Beiträge von EmilS

    Hallo Ralf,
    danke für deine hilfreichen Hinweise zur Mikroskopie.:) Kammschnitt kannte ich eigentlich auch schon, habe ich aber noch nie ausprobiert.


    Zitat

    den H. capnoides kauf ich auch ohne weiteres. Hätte den aber nicht unbedingt einzeln an Kiefer erwartet.


    Ja, einzeln kommt er nur manchmal vor. An Kiefer aber öfter.


    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo Ralf,
    ich versuchs mal. Muss aber nicht stimmen. :)


    1 Butter-Rübling (Rhodocollybia butyracea)
    2 Falscher Pfifferling (Hygrophopopsis aurantiaca)
    3 Rauchblättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides)


    Stimmt, auf deinem Bild kann man viersporige Basidien sehen. Ich finde Basidien irgendwie fast nie, wenn ich danach suche. :(
    Wie hast du das gemacht? Dünner Lamellenschnitt?


    Viele Grüße,
    Emil

    Zitat von Ingo W

    Passiert euch bestimmt auch immer wieder bei Recherchen, dass ihr im Netz auf Bilder trefft, die offensichtlich falsch betitelt sind.


    Vielleicht spricht sich ja die Falsch-Betitelung rum, wenn man die oft genug anspricht.


    Also immer rein damit in den Fred!


    Hallo Ingo,
    hier noch mal der Link zu 123Pilze.
    Bei der angeblichen Lepista saeva zeigen alle Bilder L. nuda,
    bei der angeblichen Lepista glaucocana zeigen die Bilder oben rechts L. nuda, vielleicht auch die anderen.
    Viele Grüße,
    Emil


    Die Fehler sind jetzt behoben worden, siehe unten.

    Zitat von bwergen

    4 Agaricus silvaticus


    Hallo Björn,
    woran hast du das jetzt erkannt?
    Ich könnte den ohne Sicht der Knolle nicht von ähnlichen Arten unterscheiden.
    Viele Grüße,
    Emil


    Edit:

    Zitat von bwergen

    15 Psathyrella sp. (cf. P. prona s.l.)


    Bei Nr. 15 hätte ich jetzt eher an einen Tintling gedacht, z.B. C. impatiens.


    Zitat von Tribun

    Bei 10. bin ich mir mit dem Glimmertintling (Coprinus micaceus) fast sicher


    Hallo Günter,
    ich habe vor Kurzem gelernt, dass der Glimmertintling makroskopisch nicht so einfach zu bestimmen ist. Da gibt es nämlich noch die ähnlichen Arten C. saccarinus (Überzuckerter T.) und C. truncorum (Weiden-T.). Bei C. micaceus ist der Stiel bereift (Kaulozystiden vorhanden), bei den anderen beiden Arten nicht. Das ist das einzige makroskopische Unterscheidungsmerkmal.
    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo Mausmann und Nobi,
    danke für euer Feedback! :)
    Wenn man drauf achtet, sind diese Großen vielleicht gar nicht sooo selten. Ich habe die Exemplare gefunden, kurz nachdem ich zum ersten Mal von ihnen gehört hatte.
    Pilzfreund Wolfgang S. hat mir von seinem kurz vorher gemachten Fund P. obscurosporus erzählt. Er hat auch gesagt, dass es ziemlich schwierig ist, die Kristalle zu finden.
    Ich denke, dass sich die beiden Arten schon makroskopisch ganz gut unterscheiden lassen.
    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo Mausmann,


    Zitat

    Bei mir gibt es auch noch einige wackelige Pilz. Da werden natürliche auch falsch getippte bei sein.
    Am schwersten tue ich mich tatsächlich mit der Nr.16.
    Ich habe schon einen Zusatztipps dafür geholt und bin mir weiterhin unsicher.
    Nr. 17 scheint mir auch sehr schwer zu sein. Allerdings bin ich einigermaßen zuversichtlich eine gute Chance zu haben den richtig "geschätzt" zu haben.


    Dito, ist bei mir auch so. 16 vereint Merkmale von mehreren Pilzen in sich :cursing:.


    Ab 18 wird ´s dann wieder leicht :cool:.
    Übrigens ist 19 ganz unverkennbar. Wenn man auf das wesentliche Merkmal guckt, gibt es nur eine Möglichkeit.


