Beiträge von coindigger


    ...wie hast du vor das substrat in den nutellagläsern zu entwässern?...


    Da hast Du ein Problem angesprochen...
    :)
    Mein erster Versuch war folgendes Sandwich: weißer Nutelladeckel mit Löchern, Watte im Zwischenraum und Nutellapappe wieder eingedrückt. Meine Hoffnung war, dass das Nutellaglas auf den Kopf gestellt sich selbst langsam entwässert.
    Pustekuchen... Mehr als 10 Tropfen kamen nicht und die innere Nutellapappe quoll auf...


    Mein zweiter Versuch war ein Nachbau der inneren Nutellapappe aus 1mm dickem Kunststoff - ebenso mit 5-10 Löchern drin. Zwischendrin immer noch Watte.
    Hat ebenso nicht entwässert...
    :(


    Mein dritter Versuch war Kaffeefilter über das Nutellaglas zu spannen und mit einem festen Gummi zu arretieren. So kochen und dann auf den Kopf stellen. Das war erfolgreich! Der Kaffeesatz hat vollständig entwässert. Da mir der Kaffeesatz aber immer noch zu feucht war, habe ich das Glas kopfüber noch auf Küchenpapier gestellt - da wird dann noch viel mehr Flüssigkeit rausgesaugt. Danach konnte man den Kaffeesatz im Glas schon wieder schütteln.


    Zum animpfen neben offener Flamme habe ich dann den Filter samt Gummi kurz abgenommen. Ein Glas habe ich wieder verschraubt, das andere mit dem Kaffeefilter gelassen.



    Heute habe ich meine Anzuchtstadien (Pappe) erneuert.
    2 von den originalen 4 Ansätzen von vor 10 Tagen hatte ich weggeworfen. Genau die übrigens, wo aus den Pilzschnitten maden gekrochen waren. Dort gab es so gut wie kein Myzelwachstum. Als ob die Maden so eine Art Antimykotikum ausgedünstet haben...
    Die beiden anderen Gläser sahen super aus: Pappe wunderbar be- und durchwachsen (Bilder hatte ich ja vor 3 Tagen eingestellt). Aus diesen Gläser hatte ich einen Teil Myzel genommen und 2 Nutellagläser angeimpft - den anderen Teil habe ich heute nochmals geteilt und nun alles auf 4 Gläser verteilt - wie zum Anfang.
    Nun habe ich also wieder 4 Gläser mit Pappe, um ein frisches Stadium 1 zu halten. Alte Pilzteile habe ich nun restlos entfernt...
    Den Nutellaglasansätzen mit 100% Kaffeesatz geht es erstmal gut. Ich sehe erste Myzelfelder am Glas. Bisher kein Fremdwachstum. Die Spannung bleibt, ob das Myzel schnell genug durchwächst - der Kaffeesatz ist ja trotz Aufschüttens doch ziemlich dicht...


    Tom

    Weiter auf meinem Weg durch die Buchenwälder habe ich mir insbesondere die toten Riesen angeschaut. Dabei habe ich höchtwahrscheinlich Muschelseitlinge entdeckt. Fasziniert haben mich die intensiven Grün- und Blautöne der Natur:



    und



    Wunderschön auch die gelbe Unterseite und der Stielansatz, der aussieht wie Samt:



    Und noch ein paar Bilder den Stamm hinauf:



    und



    Meine Frage: In meinem Pilzbuch stehen für den "Gelbstieligen Muschelseitling" 4 verschiedene Hutfarben...
    Ist das alles eine Art und ist mein Fund genau dieser "Panellus serotinus"?


    Vielen Dank,
    Tom

    Hallo Spezialisten!


    Heute habe ich etwas Trichterling auf einem Buchenstamm gefunden. Könnte ein Gabeltrichterling sein, aber es fehlen die sichtbaren Gabeln.


    Der kleine schöne Pilz war vielleicht am Hut 2-3cm groß aber mit Stiel durchaus 8 cm hoch. Geruch nicht wahrnehmbar. Er wuchs auf einem alten, schon vermoderndem und bemosten Buchenstamm. Auffällig war das Wurzelwerk, welches nach dem Herausziehen aus dem Stamm sichtbar wurde:



    Die Lamellen waren deutlich heller als die Hutoberfläche. Vergabelungen habe ich keine erkannt;



    Die Hutoberfläche war schon sehr trichterlingsartig:



    Im Schnitt erkennt man die helleren Lamellen und einen vollen Stiel:



    Neben dem jungen Pilz waren auch ältere Exemplare. Deutlich ausgeblasst, aber immer noch sehr trichterlich:



    Die Pilze schienen teilweise direkt aus dem alten Stamm zu sprießen:



    Bei dem älteren Exemplar sieht man wenige Vergabelungen:



    Vielleicht ist es ja doch ein Gabeltrichterling?


