


    Gruß Ingo

    Hallo Hartmut,


    da möchte ich mich gerne den lieben Wünschen vom Murph anschließen und dir alles Gute zum Geburtstag, nachträglich, wünschen.
    Vor allem drücke ich dir die Daumen, dass du die kommenden (pilzarmen) Monate gut überstehst.
    Aber du hast ja hoffentlich gut zu tun, mit der Auswertung deiner diesjährigen Funde.
    Ich persönlich habe es ja auch noch vor mir mit so einem merkwürdigen Namenstag. Ich denke, ich setze mich in Kürze in einen Flieger und sitze das in einem 5* Hotel an der türkischen Riviera aus.


    In Gedanken lässt mich das diesjährige Treffen bei dir immer noch nicht los. Das war schon ein richtiges Highlight. Für mich persönlich war es jedenfalls eines der Top-Events in diesem Jahr. Vielen Dank noch mal dafür und jederzeit gerne wieder.

    Gruß Ingo


    Bei dem "bunten" Fund von T. portentosum meinte ich dieses Bild:

    Ist aber auch kein Drama, wenn sich das nicht klar zuordnen lässt


    Hi Pablo,


    stimmt! Das Bild ist mir irgendwie durchgerutscht! ;) Manchmal kann man schon die Übersicht verlieren. Ist aber nicht weiter wild. Die gezeigten Exemplare sind schon T. portentosum. Alternativen dazu, selbst per Bild auf die Ferne, gibt es dazu nicht. Sie sind auch nicht überständig, sondern weisen nur Witterungsschäden auf. Witterungsbedingte Verfärbungen sind ja bei fast allen Arten an der Tagesordnung. Auch bei den sonst so robusten Ritterlingen. Am schlimmsten wirken sich Dauerregen und Frost aus.


    Und....du darfst schon den Faden weiter spinnen, wenn du magst. Nur meinte ich, dass es manchmal ratsam wäre, etwas Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Man merkt das auch ganz gut an den Reaktionen anderer, interessierter Pilzfreunde. An irgendeinem Punkt entwickelt sich solch ein Thema nur noch zu einem Dialog.


    Außerdem möchte ich dich gerne vor Nebenwirkungen warnen, die dir momentan vielleicht nicht so bewusst sind. Ich mache ja seit gut acht Jahren im Parallelforum mit und beobachte seitdem auch die Resonanz auf meine Beiträge und damit verbunden, das allgemeine Postverhalten.


    Es gab hier und da schon immer mal wieder junge, enthusiastische Teilnehmer, die in solchen Foren eine Bestätigung suchten und auch fanden. Irgendwann hat so etwas einen Suchtfaktor. Man muss echt aufpassen, wo die Grenzen sind. Irgendwie erinnerst du mich eben an einen guten Freund aus Thüringen, der vor gut fünf Jahren die Doppelpilze gerockt hatte. Mittlerweile findet er die Foren doof und postet nur noch ganz selten Beiträge, die hier im Forum ganz schnell unter Troll-Verdacht geraten würden. Der liebe Kollege aus dem Harz scheint eben an den selben Motivationsproblemen zu leiden. Andere haben eben nur das Forum gewechselt und sind unter dem Strich nicht besser dran. Ob es in meinem Fall anders ist, vermag ich momentan auch nicht einzuschätzen.


    Also - ein weinig OT, verpackt in einem Ritterlingsbeitrag, den kam wer liest. Wer Mut hat, bringt so etwas in einem extra Thread zur Sprache.


    Allerdings möchte ich gerne das begonnene Thema hiermit abschließen mit Bildern von Ritterling Numero drei.






    Sind die Pappelritterlinge nicht hübsch? Immer bei Schwarz- oder Kulturpappeln. Geruch - streng mehlig, Geschmack - immer mehr oder weniger bitter und damit kulinaruisch ungenießbar!
    Ähnliche Rittter bei Espen oder weidenartigen Gewächsen werden immer wieder dieser Art zugeordnet. Meist sind diese aber mild und ich denke, mit einer Bestimmung als T. populinum macht man es sich zu einfach.
    Aber hier haben wir es eben gerade mit meinen Suchtpilzen zu tun. Vielleicht bekomme ich da noch etwas mit eurer Hilfe raus. Einfach im nächsten Jehr mal auf solche "Unpilze" achten und diese beschreiben sollte schon weiter helfen.


