Beiträge von Florian1986

    Hallo zusammen,


    vergangenen Sonntag fand ich auf einem Stapel Totholz (optimal- bis finalmorsch) einige Apothecien eines mir unbekannten Becherlings. Das moosbewachsene Substrat konnte ich nicht näher bestimmen. Beim ersten Blick kam mir Gyromytra sp. in den Sinn, allerdings zeigte schon der erste Blick durchs Mikroskop, dass die Reaktion auf Lugol positiv verläuft, es somit Peziza sp. oder Pachyella sp. sein sollte. Die Farbreaktion, sowie weitere Merkmale deuten dabei eher auf Pachyella hin. Leider fehlt mir hier geeignete Literatur, bzw. Vergleichsbilder.


    Nun zu den Merkmalen (die Beschreibungen stammen von Wolfgang Schössler und mir, die tolle Sporenzeichnung hat Wolfgang Schössler angefertigt):


    Makroskopisch:
    Durchmesser bis 65 mm, 25 mm hoch, alt verflachend, Hymenium etwas runzelig, Rand wellig, (rost)braun, Außenseite kleiig, braunoliv, Fleisch farblos saftig. Vereinzelt wachsen, an dem Holzhaufen insgesamt 5-10 Fruchtkörper.



    Sporen: elliptisch bis schlank elliptisch, an den Polen "abgeplattet schnauzig", das Ornament ist schon in Wasser erkennbar, in BWB deutlich mit kleinen rundlichen Warzen, teils kurzgratig, an den Polen teils etwas stärker warzig, manchmal ein bis zwei diffuse Tropfen, wobei diese zumeist nur bei Sporen sichtbar sind, welche sich noch in den Asci befinden.
    Sporenmaße: 18 - 21 µm x 8,5 - 10,4 µM


    Asci: 250 - 400 µM x 12 - 15 µM, in Lugol im oberen Drittel blau, im unteren Teil (1/2 bis 2/3) braun, teils zusammenfließender Inhalt im unteren Teil. Ascusbasis ohne Haken. 8-sporig, uniseriat.


    Paraphysen: Asci überragend, septiert, Apikal gerundet zylindrisch, bisweilen schwach keulig (4-5 µM breit), besonders auffällig: Im oberen Teil teils mehrfach gegabelt oder mit kurzen seitlichen Auswüchsen


    Aufbau (ich hoffe mal, dass die Begrifflichkeiten passen): dunkles Hymenium, Subhymenium mit großen (ca. 50 µM x 80 µM) runden bis flaschenförmigen Zellen. Medulla evtl. gelatinisiert? Excipulum gelb-braun mit länglich aufgeblasenen, teils mehrfach (1-2 fach) septierten Zellen.


    Nun zu den Bildern (ich kann gerne auch einzelne Bilder nochmal größer zeigen):


    Substrat und Makroskopischer Eindruck:


    Aufbau:


    Asci und Paraphysen:


    Asci in Lugol:


    Sporen:


    Wolfgangs schöne Zeichnung:


    Hat jemand eine Idee dazu?


    Vielen Dank und viele Grüße,
    Florian

    Safran: Ich glaube zumindest, dass der dunkle Becherling auf Bild 2 und 3 etwas Anderes sein könnte, als der Rest. An Morchelbecherlinge dachte (hoffte ;) ) ich auch bei Einigen, aber konnte bislang keinen Chlorgeruch feststellen. Stattdessen rochen sie (auch wenn das Einige nicht gerne hören) durchaus pilzlich-aromatisch, also nach 1-octen-3-ol. Also weder Chlor, noch Gummi oder irgendwelche Körperflüssigkeiten :D .


    Wühlmull: Nebendran standen noch einige Fruchtkörper, die durchaus nach letztem Jahr aussahen :D . Aber der gezeigte ist einfach nur seiner Zeit vorraus und dazu noch komplett madenfrei :) .


    Viele Grüße,
    Florian

    Hallo zusammen,


    juliane: Ja, das habe ich gelesen, das tut mir Leid! Da ärgert man sich immer, egal ob es nun der Rasen oder das kleine Lieblingswaldstück ist, das gerodet wird.


    @Wiltrud: Bei uns hat es vorgestern mal richtig kräftig, das war dann wohl der Startschuss für die Becherlinge. Meine Begleitung meinte, dass letzten Sonntag noch kaum etwas da war.


    Dieter: Gerne :) . Ich war auch überrascht über den plötzlichen Farbtupfer im dunklen Unterholz.


