Liebe Pilzfreunde,
hier noch einige Funde ungenießbarer oder giftiger Pilze.
Endlich fand ich eindeutige Exemplare von Karbolegerlingen (so dass ich mir insb. den Geruch einprägen konnte). Hier eine Fundstelle in einem Klostergarten:
1. Sofortiges starkes Gilben in der Stielbasis (das schon nach einer Minute wieder deutlich verblasste):
2. Schnittbild:
3. Hier eine weitere Fundstelle, am Wegrand auf einer Waldwiese:
Im gleichen Klostergarten fand ich in einem Beet, c.a 10-15 m von einer mächtigen uralten Buche entfernt, den folgenden Wulstling.
* sehr stämmig (Stiel-Durchmesser an Knolle 4-5 cm);
* seidig glänzende weiße Hutoberfläche mit weißen Erhebungen;
* warzige Gürtelzonen, die wie eine Wendeltreppe den Stiel hinaufliefen (in den Bildern, nach dem Durchschneiden, leider kaum zu sehen);
* Oberseitig gerieftes Velum partiale:
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Ich tippe auf den Igel- oder Einsiedler-Wulstling (Amanita solitaria), kann aber auch den fransigen Wulstling (A. strobiliformis) nicht ausschließen.
An der gleichen Stelle kommen mittlerweile zwei Fruchtkörper nach - ich hoffe, die ausführlicher betrachten zu können.
Im Fichtenwald fand ich den folgenden Pilz, den ich für einen porphyrbraunen Wulstling (Amanita porphyria) halte:
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Für mich war das ein Erstfund. Bald darauf fand ich einen zweiten; dort war die Knolle ausgeprägter und die Bestimmung unzweifelhaft.
Im Mischwald fand ich den folgenden Knoblauch-Schwindling. Im Vergleich zum unangenehm intensiven saitenstieligen (den ich vor Kurzem hatte) roch dieser hier schwächer und hatte einen helleren Stiel. Wegen der Stielfarbe tippe ich auf den großen Knoblauch-Schwindling (Marasmius prasiosmus):
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Bleiben wir noch etwas bei den Stinklingen. Der nächste sollte ein Stink-Schirmling (Lepiota cristata) sein. Gefunden am Wegrand in Mischwald, Durchmesser 4 cm:
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Der Geruch war seltsam, aber völlig harmlos.
Ganz anders bei diesem hier... boah, widerlich, bah!
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Er stinkt auf den Namen Tricholoma sulphureum (Schwefel-Ritterling) und stand unter einer Buche.
Für mich war das die erste Begegnung mit der Gattung. Wenn also der erste Eindruck zählt...
Der folgende Pilz könnte auch ein Ritterling sein (welcher?) Gefunden in einem Eichenwald, der gepflastert voll mit gelben Knollenblätterpilzen war. Netterweise hatten andere Sammler einen schon ausgerissen und umgeworfen:
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Leichter kenntlich der rötliche Holzritterling (Tricholomopsis rutilans). Wieder waren Sammler so nett, schon mal einen auszureißen:
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Hat den übrigens schon mal jemand gekostet? Schmeckt er wirklich so muffig, oder kann man durchaus mal einen mit in die Mischtrollpfanne geben?
Sehr häufig jetzt auch wieder der geflecktblättrige Flämmling (Gymnopilus penetrans), gefunden auf totem Fichtenholz:
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Und ein Erstfund des Fichtenzapfen-Flämmlings:
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Das nächste könnte ein scharfer Haselmilchling (Lactarius pyrogalus) sein. Hutdurchmesser 5 cm, Standort unter Haselnuss, Milch unveränderlich weiß, Geschmack brennend scharf:
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23. Das folgende Familienphoto möchte ich Euch auch nicht vorenthalten. Im Vordergrund Fliegenpilze (Amanita muscaria), im Hintergrund Pfefferröhrlinge (Chalciporus piperatus):
Beides super Steinpilz-Anzeiger (was aber hier nichts bringt, am Straßenrand).
Erste Herbstpilze gab's auch. Zum Beispiel die Herbstlorchel (Helvella crispa):
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... und violette Rötelritterlinge (Lepista nuda). Leider ungenießbar, da am Wegrand mit bester Hundedüngung:
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Und - obwohl noch gar nicht Winter ist und man nichts besseres hat - ein Bild eines stattlichen Porlings. Standort unter Kiefer; es ist der Kiefern-Braunporling (Phaeolus schweinitzii):
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Vielen Dank für's Anschauen; Hinweise und Tipps sind willkommen.
Beste Grüße, Birki