    Gruß Ingo


    Also, das grenzte schon an Brainstorming eben, oder? Weiter geholfen wird es kaum Jemandem haben, der hier mal zufällig rein schaute. Besser ist es, sich die Ritter einzeln vorzuknöpfen. Oder bist du anderer Ansicht?


    Gruß Ingo [hr]


    Lt. Pablo und Anna, es waren dort vermutlich Gilbende Erdritterlinge (Tricholoma argyraceum / scalpturatum). Ich bin gespannt, was Du dazu sagst. Ich habe bei meiner Wanderung leider nur keine Proben mitgenommen gehabt und konnte daher keine nähere Angaben zum Geschmack, evtl. Verfärbung u.ä. machen. Umso mehr aber werde ich bei Deinem nächsten Beitrag aufpassen! ;)


    Hallo Joli,


    schade, dass du keine weiteren Angaben gesammelt hattest. Damit bleibt es bei der Tendenz T. scalpturatum. Allein wegen der Pseudoringzone, zusammen mit dem Erscheinungsbild. Bei solchen Funden solltest du nächstes mal einen Pilz durchschneiden.


    Gruß Ingo


    und diesen schönen und recht seltenen Pilz noch:
    Leucopaxillus rhodoleucus - Rosablättriger Krempenritterling.
    Lieb grüß Harzi


    Hallo Hartmut,


    es scheint ja fast so, als würde es dieses Jahr im Harz länger gehen als bei uns. Hübsche Funde übrigens! Obwohl man den Rötelritterlingen schon ansieht, dass die ihre beste Zeit hinter sich haben.
    Hierzulande werden eben die Kameras eingezogen und die Winterklamotten ausgegeben. ;)
    Aber auch ich habe noch Material auf Lager, was einer Untersuchung bedarf. Ausnahmsweise auch ohne Mikroskop. Literaturrecherche halt - puh!


    Gruß Ingo

    Hallo Mitbürger,


    der Zug ist ganz sicher abgefahren. Nach dem Frost der vergangenen Nächte sowieso. Aber es war eigentlich schon vorher vorbei mit der Herrlichkeit.
    Im Gebiet um Müllrose, wo ich mich regelmäßig umsehe, waren die Wälder schon am vergangenen Wochenende völlig pilzleer. Und das, obwohl nahezu drei Wochen frostfreies Usselwetter vorangegengen waren.
    Einzig auf einer Wiese fand ich noch einige Scheidlinge und diese Leckereien hier:



    Eigentlich ein versöhnlicher Abschluss für dieses Jahr. Ich habe mir von den drei Exemplaren eine kräftige, angeschwitzte Sauce mit Knoblauch und Speck bereitet. Das Aroma ist schon einmalig.
    Ich hoffe, wir treffen uns irgendwann im April 2014 zur Morchelbesprechung wieder.


    Gruß Ingo


    Gespannt bin ich da natürlich, was es mit den Nebenwirklungen der Kauproben auf sich hat.


    Hallo Pilzfreunde,


    dann wollen wir mal weiter machen mit dem Mittelalter - Bilderbuch. Nachdem wir gestern die grünen Teile durchgemischt hatten, sind nun die grauen dran. Eigentlich auch nicht so schwer, verglichen mit den braunen!


    Hier gibt es momentan den eigentlich einzigen Ritterling, der noch als guter Speisepilz durchgeht, und seinen Doppelgänger - natürlich im Kiefernwald. Nummer zwei und Nummer fünf aus dem Startthread also.


    Von oben betrachtet, sehen sich beide Arten verdammt ähnlich. Es gibt da schwarz eingewachsene Fasern auf grauem Grund. Nun, die eine Art neigt dazu, eher spitze Hutformen auszubilden. Fast schon Risspilz-ähnlich. Das allein ist aber kein Unterscheidungskriterium. Wenn man voll aufgeschirmte Einzelexemplare auffindet, hilft nur ein Blick auf die Unterseite. Da sind dann deutliche Unterschiede erkennbar. Beim Speisepilz kommen erkennbare Gelbverfärbungen an der Stieloberfläche und an den Lamellen zum Vorschein. Der Andere weist hier eher Grautöne auf. Film ab:





    Schwarzfaseriger Ritterling (Tricholoma portentosum)


    und




    Brennender Ritterling (Tricholoma virgatum)
    Gerne beieinander im selben Terrain und zur gleichen Zeit auftauchend.