    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo Habicht (schöner Vogel, schöner Pilz:)),
    danke auch die für deine Willkommensgrüße. Herzlich Willkommen zurück.
    Ich freu mich auch auf deine Beiträge und konnte ja auch schon ein bisschen was von dir lesen.:)
    Viele Grüße,
    Emil

    Zitat von nochn Pilz
    Zitat von Inni


    Mal an alle, die 13 erkannt haben: ist das sowas, was man auf einmal kapiert und dann sicher ist, oder bleibt da so ein " Das könnte es evtl. irgendwie sein" ?
    ...


    Für mich war der ohne Zusatzhinweis nicht lösbar. Mit Zusatzhinweis war der glasklar.
    Ob ein erfahrener, geübter Pilzkenner ohne Joker mit der richtigen, zündenden Idee volle Gewissheit hätte? Kann ich nicht sagen... :/ möglich wär es schon... :rolleyes:


    Liebe Miträtseler,
    Komisch, dass ihr alle (selbst so Experten wie Pablo) den Pilz erst nach Zusatzhinweis rausgekriegt habt.
    Ich habe das Bild einfach längere Zeit angeguckt, dann kam der Name wie ein Blitz und ich bin mir 99,8756% sicher.


    Wenn man die Idee erst hat, ist man sich schon sicher.


    Viele Grüße,
    Emil

    Paxillus validus Hahn
    Großer Krempling


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Boletales --> Paxillaceae --> Paxillus --> Paxillus validus


    Etymologie (=Übersetzung des wissenschaftlichen Namens):
    "Stämmiger Holzpflock"


    Kurzbeschreibung:
    Großer, braunhütiger, kurzstieliger Pilz mit gelbbraunen Lamellen unter Laubbäumen.


    Merkmale:
    Hut 12-20(25) cm breit, manchmal unregelmäßig, bis zu 2 cm dick. Oval, trichterig (Trichter nicht zentral), bis 4 cm tief. Oberfläche weich, feinsamtig, unregelmäßig, im Randbereich schwach faserig, feucht schmierig-klebrig; braun abfärbend. Hut oft rissig-felderig aufgesprungen, besonders im Randbereich. In verschiedenen Brauntönen schattiert; gelb-, rot- und graubraun ("kremplingsbraun"). Bei alten Exemplaren in der Mitte schwarzbraun, grünlich (Algen?). Hutrand im Alter schwach gerieft (nicht immer). Huthaut dick, teilweise abziehbar. Rand eingerollt, später überstehend.
    Stiel 3-4 cm lang, 3-4 cm dick, an der Basis (schwach) verjüngt. Etwas länger als dick. Braun, filzig punktiert (oft mit roten, wässrigen Tröpfchen), an der Basis mit Erde paniert. Robust und dickfleischig.
    Lamellen schön gelbbraun. Gedrängt stehend, 10-14 Lamellen pro cm. Am Grund flach queraderig verbunden. An Stiel angewachsen, herablaufend. Mit verschieden langen Lamelletten. Auf Druck bräunend.
    Fleisch hellgelb, fest. Geruch angenehm pilzartig.
    Sporenpulver braun, mit schwachem Olivton, nicht weinfarben.
    Rhizomorphenwände mit großen Kristallen (bis zu 2,5 µm). [Bei meinen Exemplaren wurde dieses Merkmal nicht nachgeprüft.]


    Vorkommen:
    Mykorrhizapilz verschiedener Laubbäume wie Linden, Hainbuchen oder Pappeln, in Parkanlagen, an grasigen Stellen, meist außerhalb des Waldes.
    Ziemlich selten, was aber wahrscheinlich zu großen Teilen darauf zurückzuführen ist, dass er wenig bekannt ist und für Paxillus involutus gehalten wird. Seit ich mich näher mit Kremplingen beschäftigt habe, habe ich die Art schon mehrmals wiedergefunden, immer außerhalb des Waldes.


    Speisewert:
    Unbekannt, die Art muss vorsichtshalber wie der Kahle Krempling (P. involutus) als giftig gelten (diese Art kann gefährliche allergische Reaktionen auslösen und ist roh stark giftig).