    Tuppie: Ja, an den habe ich auch gedacht :) . Peziza varia wäre noch eine Alternative, zumindest für die ganz großen Exemplare. Aber Freitag bin ich hoffentlich schlauer :thumbup: . An Bäumen gab es da noch Hainbuche und ein großer Stapel Wildkirschholz lag auf der anderen Wegseite, das wurde eventuell auch dort zersägt.


    Viele Grüße,
    Florian

    Hallo Habicht,


    ich kann dir zwar leider nicht helfen, bin aber gespannt, was dabei herauskommt. Vor einigen Tagen habe ich unter Eschen einen ähnlichen Fund gemacht (Geruch und Habitus stimmen da überein), dann habe ich dafür zumindest eine Idee :) .


    Viele Grüße,
    Florian

    Hallo zusammen,


    heute Abend war ich für ein Stündchen mit einem Kollegen in seinem Waldgebiet unterwegs. Er hatte mir erzählt, dass an seiner Maipilzstelle große Becherlinge wachsen, die wollte ich mir natürlich sehen. Gefunden habe ich dann etliche Dutzend Apothecien auf Holzhäckseln. Einen Namen haben die noch nicht, sollen sie aber in den nächsten Tagen noch bekommen :) . Dazu gab es noch ein paar junge Maipilze, diverse kleinere Lamellenpilze (Tintlinge, Risspilze), einen Blutmilchpilz, sowie einen für mich doch erstaunlichen Fund: Lepista nuda, den violetten Rötelritterling auf Gartenabfällen, die jemand großzügig im Wald verteilt hatte X( .


    Hier ein paar Bilder:


    Blutmilchpilz


    Lepista nuda


    Maipilz


    Viele Grüße,
    Florian

    He ihr Zwei,


    normal habe ich bei der Abstimmung immer sofort einen Favorit. Diesmal macht ihr es mir unmöglich :) :thumbup: . Höchsten Respekt für eure Werke!


    Viele Grüße,
    Florian

    Hallo Enno,


    richtig im Wasser zwar nicht, aber trotzdem war es da sehr nass (sumpfiges Erlengebiet). Dein Tipp ist von der Richtung her gar nicht schlecht, ich bin beim Recherchieren jetzt dadurch auf Hymenoscyphus gestoßen :) . Hymenoscyphus imberbis würde mir da ganz gut gefallen (häufig, auf Erlentotholz in Feuchtgebieten), aber auf eine Art wird man sich bei meinen dürftigen Angaben wohl nicht festlegen können :shy: . Trotzdem wieder ein Pilz, für den sich das Krabbeln durch die Streu lohnt :D .


    Vielen Dank für deinen Tipp und viele Grüße,
    Florian

    Hallo zusammen,


    hier noch ein weiterer ungeklärter Fund aus der letzten Zeit. Leider habe ich so gut wie keine mikroskopischen Infos darüber, deshalb wäre ich schon für Gattungstipps dankbar :) .


    Funddaten: An einem Stückchen Erlenast in einem Erlenbruch. Einzelnes Apothecium an der Bruchkante des Ästchens. Die Maße des Ästchens: ca. 1 cm x 4 cm. Funddatum war der 22.03.2015. Das Ästchen lag in einem sumpfigen Bereich halb in der Streu verborgen. An der Seite des Ästchens wuchs ein kleines gestieltes Pilzchen, das vermutlich noch zu jung war, zumindest fand ich unter dem Mikro keine auffälligen Strukturen. Aufgrund der räumlichen Nähe könnte man einen Zusammenhang zwischen den Beiden vermuten, deswegen zeige ich mal Beide.


    Makroskopie: Dunkelgelb gefärbt, ca. 2,5 mm im Durchmesser. Kein auffallender Stiel, Oberfläche "gepunktet" (s. Bilder).



    Der gestielte Pilz an der Seite:


    Mikroskopie: Da habe ich leider nur einen Blick auf die Asci und Sporenbilder zu zeigen. Die Sporenmaße betrugen 11,7 - 13,3 x 3,2 - 3,4 µM.


    Leider habe ich nicht mehr Infos dazu und hatte nur den einen Fruchtkörper, vll. hat ja trotzdem Jemand eine Idee, wo der etwa einzuordnen ist.