    Nun zum Geschmackstest. In der Fachliteratur gibt es da differente Angaben zur Unterscheidung von T. virgatum und T. sciodes. Erst bitter, dann scharf oder sofort scharf ohne bitter. Vergesst das bitte und kaut da ausnahmsweise nicht ohne Not drauf rum. Meine Geschmackstests bei Beiden habe ich allesamt in schlechter Erinnerung. Nach einem anfänglichen, merkwürdig zusammenziehenden Aroma stellt sich eine mittelprächtige Schärfe ein, die wesentlich schwächer ausgeprägt ist als das Erlebnis mit manchen Täublingen. Spätestens 15 Minuten nach der Täublingsprobe ist alles bei denen wieder beim Alten. Nach T- virgatum (und auch sciodes!) hatte ich mehrere Tage lang ein taubes Gefühl auf der Zunge, welches soger den Geschmackssinn beeinträchtigte - fast wie nach Zahnbetäubungen. Das ist nirgendwo beschrieben, aber mal erwähnenswert, weil völlig daneben! Aber - wer's mag, sollte es mal testen.


    Die Unterscheidung läuft übrigens so ganz gut: in sandigen, sauren Kiefernwäldern, mit dem Aussehen wie gezeigt, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um T. virgatum. Ähnlich aussehende scharfe Arten im Laubwald sind T. sciodes und ganz ausnahmsweise auch mal T. bresadolanum.


    Noch ein Wort zur Klassifizierung: die scharfen gehörten noch bis vor kurzem in die Sektion Atrosquamosa und damit ins erweiterte Reich der Erdritterlinge. Nach aktuellen Untersuchungen passen sie besser in die Sektion Tricholoma und dort in die Nähe von T. portentosum. Na schau mal her!


    Man kann beide Sektionen auch makroskopisch ganz schnell trennen. Es ist ungefähr wie der Unterschied zwischen Wild-/Rauhleder und glatt gegerbtem, gefetteten Leder. Die Erdritterlinge sind alle mehr oder weniger aufgerauht, während die Vertreter der Sektion Tricholoma eine fettig-glatte Hotoberfläche aufweisen. Auch Tricholoma virgatum!


    So - nachdem wir diesen Teil durchgearbeitet haben, bleiben noch die braunen Ritterlinge übrig. Hat vielleicht Jemand von euch in letzter Zeit interessante Funde auf diesem Gebiet gemacht? Ich meine, es reicht auch erstmal die Subsektion pessundata. ;o))


    Gruß in die Runde - Ingo


    Schärfe ist ja nun beinahe ein Knüppel. Eine recht scharfe Art hatte ich auch schon in der Hand bzw. im Mund. Das war aber in einem Buchenwald. Nadelwald / Kiefer würde dann für den Brennenden (Tr. virgatum) passen?


    Hallo Pablo,


    schön, dass man auch auf die richtige Antwort kommen kann, ohne die Art je gesehen zu haben. ;) T. sciodes aus dem Buchenwald hatte ich erst einmal. Die scharfen "Zipfelmützen" im Kiefernwald finde ich jedes Jahr. Allerdings immer nur an zwei Stellen.


    Zurück zum Beitrag. Joli wollte etwas mehr über Grünlinge wissen, wenn ich recht verstanden habe.
    Die Teile sind wahrlich kein Hexenwerk. Die können zwar ziemlich variabel ausschauen, aber falls man sie im sandigen Kiefernwald findet, sollte es sich ausnahmslos um Tricholoma equestre handeln. Maronenröhrlingen wird, je nach Standort, auch eine große Variabilität zugestanden. Pics:








    Der andere abgesicherte Grünling ist der bei Espen vorkommende Tricholoma frondosae. Die Art ist mittlerweile durch molekulare Untersuchungen abgesichert. Vormals nannte sie sich T. equestre var. populinum. Allein makroskopisch sind da schon Unterschiede erkennbar. Dieser Grünling kommt fast immer recht zerbrechlich daher, mit deutlichen Hutschüppchen, die bis über die Hutmitte reichen. Außerdem ist die Hutfarbe immer dunkler als bei der Typusart.




