Beiträge von Craterelle

    Ich habe bisher noch nichts von Unverträglichkeiten gehört, aber wird der überhaupt jemals in Mengen gegessen? Ich schätze diesen Pilz durchaus, aber ein Reingericht daraus wäre eher nicht mein Fall. Meine (rein kulinarische, nicht medizinische) Dosierungsempfehlung wäre, ihn mind. 1:10 mit anderen Pilzen zu "verdünnen".

    Ahoi, Beli!


    Die Vielfalt der hier bei uns nicht vorkommenden Röhrlinge weckt Erinnerungen an das Forumstreffen in Griechenland. Auch schon so lange her, und zumindest ich war die meiste Zeit gnadenlos überfordert.


    Danke für deinen Bilderreigen, in dem mir das erste Bild von der Brücke ganz besonders gut gefällt. Die gab es noch lange nicht, als ich das erste und bisher einzige Mal im Süden Kroatiens unterwegs war, aber ich musste gleich mal Karten konsultieren und ein wenig herumträumen.


    LG, Cratie

    Hallo Alexander, deine Beobachtung zu den Semmelstopplern finde ich interessant. Vor ein paar Wochen habe ich mich noch überzeugen lassen, die etwas älteren im Wald zu lassen, obwohl ich den starken Impuls hatte, sie mitzunehmen.


    Butterrübling finde ich auch total nichtssagend (Abwesenheit von unangenehmen Geschmacksnoten ist das beste, was mir dazu einfällt), ich ordne allerdings den Erdritterling auch genau dort ein. Hast du bei dem einen Geschmack festgestellt, der dir zusagte, oder sind die zwei Punkte mehr eher der Konsistenz geschuldet?

    Gerade wenn es eher kühl ist, hilft es manchmal, einen Fruchtkörper in ein Schraubdeckelglas zu sperren und ins Warme zu bringen (gern auch auf die Heizung). Wenn es Nebelkappen sind, sollte der Geruch schon recht charakteristisch sein, den kennst du vermutlich? Oder sonst eine normal gewachsene zum Vergleich mitnehmen, an denen gibt es ja um diese Jahreszeit meist keinen Mangel.

    Sehen sehr cool aus, ich denke irgendwie an eine altmodische Kopfbedeckung, vielleicht eine Haube, mit gerüschtem Rand. Ich würde von einer Bildungsabweichung ausgehen.


    Mit dem Gesamteindruck und hellen Sporenpulver (aber nicht ganz weißen? Im Bild sieht es leicht gelblich aus, oder täuscht das?) kommt mir Lepista/Rötelritterling in den Sinn. Einen Favoriten in der Gattung hätte ich vielleicht auch, aber dazu passt deine Geruchsbeschreibung nicht.

    Hallo Ralf, das ist bei Kunstlicht fotografiert, oder? Falls ja, mach Fotos zukünftig besser bei Tageslicht, und sollte die Farbe auf dem Foto trotzdem nicht so wirken wie live, kannst du einen Weißabgleich versuchen oder es zumindest dazuschreiben.


    Falls da kein Holz drunter war: Es gibt auch seitlich wachsende Pilze, die auf Erde wachsen, etwa die Erdmuschelinge (in denen ich selbst auch schon mal unbedingt Seitlinge sehen wollte, es waren aber keine).

    Hm, meine Funde erinnerten von Textur und Aroma ziemlich exakt an Kiefernwald-Grünlinge (könnten somit ein guter Ersatz sein für diejenigen, die den vermissen). Ich bin von dem Mehl-Gurken-Aroma nicht ganz so angetan, und Austern o.ä. habe ich da nie erschnuppern können.


    Meine waren allerdings zu 100% Funde aus dem Kiefernwald und sahen deinen gar nicht so sehr ähnlich (hätte ich raten müssen, wäre ich niemals beim schwarzfasigen gelandet, aber das ist ja weder ein Rätsel noch eine Bestimmungsanfrage).

    schlimmere Strafen als herrliches Pilzeputzen

    Neee, fast gar nicht. Nach einer Pilztour (ohne Sammelstopp) brauche ich entweder eine Putzhilfe, oder ich schaffe gerade mal eben die Erstversorgung, also in der Richtung von "so halten die bis morgen im Kühlschrank gut durch". Und ich würde niemals jene Mengengrenze von 2 kg pro Person reißen, es sind dann eher so 500 g.

