Beiträge von ingosixecho

    Liebe Pilzfreunde,


    heute wage ich es doch wieder und zeige euch meine Pilzbeute vom vergangenen Samstag. Da war schon eine illustre Gesellschaft beisammen. Gelbe, grüne, violette, graue und braune Pilze. Seht selbst:



    Oh shit! Das ist ja die "Pilzmischung" vom Sonntag. ;) Nicht dass da die NSA ihre Hände im Spiel, und meine Bilder getauscht hatte. ;-)) Trotzdem - lecker waren diese hier schon!
    Macht aber nichts, dann muss ich die Pilze eben so zeigen. Wie gesagt, eine kleine Mischung aus meiner Region, wobei das Meiste bei Kiefern wuchs. Die Wuschelköpfe hier kennt ihr sicher. Es sind Helmlinge mit dem besagten Schimmel.



    Für die nächsten fünf Funde möchte ich gerne eine kleine Bestimmungsrunde mit Punkten eröffnen. Wobei es sich hier nur um Myko-Ehrenpunkte handelt. Mein Konto bleibt tabu! ;o)
    Wie stellen wir es nun am Besten an?! 2 Punkte für die korrekte Art. Einen für den Vornamen und einen für den Nachnamen - bitte internationale Bezeichnungen angeben. Einen Tipp gibt es auch noch.


    Nr. 1 - Die einzige Großlorchel im Herbst, die mit Vornamen nicht Helvella heißt.



    Nr. 2 - strenger, seltener Kiefernbegleiter im sauren Moos-Flechtenwald ohne Hutschüppchen.



    Nr. 3 - der Nachname wäre eher etwas für Kenner der Materie



    Nr. 4 - typische Art des Spätherbstes, meist nach den ersten Bodenfrösten



    Nr. 5 - eine ebenfalls typische Art saurer Kiefernwälder. Hier sind zwei Nachnamen zulässig. Das Teil ist aber nur mit aktueller Fachliteratur zu knacken. Erstbeschreibung, glaube ich, 2007 oder 2008 in Frankreich.



    Also 10 Punkte wären es maximal.


    Ansonsten entwickelt sich die Saison wie so oft. Die Artenvielfalt nimmt ab und die Pilze mit Hut und Stiel verabschieden sich langsam. Wie man hier sieht, bleiben wenigstens die Stiele :



    Die kommende Jahreszeit wirft seine langen Schatten voraus, auch wenn diese momentan noch sehr klein ausfallen.



    Ritterlinge habe ich da jetzt mal rausgelassen. Das dürfte dann eher eine Expertenrunde werden, wenn ihr denn mögt. Das wären dann nochmal fünf Pics.


    Ach was soll's. Ich versuche es nochmal mit dem Korb vom Samstag.



    Allmächtiger - was soll denn das nun wieder? ;-))


    Viel Spass beim Mitmachen.
    Gruß Ingo


    Parasitischer Scheidling - Volvariella surrecta


    Hallo ihr 2 1/2 Portionen!


    Schöne Funde habt ihr da gemacht. Womit impft ihr eigentlich die
    Nebelkappen, damit die von den Parasitischen befallen werden?
    Ich finde jedes Jahr hunderte von dnenen und nada! °


    Gruß Ingo


    Um nochmal auf den Grünling zu kommen...
    Der hätte ja typischerweise die Kiefer als Symbioseparter... dann gibts/gabs dann ja noch den Pappel-Grünling... aber Birke/Eiche? Weiß da einer was näheres?


    Hallo Tricholoma Gemeinde!


    Wenn ich das richtig gelesen habe, sollte es sich um ein Altbergbaugebiet handeln. Die scheinen sowieso ihre eigenen Regeln zu haben. Aus Sachsen wurde berichtet, dass in solchen Gebieten sogar strenge Kiefernbegleiter mit Espen gehen.


    Ansonsten wurde schon richtig festgestellt:
    Die Seifenritterlinge sind ziemlich astrein, vermutlich sogar T. s. var. saponaceum
    Der Schwarzfaserige ist auch OK, der darf auch mal bei Laubbäumen wachsen
    Die Grünlinge sehen von oben fast aus wie Pappelgrünlinge (T. frondosae) und von unten wie Kieferngrünlinge. Mir hatte neulich jemand mitgeteilt, dass auch bei den "Normalos" gerade Untersuchungen laufen, die nahelegen, dass sich dahinter weitere Arten verbergen. Ich meine, da war von 4-6 Arten die Rede. (!!!) Man tut aber nichts Falsches, solche Funde unter T. equestre sl zu verbuchen. Also Grünlinge im weiteren Sinne.