    Völlig verrückt wird es beim nächsten Vertreter. Das ist nämlich kein Grünling, obwohl er erstmal so ausschaut:



    Wenn Grünlinge mehr oder weniger Schüppchen auf dem Hut aufweisen können, so hat diese Art die Schuppen am Stiel. Bei diesem Foto hatte mich 2007 E. Ludwig darauf gebracht, etwas mehr auf so etwas zu achten. Und siehe da -selten, aber doch regelmäßig entpuppten sich diverse Grünlinge als Tricholoma joachimii.





    Womit wir nun endlich den letzten Namen aufgedeckt haben.
    Ursprünglich wurde die Art durch die Namensgeber (Bon/Riva) in das Umfeld von T. fucatum bzw. sogar T. sejunctum gerückt. Molekulare Untersuchungen ergaben zuletzt, dass sie sich doch recht nahe bei den Grünlingen befindet. Allerdings - sowohl vom Geruch als auch vom Geschmack her erinnert kaum etwas an die grünen Teile. Eigentlich riechen T. joachimii nur wenig. Wenn, dann leicht mehlartig, aber eher irgendwie nach Küchenkräutern oder Gräsern. Wenn man die probiert, stellt sich nach einiger Zeit ein leicht widerlicher, adstringierender Geschmack ein, der die Gedankenblase mit der Bratpfanne unvermittelt zerplatzen lässt.


    Daher möchte ich notorischen Grünlingssammlern, vor allem aus unserer Region Berlin/Brandenburg mit auf den Weg geben, auf diese Art besonders zu achten. Ich kann mir nicht vorstellen dass Jemand, der nicht darauf geschult ist, auf die Schnelle den dickstieligen Joachim von echten Grünlingen trennen kann. Wobei ich hier keineswegs Werbung für den Konsum von Grünlingen machen möchte. Es ist nunmal Tatsache, dass die Art in Brandenburg nach wie vor gesammelt und auch verzehrt wird. Irgendwie empfand ich den Nachgeschmack der roh probierten Pilze als extrem problematisch.


    Weitaus problematischer empfand ich allerdings die Nachwirkungen von Kostproben der scharfen, grauen Ritterlinge. Mehr dazu demnächst, wenn ihr denn mögt.


    Gruß Ingo


    Schau ich an den falschen Stellen oder ist Schleswig Holstein ritterlingstechnisch tatsächlich nicht so üppig bestückt?


    Hallo Inken!


    Die spannende Frage dabei ist, ob es in deiner Nähe größere Kiefernansammlungen gibt. Sandboden solltet ihr ja auch haben. Ich war vor einigen Jahren regelmäßig auf Fehmarn zum Angeln unterwegs. In der Nähe von Marienleuchte gibt es einige Kiefern. Allerdings - entweder bin ich Angeln oder ich schaue nach Pilzen. ;o))


    Ansonsten wäre für dich viellecht auch ein Abstecher nach Nordwestmecklenburg machbar. Aus der Schweriner Gegend wurden etliche Funde berichtet. Vielleicht hat ja Andreas einige Tipps für dich.


    Im Übrigen kann ich die Nordischen Ritterlinge uneingeschränkt für Jedermann empfehlen. Im Vergleich zu anderer Fachliteratur ist das Preis-Leistungsverhältnis bei diesem Buch in Ordnung.


    Gruß Ingo
    [hr]


    Aber ein paar Detailfotos zu den anderen Ritterlingen wäre schon toll. Stell doch ein, wenn Du mehr Bilder hast.


    Hallo Joli,


    du hast natürlich recht. Allerdings ist das Ganze wie so oft mit Zeit und Mühe verbunden. Vor 20:00 Uhr bin ich selten daheim - daher auch die oft späten Postingzeiten.
    Außerdem war es in diesem Jahr auch nicht so toll mit den Pilzen.
    Also muss ich im Archiv herumsuchen. Aber, der Winter steht vor der Tür und ich denke, ich könnte noch den einen oder anderen Fund für's Forum aufbereiten.


    Gruß Ingo
    [hr]


    Anna übrigens noch einen interessanten Ritterling gezeigt, über den wir an anderer Stelle auch schon mal diskutiert hatten. Das wäre wohl was für dich. Übrigens ist der ganze Bericht sehr empfehlenswert. Toll geschrieben und sehr schöne Bilder. Wenn auch "nur" mit einem Ritterling. :evil:


    Hallo Pablo,


    vielen Dank für den Link zu diesem tollen Beitrag von Anna. Ihr habt es echt drauf hier. Der Beitrag ist mir völlig durch die Lappen gegangen. Leider schaffe ich es nicht, alle Beiträge zu lesen. Aber dafür bist ja du zuständig. ;o)
    Um so mehr schmerzt es, dass der Colossus Ende September so untergagangen ist. Solche Funde gehören wenigstens an den nächstgelegenen Pilzverein gemeldet. Die Art ist in ganz Deutschland in den Roten Listen drin. Noch seltener sind eigentlich nur noch die Halsbandritterlinge.