    Vielen Dank und viele Grüße,
    Florian

    Hallo zusammen,


    hier eine weitere "Altlast", bei der ich mir nicht 100%ig sicher bin (wenn auch ziemlich sicher), dass es sich um Hypoxylon fragiforme handelt. Leider habe ich keine Asci finden können, so dass ich nur Makros und Sporenbilder habe. Das Substrat habe ich als Buche bestimmt.


    Makros: Rostrote Fruchtkörper, einzeln bis gedrängt stehen, halbkugelig. Innen schwarz, Perithecien mit weißer Masse ausgefüllt, teils bereits entleert.



    Sporen: Glatt, dunkelbraun, einseitig abgeflacht. Keimspalte kann ich teils erahnen, teils Keimschlauch sichtbar. Größe: 11-14,8 x 5,3 - 7,2 µM


    Vielen Dank und viele Grüße,
    Florian

    Hallo zusammen,


    aus den letzten Wochen haben sich ein paar ungeklärte Funde bei mir angesammelt, bei denen ich eure Hilfe brauche. Starten möchte ich mit einem kleinen Pilz, den ich mit Diatrype sp. (vermutlich disciformis) vergesellschaftet fand. Im Nachhinein bin ich überzeugt, dass es sich dabei um eine Flechte handelt. Auf der Suche nach einem möglichen Namen bin ich über diesen Beitrag: Beitrag von Björn gestolpert, in der er Porina aenea zeigt. Der Name gefällt mir auch für meinen Fund, zumal die Sporenmaße ganz gut passen.


    Makroskopisch:


    Übersicht:


    Asci: Maße: 55-61 x 10-13,7 µM


    Sporen: Raue Oberfläche, keine erkennbare Septierung, langgestreckt, teils einseitig leicht gebogen. Maße: 17,5-20,7 x 4,5-6 µM


    Da ich Anfangs nicht an eine Flechte dachte habe ich leider nicht mehr Infos zu den Algenzellen. Auf den Übersichtsbildern kann man sie zumindest erahnen :cool: .


    Viele Grüße,
    Florian

    Hallo Christian,


    du hast deine Funde wirklich toll in Szene gesetzt, vor allem den Erlenkätzchen-Becherling finde ich sehr gelungen! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der gar nicht so einfach schön abzulichten ist :shy: .


    Viele Grüße,
    Florian


    Hallo Conny,


    evtl. kann dir unser Mitglied "Graubart" da weiterhelfen :thumbup: . Schreib ihn am besten mal an.


    Viele Grüße,
    Florian

    Hallo zusammen,


    kürzlich entdeckte ich einen kleinen stacheligen Pyrenomycet auf einem Stückchen Totholz, der mich makroskopisch an Lasiosphaeria strigosa erinnerte. Die "Tönnchen" daneben könnten Bertia moriformis sein, da habe ich allerdings keine guten Mikrobilder :) .



    Die "Stacheln" im Mikroskop betrachtet:


    Dann wollte ich mir die Sporen anschauen, allerdings gab es eine Überraschung. Ich fand typische Sporen, die allerdings irgendwie alle geschädigt aussahen. Zwei nicht ganz geschädigte konnte ich messen, mit 32-36 x 4,7-5,2 µM passten die ganz gut zu meiner makroskopischen Einschätzung. Allerdings fanden sich überwiegend andere Sporen, die weder zu Lasiosphaeria, noch zu Bertia passen. Die Sporen waren kugelig bis elliptisch, mit auffälligen Enden und teils seitlichen "Dellen". Die Maße betrugen 12,3-14,3 x 8-8,6 µM.


    In Lugol:


    Hat irgendjemand eine Idee, wem die Sporen gehören könnten? Vll. irgendeinem Parasit, weil die Lasiosphaeria so geschädigt aussah?


    Vielen Dank und viele Grüße,
    Florian

    Hallo Juliane,


    als Kind hatte ich auch so ein Mikroskop mit Lämpchen und Spiegel :) . Was ich dir auf jeden Fall empfehlen kann sind Pantoffeltierchen und Co. aus stehendem Wasser (z.B. etwas Heu in ein Glas, Wasser dazu und hell und warm "inkubieren"), die kann man sich damit sehr schön anschauen und das sind spannende Einblicke in die Mikrowelt :thumbup: . Für Pilze wahrscheinlich nur bedingt geeignet, Sporen kannst du dir sicher damit anschauen, aber viele Details werden dir da wahrscheinlich entgehen.
    Wegen den Deckgläschen vll. mal in der Apotheke nachfragen?


    Viele Grüße,
    Florian