    Viel Spass beim Grübeln


    Grtuß Ingo


    Och nöööööööö...
    Hast du da zufällig einen Link zu einem Artikel oder einer Seite mit Infos, daß ich mir das mal angucken kann? Meine Literatur ist dünn und gibt da nix her.


    Moin Pablo,


    Macht doch nichts - wir sind nun mal keine Wissenschaftler. ;-))
    Soweit mir bekannt ist, gibt es keine deutschsprachigen Publikationen.
    Falls du im Netz nicht Passendes findest, würde ich dir bzw. jedem anderen
    Interessierten die Funga Nordica Teil4 nahelegen. Die gibt es zum Beispiel im
    Mykoshop bei Andreas und Tanja.


    Gruß Ingo


    Bis sie es bereits nach geringen Portionen mit Bauchkneifen, Blähungen und Durchfall zu tun bekam.
    Etwa einen Tag hielten die Beschwerden an.
    Ist zwei, dreimal vorgekommen, und immer nach Mahlzeiten mit dem Halli.


    Hallo Nobi,


    vielen Dank für die Antwort. Damit erhärtet sich aber mein Verdacht, dass es sich hier weniger um eine Vergiftung als um eine persönliche Unverträglichkeit handelt. Persönlich habe ich Probleme mit Kohlarten, die "modern" zubereitet wurden, also im Dämpfer, möglichts bissfest und geschmacksecht.
    Derartig zubereiteten Rosenkohl kann ich eigentlich gleich auf dem Klo essen.
    Nur wenn genügend tierische Fette dran sind (Butter etc.) vertrage ich den.


    Deinen Tipp mit den Nierchen finde ich übrigens ganz toll. Das erinnert mich daran, dass ich mal wieder welche schmoren könnte. Lecker!


    Gruß Ingo[hr]


    Ein Arzt sagte mir mal es könne auch an der Bauchspeicheldrüse liegen,
    dass da gewisse Verdauungsenzyme nicht mehr bzw. nicht mehr ausreichend gebildet werden.


    Hallo Helmut,


    genau das wollte ich damit sagen. Pilze haben unter Umständen viel Chitin intus. Möglicherweise sind solche Unverträglichkeitserscheinungen auch Anzeichen beginnender Erkrankungen.


    Gruß Ingo


    Einer ist hier aber gar keiner, nur welcher - und was für einer? :evil:


    Hallo Anna,


    vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Leider kann ich momentan nur an den Wochenenden das tolle Herbstwetter zur Pilzpirsch nutzen.


    Im Übrigen (ich möchte nicht als Meckerkopp dastehen) ist auf dem Bild mit der Grünlingsversammlung kein einziger mit dem Namen Tricholoma equestre vertreten. Der links unten nennt sich vermutlich Tricholoma sulphureum, wenn er denn einen guten Laubbaum dabei hatte.
    Die anderen nennen sich nun offiziell Tricholoma frodosae. Ich denke mal, da hatte es Espen in der Nähe. Die Blätter kann man ja gut erkennen.
    Die nordischen Mykologen konnten die Art mittels ITS Daten von T. Equestre sicher abgrenzen. Die Art unterscheidet sich auch makroskopisch deutlich vom Kiefernwaldgrünling.
    Stephan weiß schon Bescheid, welches Buch er sich beim Weihnachtsmann wünschen soll - nicht wahr? ;-))


    Der Schütterzahn ist allerdings was extrem Seltenes. Da muss man nur mal in den BW Pilzen nachschlagen - wer die da hat.


    Gruß Ingo

    Hallo nochmal,


    vielen Dank für eure Meinungen. Wenn man eure Statements querliest, kommme ich zu dem Schluss, dass die Hallimasche mehrheitlich eher als (vom Speisewert) kritische Arten angesehen werden.


    Ich denke, wir haben es hier mit mindestens drei Problemen zu tun.


    Das Primäre dürfte mit den allgemeinen Verdauungsproblemen zusammen hängen. Hallimasch sind von der Konsistens her, auch nach längerem Kochen, schön bissfest und damit auch weit schwerer verdaulich als beispielsweise schlabbrige Steinpilze, für die man eigentlich gar kein Gebiss bräuchte.
    Ungenügend gekaut, dürften hier die allermeisten Probleme auftreten. Vor allem, wenn noch längere Stielabschnitte verwendet wurden. Das Ganze kann man übrigens so auch mit Büschelraslingen erleben.