    Zu den gezeigten Arten:


    Bei Nummer 2 hattest du den richtigen Verdacht. Der Schwarzfaserige Ritterling ist bei einigen Pilzfreunden ein beliebter Speisepilz. Persönlich finde ich, dass man ihn in Mischmahlzeiten tun kann, ohne dass er diese
    groß beeinflusst.


    Bei Nummer drei hatte ich ja den berühmten Zaunpfahl dazugepackt.
    T. populinum und T. imbricatum wachsen übrigens nur dann beieinander, wenn in der Nähe von Kiefern auch Pappeln wachsen. Ich könnte beinahe wetten, dass es in deinem Fall Espen waren. Da Echte Pappelritterlinge eigentlich nur bei echten Pappeln wachsen, gäbe es hier ein Problem, an dem ich seit mittlerweile sieben Jahren dran bin, ohne weiter zu kommen.
    Jedenfalls hatte ich in den Doppelpilzen schon ganze Aufsätze dazu geschrieben. ...Und irgendwie fange ich gerade wieder damit an. ;)


    Nummer vier und fünf lasse ich noch mal stehen. T. flavivorens ist ein Synonym für T. equestre und nicht mehr gültig. Die gezeigte Art ist, wie bereits geschrieben, ein entfernter Verwandter vom Grünling.


    Und Nummer fünf ist scharf! Unerheblich, ob erst bitter und dann scharf oder umgekehrt. Das ist nicht wirklich relevant. Der Standort zählt.


    Gruß Ingo


    An dem Riff hattest du schon mal geankert. Da hieß das Ramaria myceliosa.


    Hallo Pablo,


    Genau! Schön, dass du dir den gemerkt hast. Sie kommen natürlich nicht so vor, wie die zum "Verwechseln" aussehenden Hörnlinge, sondern hübsch in Gruppen am Wegesrand. Der Namen ist tatsächlich abgesichert. Ich hatte Josef Christan 2008 welche von denen geschickt.



    Tja! Was soll ich dir dazu sagen. Ich fürchte, zum Thema Tricholoma gibt es hier schrecklich viel Nachholebedarf. Wenn denn überhaupt Bedarf besteht.


    Nummer 1 ist natürlich T. equestre. Der Rest ist so furchtbar weit daneben, dass ich mich schon fast schäme, die hier eingestellt zu haben. Aber bei dem Tempo, mit dem du gerade die Fungi rockst, werde ich bestimmt nächtes Jahr bei dir um Rat anfragen. ;)


    Übrigens- Nummer 4 ist kein Grünling, sondern ein entfernter Verwandter.
    Nummer 3 ist, wie man erahnen kann, ein brauner Ritterling. Irgendwie konnte ich bei dem die Pappelblätter nicht fortschaffen.
    Und Nummer 5 - haben Erdritterlinge so spitze Hüte?
    Ach so - fehlt noch Nummer 2. Der ist doch der momentan essbarste von allen. Schau mal nach, ob die Stiele ud Lamellen gilben.


    Ich fahre morgen nochmal zum Campingplatz. Mal sehen, ob sich noch irgendwas tut. Sonntag Abend löse ich das Teil auf.


    Gruß Ingo
    [hr]


    Aber ich denke, dass bei der Nr. 1 evtl. ein Grünling sein könnte. Allerding der Hut ist nicht so gut zu erkennen. Hast Du evtl. noch weitere Bilder davon?


    Hallo Joli,


    da liegst du völlig richtig. Weitere Bilder davon braucht es also nicht.
    Es sei denn, du möchtest noch welche sehen. Sag einfach Bescheid!


    Gruß Ingo

    ...solche oder ähnliche Gedanken müssen den Rittern im Mittelalter, in aussichtsloser Situation, mitunter durch den Kopf gegangen sein.


    Hallo in die Runde erstmal!