    Tom

    Echt beeindruckend schön!!
    Ich glaube, die Nummer 2 habe ich heute im Wald auch fotografiert. Stelle ich mal nachher dazu.
    Bei Nr. 5 hätte ich gedacht, so etwas nutze ich morgens immer für mein Tages-Start-Getränk.


    Tom

    Lieber Hasenbovist,



    Nichts für ungut Tom, aber ich halte deine Herangehensweise für sehr unorthodox. Vor einem Versuch sollte man sich doch etwas mit gängigen Methoden vertraut machen...


    Es tut mir leid, wenn ich in diesem Thread zu lax und scheinbar sehr spontan berichte. Ich habe sehr wohl Einiges zum Thema gelesen. Sicher nicht unzählige Stunden, aber so an die 30 Threads anderer Foren, Publikationen und auch die Chido Informationen - mit denen ich ja auch auf der Grünen Woche gesprochen habe.



    ...Es handelt sich hier um einen heterotrophen Organismus...


    Gut, wenn Du von deinen Erfahrungen berichtest, ist das für mich und meine Zuchtansätze sehr wertvoll. Nur möchte ich dann - bevor ich hier in die Ecke "Idiot" gestellt werde - auch nicht unerwähnt lassen, dass ich studierter Biochemiker bin. Autotrophie übrigens bezieht sich nicht darauf, den Luftstickstoff organisch binden zu können... Das können nur Bakterien, bzw. Pflanzen, die sich mit solchen verbünden - insbesondere Leguminosen.
    Du hast Recht, dass die Nutzung organisch gebundenen Stickstoffs ausschließliche Quelle für weitere organische Nutzung ist.



    ...Da du oben noch fälschlich behauptet hast, dass alle Dauerstadien bei 100 °C abgetötet werden...


    Ich kann mir schwer vorstellen, dass ich so etwas behauptet hätte nach all den mikrobiologischen Praktika, die ich hinter mir habe. Eigentlich habe ich mir größte Mühe gegeben immer zu schreiben, dass das Ziel meines Abkochen lediglich eine Keimreduzierung ist, die es dem Myzel ermöglicht, einen zeitlichen Vorteil bei der Besiedlung des Substrats zu erlangen.


    Nun gut, ich will mir deinen erhobenen Zeigefinger dennoch zu Herzen nehmen und werde nicht mehr so offen und lax weiter berichten...


    beste Grüße,
    Tom

    Hallo Hasenbovist,


    ich habe die Schutzgasflasche von meinem Schweißerkit genommen und die 10 Minuten in die Kaffeesatzbrühe blubbern lassen...
    :)


    Nee, nee, ich habe ich paar Krumen Stickstoffdünger von unseren Pflanzen hinzugegeben. Vielleicht so 6-8 Körner je Nutellaglas.


    @Goldstückchen
    Ja, volle Dröhnung Kaffee... Nicht gut? Zu bitter?
    Mal schauen, ich wollte halt nix kaufen gehen, sonder nur Überflüssiges verwenden. Dabei hätte ich heute im Wald gut Späne einsacken können von den Forstarbeitern.


    Sicherheitshalber werde ich heute Abend die 1. Skalierung mit Pappe aufteilen, so dass ich immer Nachschub habe.


    Tom

    Heute (!) ist genau eine Woche rum - und bisher sind meine Mühen erfolgreich...
    Ich danke euch noch mal für Tipps, Anregungen, Hinweise und Links.


    Zwei von den vier Gläser sehen richtig gut aus. Man spürt, dass es dem Pilz gut geht:



    Hat beim Öffnen auch sehr angenehm nach Pilz gerochen. Wenn man ganz nah heran geht, sieht man dem Kleinen fast in die Augen:



    Also habe ich jetzt mein Ziel ausschließlich Kaffeesatz zu verwenden wahr gemacht. Dazu Nutellagläser genommen, den Deckel aufgebohrt, Watte zwischen Deckel und neu geschnittenem Plastikeinsatz gelegt:



    Diese Gläser dann mit Kaffeesatz und Wasser aufgefüllt und etwas Stickstoff hinzugegeben:



    Dann schön köcheln lassen:



    Nach dem Abkühlen dann auf den Kopf stellen und gut entwässern. Dann neben Feuer öffnen und mit dem Myzel von oben animpfen und ein wenig Kaffeesatz noch darüber.


    Bin gespannt, ob mein Pilz den Kaffeesatz mag...


    Tom

    Hej,


    sehr schön!
    Sehen ja richtig gesund aus, deine Gläser.
    Ich drücke Dir für die nächste Bottichgröße die Daumen!!


    Bei mir sind 2 von 4 auch super im Glas angewachsen. Werde heute abend mal Bilder machen und "umtopfen". Bei mir sind ´s Austern...


    Tom

    Huuuuu.... :rain:
    Der Wetterbericht sieht für das Wochenende ja traurig nass aus.
    Trotzdem werde ich wohl wieder wenigstens ein wenig in den Wald gehen... Plant nocht jemand eine Stippvisite?
    Ich frage mich, ob ich gleich eher Richtung Totholz-Wald planen sollte, um nach Baumpilzen Ausschau zu halten.