    Problem Nummer zwei ist eigentlich kein so dramatisches. Hallimasche sind roh giftig und das Kochwasser muss nach mindestens zwanzig Minuten Dauergarens fortgeschüttet werden. Warum aber nur?! Sind die Gifte etwa wasserlöslich? Wozu dann aber kochen? Man könnte die Pilze ja über Nacht in einen Wassereimer legen. Klingt auch nicht logisch, oder? Also sind die Gifte thermolabil und werden durch Erhitzen zerstört.
    In dem Fall geht man auf Nummer sicher und gart sie mindestens 20 Minuten. Das ist ungefähr auch die Zeitspanne, in der man Kartoffeln weich bekommt. ;) Ich persönlich halte es wie folgt - Wenn Pilze die erkennbar gar sind, sind sie zum Verzehr geeignet. Das hängt in erster Linie von der Größe der Pfanne et al und der zu garenden Pilzmenge ab, vorausgesetzt natürlich, man gibt auch ausreichend Hitze zu.


    Übrigens: hat schon mal Jemand bei Rotkappen und Birkenpilzen den Hinweis gefunden, diese mindestens 20 Minuten zu kochen und anschließend das Wasser fortzuschütten? Den meisten Pilzfreunden ist nämlich nicht bewusst, dass nahezu alle Raufüße roh mindestens genau so giftig sind wie Hallimasch.


    Problem Nummer drei ist die individuelle Unverträglichkeit.
    Hier würden mich echt konkrete Fälle interessieren. Was verstehen die Leute denn darunter? Böse Brechdurchfälle nach ausreichend erhitzter Mahlzeit? Bauchkneifen, Blähungen und / oder Flottgang, weil zu viel Stiel am Pilz gelassen wurde und die Pilze nicht ausreichend gekaut oder vielleicht auch nicht ausreichend gegart wurden?
    Der meiste Verruf sollte durch allgemeine Verdauungsprobleme entstanden sein. Für den Fall, dass Brechdurchfälle auftraten wäre es wichtig zu erfahren, um welche Art Hallimasch es sich handelte. So stehen zum Beispiel die beiden gelbschuppigen Arten (A. gallica / A. mellea) eher im Verdacht als zum Beispiel die Dunklen Hallimasch aus meinem Küchentipp.


    Vielleicht mag ja Jemand was dazu sagen. Nach meiner Meinung handelt es sich hier um ein Sammelsurium von Gespinsten, die über kurz oder lang dazu führen werden, die Art offiziell als giftverdächtig einzustufen. Wäre echt schade drum. ;(


    Gruß Ingo

    Liebe Freunde der Töpfe und Pfannen,


    So oder ähnlich (Siehe Titel) lesen sich derzeit die Anfragen einiger Pilzfreunde, die sich über einen größeren Hallimaschfund freuen konnten, aber wegen der verschiedenen Meinungen über die Bekömmlichkeit besorgt sind oder einfach nicht wissen, wie sich diese Pilze am besten konservieren lassen.


    Dass dieses Thema brandaktuell ist, beweist die Tatsache, dass mir am vergangenen Wochenende A. ostoyae (Dunkler Hallimasch) an wenigstens sechs verschiedenen Substraten, bei seiner zerstörerischen Tätigkeit, begegnete.


    Was wir mit denen zu Hause mitunter anstellen, möchte ich nachfolgend einmal anhand einiger Pics verdeutlichen, denn Bilder sagen mehr als Worte.


    Hier haben wir einige der braunen Wichte bei Fichte:



    Also - zuerst brauchen wir natürlich die frischen Hallimasch. Hier im Korb befindet sich zum Beispiel eine mittelprächtige Beute. Insgesamt drei Kilo.



    Beim Sammeln bin ich dabei nicht allzu wählerisch. Ich bevorzuge eher sogar große, aufgeschirmte Exemplare, weil die sich besser säubern lassen und mehr Masse bringen. Wichtig ist, dass sie noch fest sind und weißes Hutfleisch haben. Möchte man die kleinen, geschlossenen Exemplare für eine besondere Zubereitung aufheben, so kann man diese auch einer Sonderbehandlung unterziehen. Bei uns kommt jedenfalls alles in einen Topf; oder wie hier, erst mal in eine Sammelschüssel. Die weiteren Teilnehmer der Zeremonie stehen auch schon bereit. Ein tiefer Topf mit möglichst großer Kochfläche und ein paar flache Behälter zum Abkühlen der Pilze.



