Beiträge von coindigger

    Ja, wo wir wieder bei den Gerüchen wären. Also hier in Brandenburg (95% saure Böden) gibt es auch immer wieder richtige Fälblings-Schwemmen. Und ich finde viele Fälblinge riechen in dieser für mich "Bitter"-Richtung. Also schon ähnlich, wie das alte, wasserabweisende Kakao-Pulver. Aber eben auch leicht anders...

    Hallo, Tom!


    Hast du mal geknautscht, gerubbelt und geschnuppert?
    Die Harpunenschwämme aus der Sektion um Hohenbuehelia geogenia riechen allesamt recht ordentlich nach Maipilz.



    LG, Pablo.

    Ha!

    Superlieben Dank Pablo! Absolut mehlig, maipilzig. Nach dem Knautschen in der Nase und nach dem Kauen auch im Mund. Niemals Pleurotus.


    Ich habe auch die Bilder im Großpilze BW Bd.3 Seite 264 angesehen: der Pilz oben im Bild genau so, wie ich hier beschrieben habe: ein aufgeschnittener halber Trichter. Das ist kein vollfleischiger Stiel, sondern eine runtergeführte, eingerollte Hutsektion.


    Da freu ich mich. :)

    Nachher zünde ich noch die Photonen-Wurfmaschine. Habe mir Lanzenbilder aus der Funga Nordia und einer nih-publication geholt.

    Danke Uwe für deine Antwort!

    Das klingt nach einem Plan und ich nehme das gerne für die nächsten Abende mal auf.


    PS: für alle Hohenbuehelia-Zweifelnden: Schaut euch mal das erste Bild - Pilz ganz oben an: die Dinger sind Trichter, die genau auf der Hälfte aufgeschnitten sind. Es existiert kein runder Stiel, sondern die Stielinnenfläche ist die heruntergezogene Hutfläche bis nach unten - so wie eine Trichterinnenfläche sich ebenso unten, innen fortsetzt.

    .

    Ganz lieben Dank euch schon mal!

    gerne schaue ich heute Abend noch mal nach der gelatinösen Huthaut. Problem ist, dass der ganze Pilz sehr schmächtig und dünn ist - selbst die größeren Exemplare sind eher wie eine Art Judasohr mit Lamellen unten dran. Das bedeutet, dass die Huttrama vielleicht gelige 1-2mm misst, die Lamellen dagegen 4-6mm - in Summen nicht mal 1cm Hut.

    Die Sporen sind ja laut Literatur sehr ähnlich, also nicht für eine sichere Unterscheidung ausreichend. dennoch werde ich die Tage mal ein paar Mikro-Bilder machen.

    Was meint ihr, ist das trennende Mikro-Merkmal? Kristalltragende Zystiden in der HDS?

    Hallo Experten!


    Wahrscheinlich habe ich am Wochenende Erdmuschelinge gefunden.

    Habitat: Brandenburger Kiefernwälder, alter Einschlagplatz mit Flechten und uralten Holz-Rinden-Resten. Eher sauer als basisch.


    Was mich wundert:

    Hier sind so viele Bilder im Forum von Funden, die meines Erachtens sehr ähnlich den Pleurotussen sind.

    Was ist bei meinem Fund anders:

    Es gibt gar keinen richtigen, runden Stiel. Von einer Seite sieht es zwar aus wie ein Stiel eines Pleurotus - von der anderen Seite ist es hohl und eingedellt.

    Es gibt so gut wie kein Hutfleisch im Schnitt.

    Der Pilz ist eher schmächtiger - Pleurotus wird aus meiner Erfahrung viel kräftiger.


    Liege ich denn richtig mit der Hohenbuehelia geogenia?





    Hallo Karl,


    dann packe ich mal Mikrobilder anbei.

    Zuerst Sporen, ungefärbt.

    Messungen ergaben im Schnitt 7.70 x 6.50 µm. Könnten theoretisch beide sein.

    Von den Spikes her dürften sie ziemlich ähnlich sein. Die Verbindungen habe ich versucht, mit einer Tiefenschärfe auf die Oberfläche einzufangen... rechte Bildmitte: man sieht zumindest Verbindungen - wie hoch die jedoch sind wage ich nicht einzuschätzen.


    Dann habe ich mir die Lamellenschneiden angesehen. Und zumindest diese Flitteranhänge gesehen, die man bei nauseosa beschreibt. Ich gebe aber zu, noch nicht tiefgründiger Literatur gewälzt zu haben.


    Liebe Spezies,


    am Wochenende habe ich mal ein wenig Täublingsanalyse betrieben.

    Ich nähere mich bei folgendem Objekt dem Gerieften Weichtäubling.

    Was ich spannend finde: so einige Autoren sehen den nur bei Tanne und Fichte. Aber bekanntlich schreibt ja der eine vom andern ab.


    Zu meinem Pilz:

    Brandenburger Kiefernschonung. Nur Kiefern. Monokultur. Mit Heidekraut.

    Mittelkleiner bis mittelgroßer Täubling.

    Hut: fleischrosa, in der Mitte wenig (!) dunkler und bräunlich, Hutfleisch sehr dünn (5mm), 20% der Hutfläche riefig, Haut 90% abziehbar, halbwegs zart/zerbrechlich, Geschmack superleichte Schärfe - fast nicht zu schmecken

    Stiel: weiß, im Alter dunkler werdend, leicht riefig mit weiß/grau-Riefen, 8cm hoch, keulig(!) unten dicker

    Lamellen: jung weiß, später gelblich, splittern, durchaus leichte Schärfe - deutlich zu schmecken, Anastomosen auf dem Grund

    Phenol: auf allen Teilen weinrötend bis weinbraun


    Warum schließe ich aus:

    puellaris - Fleisch gibt nicht

    nitida - kein Laubwald

    cavipes - keine KOH Reaktion

    cessans - meiner hat zu wenig Farbe, ist in der Mitte nicht dunkel genug und ist zu zart


    So weit zu den Makromerkmalen. Mikromerkmale kommen später...

    :)

    Bilder folgen nun - seid ihr ___makroskopisch___ bei mir?





    Würde sagen, da hat der Richtige geklingelt.

    Aufgeschnitten ist der Geruch deutlich stärker. Ich selbst würde ihn jedoch nie als parfümiert bezeichnen, aber da hat so jeder seine Assoziationen. :)

    Liebe Wissende,


    von Saftlingen habe ich wenig Ahnung, weil hier selten.

    Heute jedoch kreuzte einer meinen Weg auf einer sauren Heidekraut-Moos-Kiefern-Wiese.

    Von oben unscheinbar orange-braun und spitz, war er von den Lamellen her leuchtend gelb orange.

    Auffällig war sein Stiel:

    unter dem Hut hatte er eine orange Zone,

    darunter sichtbar bis zum Moos wurde er rabenschwarz,

    im Moos (nach ausbuddeln) kam eine gelbe Zone zum Vorschein

    und in der Erden steckten noch mehrere Zentimeter weißer Stiel. So schön, dass man hier schon von Stil sprechen könnte.

    Hat jemand eine Idee?







    Ja,

    makroskopisch und vom Wuchsort passt das.

    Habe heute auch welche gefunden. Er mag auch Buchsen sehr.

    Fleisch absolut mild, Lamellen minimal scharf.

    Mit Phenol - siehe Schnittbild - sehr bald weinrot bis rotbraun verfärbend.

    Sporen ziemlich klein (6.4x7.5), fast rund, Spikes ohne gut erkennbares Netz.