    Und dann ist da noch der Grünspanträuschling. Früher habe ich den stehenlassen, bis zu Christophs ( Tricholomopsis - lange nichts von dir gelesen...) Lobeshymnen auf seine kulinarische Eignung.


    Das Aroma hatte ich als leicht erdig (wie Safran) in Erinnerung, aber das habe ich diesmal überhaupt nicht mehr wiedergefunden. Vielleicht ein klein wenig nach Heu? Insgesamt ist der Geschmack für mich schwer zu beschreiben und auch nicht gerade intensiv.


    Ich habe sie dann in ein Knoblauchsüppchen geworfen (allerdings stückig, nicht püriert), weil sie da laut Christoph am besten zur Geltung kommen, und das war lecker, aber das wäre es meiner Einschätzung nach auch ohne Pilze gewesen.

    Und noch eine Reihe Einzelverkostungen, größtenteils Wiederholungen:


    Herbstlorchel: (Achtung: ich habe ausgiebig recherchiert und für mich selbst das Risiko einer Kostprobe abgewogen - bitte nicht blind nachmachen, sondern informiert euch selbst - als Ausgangspunkt kann vielleicht diese Diskussion dienen) haben mir sehr gut geschmeckt, nussig-buttrig (obwohl in neutralem Öl gebraten, nicht in Butter oder Butterschmalz). Ganz leichte Süße, ähnlich der krausen Glucken (dabei aber etwas weniger pilzig als diese, hier steht für mich das nussige im Vordergrund, was die Glucke für mich auch hat). Außerdem sehr angenehmer Biss, ebenfalls gluckenähnlich. Glatte 9.


    Rauchblättriger Schwefelkopf: bleibt bei 9, vom Aroma her dauerhaft einer meiner Lieblingspilze.


    Veilchen-Rötelritterling: War bei 8, setze ich runter auf 7.


    Violetter Rötelritterling: den fand ich am Anfang so toll, habe ihn dann eine Weile gar nicht mehr gesammelt, neuerdings habe ich wieder Lust drauf. In der Liste stand er mit 7, lasse ich auch so.


    Bei beiden Lepista-Arten ist für mich der jeweils sehr spezielle Geruch nach dem Braten praktisch nicht mehr wahrnehmbar.

    Hallo Bernd, wenn's um den Geruch geht, finde ich es ok. Ich assoziiere damit tatsächlich Weizenmehl, wenn es nicht näher spezifiert ist (das ich diese Komponente in Weizenmehl noch nie erschnuppern könnte, nicht einmal in Backstuben, wo selbst vermahlenes Mehl verarbeitet wurde, steht auf einem anderen Blatt).


    Was ich tatsächlich irreführend finde ist "mehliger Geschmack". Das soll vermutlich ausdrücken, dass man beim Kauen/Essen dieselbe aromatische Komponente wahrnimmt wie oben beschrieben (logisch, weil das Aroma auch beim Essen immer noch über den Geruchssinn wahrgenommen wird), aber außerhalb der Mykologie bezieht sich das für mich eben überhaupt nicht auf den Geschmack, sondern auf die Textur.

    Oehrling: es ist doch völlig legitim, sich geruchliche Assoziationen zu erarbeiten und zu diskutieren, gerade wenn es um einen nicht unbedingt häufigen Geruch geht wie hier. "Mit Mehlgeruch ist gemeint: riecht wie diverse Ritterlinge, z.B. T. equestre, T. potentosum" kann ich prima leben (weil ich die beide kenne), aber "L. irina riecht wie L. irina" bringt mich nicht wirklich weiter.

    Ah, ja, jetzt wo du es schreibst: schon möglich, dass die Iriswurzel irgendwen an Veilchen(blüten)-Geruch erinnert hat, und sie daher ihren Volksnamen hat.


    Und evtl. erinnert der Geruch von L. Irina dann doch eher an an Veilchen als an Iriswurzel, geschweige denn an Veilchenwurzeln? Es bleibt spannend, ich werde auch buddeln.