    In den Topf geben wir etwas Butter (ca. 20 g) und stellen maximale Power ein. Wenn die Butter wild herumbrutzelt, geben wir die Hallimasch hinzu. Auf diese Menge kommt auch noch ein gehäufter Teelöffel Salz und dann geht das Geschmörgel los.



    Unter ständigem Umrühren werden die Pilze heruntergeschmort, bis die ganze Flüssigkeit verdampft ist und die Pilze trotz Rührens anbrennen möchten. Dann sind sie gut!



    Die geschmorten Pilze sind umgehend in möglichst flache, breite Gefäße umzufüllen und flach auszubreiten. Wir nehmen dazu immer diese beiden Lasagneformen:



    Die Pilze sind nun übrigens völlig genießbar und können probiert werden - lecker! Im Anschluss sind die Gefäße mitsamt Hallimasch dorthin zu bringen, wo sie möglichst schnell abkühlen können. In dieser Jahreszeit ist unser Balkon dafür bestens geeignet.



    Nach etwa einer Stunde sind die Pilze nahezu auf Außentemperatur abgekühlt und können fachgerecht weiter verarbeitet werden. Bei uns werden sie in Portionsbeutel eingeschweißt. Ein Anderer hat vielleicht passende Gefäße oder Schüsseln, wo er die Pilze hineintut. Auf jeden Fall kommen sie dann ins "ewige Eis" und können dort vorschriftsgemäß bis zu einem Jahr lang aufbewahrt werden. Zur Verarbeitung kommen die Pilze dann gefroren in den vorerhitzten Topf oder Bräter.


    Übrigens; diese Konservierungsmethode wende ich bereits seit einiger Zeit bei fast allen Pilzarten an, da diese Methode den mit Abstand geringsten Qualitätsverlust mit sich bringt. Alles andere, wie zum Beispiel Abbrühen vor dem Frosten oder Blanchieren kostet nur Geschmack und Qualität. Eine Einschränkung sei an dieser Stelle noch vermerkt: Für Röhrlinge eignet sich diese Methode, wie das Frosten überhaupt, nur eingeschränkt. Man sollte unbedingt nur ganz feste Fruchtkörper verarbeiten. ausgewachsene Steinpilze werden beispielsweise meist pappig. Diese trocknet man besser!


    Bitte denkt auch daran, dass einige wenige Personen diese oder andere Pilzarten nicht oder nur eingeschränkt vertragen. Bei mir ist es egal. Ich kann auch einen "Festmeter" davon futtern. Sollten Zweifel bezüglich der persönlichen Verträglichkeit bestehen, testet euch am besten mittels kleinerer Mengen an das kulinarische Erlebnis heran.


    Bon Appetit –“ Ingo


    p. s. sollte hier Jemand den Eindruck haben, das Pamphlet schon mal irgendwo gelesen zu haben.
    Ich hatte es schon mal in ähnlicher Form vor etlichen Jahren in einem anderen Forum gepostet.
    Dort ist der Beitrag mittlerweile hübsch archiviert und entzieht sich einer sinnvollen Betrachtung.


    Bin aber unsicher was die Inhalte angeht. Hat jemand vielleicht ein Abo der beiden und kann was dazu sagen.....


    Hallo Peg,


    ich gebe hiermit zu, dass ich seit Jahren Tintling Abonnent bin.
    Die kleine nette Zeitschrift gibt es alle zwei Monate und ich freue mich
    jedes Mal aufs Neue, wenn ich die im Briefkasten finde.
    Vom Inhalt her gibt es dort zumeist eine bunte Mischung von
    wissenschaftlich fundierten Beiträgen bis hin zu populären Themen,
    die eben noch am Rand etwas mit Pilzen zu tun haben.


    Du kannst im Tintling auch regelmäßig auf Beiträge von Mitgliedern
    dieses Forums treffen. Im Oktober Tintling gibt es z. B. Beiträge
    von Julia Kruse und von Gernot Friebes. Im August und auch in
    Vorgängerheften hatte sich Hartmut Schubert (Harzpilzchen) ausgetobt.
    Mein einziger Beitrag ist leider auch schon wieder sechs Jahre her. ;(

    Boletus etc. sind auch gute Fachblätter, die eher wissenschaftlich ausgelegt sind.
    Vielleicht kann ja noch Jemand was dazu schreiben.