    Verwechslung:
    Bei dem Kahlen Krempling (P. involutus) und dem Erlen-Krempling (P. rubicundulus) wird der Hut selten mehr als 10 Zentimeter groß. Der Stiel ist bei beiden Arten nicht kurz und dick, sondern fast so lang wie der Hut breit ist. Die beiden Arten wachsen außerdem oft im Wald.
    Der Samtfuß-Holzkrempling (Tapinella atrotomentosa) hat einen deutlich schwarzsamtigen Stiel.
    Ähnliche Arten aus der Gattung Lactarius (Milchlinge), wie z.B. der Olivbraune Milchling (Lactarius turpis) sondern bei Verletzung eine milchige Flüssigkeit aus.
    Sehr ähnlich ist der Dunkelsporige Krempling (Paxillus obscurosporus/obscurisporus). Er wächst unter Nadelbäumen und ist seltener als P. validus. Makroskopisch ist er weniger stark eingerollt, die Lamellen sind mehr rötlich-, bis goldbraun. Der Stiel ist basal verjüngt (Stielbasis dünner als restlicher Stiel). Das wichtigste makroskopische Unterscheidungsmerkmal ist das weinrötliche Sporenpulver. Mikroskopisch unterscheidet sich die Art durch kleinere Kristalle an den Rhizomorphenwänden (0,5 µm).


    Wissenswertes:
    P. validus und P. obscurosporus wurden erst 1999 von Christoph Hahn beschrieben. Sie sind noch wenig bekannt und in kaum einem Pilzbuch enthalten. Vermutlich wurden große Kremplingsexemplare schon oft fälschlich als P. involutus bestimmt.


    Links zu Portraits von ähnlichen Arten:
    Paxillus involutus, Kahler Krempling
    Tapinella atrotomentosa, Samtfuß-Holzkrempling
    Kremplings-Bestimmungsschlüssel


    Folgende Exemplare sind auf einer Wiese unter Linden, am Rand einer Dorfstraße in Brandenburg gewachsen. Die Beschreibung ist von diesen Exemplaren:




    Junge Exemplare im Folgejahr, 50 Meter weiter:

    Hallo Netti,


    ich will auf die unbeantwortet gebliebenen Fragen eingehen. :)


    Zitat

    emil: was bedeutet cf. ?


    Das ist eine Abkürzung des lateinischen Wortes confer, bedeutet "vergleiche".
    Man setzt cf. zwischen Gattungs- und Artnamen, wenn man sich bei der Art nicht sicher ist, aber eine Vermutung hat.


    Zitat

    zum Haareis: da hat wohl grad alles gepasst, soweit ich gelesen habe, braucht es genau die richtigen Wetter und Umweltbedingungen...


    Falls es dich interessiert: Hier wird über die Entstehung von Haareis diskutiert.


    Zitat

    Schleimpilze! ist ja wieder ne Welt für sich....die "fressen" doch auch andere Pilze oder8|


    Schleimpilze sind einzellige Lebewesen, die systematisch zwischen den Pilzen und den Tieren stehen, aber eine eigene Gruppe bilden. Sie ernähren sich von (totem) organischen Marerial, meist von Holz oder Pilzen.
    Hier stehen interessante Informationen darüber.


    Zitat

    Ich dachte so ein Eichenwirrling ist unverwechselbar...


    Ähnlich ist noch die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa), die mal Poren hat und mal eine labyrinthische Unterseite.


    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo Netti,


    Zitat

    Mit "Regeln" meinte ich: z. B. Ober- und Unterseite, Umgebung, Baumart ect, ect. und so....


    Ja, das ist natürlich immer gut. ;)
    Aber wenn man es nicht beachtet, stört es eigentlich mehr einen selbst, weil man eben keine sicheren Namen bekommt.


    Zitat

    zu1: o.k. dann nenn ich sie Holzkeule spec. (so haben wir das bei den Wildkräutern immer gemacht ;) )


    Du kannst sie auch mit cf. benennen - Xylaria cf. longipes oder cf. polmorpha. Das ist dann genauer als Xylaria spec. :)


    Zitat

    zu2, da bräuchte man wohl noch das Unterseitenbild?


    Nein, die Art ist bloß sehr variabel, deshalb war ich mir nicht sicher.