    Auch den Rittern der Gegenwart ergeht es eben nicht viel anders. Momentan scheinen sie auf ganzer Linie ihren Kreuzzug gegen Väterchen Frost verloren zu haben. Vor gut drei Wochen noch waren sie am Frohlocken.


    Wie vor ebendieser Frist versprochen, zeige ich euch heuer ein paar von den "rüstigen" Gesellen. Dieweil draußen gerade so ein furchtbares Klima herrscht, und ich eigentlich schon "Pilzforen-Winterschlaf" halten wollte, bekommen meine grauen Zellen nicht einen einzigen Namen zusammen. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir da ein wenig weiter helfen könntet.


    Die Ritter stammen, bis auf einen, aus dem Kiefernwald. Auf saurem Sand waren sie aber alle zu Hause. Bei dem einem sieht man das ganz deutlich:


    Nummer 1


    Angaben zum Geruch kann ich leider nicht mehr machen. Ich finde, dies wäre hier auch nicht hilfreich. Wer will schon einschätzen , ob das leicht oder stark mehlig oder doch eher krautig war. Gekostet habe ich sie auch nicht, denn ich hatte Sorge, dass da einer von scharf gewesen sein könnte. ;)


    Nummer 2


    Im Übrigen sind das alles verschiedene Ritterlingsarten, auch wenn manche sich ähneln.


    Nummer 3


    Ich finde, Angaben zum Speisewert der hier gezeigten Ritter wären auch nicht sehr hilfreich sondern eher irreführend.


    Nummer 4


    Wobei wir auch schon beim Schlusslicht angekommen sind. Es war halt nur ein kurzer Kreuzzug.


    Nummer 5


    Ich hoffe, ihr nehmt mir das mit den fehlenden Namen nicht allzu übel. Vielleicht findet ihr beim Blättern in der Lektüre ein paar Namen und entdeckt so ganz nebenbei noch andere interessante Dinge.
    Ich für meinen Teil würde mich am liebsten in einen Flieger setzen und gen Süden düsen. Irgend ein Strand mit Palmen an einem schicken Korallenriff vielleicht....



    Bäh! So eines meinte ich damit aber nicht. ;o)
    Ich schaue später nochmal nach, ob mir nicht doch was einfällt.


    Gruß Ingo


    Stephan
    Falls du hier reinschaust. Das kommt dir bestimmt vor wie ein deja vu.


    Sowas gibt es auch bei den Doppelpilzen:


    Hi Pablo,


    ich meine, diese Galerie ist nicht öffentlich sondern ein Projekt vom Betreiber der Doppelpilze-Seiten. Das Forum ist ja nur ein Teil davon.
    Ein Projekt, welches es meiner Meinung nach verdient hätte, etwas zu investieren, ist >dieses hier.< Zumindest hatte ich dort vor Jahren meine Bilder eingestellt. Soweit mir bekannt ist, soll die Datenbank auch weiter betrieben werden - auch ohne das mittlerweile geschlossene Forum. In diese wurde sehr viel Zeit und Wissen durch verschiedene Pilzexperten eingebracht.
    Da hier mittlerweile zahlreiche ehem. Mitglieder aus der alten fungiworld aktiv sind - vielleicht gibt es ja aktuellere Informationen.


    Gruß Ingo


    Die Krönung war aber der in Mecklenburg-Vorpommern relativ seltene
    Perlhuhn - Champignon (Agaricus moelleri). Namensgebung für den giftigen Pilz sind graurußigen Schüppchen auf der Kappe.


    Hallo Andreas,


    wo wir schon bei den Perlhühnern sind. Kennst du eigentlich schon den Perlhuhn-Egerlingsschirmpilz
    (Leucoagaricus meleagris)?



    gefunden 2006 im Oderland, auf einem Campingplatz. Immerhin ist er im Parey's eine Erwähnung wert.


    Gruß Ingo


    Um welche Erkenntnisse ging es da? Etwa um die, dass der Grünling giftig ist? ;)


    Hallo Stephan,


    Nö! Das war noch eine andere Baustelle im pp-Forum. Die französischen Pilzesser hatten angeblich M. Bon die aufgesammelten Pilze gezeigt, wonach diese von M. Bon als Kieferngrünlinge bestimmt wurden. Wobei mir im Nachhinein auffiel, dass die Pfannenfreunde M. Bon ihre Funde gar nicht hatten zeigen können, da sie diese bereits aufgegessen, und daran zum Teil gestorben waren. Grausig - aber ich wollte auch keinen Spass damit treiben. Wer war denn dabei, als die gesammelt hatten?