    Gruß Ingo


    Aber ich bleibe trotzdem unsicher, bis auf die normale Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) hatte ich noch keine Art der Gattung in der Hand.


    Hallo Pablo,


    es macht eben den Unterschied aus, ob man die Arten aus eigener Ansicht kennt oder ob man nach Literatur eine Bestimmung wagt. Ich für meinen Teil habe beide Arten in Massen kennen gelernt.

    Ich hoffe, ich poste hier nichts Falsches, aber das folgende Zitat soll vom leider viel zu früh verstorbenen Walter Pätzold stammen: Man kennt eine Art erst dann, wenn man sie wenigstens hundert mal selbst gesehen hat.
    Ich finde, da ist was dran.
    Sollte das Zitat nicht von Walter sein, ist es jetzt von mir. ;-)))


    Gruß Ingo


    Ich meine, du beschäftigst dich ja schon viele Jahre mit Ritterlingen. Sind die diesbezüglichen Hinweise, die mir Stephan erklärt hat, am Ende nichts wert??


    Hallo Ingo,


    Bitte nichts falsch verstehen. Stephan hatte ja selbst darauf hingewiesen, dass dort zwei Arten abgebildet sein könnten. Ich hatte nur eben vor, ein weiteres, relativ sicheres Unterscheidungsmerkmal ins Feld zu führen.
    T. ustale schmeckt in der Kostprobe mehlig / ranzig und T. ustaloides deutlich bitter. Für T. ustaloides wären auch nur die großen Fruchtkörper oben im Bild in Frage gekommen. Ich nehme mal ab, der Mario hat einige der kleineren mitgenommen und diese auch probiert.
    Ich halte die übrigens alle für T. ustale. Allerdings nicht mit 100% Sicherheit. Was ja wohl für ein Internetforum auch klar sein sollte?!



    Gruß Ingo


    Hm ok. Im Laubwald ist das wohl eher A. mellea, im Nadelwald A. ostoyae. Demzufolge wir hier also den Honigfarbenen Hallimasch (A. mellea) sehen sollten.


    Hallo Björn,


    diese Standortauffassung ist leider weit verbreitet, aber nicht haltbar.
    In unserer Region (Brandenburg) kommt fast ausschließlich A. ostoyae vor.
    An nahezu allen Arten von Gehölzen, bis auf Ahorn und Rosskastanie.
    Ich hatte die schon sicher an Kiefer, Fichte, Buche, Birke, Eberesche.
    Hoffentlich lassen die Dinger meine Dahlien in Ruhe...;o))


    Gruß Ingo

    Hallo Mario,


    anhand der Bilder lässt sich nicht sicher sagen, um welche der beiden Arten es sich handelt. Bei älteren Exemplaren von Pseudo-Ringarten ( schlimmer Begriff) kann der Übergang an der Stielspitze schnell mal vergehen.
    Die Bitteren Eichenritterlinge sollten ihrem Namen alle Ehre machen und deutlich bitter sein. Vorausgesetzt, du beißt da mal hinein. Hast du mal?


    Bei T. ustale ist die Bitterkeit zwar auch vorhanden, aber nicht sehr aufdringlich.
    Das Ganze ist dann aber auch subjektiv zu betrachten. Es gibt Leute, die können Bittergeschmack nicht wahrnehmen. Ich hoffe, ein wenig weiter geholfen zu haben.


    Gruß Ingo

    Hallo Anna (und alle Freunde der Braunen Ritter),


    schöne aussagekräftige Bilder zeigst du uns hier. In einem Parallelforum gab es letzte Woche eben ähnliche zu sehen, die zur gleichen Art gehören dürften.


    Ich könnte hier und jetzt einen seitenlangen Lext zum Thema verfassen. Nur fürchte ich, dass ich damit eure Nerven überreizen könnte. Daher etwas kürzer. Tatsache ist, dass die gezeigten Merkmale in Summe keiner Art entsprechen, die mittels deutschsprachiger oder anderer europäischer Literatur geschlüsselt werden könnte.


    Nach allem, was da zu sehen ist, haben die Ritterlinge eine deutlich striate Hutoberfläche und keine abgesetzte Pseudoringzone. Im Prinzip entsprächen sie dem T. albobrunneum nach Hennig-Kreisel. In der südeuropäischen Literatur (Riva / Bon / PdS) werden die gleichen Ritterlinge als T. stans bezeichnet.
    Allerdings zeigen die Bilder einige Merkmale, welche die genannte Art nicht haben sollte. Zum Einen die deutlich gerippten Hutränder, zum Anderen die fehlenden, rötlich-hellbraunen Verfärbungen im Schnitt. Die fehlende Bitterkeit im Geschmack könnte allerdings Witterungsumständen (viel Regen?!) geschuldet sein.
    Wäre nicht die striate Hutoberfläche, könnte man die Pilze rein optisch als T. pessundatum ansprechen. Diese haben gerippte Hutränder und einen vergleichbaren Habitus, allerdings eine ziemlich glatte Hutoberfläche.