    Zitat

    zu4) Haareis - da hab ich mich total gefreut! Ich habe das erst in einem Buch angeguckt und war ganz beeindruckt - und schwups hatte ich es selbst vor der linse


    Ja, würde ich auch gerne mal finden.

    Zitat

    zu5) Ja der war total matschig und ekelig - wie so am verfaulen....


    Dann sicher Schleimpilz - aber er verfault nicht, er ist immer so. ;)


    Zitat

    zu6) evtl. geh ich die Tage noch mal zum Fundort und fotografiere die Unterseite


    Guck einfach, ob auf der Unterseite Lamellen oder Poren sind.


    Zitat

    Jetzt schau ich mal in der Hilfe nach, ob das ganze schneller geht und dann gibt's die nächste Ladung!!! ;)


    Ich bin gespannt. :)


    Viele Grüße,
    Emil


    Ach, Pablo hat ja auch schon geantwortet. Danke für die Info mit den Petithecien! :)

    Hallo Netti,


    das sind doch schon ganz gute Bilder. Ich weiß auch nichts von irgendwelchen Regeln (?).


    Zitat

    Mensch, eine Arbeit die ganzen Bilder zu verkleinern...<X


    Es müsste meines Wissens nach ein Programm geben, was alle Bilder gleichzeitig verkleinern kann, guck mal oben bei Hilfe.


    Zitat

    1. Ahornholzkeule


    Die Ahornholzkeule (Xylaria longipes) sieht der Vielgestaltigen Holzkeule (X. polymorpha) sehr ähnlich. Sie ist oft nur mikroskopisch sicher zu unterscheiden.


    Zitat

    2. Schmetterlingstrameten ?


    Schon möglich


    Zitat

    3. Geweiförmige Holkeule
    4. Haareis


    Stimmt:thumbup:


    Zitat

    5. Keine Ahnung


    Wahrscheinlich ein Schleimpilz. War er matschig-schleimig?


    Zitat

    6. Buckeltramete? Striegelige Tramete?


    Hier müsste man die Unterseite sehen. So würde ich auch den Birken-Blättling (Lenzites betulina) in Betracht ziehen.
    Striegelige Tramete glaube ich eher nicht.


    Zitat

    7. warziger Drüsling ?


    Ja


    Zitat

    8. Sporenabdruck Orangenseitling


    Sehr hübsch:)


    Zitat

    Ach einen hab ich noch :
    Zinnoberschwamm??


    Ja, Zinnobertramete stimmt.


    Ich freu mich auf weitere Bilder!
    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo Stefan,


    Zitat

    ich denke ich werde bei Gelegeneit (also im Januar) mich hier auch beteiligen.


    Ja, mach das:thumbup:. Noch sind die Portraits ja sehr vereinzelt, sodass von vielen Gattungen nur 1-2 Portraits existieren, von manchen Gattungen noch gar keins.


    Zitat

    Laut Gerhard ist der Geruch des Pilzes unverletzt kakaoartig und verletzt mehlartig.


    Ich denke, das ist die eine Sache, die andere ist das Alter (junge Pilze eher kakao-/bittermandelartig, alte eher mehlig).


    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo Tuppie und Malone,
    danke euch für eure netten Worte! :)
    Vielleicht kennt ihr ja jemanden aus meinem Verein? Z.B. Harald (oft auch Zuehli) war hier, glaube ich, auch mal unterwegs.
    Schön, dass es auch welche aus der Nähe Marburgs gibt - ein Treffen lässt sich bestimmt mal einrichten :).
    Und, Malone, die Wälder sind meine Wohnung ;).
    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo Ingo,


    Zitat
    Zitat

    Seit wann müssen Namen denn passen?


    Naja, wird man nie ganz zufriedenstellend schaffen, aber du musst zugeben, dass das nicht verkehrt ist, wenn im deutschen Namen auch irgendwie eine Eigenschaft der Gattung zum Tragen kommt.


    Das war nicht ganz ernst gemeint, deshalb auch der ;).


    Zitat

    Szene im Wald, geführte Pilzwanderung von Emil, erklärender Stopp vor dem dicken unberindeten Ast mit vielen rasig wachsenden, gelben Becherlingen.
    Und dann kommt die Frage von einem der Zuhörenden
    "Emil, warum heißen die gelben Becher eigentlich Reisigbecherchen?"