    Tom

    Hey Christian,


    gib es zu! Du hast da so einen glatten Austerseitling aus dem Bio-Supermarkt auf ein dreckige Glas gelegt - oder?
    ;)


    Aber vielen Dank für deine Tipps.
    Habe gerade noch mal in Fachberichten zu Thermosensibilität von Schimmelpilzsporen nachgelesen und festgestellt, dass mit Kochen schon >99% aller Sporen abgetötet werden. Nur sehr wenige Arten sind da resistent. Ich werde also mal verschiedene Tests machen... und natürlich berichten.


    Tom


    PS: erst mal bekommen meine Kids den Auftrag MEHR Nutella zu essen!

    Vielen Dank erst mal für eure Antworten, Links und Ideen!!


    0)
    Heute ist Tag 3:
    Aus den Fruchständen "Pilz" sprießen Myzelfühlerchen. Teils kürzer, teils länger:



    An einigen Stellen kann man ebenso erkennen, dass das Myzel Kontakt zum Substrat "Pappe" aufgenommen hat und beim "kosten" ist...


    1)
    In einem Glas hat eine Made den Pilz verlassen (ich weiß, das war sehr unklug von mir...) und ist wohl Dank Sauerstoffmangels in den Madenhimmel aufgestiegen. Und genau da habe ich meine erste Frage:


    Seit Samstagnacht sind die Anzuchtgläser zugedreht. Demzufolge ohne Luftzufuhr. Ab wann benötigt das Myzelwachstum wieder Sauerstoff? Wann sollte/muss ich die Gläser mal kurz öffnen???


    2)
    Ich habe mir überlegt, dass sobald das Myzel die Pappe satt besiedelt hat, ich aus den 4 Gläsern je einen Myzelabstrich übernehme und ein neues Glas animpfe. Falls mir ein altes dann zugrunde geht, habe ich schon Ersatz. Außerdem kann ich so die durch den Pilz eingeschleppte Keimzahl verringern. Das Anwachsen wird dann allerdings deutlich länger dauern, da die Startmenge geringer ist...


    3)
    Heute habe ich Kaffeesatz auf Arbeit eingesammelt. Von einer Maschine schon fast 1kg... 8|
    Nun habe ich erste Ideen, wie ich die Keimzahl dieses Substrats drastisch verringere:
    Ich nehme saubere Nutellagläser, fülle diese mit Kaffeesatz und gebe abschließend einen Schwupps Wasser drauf, schraube den Deckel locker drauf, in den in kleine Löcher gemacht habe, die wiederum mit einem dichten Filterpapier hinterlegt sind. Dann stelle ich die Nutellagläser für 5mins in kochendes Wasser, drehe danach den Deckel zu und das Glas um auf einen Filz. So kann das Wasser abfließen und das Substrat Kaffeesatz ist drastisch keimreduziert.


    4)
    Ich lese hier oft, dass nach dem "Pappeansatz" Substrat auf eben diesen "raufgeworfen" wird. Probleme m.E. sind dann, dass alle Keime des Pappeansatzes im Glas bleiben und das Myzel erstickt. Warum nimmt man nicht so ein Nutellaglas (siehe oben) und impft dieses mit Myzel an, indem man 1-3gut mit Myzel durchwachsene Pappeschnipsel in die Nutellaoberfläche "einrührt". Dann kann das Myzel gut in den Kaffeesatz einwachsen??


    So, für heute reicht das Planen und Denke.
    Bis die Tage,


    Tom

    Hej Sylvia!


    Herzlich Willkommen zurück aus Berlin (jetzt weiß ich, wen ich von Zeit zu Zeit durch die Brandenburger Wälder streifen sah...).
    Womit bannst Du denn aktuell Flora und Fauna im JPGs?
    Und welche Himmelsrichtung des Berliner Umlands grast Du so ab?


    beste Grüße weiterhin,
    Tom

    So - 48h sind um seit dem "eintopfen" und die Myzelspitzen wachsen...
    :)


    Morgen werden erste Kaffeesatz-Tresterladungen auf Arbeit eingesammelt.
    Wie ich das Zeug halbwegs entkeime (sterilisiere) habe ich auch schon eine Idee.


    Ach und noch was:
    Ein Problem soll sein, dass in vielen Substraten der Anteil aufschlussreifer Stickstoff-Ressourcen zu gering ist - na, da wird mir auch noch was einfallen...
    :)


    Tom

    Nein, ich habe keine Ahnung, ob und wie die sterilisieren oder ob sie Zusätze ins Substrat geben. Bevor ich meine Versuche auf andere Nahrung umstelle, werde ich noch ein wenig im Internet stöbern.


    Jetzt sind meine Gläserchen seit 24h im Heizungskeller und irgendwas beginnt an ihnen zu "leben" und formt kleine weiße Härchen - ich hoffe mal Hyphen:



    Sorry, der Blick durchs Glas ist etwas... sagen wir glasig.


    Tom