    Was nun? Dein Fund liegt irgendwo in der Mitte zwischen beiden Arten - im Bestimmungsnirwana sozusagen. Ich gebe zu, dass ich solche Ritterlinge auch schon mal gefunden hatte. Ich meine, das sollte 2008 gewesen sein. Dummerweise haben die Harvester das Biotop inzwischen gründlich zerstört und es dürfte wenigstens fünf Jahre dauern, bis sich dort wieder mal was regt.


    Liebe Anna, ich möchte dir empfehlen, das Material für eventuelle spätere Untersuchungen einstweilen sicher zu stellen, will heissen zu trocknen und irgendwo einzulagern. Experimente mit dem Chemiebaukasten dürften wohl eher nichts bringen.


    Das aktuelle Nordamerikanische Tricholoma-Werk von Bessette at al zeigt eine Art namens Tricholoma muricatum, die deinem Fund rein makroskopisch schon eher entspricht. Vielleicht ergibt sich ja irgendwann die Gelegenheit, dass den Fund Jemand in den Sequenzer legt.
    Ich für meinen Teil halte diese Ritterlinge jedenfalls für etwas Eigenes.


    Gruß Ingo


    Ich sehe hier keine vernünftige Lösung. Fachleute vor. :thumbup:


    Hallo Pablo,


    Nanu - erst topp, dann wieder hopp?!?
    Ich bin zwar nicht der Gerd ;-), aber ich melde mich trotzdem nochmal zu Wort. Das Vorkommen von Frühjahrs Lorchelarten zu dieser Jahreszeit ist zwar nie ganz auszuschließen, aber in hohem Maße unwahrscheinlich.


    Zwar kommen Bischofsmützem fast ausschließlich auf Nadelgehölzen vor, ausnahmsweise können die aber auch anders. Zumindest sind gelegentliche Funde auf Buchenholz dokumentiert (google hilft).
    Was da auf den Bildern zu sehen ist, sind obendrein keine "perfekten Bischofsmützen", wie man sie in Büchern und in Internet-Präsentationen bewundern kann. Es scheint geregnet zu haben und einige Exemplare scheinen noch wachsen zu wollen.
    Da ich persönlich bereits mehr als 100 Exemplare persönlich kennen lernen durfte behaupte ich mal eben, dass die gezeigten Exemplare in der üblichen Bandbreite liegen.


    Ausserdem fällt mir auf die Schnelle keine andere gestielte Gyromitra ein, die direkt auf Holz fruktiziert.

    Das Besondere an diesem Fund ist halt das Vorkommen auf Buche. Das dürfte auch für eine eventuelle Kartierung von Interesse sein. Für das Fundgebiet sollte die PABB zuständig sein.


    Gruß Ingo

    Hallo Andy,


    das sollte schon welche sein. Ich habe die seit Jahren regelmäßig im
    Oderland. Mitte Oktober 2008 hatte ich einmal über 100 Fruchtkörper
    gezählt. Allesamt auf Kiefernstümpfen.


    Gruß Ingo


    Irgendwann wirst du dich nicht mehr wehren!


    Hallo IW,


    ich fürchte, gerade bei so etwas wie C. flexipes bin ich untherapierbar.
    Ich meine mich zu erinnern, dass du mir den bei einem vergleichbaren Fund
    bereits vor zwei oder drei Jahren mal nahe gelegt hattest.
    Da hatte ich wohl eben wieder mal keinen "Festplatten-Zugriff". ;)


    Gruß Ingo

    Hallo Pablo,


    die waren extrem winzig und C. flexipes habe ich anders in Erinnerung. Du hast das andere aber ganz gut umschrieben. Die Coralloiden sind und bleiben selten. Wer die mal findet, darf sich glücklich schätzen. Tricholoma focale zum Beispiel finde ich in jedem Jahr. Tricholoma colossus leider nie - du verstehst? ;o)


    Gruß Ingo

    Hallo Forum,


    da der ursprüngliche Beitrag geschlossen ist, möchte ich hier noch einige der versprochenen Bilder zeigen.