    Antwort Emil:
    "Ähm.......... tja.......naja,......... das ist so............die wachsen ja nicht wirklich auf Reisig..................mmmm...........die Schwesterarten ja auch nicht......................also...................was ich sagen will..................tja.................weil es so in Pilze der Schweiz steht und im Internet auch!!"


    :D:D:D
    Ja, stell ich mir sehr lustig vor.


    Aber Ergänzung dazu:
    Geführte Wanderung von Ingo, Stopp vor kleinen gelben Becherchen.
    Ingo: "Diese Art heißt Zitronengelbe Bisporella".
    Ratlose Frage vom Zuhörenden: "Hä? Was soll denn eine Bisporella sein???"
    Ingo: "Das kommt vom wissenschaftlichen Namen..., bedeutet... ..." *erzähl, erzähl*
    Der Zuhörer hört nur noch mit halbem Ohr zu (er hat auch schon wieder knackige Pfifferlinge in der Nähe erblickt) Ingo denkt bei sich: "Ach Mist, hätte ich doch gleich einen deutschen Namen genannt!"


    Also kann "Zitronengelbe Bisporella" auch nicht die Lösung sein.:evil:


    Zitat

    Ich gebe dir vollkommen recht, dass man (nicht nur) bei Pilzen durchaus beim wissenschaftlichen Namen bleiben könnte und sich mit persönlichen Namens-Neu-Kreationen wie "Hakenloses Himbeer-Weißhaarbecherchen" nicht zum Affen machen müsste.
    ...
    Also "Reisigbecherchen" fände ich total klasse, wenn es das Wachstum der Mehrzahl der Bisporellas beschreiben würde.


    Einigen wir uns doch auf Sonnenbecherchen oder Zitronenbecherchen oder so ähnlich.


    Zitat
    Zitat

    Er hat mir auch gesagt, dass er die unbestimmten Ascos immer zu dir schickt

    Ne, immer nicht. Ist das erste Mal, dass er was schickte. Hat gerade gepasst, weil ich Zeit habe.


    Dann hat er wahrscheinlich gesagt, dass er dich oft bei Ascos um Rat fragt.


    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo Pablo,
    danke dir für deine Ausführlichen Ergänzungen und Bildern!
    Die Pilze sind schon eindeutig bestimmt. Die eine Kollektion ist mikroskopisch abgesichert, die andere ist von besseren Pilzkennern (als ich) bestätigt.
    Die Beschreibung ist selbst angefertigt und bezieht sich hauptsächlich / fast ausschließlich auf die Kollektion mit den älteren Pilzen. Ich habe die Art vor vielen Jahren einmal gefunden, da war ich zu jung, um mich richtig daran erinnern zu können, danach erst zwei mal (beide Bilder). Deshalb habe ich die noch nie mit über 5cm Hutbreite gefunden. Ich werde es gleich ergänzen:thumbup:.
    Der Geruch war schon deutlich mehlig (mehlräslingartig), es war aber auch eine für mich ranzige Komponente dabei. Ich habe das alles aber, wie gesagt, nur bei den alten Pilzen überprüft. Dieses Ranzige hat durchaus an diesen Trichterlingsgeruch erinnert. Buntstielhelmling habe ich noch nie gerochen (du meinst sicher nicht nitrös?), Gifthäubling finde ich irgendwie wenig riechend (schwach mehlig, nicht ranzig).
    Also: Ich ergänze auch den Geruch.
    Dass der Pilz sehr variabel sein kann, habe ich auch schon mitbekommen, z.B. war hier so eine Chamäleonkollektion.
    Hier noch der Forumslink zu meiner Kollektion (A. praecox wurde mir aber auch von anderen Seiten bestätigt).
    Vereinsfreund Wolfgang S. hat schon mal Agrocybe dura mitgebracht, die war schon viel schmächtiger. Wolfgang hat gesagt, er findet A. dura immer mit im Querschnitt ovalem Hut (wenn man ihn durchschneidet, sieht man eine Zeppelinform).
    Ich habe A. dura noch nie gefunden.


