Hi,
danke erstmal für die vielen Antworten. Ich konnte leider nicht früher antworten:
Die Mykorrhiza Pilze sind allgemein Pilze die eine Verbindung mit Pflanzenwurzeln eingehen. Manche Pilze davon bilden Fruchtkörper (Trüffel, Pfifferling,....), doch die meisten bilden keine Fruchtkörper. Von sehr vielen ist ja noch nichtmal eine sexuelle Fortpflanzung bekannt, sondern nur eine asexuelle.
Mykorrhiza Pilze sind für den Agrar- und Gartenbaubereich deswegen interessant, weil die Symbiose aus Pilz und Pflanze viele pflanzenbauliche Vorteile mit sich bringt, wie zum Beispiel ein besserer Ertrag oder gewisse Krankheitsresistenzen. Leider bringt es herzlich wenig ausgewachsene Apfelbäume mit einem bestimmten mykorrhizierenden Pilz zu infizieren, da diese Sporen überall zu finden sind und sich ganz von alleine Mykorrhizen bilden. Man kann davon ausgehen, dass 80% aller Landpflanzen in Symbiose mit "Wurzelpilzen" leben.
Wenn ich nun einen Vergleich zwischen nicht-mykorrhizierten und mykorrhizierten Pflanzen machen will, dann brauch ich ein steriles System, damit mir nicht irgendwelche Sporen aus Versehen in meine Erde landen, und ich somit _nur_ mykorrhizierte Pflanzen haben. Das Mittel der Wahl ist deswegen die Gewebekultur, in der die Pflanzen einzeln und steril in Reagenzgläsern wachsen. Sie haben dafür ein spezielles Nährmedium, welches vorher sterilisiert wurde, und somit kann man den Vergleich mykorrhiziert und nicht-mykorrhiziert machen.
Nun muss ich aber die eine Hälfte der Reagenzgläser irgendwie infizieren, damit dort der Pilz, zusammen mit meinem kleinen Apfelbäumchen wächst. Und dafür brauche ich eben Sporen. Ich kann kein Mycel aus dem Boden nehmen, und dieses z.B. durch NaClO sterilisieren, da es schneller kaputt gehen würde als die Bakterien die sich daran befinden. Die Sporen sind aber robuster, und deswegen kann ich die Sporen aus dem Boden aussieben, sterilisieren, vereinzeln, und in Reagenzgläser geben.
So zumindest die Theorie. Die Praxis zeigt mir, dass gerade das Siebverfahren, obwohl es so simpel erscheint, ein paar Tücken hat.
Eine Tücke meine ich gefunden zu haben: Und zwar habe ich die Erde, in der sich die Sporen befinden, nicht lange genug eingeweicht. Anscheinend lösen sich die Sporen besser von der Bodenmatrix, wenn sie 30 Minuten in Wasser eingeweicht wurden, eventuell sogar unter ständigem Rühren. Das werde ich morgen erstmal ausprobieren.
Ansonsten lautet mein Plan B, dass ich kleine Wurzelstücke entnehme, und probiere, diese zu sterilisieren. Mykorrhizieren Pilze (zumindest manche davon) wachsen in die Wurzel hinein und bilden dort arbuskuläre Strukturen mit sogenannten Vesikeln. Das kann als Infektionsquelle genutzt werden.
Und natürlich Standardplan C: Die Sporen einfach kaufen (ich befürchte, dass es aus Zeitmangel darauf hinauslaufen wird, aber so schnell gebe ich nicht auf)
Mir ist schon aufgefallen, dass meine Fragestellung vom eigentlichen Thema dieses Forums abweicht, doch ich wollte einfach soviel Ratschläge wie möglich einholen.
Bis die Tage, ich halte euch auf dem Laufenden.