    Creolophus coralloides (Ästiger Stachelbart)
    Wenn man sich in diversen Foren umschaut, scheint die Art momentan fast inflationär zu fruktizieren. Imho hatte ich die Art bis zu heutigen Tage genau einmal gefunden - an Weihnachten 2006! Im gleichen Gebiet hatte ich in den vergangenen 15 Jahren je einmal einen Dornigen Stachelbart und einen Igel-Stachelbart gesehen.


    Am vergangenen Donnerstag tauchten die Korallenbärte gleich an zwei verschiedenen Standorten auf. Es handelte sich nicht um einen Fruchtkörper, sondern die befallenen Buchen waren nahezu umwachsen mit den Stachelbärten.


    Wie einige Poster hier richtig bemerkten, ist das Teil kulinarisch eher unbrauchbar. Sie beissen sich wie Einweckgummis. ;) Ich könnte mir einzig vorstellen, dass man sie frittieren könnte.
    Andererseits kann man sie auch getrost stehen lassen und ihrem Schicksal überlassen.
    Der Rest der Funde war eigentlich unspektakulär. Von den meisten habe ich nicht einmal ein Bild geschossen. Den Umbrosus hatte ich ja bereits gezeigt.


    Die Schleierlinge wurden beide richtig erkannt:



    Cortinarius caperatus (Reifpilz) taugt durchaus für die Pilzpfanne. Aber das ist ja nichts Neues.



    Cortinarius torvus (Wohlriechender Gürtelfuss) gehört da definitiv nicht hinein. Ich hatte nur verschiedene Altersstufen eingesammelt, um endlich einmal am "Wohlgeruch" teilhaben zu können.
    Der beschrieben obstartige Geruch ist allerdings nicht wirklich wahrnehmbar. Eher trifft es gekochter Weißkohl mit etwas parfümierter Note. Was zwar nicht unangenehm ist - aber wohlriechend?


    Ganz zum Schluss noch ein paar bleistiftförmige Cortinarien. Die dürften aus dem Reich der Telamonien stammen. Ich zeige die nur, weil ich die irgendwie fotogen fand. Den Bestimmungsversuch werde ich möglicherweise im nächsten Leben starten



    An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für eure wohlgemeinten Antworten zu meinem letzten Beitrag. Namen zu nennen, fände ich an dieser Stelle überflüssig.
    Vielen Dank auch an die Moderatoren für die "Konservierung" dieses Themas. Ich fände nichts schlimmer als die nachträgliche Editierung einiger Posts und die daraus folgende Sinnentstellung des gesamten Threads.


    Gruß in die Runde - Ingo 6E


    Liebe Forumsgemeinde,
    eine wunderschöne Urlaubswoche im Schlaubetal (Brandenburg) ging heute
    zu Ende.


    Hallo ihr "Beiden"! ;)


    Wie ich sehe, hat es euch da gefallen. Wo habt ihr denn die hübschen Buchenwälder aufgegabelt? Das kann ja gar nicht so weit von meinem Basislager entfernt sein. Ich hoffe, es gibt noch mehr Schlaubetalimpressionen. Hier oder auch in anderen Welten.


    Gruß Ingo


    p. s. wenn ich mir die Wetterprognose anschaue, muss ich am Wochenende wohl mit Gummistiefeln nach Ritterlingen forschen. Zumindest die Kamera soll ja wasserdicht sein. So what!

    Ooops !!! So viel Traffic hier?!


    Hallo Pilzfreunde,


    vielen Dank für eure Meinungen und auch für die ganz bestimmt gut und ehrlich gemeinten Tipps. Damit meine ich ausnahmslos alle hier. In allen Antworten steckt mehr oder weniger Wahrheit drin, daher sind sie meiner Meinung nach auch berechtigt und sollten so stehen gelassen werden.


    Andererseits finde ich einen solchen, anscheinend polarisierender Beitrag ganz gut dafür geeignet, einige Leute aus diesem Forum hier besser kennen zu lernen. Wer Zeit und Muße dazu hat, kann ja nachschauen, was ich hier sonst so geschrieben habe. Ich meine, das war bisher überschaubar.