    Hallo Brutus,
    ich ergänze auch den Geschmack. Danke! :)


    Viele Grüße,
    Emil

    Agrocybe praecox (Pers.) Fayod
    Voreilender Ackerling


    Synonyme (Auswahl):
    Früher Ackerling
    Frühlings-Ackerling


    Agaricus britzelmayrii Schulzer
    Agaricus gibberosus Fr.
    Agaricus togularis Bull.
    Agrocybe gibberosa (Fr.) Fayod
    Agrocybe sphaleromorpha (Bull.) Fayod
    Conocybe togularis (Bull.) Kühner
    Hylophila togularis (Bull.) Quél.
    Pholiota gibberosa (Fr.) Sacc.
    Pholiota sphaleromorpha (Bull.) Quél.
    Pholiota togularis (Bull.) P. Kumm.
    Pholiotella gibberosa (Fr.) Rick
    Pholiotina togularis (Bull.) Fayod
    Togaria sphaleromorpha (Bull.) W.G. Sm.
    Togaria togularis (Bull.) W.G. Sm.


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricales --> Strophariaceae --> Agrocybe --> Agrocybe praecox


    Etymologie (=Übersetzung des wissenschaftlichen Namens):
    "Vorzeitiger Feldkopf"


    Kurzbeschreibung:
    Mittelgroßer Pilz mit ockergelbem Hut, braunen Lamellen, (ranzig-)mehligem Geruch und häutigem, weißem Ring am Stiel, der im Frühjahr wächst. Mikroskopisch ist die Art am großen, zentralen Keimporus zu erkennen.


    Merkmale:
    Hut ockerbraun, in der Mitte dunkler. 3-10, manchmal bis 20 cm breit. Gewölbt, flach, mit undeutlichem Buckel. Glatt.
    Stiel in der Regel bis 10 cm lang, 0,5-1 cm dick; in Ausnahmefällen deutlich größer (siehe Abschnitt "Wissenswertes"). Hohl, mit Zapfen. In der Basis verdickt. Hell bräunlich, mit vergänglichem, weißem, dünnen Ring.
    Lamellen angewachsen, untermischt, mit Lamelletten. Hell gräulich-bräunlich, Schneiden manchmal leicht gesägt.
    Geruch Jung angenehm bittermandel- oder kakaoartig, alt stark mehlartig-ranzig, besonders im Schnitt.
    Geschmack ranzig-bitterlich.
    Sporenpulver dunkelbraun.
    Sporen eiförmig, mit großem, zentralem Keimporus. Etwa 10 x 6 µm groß (bei var. sphaleromorpha deutlich größer, mit Längen von etwa 13 µm).


    Vorkommen:
    Saprophyt auf toten Pflanzenteilen (besonders Holzstückchen). (Scheinbar) auf dem Erdboden wachsend. Meist im Frühling und Sommer. Häufig.


    Speisewert:
    Essbar, mittelmäßiger, jung guter Speisepilz mit bitterlichem Geschmack.


    Verwechslung:
    Sehr ähnlich ist der ebenfalls essbare, deutlich seltenere Rissige Ackerling (Agrocybe dura). Sein oft rissiger Hut ist heller gefärbt, er hat selten einen Ring, eher Velumfetzen am Hutrand. Manchmal ist die Art nur mikroskopisch am kleinen Keimporus zu unterscheiden.
    Andere Ackerlinge (Agrocybe) sind kleiner, nicht ockergelb oder haben keinen Ring.
    Träuschlinge (Stropharia) unterscheiden sich durch ihre grauen Lamellen, Glockenschüpplinge (Pholiotina) durch ihr rostfarbenes Sporenpulver, Fälblinge (Hebeloma), Trichterlinge (Clitocybe) und Risspilze (Inocybe) haben keinen Ring.


    Wissenswertes
    Der Voreilende Ackerling ist eine sehr variable Art, was wohl auch darauf zurückzuführen ist, dass er an vielen unterschiedlichen Standorten vorkommt. An sonnenexponierten Standorten auf Holzhächseln kommen robuste Riesenexemplare vor mit 20 cm Hutbreite, während anderswo ausgewachsene Exemplare nur 3 cm Hutbreite erreichen.
    Die Hutfarben reichen von kaffebräunlich (besonders jung) bis fast weiß. Der Ring kann recht robust sein, als Fetzen am Hutrand hängen (diese Exemplare sind dann leicht mit Agrocybe dura zu verwechseln) oder auch so vergänglich sein, dass er bald völlig fehlt.
    Var. sphaleromorpha unterscheidet sich durch größere Sporen (siehe oben). Die Varietät bleibt klein und schmächtig.