    Im Beitrag von Holger und Andreas ging es um die angebliche Giftverdächtigkeit vom Muschelseitling und dessen Ursprünge. Dabei nicht ganz unbeteiligt war Ch. Hahn, den ich im Übrigen sehr schätze.
    Was ich meinte - mitunter ist es besser, nachzufragen. ;)


    Was mir bei dem ganzen Geschreibe auffällt - liest du eigentlich im "Tintling"? Ist zwar keine Pflichtlektüre, aber ich finde den mitunter lehrreich.


    Gruß Ingo
    [hr]


    @ Ingo: Ja ich bin es und ich freue mich Dich Asco Fan auch hier zu treffen!!


    Nee Holger,


    leider falsche Baustelle. ;o)) Mich hat eben gerade mein Avatar daran erinnert, dass ich ein ausgemachter Winterfeind bin. Ascos mag ich nur, wenn sie mindestens 10 cm hoch werden. Ingo Wagner ist hier aber auch zugegen.


    Grüßlis Ingo


    hast Du Zugriff auf den Tintling 1/2012?


    Hallo Holger,


    eigentlich hatten wir ja schon mal woanders Bekanntschaft geschlossen. ;o)
    Aber, ein "Wald" ist ja bekanntlich nicht genug. Deshalb liebe Willkommensgrüße, auch von mir, hier in diesem Forum.


    Euren Gemeinschaftsbeitrag im Tintling No. 74 finde ich übrigens grandios und obendrein sehr lehrreich. Ein schönes Beispiel dafür, dass es gut tut, hin und wieder mal "Erkenntnisse" von Berufsmykologen kritisch zu hinterfragen.


    Gruß Ingo

    Hallo Pilzfreunde,


    weil's gerade ins Abseits zu laufen scheint, möchte ich auch mal meinen Senf dazu zum Besten geben. Ich denke, der angefressene Pilz war ein klassischer Hellsporer und nennt sich mit Vornamen "Amanita".
    Ich denke, dass könnte auch Stephans (Öhrling) Verdacht gewesen sein. In Tateinheit mit Linde könnte es z. B. ein Fransiger Wulstling gewesen sein, der seine beste Zeit schon hinter sich hatte. Den Nachnamen zu 100% herausfinden werden wir wohl alle nicht mehr. Es sei denn, es gibt vom Pilz Trockenmaterial.


    Gruß Ingo


    Ich möchte eine Art Kur machen, außerdem meine Nichte, die an einer chronischen Magenschleimhautentzündung leidet versorgen. Es ist für mich und die Nichte jedoch eine Premiere, mal schauen, wie sich's entwickelt.


    Moin Tuppie,


    da es für dich die Premiere ist, hier ein paar Erfahrungen von mir. Zum ersten Mal hatte ich die Porlinge (glaube ich) 2005 eingesetzt. Vor allem bei Akutproblemen können die sehr hilfreich sein. Ich stelle aus den getrockneten Würfeln mit Hilfe einer Kaffemühle mittelfeines Pulver her. Das kommt dann direkt (etwa 1 geh. Esslöffel), zusammen mit 2-3 Beuteln Kamillentee, in eine Kanne. Mindestens 10 Minuten ziehen lassen, dann ist der Sud gut und die Teebeutel können raus. Der Porlings-Kamillentee wird dann ohne Rücksicht auf "Verluste" eingenommen. Also - wenn ein paar Krümel Pilz mit verschluckt werden, macht das nicht. Die meisten Krümel werden sich sowieso am Boden absetzen. Die Bitterkeit des Gesöffs sollte dabei ignoriert werden.


    Ich habe diese Art Medizin nicht nur bei mir erprobt sondern auch Verwandte, Freunde und Kollegen damit verarztet. Die hatten meist akute Probleme wie Magengrippe, Gastritis und Co.. Nach der Einnahme kam es fast ausnahmslos zu einer Verbesserung des Wohlbefindens, oft auch verbunden mit einer plötzlichen Appetitszunahme.


    Welche langfristige Auswirkungen eine dauerhafte Einnahme hat, kann ich allerdings nicht beurteilen. Vielleicht macht ja mal Jemand einen Thread in einem passenden Unterforum auf.


    Gruß Ingo