    Nun zum eigentlichen Betreff:
    Würde mir Jemand im Wald begegnen, der mir einen Korb mit derertigem Inhalt zeigte, wäre dem meine Bewunderung gewiss. Die Leute liefen aber mit Tüten voller Goldschimmelpilze, heisst Xerocomus pruinatus, in allen Größen und Altersstufen herum. Ich möchte den ganzen Saisonlesern hier viel lieber die "Augen öffnen", dass die für sie größte Gefahr eigentlich im Verzehr von "sicheren" Speisepilzarten liegt. Hier vor allem durch typische Lebensmittelvergiftungen und unbeabsichtigte Aufnahme von Fremdgiften über Schimmelpilze.


    Die Arten im Korb habt ihr natürlich alle richtig erkannt - alle bis auf eine essbar. Reifpilze sind schon lecker, vor allem wenn sie noch die Form von jungen Champignons haben.


    Die Wohlriechenden Gürtelfüße (C. torvus) hatte ich, wie geschrieben, für Testzwecke mitgenommen. Obwohl ich nicht glaube, dass die mich mit dem Bestatter zusammen gebracht hätten. ;)

    Weitere Bilder heute Abend - wenn ihr denn mögt.


    Gruß Ingo

    Hallo Pilzfreunde,


    entgegen meiner üblichen Gewohnheiten hatte ich am vergangenen Feiertag einen Ausflug in die Buchenwälder
    nördlich von Berlin unternommen. Ortskundige kennen das Revier bestimmt.
    Es handelt sich um die Umgebung des Liepnitzsees bei Wandlitz. Wer da am vergangenen WE Essbares
    finden wollte, musste sich entweder gut auskennen oder in den sauren Apfel beissen.
    Der "saure Apfel" bestand in der Regel aus einer Mischmahlzeit aus mindestens zwei Pilzarten, obwohl zumeist
    nur eine in die Tüten gesteckt wurde. Ich möchte nicht wissen, wieviele Schimmelpilze da zusammen
    mit den Herbstrotfüßen eingesammelt und auch verzehrt wurden.


    Einige Pilzsammler hatte ich darauf hingewiesen. Die häufigste Gegenfrage war, ob es hälfe, den Schimmel abzuschneiden.
    Nun ja - meine Gegenfrage bezog sich dann in der Regel darauf, wie man es denn so mit schimmligen Brot hielte.
    Sei's drum. Ich bin jedenfalls voll auf meine Kosten gekommen, wie ihr an meiner Sammlung erkennen könnt.



    Acht typische (saure) Buchenwaldarten sind dort zu erkennen. Die Mahlzeit war schon sehr lecker!
    Eine von denen habe ich nur zwecks Experimenten mit genommen. Eine weitere hätte ich aus kulinarischer
    Sicht auch weglassen können. Die Konsistenz war Gummi-ähnlich.
    Ein typischer Vertreter lauerte an seiner üblichen Stelle:



    Pluteus umbrosus - der Schwarzflockige Dachpilz. Den hatte ich im letzten Jahr in der Buchenwaldmischung drin.
    Vermutlich hätte es Tofu genau so gut getan. Daher kam er nicht mehr in die Pfanne (und in den Korb).


    Da ich die Mischung doch irgendwie überlebt hatte, würde mich nun interessieren,
    was genau ich da gefuttert hatte. Möchte Jemand Tipps abgeben?


    Gruß Ingo


    Allerdings war das Sporenpulver rein weiss, ich konnte keinen Rotanteil erkennen. Kann er das trotzdem sein? Ich wüsste nicht, was das sonst sein könnte.


    Hallo Peter,


    schau mal unter Lepista sordida. Das SPP war wohl eher Richtung creme?!


    Gruß Ingo

    Hallo nochmal,


    Nummer 7 lasse ich noch stehen. Die rotenTäublinge nennen sich Zedernholztäublinge ( Russula badia).
    Eine Typusart in den östlichen Kiefernwäldern. Westlich von Hannover fallen die auf einmal total aus.
    Der Habicht hat zwar einen bitteren Doppelgänger (S. scabrosus), aber der ist hier nicht gemeint.
    Eigentlich gibt es zwei Arten von essbaren Habichtspilzen. Sarcodon imbricatus bei Fichten und
    Sarcodon squamosus bei Kiefern. Letzterer wurde hier gesucht.


    Nummer 7 ist ein Ritterling, der nach Pareys Pilzen in Deutschland mittlerweile verschollen ist.
    Es gibt ihn aber nach wie vor auf beiden Seiten der Elbe. Sowohl im Pfälzer Wald als auch in
    den Brandenburger Kiefernforsten. Sogar in sächischen Tagebauen bei Espen!


    Wie hieß der noch?!


    Gruss Ingo