    Links zu Portraits von ähnlichen / verwandten Arten:
    Ackerlinge (Agrocybe)
    Halbkugeliger Ackerling (Agrocybe pediades)



    Junge Pilze mit deutlichem Ring



    Etwas ältere Exemplare



    Sporen, 1000-fach

    Hallo Ingo, Eike, Pablo,


    Boah, ich bin begeistert! Da habt ihr ja interessante Informationen für mich hingeschrieben. Danke schön dafür! :)


    Danke für eure Hinweise zur ähnlichen Arten und Unterscheidung, Eike und Ingo!


    Zitat von Ingo W

    Reisigbecherchen passt nicht. Steht zwar so in vielen Büchern, geht aber gar nicht, da schon B. citrina mindestens genauso oft an dickem Substrat wächst. Andere Arten aus der Gattung sowieso.


    Reisigbecherchen ist halt der bekannte Name, der fast immer verwendet wird. Seit wann müssen Namen denn passen? ;)
    Ich werde erst mal dabei bleiben, bis jemand was besseres, leicht zu merkendes, vorschlägt.
    Bisporella als deutschen Gattungsnamen finde ich nicht so schön, da kann man sich ja gar nichts drunter vorstellen und man sollte lieber gleich den wissenschaftlichen Namen verwenden.
    Doppelsporbecherchen wär als direkte Übersetzung eine Überlegung wert. Aber auch ziemlich schwer, sich gleich darunter was vorzustellen.
    Ich finde ja noch den von Ingo in einem anderen Beitrag gemachten Vorschlag "Sonnenbecherchen" schön. Der passt auch ziemlich gut.


    Zitat von Ingo W

    Ach so Emil, du hängst mit Wolfgang zusammen? Ist ja interessant.


    Ja, Wolfgang ist einer der Pilzfreunde, die mir oft beim Bestimmen und mikroskopieren helfen und mir Neues beibringen.
    Er hat mir auch gesagt, dass er die unbestimmten Ascos immer zu dir schickt:).


    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo Ingo,
    ich hab die selben Exemplare schon im Orginal gesehen, die hat Wolfgang S. beim Vereinstreffen vorgestellt (die sind doch von Wolfgang, oder?). Schön dargestellt!:)
    Muss man jetzt alle vermeintlichen B. citrina um sicherzugehen mikroskopieren oder nur besonders große (und was heißt besonders groß?) Gibt es noch weitere makroskopisch ähnliche Arten, vielleicht aus anderen Gattungen?
    Übrigens kenne ich als deutschen Gattungsnamen "Reisigbecherchen".;)
    Viele Grüße,
    Emil

    Zitat

    Inni, bei der 13 lohnt es sich auf jeden Fall ;)


    Na ja, in dem Sinne, dass man den Pilz dann sofort weiß. :) Aber ich würde es trotzdem (noch) nicht machen, denn...


    Zitat

    Hab gerade bei 13 immer nur das Gefühl, daß da nur ein Knoten im Hirn aufgehen muss


    ...ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Erleuchtung jeden Moment kommen kann, bei diesem Pilz.:evil:


    Die 8b dagegen ist (finde ich) sauschwer. Da lohnt es sich schon eher, den Tipp zu verschwenden.


    Viele Grüße,
    Emil

    Hallo HansFranz,
    eindeutig alles Gelbstielige Muschelseitlinge!
    Besonders gut kann man den gelben, punktierten Stiel auf Bild 4 (oder auch Bild 6) erkennen.


    Aber ist doch auch schön, so eine Stelle mit Muschelseitlingen. Ich habe die noch nie in so großer Menge gefunden.


    1-3 ist ein Schwefelkopf, höchstwahrscheinlich der Grünblättrige
    16 ist der Rotrandige Baumschwamm
    17-18 die Kleinen erinnern irgendwie so an Häublinge (Galerina), aber es werden wahrscheinlich trotzdem Schwefelköpfe sein.


    Viele Grüße,
    Emil